OXENFREE II: Lost Signals – Die Schleife erweitert sich

Anno Benedikt
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Ich erinnere mich noch, wie ich den ersten Durchlauf von OXENFREE damals erlebt habe. In einem bequemen Sessel mit Kopfhörern, vollständig konzentriert auf meine Nintendo Switch. Die letzten zwei Stunden waren gefühlt 15 Minuten und als sich der finale Plottwist zeigte… Bis heute eine Kernerinnerung im Gaming für mich, wozu sich auch vor kurzem, um es mal erwähnt zu haben, auch The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom hinzugesellte. Manche Abschnitte der Geschichte sind so emotional, die vergisst man nicht so schnell!

Aber ich lenke ab!

Wer den ersten Teil, also OXENFREE, noch spielen möchte, sollte OXENFREE II: Lost Signals NICHT zuerst spielen. Hier wird ein grundlegendes Element der Geschichte aus dem ersten Teil recht zügig offenbart und nimmt quasi die Überraschung aus Teil 1 vorweg! OXENFREE könnt ihr euch auf Steam oder Nintendo Switch im eShop für nur 1,99 € herunterladen; auf PlayStation gibt es einen Rabatt von 75%. Netflix-Abonnenten können auf das Spiel als Teil ihres Abos zugreifen. Alternativ könnt ihr euch hier die erste Stunden ansehen:

Im Oktober 2021 haben wir euch unsere Vorschau zu OXENFREE II: Lost Signals präsentiert und endlich ist es soweit: der Mystery-Thriller erscheint heute für PC via Steam, PlayStation-Systeme, die Nintendo Switch-Familie und NetflixOXENFREE II: Lost Signals wird für Nintendo Switch, PC und Mac via Steam für 19,99 € und für PlayStation 5 sowie PlayStation 4 für 23,99 € erhältlich sein. Das Spiel erscheint zudem als Mobile-Game auf Netflix und ist für alle Abonnenten ohne Werbung, zusätzliche Gebühren oder In-App Käufe zugänglich. Der Nachfolger des Kulthits OXENFREE schickt die Umweltforscherin Riley auf eine Insel, die von merkwürdigen Geistererscheinungen und Frequenzstörungen heimgesucht wird. Mit dabei sind neue Charaktere, eine spannende Geschichte und das naturalistische Dialogsystem, für das der Vorgänger bekannt ist.

Uns wurde OXENFREE II: Lost Signals freundlicherweise vorab in einer Version für Steam und später auch für Nintendo Switch zur Verfügung gestellt. Anhand der Screenshots erkennt ihr, dass wir für diesen Test entsprechend das Spiel auf dem PC mit einem Controller gespielt haben. Ein Testvideo gibt es aktuell nicht. Behaltet diesbezüglich einfach unsere Social-Media-Kanäle im Auge oder abonniert unseren YouTube-Kanal!

Die Story-Schleife

Wir verkörpern Riley, die nach vielen Jahren in ihre Heimat zurückkehrt – wenn auch im Rahmen eines Jobs und nicht unbedingt freiwillig. Sie soll in der Umgebung von Camena Sender platzieren, um Störungssignale zu untersuchen, welche sogar Flugzeug-Apparaturen ausfallen lassen.

Begleitet wird sie von Jacob, einem ehemaligen Schulkameraden, welcher nie weggezogen ist und, anders als die sportliche Riley, eher der gemütliche Charakter scheint und deutlich emotionaler ist, als man denkt. Stille Wasser sind bekanntlich tief!

Unterwegs erfahren wir mehr über Jacob sowie auch Riley. Und mit Blick auf Edward Island, dem Schauplatz von OXENFREE, platzieren sie den ersten Sender, woraufhin die Störsignale noch schlimmer werden und sogar mit den Köpfen von unseren Protagonisten Streiche spielen. Oder gar mehr?

Tiefer in der Geschichte knüpfen wir weitere Kontakte, viele davon über das Funkgerät, aber wir begegnen auch einigen Jugendlichen, die ihre komplett eigene Agenda haben und denen die Sender, welche wir platzieren, so überhaupt nicht in den Kram passen.

Der Gameplay-Loop

Im Groben ist es dasselbe Gameplay, welches wir aus OXENFREE – dem ersten Teil – kennen. Lediglich das Walkie-Talkie ist neu in OXENFREE II: Lost Signals und wird das ein oder andere Mal uns mit neuen Kontakten oder kurzem Einblick in das Vorhaben der Jugendlichen beglücken. Es lohnt oft auch mal aktiv die Kanäle durchzuschalten, aber an bestimmten Punkten wird unsere Aufmerksamkeit vom Spiel selber auf das Gerät gelenkt.

Dazu haben wir auch das wiederkehrende Radio, womit wir Frequenzen ansteuern, Radio hören können und noch ganz andere Dinge, die ein winziges Taschenradio eigentlich nicht können sollte.

