Werde zum Schurken und vernichte die Menschheit in Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz

Sephiroth
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Der Titel ist kein Scherz! Im neuesten Spin-Off der traditionsreichen JRPG Reihe Dragon Quest, Dragon Quest Monsters, schlüpfen wir nämlich in die Rolle des Halbdämomen Psaro, dessen erklärtes Ziel es ist, die Menschheit zu bekämpfen und auszulöschen.

Wer mit Dragon Quest Monsters (DQM) nicht vertraut ist: es ist zwar ein Spin-Off einer reinrassigen JRPG Reihe, gleichzeitig aber durchaus auch ein Pokémon-Klon – mit Dragon Quest DNS.

Aber es gab im Laufe der Zeit schon viele Spiele, die sich anschickten, Pokémon in die Schranken zu weisen. Wie sich Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz bei diesem Versuch anstellt, wird nun dieses Review zeigen.

Verflucht dazu Monster in die Schlacht schicken zu müssen…

Psaro, halb Mensch, halb Dämon, erwacht in einem Dorf. Sein Vater, der Meister der Monster und Volldämon Rudolpho, hat Psaro mit einem Fluch belegt, sodass er keinem Monster Schaden zufügen kann. 

Da Psaro aber seinen Vater stürzen will und mit seiner Macht die Menschen bekämpfen möchte, bleibt ihm keine Wahl, als Monster zu rekrutieren und diese für ihn kämpfen zu lassen. 

Dazu kommt noch die Elfin Rose, die von ihm gerettet, stets an seiner Seite reist und dabei versucht, seinen Hass gegen die Menschen irgendwie auszulöschen.

Das ist ungefähr die story technische Grundlage, die uns auch schon durch die kostenlose Nintendo eShop Demo vermittelt wird.

Apropos Demo. Diese dürfte hilfreich sein, um Neulinge ans Spiel heranzuführen und einen ersten Eindruck zu vermitteln, kann aber leider den Spielstand nicht 1:1 in das finale Spiel übernehmen, wie in den vergangenen Square Enix Demos auf der Nintendo Switch. Wer sich also schon sicher ist und ins Abenteuer stürzen möchte, sollte auf die Demo verzichten, wenn man die ersten Schritte nicht noch mal abgrasen möchte…

Was mir selbst als alten DQM Hasen gleich auffiel (Der erste DQM Teil erschien für den Game Boy Color hierzulande im Jahr 2000), war der Name des Protagonisten: Psaro. 

Denn im ersten DQM Teil gab es ein Monster namens Pisaro – eines der stärksten im Spiel – und die Annahme, dass wir dessen Sohn spielen, lag nahe. Aber als der Name des Vaters als Rudolpho im Spiel benannt wurde, befragte ich kurz Google. Tatsächlich sind Pisaro aus DQM und Psaro aus DQM3 (unser aktueller Teil) ein und dieselbe “Person”. Es handelt sich lediglich um verschiedene Übersetzungen. Leider ein Ärgernis, dass vor allem DQM Veteranen immer wieder aus dem Spiel herausreißen kann, denn unzählige Monster und auch viele Attacken wurden mit den verschiedenen DQM Teilen über die Jahre immer wieder etwas anders übersetzt. Leider gibt es hier keine absolut einheitliche Regelung wie etwa in Pokémon. Da ich selbst mit der Hauptreihe Dragon Quest nur so halb vertraut bin, weiß ich nicht, ob dies dazu analog passierte, oder ob DQ Spieler hier weniger Probleme haben dürfen. Dies ist kein großes Problem, aber schon ziemlich schade, da die Nostalgie Schiene somit nicht voll eingeschlagen werden kann.

Wie dem auch sei! Psaro, “der Metzler” ist nicht nur ein Gegner und züchtbares Bossmonster aus vergangenen DQM Spielen, sondern tatsächlich auch der Antagonist aus dem Hauptspiel Dragon Quest Monsters IV! Einer der übrigens optisch sehr stark an Sephiroth angelehnt ist… passt für mich 😉 

Wir spielen ihn also in seinen Jugendjahren in einer Art alternativen oder erweiterten Storyline zu Dragon Quest IV – ähnlich wie bereits der erste Teil der DQM Reihe (Terrys Wonderland, welches im Jahr 2012 als Remake für den 3DS heraus kam – leider kam dieser Release hierzulande nicht auf den Markt) sich den jungen Terry als Protagonist wählte, welcher in Dragon Quest VI ein spielbarer Held der Truppe war.

