Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key – Ein krönender Abschluss einer fabelhaften Trilogie

Daniela Lönnendonker
Atelier Ryza 2 Lost Legends & The Secret Key Logo

Gusts Trilogie Atelier Ryza kommt mit dem dritten Teil “Alchemist of the End & the Secret Key” zu einem fulminanten Ende. In der Trilogie Atelier Ryza folgen wir der jungen Ryza, welche sich von einem Kind im ersten Teil, über den zweiten bis zum dritten Teil zu einer bekannten und renommierten Alchemistin entwickelt hat. 

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key erschien am 24. März 2023 für Nintendo Switch, Playstation 4, Playstation 5 und Windows-PC via Steam. Uns wurde freundlicherweise ein Testmuster bereitgestellt. Ob das Spiel von mir eine klare Kaufempfehlung erhält… das lest ihr nachfolgend!

Wir starten ein Jahr nach Ryzas zweitem Abenteuer auf der Kurken Island, wo Ryza als Alchemistin einen friedlichen Alltag in Rasenboden hat. Dieser Alltag hält jedoch nicht lange an, denn plötzlich tauchen vor Kurken Island noch andere Inseln auf, die den Schiffstransfer beeinträchtigen. 

Um dem Geheimnis dieser Inseln auf den Grund zu gehen, trommelt Ryza ihre alten Kameraden zusammen, um herauszufinden, wie diese Inseln zustande gekommen sind. Hier merkt man schnell, wie groß und abwechslungsreich die Welt von Atelier Ryza 3 ist. Passend zu den vorherigen Teilen, haben wir in Atelier Ryza 3 wieder vielfältige aber offene Aufgaben, die uns unseren Spielstil nicht vorschreibt. Wir können zum Teil selbst entscheiden, ob wir viele Monster bekämpfen wollen, oder ob wir uns mehr auf das Ressourcensammeln und Synthetisieren fokussieren wollen. 

Während wir die neuen Kark Islands untersuchen, stolpern wir über den sogenannten geheimen Schlüssel, dessen Rezept für die Synthetisierung Ryza plötzlich einfällt. Dieser Schlüssel scheint mit einem geheimnisvollen Tor auf den Kark Islands verbunden zu sein. Das Tor und eine geheimnisvolle Stimme, die Ryza hört, führt uns zuerst in die Cleria Region, wo wir weiteren Spuren nachgehen.

Wohin uns unsere Reise weiter führt, wird in diesem Test aus Spoiler-Gründen nicht verraten. Eins sei hier aber gesagt, das Spiel hat eine Minimum-Spielzeit von 30 Stunden, nur für die Hauptstory. Wenn man alles erkunden und mitnehmen will, liegt man locker bei 60 Spielstunden. 

Der Schlüssel führt zum Erfolg

Das Gameplay baut wie in den vorherigen beiden Teilen auf ein actionreiches Kampfsystem mit Spezialfähigkeiten, Angriffsketten und verschiedenen Attacken, je nachdem welchen Charakter man spielt. Zusätzlich nutzen wir auch diesmal wieder die Gegenstände in den Kämpfen, die wir selbst synthetisiert haben, was einen nicht minder großen Vorteil bei stärkeren Gegnern bieten kann.

Es wäre jedoch nicht der dritte und letzte Teil der Trilogie, wenn Gust nicht auch hier ein paar Features und Verbesserungen parat hätte. Zum einen der erwähnte Schlüssel. Mithilfe des magischen Schlüssels, den wir synthetisiert haben, können wir weitere Schlüssel erlangen, die uns Buffs im Kampf, Hilfe bei Erkundungen und Synthetisieren oder einfach als ausrüstbarer Gegenstand immer wieder aushelfen. Diese Schlüssel können wir aus Gegnern, aber auch aus speziellen Landmarken herausziehen. Dabei ist die Art des Schlüssels und der Effekt sehr zufällig und man kann nur teilweise erahnen, was für einen Schlüssel wir bekommen. 