Hauptsächlich sind wir aber per pedes zwischen den Orten unterwegs, untersuchen die Umgebung  und unterhalten uns mit Menschen. Da haben wir oft die Möglichkeit unsere Antworten auszuwählen, oder sogar zu schweigen und Sachen unkommentiert zu lassen. 

So erfahren wir auch mehr zu Riley’s Background, oder eben nicht, weil wir Jacob eine Lüge erzählen, warum sie Camena verlassen hat. Mit unserem handeln, wohin wir etwa zuerst gehen, und über welche Themen wir uns unterhalten, steuern wir die Geschichte. Ob einer Person unsere Reaktion gefallen hat, erfahren wir recht oft, weil dann eine kleine Gedankenblase mit zB. Riley’s Gesicht über dem Kopf der Figur auftaucht. Aber letztlich sind es nur wenige Schlüsselmomente, die wirklich zählen.

Und ich halte mich absichtlich hier sehr vage, da dies den Kern der Spielerfahrung ausmacht. Kenner des ersten Teils wissen aber worauf sie sich hier einlassen.

Lediglich die Reizüberflutung, wenn mehrere Personen zeitgleich sprechen und auf dem Bildschirm alles in Flammen aufgeht (übertragen gesprochen) kann es durchaus mal zu viel werden. Aber das ist ja auch so im echten Leben.

Der Sound ist eine runde Sache

Soundtechnisch macht OXENFREE II: Lost Signals nichts verkehrt. Die Umgebungskulisse ist stimmig, alle Figuren haben klare aufgenommene Stimmen, keinerlei nervende Dialekte, sind aber eben nur in Englisch vertont. Was direkt ein Tipp wäre, bevor man das Spiel startet, erstmal die Untertitel einzuschalten. OXENFREE II: Lost Signals ist komplett Deutsch untertitelt, sowie die Menüs übersetzt. Mich irritierte, als das Spiel mit englischer Sprachausgabe begabb, aber dann keinerlei deutsche Untertitel erschienen. Wie erwähnt ist die Sprachausgabe zu 95% atmosphärisch und komplett stimmig, aber es stört, wenn eine Figur etwas weiter weg ist, wir sie aber immer noch hören, als stünde sie neben uns.


Fernsehgeräte schalten sich ein und aus, Flugzeuge verlieren ihr Radar und Radiosender können wegen des Rauschens nicht senden. In der kleinen Küstenstadt Camena verursachen unnatürlich auftretende elektromagnetische Wellen plötzlich Störungen bei Elektro- und Funkanlagen. Widerwillig kehrt Riley Poverly in ihre Heimatstadt zurück, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Doch was sie vorfindet, ist mehr, als sie erwartet hat. Dieser Test ist hoffentlich genau das was ihr davon erwartet habt!

OXENFREE II: Lost Signals ist die faszinierende Fortsetzung des von der Kritik hochgelobten narrativen Abenteuerspiels OXENFREE von Night School Studio. Spielt es als eigenständige Geschichte oder taucht tiefer ein, indem ihr das Original spielt – es liegt ganz bei euch.

Wer sollte sich OXENFREE II: Lost Signals anschauen?

OXENFREE II: Lost Signals
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Jeder der auf eine gute Mystery Geschichte Wert legt und den ersten Teil vorher gespielt hat. Wer nicht vorhat, den ersten Teil zu spielen (warum?!), findet auch so eine spannende Geschichte vor, mit übernatürlichen Elementen, während man über Schicksale von Menschen erfährt, die durchaus auch so aus dem Leben gegriffen sein könnten. Den Preis von 19,99 € finden wir durchaus fair, mit dem was geboten wird. Vorbesteller wurden im Nintendo eShop sogar mit nur 14,99 € zur Kasse gebeten. Wer OXENFREE mochte, wird auch hier wieder zugreifen dürfen!
Jeder der auf eine gute Mystery Geschichte Wert legt und den ersten Teil vorher gespielt hat. Wer nicht vorhat, den ersten Teil zu spielen (warum?!), findet auch so eine spannende Geschichte vor, mit übernatürlichen Elementen, während man über Schicksale von Menschen erfährt, die durchaus auch so aus dem Leben gegriffen sein könnten. Den Preis von 19,99 € finden wir durchaus fair, mit dem was geboten wird. Vorbesteller wurden im Nintendo eShop sogar mit nur 14,99 € zur Kasse gebeten. Wer OXENFREE mochte, wird auch hier wieder zugreifen dürfen!
90/100
Total Score

Pro

  • Atmosphärisch
  • Astreine Vertonung
  • Sehr gut lokalisierte Untertitel
  • Wieder interessantes und spannendes Mysterium

Contra

  • Wenig Innovation gegenüber dem erstem Teil
  • Nüchtern betrachtet ein 2D-Walking-Simulator
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