Ein nettes und interessantes Detail also. Leider gibt das Spiel uns aber nicht die Möglichkeit – trotz verfügbarer alternativen Outfits für Psaro – unseren (Anti)Helden in der Erscheinung eines Erwachsenen spielen zu können – obwohl die Story dies erlauben würde…

Verdammt dazu Monster im Kampf zu befehligen!

Technisch: Solala… Gameplay: OH JA!!!

Wer Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz spielt, sollte sich gleich mit dem Gedanken anfreunden, dass Square Enix hier leider den “Pokémon Weg” geht. Das heißt, grafisch sieht es nicht überwältigend aus – lediglich die Monster sehen super aus.

Die Landschaften sind im Design, Vielfalt und Ideenreichtum zwar völlig in Ordnung, sehen aber leider nicht besonders gut aus… bereits das zweite Gebiet empfand ich sogar als richtig hässlich. Was jedoch z.T. auch an der Jahreszeit lag – ja das Spiel bietet einen dynamischen Wechsel aus den vier Jahreszeiten, dabei ändern sich nicht nur die freilaufenden Monster, sondern auch die Landschaften bieten spezielle Möglichkeiten.

In einer anderen Jahreszeit jedoch sah das Gebiet immerhin erträglich aus. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber etwas an die Grafik und auch an die sehr ruckeligen FPS. Dies wird dadurch möglich, dass etwa die rundenbasierten Kämpfe gut aussehen und weitgehend ruckelfrei ablaufen, als auch durch das überragende Gameplay an sich.

Die Kämpfe laufen ganz traditionsbewusst ab: Man erteilt seiner Party die Befehle, oder lässt sie automatisch entscheiden, welche Aktionen sie auswählen und dann läuft die Kampfrunde. Geschwindigkeitswerte entscheiden über die Reihenfolge der Angriff von Freund und Feind.

Bis zu vier Monster kann man dabei gleichzeitig in seiner aktiven Gruppe haben und noch mal weitere vier auf der Ersatzbank. Auf der Ersatzbank erhalten die Monster nur die Hälfte der Erfahrungspunkte, aber man kann zu jeder Zeit außerhalb des Kampfes seine Party neu zusammenstellen. Außerdem gibt es auch besonders große Monster, die so stark sind, dass sie zwei Plätze im Team einnehmen.

Alle Monster, die nicht mitgenommen werden können, warten auf der Koppel auf Abholung (aka Pokebox). Auch die Monster auf der Koppel bekommen durch die Kämpfe immer einen Teil der Erfahrungspunkte ab. Und das ist auch wichtig, denn mindestens Level 10 muss jedes Monster erreichen, damit es bereit für die Monstersynthese ist.

Die Monstersynthese ist so etwas wie das Herzstück von Dragon Quest Monsters. Es erinnert grob an die Zucht aus Pokemon, ist aber eher vergleichbar mit der Monsterfusion aus Shin Megami Tensei (SMT, ein Review zum letzten Ableger der Reihe von Nintendo Connect findet ihr übrigens hier.)

Man nimmt zwei Monster – alle Kombinationen sind hier uneingeschränkt möglich – schmeißt diese zusammen und bekommt daraus ein neues, stärkeres Monster. Dabei gilt es zwischen diversen Güteklassen zu differenzieren. Die besten Monster gehören der Klasse X. Danach kommt S, worauf dann die Klassen A – G folgen. Natürlich starten wir mit G-Typ Monstern.

Diese neuen Monster erben nicht nur die Talentbäume der Monster (jedes Monster kann davon bis zu 3 haben, neue, angeworbene Monster haben aber stets nur 2) sondern bekommen auch einen Mix aus deren Statuspunkten als Grundwerte und die Hälfte deren Talentpunkte als Startbonus gutgeschrieben. Um ein möglichst starkes Team zu bekommen, ist die Zucht also unabdingbar. Und sie kann süchtig machen! Das Experimentieren mit Kombinationen von Monstern und Talenten macht extrem viel Spaß!

Die Grafische Darstellung ist nicht immer ganz gelungen…

Doch wie bekommt man überhaupt neue Monster für die Synthese?

Noch bevor Pokémon damit anfing, liefen in DQ(M) feindliche Monster bereits auf der Oberwelt umher und man konnte in sie hinein rennen, um einen Kampf zu initiieren.

So auch in Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz.

