Endlich auf der Switch | Metroid Prime Remastered

Oliver Buge
16x9 Metroidprimeremastered

Kürzlich, am 25. Januar, hat sich die Ankündigung, dass die Entwicklung von Metroid Prime 4 von vorne beginnt, zum vierten Mal gejährt. Doch endlich, seit dem 9. Februar 2023, dürfen wir Metroid Prime auf Nintendo Switch spielen – Leider nicht den lange herbeigesehnten vierten Teil, sondern ein Remaster des ersten Spiels, das ursprünglich auf dem Nintendo GameCube erschien. Haben wir hier nur einen lieblosen Port präsentiert bekommen oder doch einen ersten Vorgeschmack auf den anstehenden vierten Teil der Prime-Reihe? Das klären wir in diesem Spieletest zu Metroid Prime Remasstered!

Zeitlich gesehen spielt Metroid Prime Remastered direkt nach dem ersten Metroid auf dem NES. Nachdem Kopfgeldjägerin Samus Aran die Basis der Weltraumpiraten auf dem Planeten Zebes zerstört und somit die Forschung an den Titel gebenden Metroids unterbunden hat, empfängt sie ein Notrufsignal einer Fregatte, die sich im Orbit des Planeten Tallon IV befindet. Auf dieser betreiben die Weltraumpiraten mit einer radioaktiven Substanz Forschung an Parasiten des Planeten. Doch etwas ging schief und die Besatzung ist entweder tot oder gerade so am Leben.

Als Samus den mutierten Mutterparasiten unschädlich gemacht hat, beginnt die Selbstzerstörungssequenz der Forschungseinrichtung. Auf der Flucht begegnet sie ihrem Erzfeind Ridley, jedoch kommt es aufgrund der drohenden Zerstörung nicht zu einer Konfrontation. Unglücklicherweise wird Samus Anzug kurz vorm Verlassen der Station auch noch beschädigt, wodurch einige Systeme ausfallen. Nach geglückter Flucht nimmt die Jägerin die Verfolgung auf und beginnt die Suche nach Ridley auf Tallon IV.

Der Planet ist in fünf Zonen aufgeteilt, die von Kreaturen bewohnt werden, die euch teilweise feindlich gesinnt sind oder gekonnt ignorieren. Während ihr euch im Großteil dieser Zonen sicher bewegen könnt, benötigt ihr in bestimmten Zonen ein ganz bestimmtes Upgrade für euren Anzug, um nicht dauerhaft Schaden zu nehmen. Ansonsten gibt es aber auch Wege oder Power-Ups, die ohne die richtigen Hilfsmittel unerreichbar bleiben. Während es in den zuvor veröffentlichten 2D Metroid Spielen einen automatischen Marker auf der Umgebungskarte gibt, der anzeigt, ob sich noch ein Item in einem Areal befindet, muss hier jedes Gebiet ganz genau unter die Lupe genommen werden, ob sich nicht irgendwo doch noch einen Missle Container oder ähnliches versteckt. Immerhin gibt es ein akustisches Signal, wenn es einen wichtigen Gegenstand in der Nähe gibt. Allerdings fügt sich dieses ganz gut in die Hintergrundmusik ein.

Eines der Hauptelemente in Metroid Prime sind die Visoren. Zu Beginn des Spiels hat man Zugriff auf den Combat Visor, welcher für Kampfsituationen gedacht ist, und den Scan Visor, mit dem man unter anderem Gegner oder Strukturen analysieren kann, um Schwachstellen zu ermitteln. Durch das Scannen von Datenbankeinträgen der Weltraumpiraten wird dem Spiel eine zusätzliche Tiefe verliehen, da diese Hintergründe über die Experimente auf dem Planeten liefern. Im Verlauf des Spiels erhält man noch einen Thermal Visor, mit dem man gegnerische Tarntechnologien aufspüren und sich in dunklen Arealen zurechtfinden kann. Mit bloßem Auge unsichtbare Gegenstände, Bereiche und Feinde können mit dem X-Ray Visor sichtbar gemacht werden. Gerade den Thermal Visor braucht man sehr oft, da einige Abschnitte wirklich extrem dunkel waren, sodass ich ohne ihn kaum etwas gesehen hätte. Und das waren nicht immer die Bereiche, in denen das Licht ausgefallen ist.