Durch die Buffs, die wir durch die Schlüssel bekommen können, werden langwierige oder schwierige Kämpfe einfacher und wir können uns auch durch Gegner mit sehr viel Lebenspunkten gut durchkämpfen. Das kann man bei einigen Kämpfen auch nur empfehlen, da es Gegenden gibt, wo man sich durch ziemlich viele Monster kämpfen muss. Zwar kann man versuchen, mit sprinten den Monstern auszuweichen, aber wenn man etwas aufsammeln will, muss man dann spätestens kämpfen.

Eine weitere Neuerung sind die dezentralen Quests. 

Hat man im zweiten Teil die Quests noch über Aushänge annehmen müssen, bekommt man diese nun von verschiedlichsten NPCs, die quer über die Regionen verteilt sind. Das ist eine Abwechselung, jedoch kann das manchmal etwas stressig sein, die Karte zu öffnen und immer zu schauen, wo es Quests gibt. Es ist eine Änderung, die frischen Wind ins Spiel bringt, jedoch nicht unbedingt das Gameplay erleichtert, da die einen lieber fixe Quest Hubs möchten und die anderen eher nicht.

Neben den üblichen Neben-Quests wie Monster töten oder Gegenstände herstellen, haben wir auch noch andere Arten von Quests. Wie zum Beispiel die zeitlich begrenzten zufälligen Quests, die einem SP, Geld oder auch hochwertige Materialien als Belohnung bieten.  

Welt-Quests wiederum verändern nachhaltig die Umgebung, was etwas mehr Abwechselung ins Spiel bringt.

Aber Atelier Ryza wäre nicht Atelier Ryza, wenn nicht auch diesmal wieder die Alchemie den Mittelpunkt des Spiels bilden würde. Das Synthetisieren von Gegenständen ist auch diesmal wieder mit das Wichtigste im Spiel. Von Verbrauchsgegenständen wie Bomben oder Heilgegenstände, über Waffen und Ausrüstung bis hin zu Materialien, synthetisieren wir im dritten Teil der Reihe wieder, was das Zeug hält. Durch die offenen Areale, die wir frei erkunden können, kommen wir schnell und auch ziemlich früh an eine Vielzahl von Materialien, durch die wir unserer synthetischen Kreativität freien Lauf lassen können. Das  Duplizieren von Materialien, Weiterentwicklung von Shops und andere Dinge kann man jetzt ohne Haushalten der wertvollen Materialien durchführen. Dadurch entsteht ein sehr angenehmes Spielerlebnis und dieser Punkt ist meiner Meinung nach der beste Part in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key

Wer jetzt denkt, dass die ganze Lauferei bei den großen Gegenden echt nervig wird, kann sich freuen. Nicht nur haben wir Schnellreisepunkte, sondern auch die Reittiere sind wieder mit von der Partie. Ob wir in Gewässer auf Delfinen reiten, oder an Land auf einem mythischen Beast, das aussieht wie eine Mischung aus Drache und Reh. Es macht Spaß und gibt dem Spiel einen angenehmen Flow. 

Generell hat Atelier Ryza viel Vertikalität im Spiel. Ob wir an Seilrutschen über einen See gleiten, an Lianen Klippen hochklettern oder mit einem Seil über Abhänge schwingen. All das gibt einem ein immersives Spielgefühl und macht einfach Laune.

Auch haben wir nun die Möglichkeit uns an Lagerfeuern auszuruhen und zu kochen, wodurch die Zeit, an der man weiter möchte, einstellen kann und auch Erfahrungspunkte, Bonus oder andere Buffs durchs Kochen bekommen kann. Und wer meint, dass man immer wieder zurück in das eine Atelier am Anfang muss, der kann sich freuen. Denn nun können wir auch in anderen erkundeten Gegenden, wie zum Beispiel Cleria, ein Atelier eröffnen, wodurch man nicht immer die Regionen wechseln muss und einen besseren Spielfluss erleben kann.

Nicht ganz ausgereifte Technik

Kommen wir nun zu dem Teil, der mir schon anfangs im Spiel aufgefallen war, jedoch am Spielspaß nichts nimmt. Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key scheint durch die viel offeneren Areale manchmal Probleme zu haben, alles richtig anzuzeigen. Beim Spielen bemerkte ich ab und an, wie das Spiel beim Laden der Grafiken ins Stottern geriet. Auch musste ich bei der Synthetisierung von vielen Gegenständen hintereinander manchmal etwas warten, da das Spiel hier nicht hinterherkam. Ansonsten kann ich sagen, dass das Spiel sonst angenehm flüssig lief, auch bei actionreichen und effektvollen Kämpfen und Sequenzen.