In einem Kampf hat man dann die Option, Monster der gegnerischen Teams anzuwerben. Wählt man diese Option aus, greifen alle eigenen Monster in einer Runde gezielt einen Gegner an, wodurch sich ein Prozentwert füllt – abhängig von der Angriffskraft der eigenen Truppe, sowie der Stärke des Gegners. Dieser Prozentwert drückt dann die Chance aus, dass das angegriffene Monster der eigenen Truppe beitritt oder nicht. 

Tritt es bei, endet der Kampf sofort (Ohne XP Erhalt), tritt es nicht bei, wird der Feind entweder wütend und greift sofort an, oder ist verwirrt von der Aktion und gibt uns eine weitere Chance zum Abwerben. Jedoch sinken die Prozentwerte bei jedem erneuten Anwerbeversuch. Etwas erhöhen kann man diese Chance noch, indem man Monster mit Fleisch füttert, dass man wie die anderen Items finden oder beim Händler kaufen kann.

Hat man Probleme beim Anwerben, kann man entweder gezielt Monster züchten, die einen hohen Angriffswert haben, den Bossgegner des Gebiets besiegen, oder eigene Monster mit Angriffsverstärkenden Ausrüstungsteilen ausstatten. Jedes Monster kann nämlich ein Zubehör mit sich tragen, welches sowohl Werte verstärken, als auch andere positive Effekte mit sich bringen kann – was außerdem noch eine weitere, strategische Komponente ins Spiel bringt.

Das Geniale an der Synthese ist, sie ist einfach, aber genial! Und sie macht absolut süchtig, beim Experimentieren das stärkste Monster mit den besten Talentkombinationen hervorzubringen.

Der Schlüssel zum Sieg: Neue Monster synthetisieren!

Onlinefunktionen mit an Bord!

Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz bietet außerdem den Anreiz, sich online mit anderen Spielern zu messen, um auch über das Spielende hinaus noch nach der perfekten Monsterkombination zu streben.

Hier hat man die Option aus Ranglistenkämpfen, Freundschaftskämpfen (gezielt und zwanglos mit Freunden) oder einem Mehrspielerturnier zu wählen.

Außerdem kann man täglich einem schnellen Showdown beiwohnen, bei dem quasi im Zeitraffer 30 zufällige Spieler bekämpft werden. Ja nach der eigenen Performance wird man hier mit Items belohnt oder kann sogar eines der bekämpften Monster für die eigenen Zucht anwerben.

Zudem gibt es einen kleinen “Onlineshop” der täglich das Angebot wechselt. Hier kann man sich mit ingame Gold ein paar nützliche Items kaufen, die man nicht bei den normalen Händlern im Spiel selbst findet.

Insgesamt sind die Onlinefunktionen zwar klein, aber übersichtlich und leicht zu bedienen.

Leider gibt es keine Möglichkeit (wie etwa im ersten DQM) ein eigenes Monster zur Synthese mit dem eines anderen Spielers zur Verfügung zu stellen. Und es gibt auch keinen lokalen Modus. Alle Multiplayer-Optionen beschränken sich auf eine Onlineverbindung.

Für das perfekte Team, muss ordentlich zusammengestellt werden!

Viel zu tun

Auch wenn Square Enix angab, dass man etwa 30-40 Spielstunden benötigt, um das Spiel zu beenden, stand ich selbst mit etwa 45 Stunden erst vor dem Storyboss. Und dabei habe ich lange nicht so viel Zeit mit dem Spiel verbracht, wie ich es gekonnt hätte.

Immerhin bin ich durch die letzten Dungeons eher ein wenig durchgehetzt, da sich zugegebener Weise hier und da kleine Ermüdungserscheinungen eingeschlichen hatten. Denn ein paar der Dungeons waren schon fast ZU lang und ein wenig müßig durchzuspielen. Zumal man auch jeden Dungeon und jedes offene Areal möglichst gründlich absuchen möchte, da es auch in diesem Dragon Quest mal wieder Minimedaillen zu finden gilt – und davon gibt es eine Menge – um diese gegen sehr gute Belohnungen einzutauschen.

Die Dungeons und Welten an sich waren dabei sehr abwechslungsreich, die Dungeons hatten teils tolle und abwechslungsreiche – wenn auch keine außergewöhnlichen – Rätsel-Einlagen. 

Davon ab gibt es über 500 Monster zu entdecken bzw. zu synthetisieren und um an die besonders starken zu gelangen, benötigt es noch einmal ordentlich mehr an Zeit und Monsterpflege über das reine Durchspielen hinaus. Und genau so soll es bei einem Spiel wie diesem auch sein!

