Fae Farm, die magische Farmsimulation mit RPG-Elementen

Kevin Krämer
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Am 8. September erscheint mit Fae Farm eine neue, magische Bauernhofsimulation für Nintendo Switch und den PC. Ähnlich wie in anderen Genre-Vertretern wie Stardew Valley, Harvest Moon oder Story of Seasons übernehmt ihr dabei eure eigene Farm. Hier könnt ihr Obst und Gemüse anbauen sowie Tieren ein Zuhause geben. Fae Farm hat jedoch noch einiges mehr zu bieten und darüber sprechen wir heute in diesem Spieletest! Wer gern ein Stück Land bestellt, darauf Tiere züchtet, Feldfrüchte anbaut und das alles dann gewinnbringend weiterverwertet, ist hier an der richtigen Stelle.

Da wir uns aber in einer märchenhaften Welt bewegen, gibt es auch zauberhafte Elemente, die in diesem Genre bisher einzigartig sind. Magischer Dünger lässt eure Felder beispielsweise über Nacht wachsen und bei den Tieren auf eurem Hof handelt es sich um Fabelwesen. Fae Farm lässt euch viele Freiheiten. Ihr könnt Stunden damit verbringen, euren Hof nach euren Vorstellungen umzugestalten. Oder ihr erkundet dabei aber auch die bunte Landschaft, verschiedene Verliese und freundet euch mit den Bewohner:innen an.

Phoenix Labs kündigte auch bereits Post Launch Support für die magisch-gemütliche Farm-Sim Fae Farm an. Spielerweiterungen beinhalten neue Orte zum Entdecken, neue Charaktere, mit denen Spieler:innen sich anfreunden und Beziehungen eingehen können, neue Kreaturen, Geschichten und mehr! Spieler:innen auf Nintendo Switch erhalten Zugang zu zwei kommenden Fae Farm-Inhalten kostenlos über den Nintendo eShop.

Diejenigen, die die Fae Farm Deluxe Edition auf Steam oder im Epic Games Store für 59,99 € kaufen, bekommen ebenfalls kostenlosen Zugang zu den kommenden Inhalten. Die ersten zwei Inhaltspakete sollen zwischen Dezember 2023 und Juni 2024 für alle Plattformen erscheinen. Für zukünftigen Spielspaß ist also schon jetzt gut vorgesorgt!

Fae Farm bietet euch hier ein kunterbuntes, magisches Setting, denn euer Bauernhof liegt nicht irgendwo in der norddeutschen Tiefebene, sondern in einer verzauberten Feenwelt namens Azoria. Diese Welt ist voller putziger Tiere und Pflanzen. Fae Farm richtet sich also an Freunde von Fantasy- und Bauernhofidylle gleichermaßen.

Zusätzlich zum Farming liefert euch Fae Farm noch eine Story-Kampagne, in der ihr das Geheimnis um den schleichenden Verfall der magischen Feenwelt aufklärt. Dazu gibt es Dungeons, Rollenspiel-Elemente wie Skills und Magie sowie einen Koop-Modus.

Ihr könnt euer Abenteuer in Azoria gemeinsam mit euren Freunden erleben, unabhängig davon, auf welcher Plattform sie spielen – ob Nintendo Switch, oder auf dem PC über Steam oder Epic Games Store. Fae Farm erweitert das Genre, indem es euch eine tiefgreifende Farm-Sim-Erfahrung bietet, gespickt mit einigen RPG-Elementen.

Ihr dürft zu Beginn eure Spielfigur in einem umfangreichen Charakter-Editor kreieren, in dem ihr von Körpertyp über Haarfarbe bis hin zu einer Vielzahl von Gesichtsmerkmalen alles anpassen dürft. Und das Beste: Euer Charakter kann einen Bart tragen! Kein Scherz, das war bei der Vorschau des Spiels bereits mein Highlight. Sogar eure Pronomen dürft ihr bestimmen, damit ihr entsprechend angesprochen werdet – das ist toll!