Ein anderes Manko, was im Docked wie auch im Handheld Modus gleichermaßen negativ auffällt ist, dass die Untertitel und Menütexte sehr klein sind und es nach einer Weile schon anstrengt, die Texte und Untertitel zu lesen. Da hätte ich mir eine Option gewünscht, die Texte größer einzustellen. 

Erneut ein wahrer Ohren- und Augenschmaus

Die Charakterdesigns sind diesmal wieder auf den Punkt und auch NPCs sind diesmal besser designt, was ein starker Pluspunkt ist. Natürlich sind bei Ryzas Design immer noch ihre Oberschenkel mit im Fokus, aber anders erwartet man das auch nicht. 

Der Soundtrack unterstreicht auch diesmal das Spiel mit angenehm zurückhaltenden Stücken, die zwar nicht in Erinnerung bleiben, aber auch nicht den Fokus von der Spielwelt und der Geschichte, die wir erleben, weg nimmt. 

Wer sollte sich Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key genauer anschauen?

Kurz und knapp: Alle, die ein Faible für JRPGs haben. Atelier Ryza 3 ist ein JRPG, wie es im Buche steht. Es macht Spaß, man kann viel erkunden und hat sehr viel Abwechselung beim Spiel. Aber auch für die Sammler und Grinder unter euch wird das Spiel viel bieten.

Ein großes Aber habe ich leider: Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key gibt es nur in japanischer Sprachausgabe mit englischen, chinesischen, koreanischen oder japanischen Untertiteln und Menütexten. 

Ein großer Vorteil, wenn euch die Sprache und Untertitel Beschränkung nicht abschreckt; Ihr braucht nicht die ersten beiden Teile gespielt zu haben. Es gibt eine Videozusammenfassung der ersten beiden Teile, die ihr auch vorab anschauen könnt. Auch schwelgen Ryza und ihre Gefährten öfters mal in Erinnerungen, was euch die Charaktere zusätzlich näher bringt.

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ist meiner Meinung nach ein krönender Abschluss der Atelier Ryza Reihe. Alles, was in den vorherigen Teilen gut lief, hat Gust mit in den dritten Teil einfließen lassen und dann noch mit anderen Dingen einen frischen Wind mit hineingebracht. Durch die offene Spielwelt ist die Freude am Erkunden und Sammeln von Materialien noch größer als zuvor und durch die Möglichkeit, an Lagerfeuern sich auszuruhen oder Ateliers in anderen Gegenden zu bauen, hat man eine größere Abwechselung im Spiel und fühlt sich nicht so stark an eine bestimmte Gegend oder Spielweise gebunden.

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key
90 100 0 1
Das einzige, was für mich wirklich störend war, ist, dass es nur eine japanische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln gab und durch die viel zu kleine Größe der Schrift, geht einem dadurch der Flavour Text bei den Gesprächen der Charaktere verloren, während man durch die Welt läuft, kämpft und Materialien sammelt. Da hoffe ich noch eventuell auf einen Patch, der die Option der Schrifteinstellung nachreicht.
Das einzige, was für mich wirklich störend war, ist, dass es nur eine japanische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln gab und durch die viel zu kleine Größe der Schrift, geht einem dadurch der Flavour Text bei den Gesprächen der Charaktere verloren, während man durch die Welt läuft, kämpft und Materialien sammelt. Da hoffe ich noch eventuell auf einen Patch, der die Option der Schrifteinstellung nachreicht.
90/100
Total Score

Pro

  • Passende und interessante Story
  • Keine Vorkenntnisse nötig durch Zusammenfassung
  • Schlüsselmechanik gibt mehr Einfluss auf das Spielgeschehen
  • Abwechslungsreiches und immersives Kampfsystem
  • Bessere Zugänglichkeit bei der Synthese
  • Charakterdesign und Soundtrack sehr stimmig und auf den Punkt

Contra

  • Nur japanische Sprachausgabe, keine deutschen Texte
  • Untertitel zu klein und schlecht lesbar
  • Teilweise etwas ruckelige Grafik
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