Auch gibt es verschiedene Turniere im Spiel zu bestreiten (grob vergleichbar mit der Pokemon Liga). Diese sind in die gleichen Ränge eingeteilt, wie die Monstertypen. So starten wir hier mit Rang G und arbeiten uns nach oben durch.

Die Besonderheit dieser Kämpfe ist, dass man wie schon im ersten DQM Teil keine exakten Befehle eingeben kann, sondern nur den automatischen Kampf zur Verfügung hat, den man ungefähr durch Taktikeinstellungen der Monster beeinflussen kann – wobei man in diesem Spiel die Taktik in einem Untermenü etwas feiner einstellen kann, als in bisherigen DQM Spielen – im Onlinekampf läuft es übrigens genauso ab!

Erwähnt sei auch noch, dass der Schwierigkeitsgrad in der Story durchaus ansprechend ist. Es wird nicht so knackig wie in SMT, aber doch anspruchsvoller als in einem Pokemon. So kann einen ein Levelboss schon mal zu knabbern geben oder einen sogar aus den Latschen hauen – vor allem, wenn man die Talente der eigenen Monster nicht kontinuierlich weiterentwickelt.

Das Spiel gibt es übrigens in der Standardversion, als auch in einer Deluxeversion für die man einige Euro mehr zahlt, dafür aber alle DLCs enthalten sind.

Aufgrund der gebotenen technischen Leistung des Spiels erachte ich den Standardpreis hierbei etwas zu hoch und auch der DLC erinnert ein wenig an ein Pay to Win System. Zumindest bekommt man dadurch den Zugang zu einem Extraareal, in dem man relativ leicht alle möglichen Monster noch einmal fangen kann. Dies erleichtert den Fortschritt bei der Monstersynthese gegenüber dem normalen Spiel zum Teil enorm.

Immer die Augen aufhalten! Minimedaillen verstecken sich überall!

Grünes Licht für den Prinzen der Dunkelheit?

Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz bietet ein grandioses Spielerlebnis!

Sowohl Dragon Quest, als auch Pokemonlike Fans werden hier trotz der schwachen Technik absolut auf ihre Kosten kommen!

Die wichtigen Dialoge der Story sind sogar in Englisch vertont und machen etwas her.

Der Gameplay Loop, um das Züchten und Verbessern der eigenen Monsterarmee macht absolut süchtig. Gepaart mit dem leichtfüßigen Stil von Dragon Quest ergibt sich hier ein sehr schönes Gesamtbild und ich hoffe, dass die Reihe künftig weiter ausgebaut wird – und es vor allem auch weiterhin in den Westen schafft!

Dass die Reihe weiter ausgebaut und mehr Anklang findet, hoffe ich auch darum, dass künftig dann auch ein höheres Budget investiert wird. Denn so gut das Spiel auch ist, so viel Spaß es auch macht, kann selbst ich die schwache Technik nicht einfach übersehen, weshalb es entsprechende Abzüge in der Wertung gibt.

DRAGON QUEST MONSTERS: Der dunkle Prinz
85 100 0 1
Ich kann hier nichtsdestotrotz ohne Gewissensbisse von einem kleinen Meisterwerk und Geheimtipp für Nintendo Switch sprechen - sofern man etwas mit Monsterzucht bzw. Pokémon-artigen Spielen anfangen kann.
Ich kann hier nichtsdestotrotz ohne Gewissensbisse von einem kleinen Meisterwerk und Geheimtipp für Nintendo Switch sprechen - sofern man etwas mit Monsterzucht bzw. Pokémon-artigen Spielen anfangen kann.
85/100
Total Score

Pro

  • Geniales Monsterzuchtsystem
  • Über 500 Monster
  • Interessante Storyerweiterung zu DQ IV
  • Abwechslungsreiche und große Welten, sowie Dungeons

Contra

  • Schwache Technik
  • Etwas überzogene Preispolitik
  • Kostenpflichtige DLCs mit spielerischen Vorteilen
Ein Kommentar
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  1. Ich liebe das Spiel hab die Vorgänger auch gespielt mich interessiert jetzt nur ob es eine Story Erweiterung am Ende gibt weil die Vorgänger waren nachdem man durch war noch nicht zu Ende da kam dann noch ganz ganz viel bei dem ihr nicht ganz so doll bin jetzt am Ende und hoffe da kommt noch was

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