Oftmals denkt man, solche “Cozy-Games” seien eher etwas für junge Mädchen, aber ich fühle mich mit meinem bärtigen Charakter gleich viel willkommener in der neuen Welt. Ich bin mir sicher, dass das der ein oder andere vielleicht nachvollziehen kann, zeigt mir also gerne einen Screenshot eures Charakters auf Social Media!

Gemüse anbauen, Insekten und Fische fangen, Monster bekämpfen

Fae Farm ist nicht nur ein Bauernhof-Simulator mit Feen und magischen Tierwesen. Das Spiel ermöglicht euch eine komplexe Kampagne, die euch gut und gerne 100 Spielstunden fesselt. Darüber hinaus könnt ihr aber dennoch weiterhin an eurer Farm arbeiten, Freundschaften, Beziehungen und Tiere pflegen. Die Feenwelt Azoria ist in Unordnung und die Bewohner hoffen, dass ihr die frühere Harmonie und Gemütlichkeit wieder hinbekommt.

Diese Aufgabe könnt ihr alleine oder mit bis zu drei Freunden angehen. Dabei ist es auch völlig, ob eure Freunde auf dem PC oder Nintendo Switch zocken. Das Crossplay-Feature bringt euch alle zusammen ins magische Azoria.

Es gibt eine Story, welcher man folgen sollte, da man auf diesem Weg immer mehr Features und Gebiete freischaltet. So können wir unser Werkzeuge verbessern, mehr Tränke brauen, oder auch neue Zauber und Fähigkeiten erlernen. Doch keine Sorge, ihr könnt machen, was ihr wollt, wann ihr wollt und so lange ihr wollt. Wenn ihr lieber den ganzen Tag eure Farm betreut und magische Runkelrüben anbaut, dann könnt ihr das einfach machen. Niemand zwingt euch, die Story weiterzuspielen, wenn ihr stattdessen lieber auf der gemütlichen Veranda eures Hofs abchillen wollt.

Jedes Gehöft in Fae Farm bietet euch die Möglichkeit, ein Haus sowohl innen als auch außen nach euren Wünschen zu gestalten. Das „Cozy-System“ von Fae Farm belohnt euch hierbei für die Herstellung bestimmter Möbel und Wohndekorationen und verbessert jeden Tag eure Gesundheit, Ausdauer und das Mana. Wer kennt es nicht: Ich stelle mir einen neuen Schminktisch in die Stube und schon kann ich länger meine Magie wirken lassen.

Leben, Mana und Ausdauer erhöhen sich nicht durch Quests oder Früchte, sondern durch das Gestalten eures Hauses. Platziert ihr etwa ein Holzbett erhöht sich jeden Tag euer Leben um einen gewissen Wert. Man benötigt aus jedem Bereich des Spiels Materialien, damit ihr diese Möbel bauen könnt (es gibt allerdings auch Deko-Möbel).

Man kann nur Ganzjahressamen kaufen und muss diese über einen Dünger mit einer Chance in die Saisonalen Formen umwandeln. Diese können dann mithilfe eines Saat-Herstellers zu Saat verarbeitet werden, damit man später keinen Dünger mehr brauch. Es gibt separate Felder, welche für jedes Gebiet und jede Jahreszeit die Pflanzen wachsen lassen können, die zur Saison gehören (zum Beispiel ein Sommerbeet). Stardew Valley kommt einem als Vergleich zwar oft in den Kopf, allerdings wird in Fae Farm wesentlich mehr Augenmerk auf die Crafting-Stationen gesetzt. 

Verglichen mit den Genre-Konkurrenten wählt Fae Farm das Tool automatisch aus, welches man benötigt. Heißt also, wenn man vor einem Baum steht und den entsprechenden Knopf betätigt, so nutzt man die Axt. Bei einem Feld die Gießkanne. Das Spiel ist sehr auf Komfort bedacht und nimmt euch Arbeit ab. So verstopft auch das “Standard-Werkzeug” nicht euer gesamtes Inventar. Die Standard-Ausrüstung, besehend aus Axt, Schaufel, Gießkanne und Spitzhacke kann manuell per Knopfdruck durchgewechselt werden. Ihr müsst euch lediglich vor ein Objekt stellen und das Spiel weiß ganz genau, ob ihr den Stein gerade klopfen, den Stamm zerhacken oder das Feld bewässern möchtet. Zu allem was nicht zur klassischen Farmarbeit gehört, wie dem Kescher oder der Angel, müsst ihr manuell wechseln. Aber das geht eigentlich ganz gut von der Hand.

Euer Bauernhof ist längst nicht nur ein hübscher Ort zum Entspannen. Je mehr Mühe und Kreativität ihr in euren Hof steckt, desto größere Vorteile bietet er euch im Spiel. Was immer ihr an Deko-Träumen habt, in Fae Farm könnt ihr sie euch erfüllen. Von rustikaler Romantik bis hin zu sonnigen Stränden bietet euch das Spiel massig Gestaltungsmöglichkeiten. Auch ein Levelsystem für alle Bereiche ist mit dabei: Egal ob Tierpflege, Feldarbeit, Magie, Tränke, Kochen oder Sammeln. Es gibt für alles verschiedene Erfahrungspunkte und euch fällt Tag für Tag jene Tätigkeit leichter. So können wir uns unter anderem auch als Koch betätigen.

Das Kochsystem funktioniert auf verschiedenen Stufen. Man kann einfaches Essen kochen, Tee und Säfte oder auch komplizierte Gerichte. Bei den komplizierten Gerichten muss man vorher allerdings Zutaten kleinhacken über eine Werkstatt. Aus Kartoffeln werden Wurzeln und aus Fisch wird Fischfilet. So kann man fast alle Früchte in den meisten Rezepten verwenden. Eine gute Idee um das Kochbuch übersichtlich zu halten. 

Vom Hof in die Salzwasserminen

Die Farm ist aber längst nicht alles, denn es gibt da ja auch noch die Rollenspielelemente. Fae Farm geht da wenig Kompromisse ein. Den Entwicklern war es wichtig, alle Bereiche des Spiels gleichwertig zu gestalten, damit jeder auf seine Kosten kommt. So können wir beispielsweise verschiedenen Maschinen für Zaubertränke, nützliche Gegenstände und andere Helferlein herstellen. Die Tränke werden besonders wichtig, wenn wir uns tief in die Mine begeben möchten, da dort nicht nur viel nützlicher Loot herumliegt – es lauern auch böse Kreaturen. Geht es also in die Dungeons, erwartet uns immer eine Vielzahl an Ebenen und je tiefer man sich hineinwagt, desto wertvoller sind die Ressourcen, mit denen man belohnt wird. Ein typisches Risk-Reward-System.

Glücklicherweise müssen wir die Höhlen aber nicht immer von der ersten Ebene aus betreten. Man kann Siegel für Dungeons bauen, damit man sich in bereits erforschte Etagen teleportieren kann, um dort spezielle Mineralien oder Gegner zu suchen. Es lohnt sich, ordentlich umzuschauen, wenn ihr auf der Suche nach bestimmten Dingen seid!

Aber nur nicht in den tiefen Untergründen gibt es viel zu entdecken, sondern auch oben an der Oberfläche. Neben Wald, Wiese und Meer erwarten euch auch ungewöhnlichere Areale, wie Eislandschaften, ein Feendorf und sogar ein Vulkan. Verschiedene Jahreszeiten, nebst wechselndem Wetter und saisonalen Events ebenso.

Nicht nur in den Verliesen können wir uns auf unterschiedliche Ebenen teleportieren. Teleportationsmöglichkeiten gibt es ebenso auf der Weltkarte (nachdem man die Portale freigespielt bzw. die dafür notwendigen Siegel eingesetzt hat). Ich mag es zwar mit meinem Charakter durch die Gegend zu springen und selbst das Wasser mach ihm keine Probleme, aber eine Schnellreise ist sehr nützlich, wenn wir mehr aus dem Tag herausholen möchten.

Magie und Liebe liegt in der Luft

Unser im umfangreichen Charaktereditor selbsterstellte Held oder unsere Heldin verfügt über einen Zauberstab, dank dem wir nach und nach verschiedene magische Sprüche auszuführen kann. Die helfen dann bei Kämpfen, aber auch allerlei Alltagsaufgaben, indem zum Beispiel ein Feld auf einen Schlag bewässert werden kann.

Ebenso magisch sind de zwischenmenschlichen Beziehungen. Beziehungen funktionieren wie bei anderen Farming Sims: durch Interaktion und Aufgaben erhöht man die Zuneigung und man kann aus einer Anzahl an verschiedenen NPCs seinen Partner aussuchen. Einige sind leichter zu überzeugen als andere – aber das liebt ja in der Natur der Dinge. Achtet im Kalender auch stets darauf, wann welche Charaktere Geburtstag haben.

Unterhaltungen führen können wir dabei mit sämtlichen Charakteren im Spiel. Geschäfte haben fast den ganzen Tag geöffnet und an keinem Tag geschlossen. Dies macht es besonders leicht Sachen zu besorgen. Das Verkaufssystem läuft dabei nicht über eine Truhe, sondern über 4 bis 7 Verkaufsstände. Da kann man jeweils 8 Items platzieren, welche in der Nacht verkauft werden. 100 Früchte am Tag kann man also nicht so ohne weiteres verkaufen. Verkaufspreise wirken unausgeglichen. Feldfrüchte geben, verglichen zu Erzen und Edelsteinen, fast kein Geld. Es lohnt sich daher Zeit in der Mine zu verbringen.

Um Mitternacht ist der Spuk vorbei und man wird ins Bett geschickt. Das Spiel sagt einem bescheid, wenn die letzte Stunde geschlagen hat, damit man nichts verliert oder alles fertig macht. Die Performance von Fae Farm ist gut, die Ladezeit – bis man im Spiel ist – manchmal aber etwas lang und Abstürze hatten wir leider auch ein paar, was dank Autosave aber nicht so dramatisch ist. Zudem hatten wir noch keinen Day One-Patch installiert. Mittlerweile liegt uns Fae Farm in Version 1.2.0 vor und es wurden schon einige Fehler behoben. Tiere liefen einem sehr sehr SEHR gerne vor die Flinte und wurden dann ungewollt gestreichelt – die Wegfindung der knudddelbedürftigen Wesen wurde zwischenzeitlich aber verbessert.

    Die Grafik ist richtig schick und es gib ein sehr angenehmes Progress System.

    Fae Farm
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    Entspannung und Gemütlichkeit sind die Eckpfeiler von Fae Farm und daher könnt ihr das Spiel ganz nach eurem Gusto erleben. Wer also ein kuscheliges Wohlfühlspiel sucht, das euch viele hundert Stunden bei Laune hält, kann bei Fae Farm bedenkenlos zugreifen. Inklusion wird bei Phoenix Labs groß geschrieben. Nicht nur können wir unsere Pronomen erstellen, unserem Spielcharakter ein Kopftuch verpassen, die unsere Hautfarbe frei wählen - es gibt auch einen NPC mit Rollstuhl. Aspen, der städtische Schreiner und Bauberater, begegnet uns sitzend. Sieht man selten in einem Videospiel und ist sehr lobenswert!
    Entspannung und Gemütlichkeit sind die Eckpfeiler von Fae Farm und daher könnt ihr das Spiel ganz nach eurem Gusto erleben. Wer also ein kuscheliges Wohlfühlspiel sucht, das euch viele hundert Stunden bei Laune hält, kann bei Fae Farm bedenkenlos zugreifen. Inklusion wird bei Phoenix Labs groß geschrieben. Nicht nur können wir unsere Pronomen erstellen, unserem Spielcharakter ein Kopftuch verpassen, die unsere Hautfarbe frei wählen - es gibt auch einen NPC mit Rollstuhl. Aspen, der städtische Schreiner und Bauberater, begegnet uns sitzend. Sieht man selten in einem Videospiel und ist sehr lobenswert!
    83/100
    Total Score

    Pro

    • Levelsystem für alle Bereiche
    • Schnellreisesystem
    • Umfang des Spiels

    Contra

    • Technische Startschwierigkeiten (die aber zum Teil schon gefixt wurden)
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