In klassischen zweidimensionalen Metroid-Spielen wurde der Beam von Zeit zu Zeit verbessert und um ein paar Effekte erweitert. Hier darf man zwischen den verschiedenen Beam-Arten hin und her wechseln:

  • Power Beam: Samus Standard Beam.
  • Wave Beam: Bekommt seinen Namen durch die wellenförmige Bewegung der Geschosse, die bis zu einem gewissen Grad verfolgend sind. Kann Gegner lähmen.
  • Ice Beam: Die langsamen Geschosse können die meisten Gegner einfrieren. Sehr effektiv gegen Metroids!
  • Plasma Beam: Geschosse mit kurzer Reichweite, die aus flüssiger Energie bestehen. Kann die meisten Gegner in Brand stecken.

Und hier kommt es leider zu kleinen Problemen bei der Steuerung: Im Original auf dem GameCube wurde mit dem C-Stick zwischen den Beams gewechselt. Gezielt hat man, indem die R-Taste gedrückt gehalten wurde. Beim Remaster zielt man mit dem rechten Analog Stick und zum Wechseln des Beams muss der X-Knopf gedrückt gehalten und mit dem Steuerkreuz der Beam gewählt werden. In hektischen Kämpfen, in denen man zwischen den Beams wechseln muss, ist das Ganze etwas umständlich. Da man aber eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten für die Steuerung angeboten bekommt, fällt dieses Problem nicht wirklich ins Gewicht. Am Besten probiert man etwas herum, sobald man den ersten zusätzlichen Beam bekommen hat, denn mir ist es später zu schwer gefallen, mich an die geänderte Steuerung zu gewöhnen, weshalb ich letztendlich wieder zu den Standardeinstellungen gewechselt habe. Ihr könnt auch (sofern vorhanden) mit einem GameCube-Controller spielen, um das Spielerlebnis von damals zu haben!

Optisch ist das Remaster wunderbar gelungen und ich würde behaupten, dass Metroid Prime schon immer so hübsch anzusehen war, auch wenn es genügend Videos gibt, die belegen, dass dem nicht so ist. Texturen und Effekte wurden verbessert und einige Assets wurden sogar ausgetauscht. So hat man sich zum Beispiel für ein anderes Türendesign entschieden, was dem Designer der Originale nicht so ganz gefällt.

Dabei wird der Grund hierfür vermutlich nicht sein, dass das alte Design nicht mehr gefallen hat, sondern dass die Türen nun barrierefreier geworden sind. Man kann in den Anzeigeeinstellungen nämlich bestimmte Farbkorrekturen einstellen, die denjenigen zugutekommen, die bestimmte Farben nicht richtig oder gar nicht sehen können. Wo wir gerade bei den ursprünglichen Entwickler:innen sind: In den Credits des Spiels werden diese scheinbar nicht einzeln benannt. Lediglich ein “Based on the work of Metroid Prime GameCube and Wii Version Development Staff” honoriert die Arbeit, die dafür verantwortlich war, dass es dieses Remaster überhaupt gibt. Mir selbst wäre das vermutlich gar nicht aufgefallen, wenn sich beteiligte Entwickler:innen nicht selbst zu Wort gemeldet hätten. 

Wer Metroid Dread mochte, sollte sich auch in einer dreidimensionalen Umgebung mit der Kopfgeldjägerin anfreunden können und wer es nicht gut fand, könnte mit Metroid Prime Remastered vielleicht endlich einen Grund gefunden zu haben die Spielereihe zu lieben!

Metroid Prime Remastered
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Man merkt, wie sorgfältig das Spiel portiert wurde, um auch fast 20 Jahre nach seinem ursprünglichen Release zu überzeugen. Durch die vielen Anpassungsmöglichkeiten für die Steuerung und die Optionen für Farbfilter wird das Remaster für eine breitere Gruppe an Spieler:innen zugänglich. Leider zieht sich auch Metroid Prime Remastered gegen Ende etwas in die Länge, da man einige Items sammeln muss, um sich dem finalen Boss stellen zu dürfen. Metroid Prime Remastered stimmt mich positiv auf Metroid Prime 4 ein. Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja noch Remaster oder Remakes der anderen Teile der Prime-Reihe nachgereicht? Metroid Prime 2: Echoes und Metroid Prime 3: Corruption haben ebenfalls einen Platz auf Nintendo Switch verdient!
Man merkt, wie sorgfältig das Spiel portiert wurde, um auch fast 20 Jahre nach seinem ursprünglichen Release zu überzeugen. Durch die vielen Anpassungsmöglichkeiten für die Steuerung und die Optionen für Farbfilter wird das Remaster für eine breitere Gruppe an Spieler:innen zugänglich. Leider zieht sich auch Metroid Prime Remastered gegen Ende etwas in die Länge, da man einige Items sammeln muss, um sich dem finalen Boss stellen zu dürfen. Metroid Prime Remastered stimmt mich positiv auf Metroid Prime 4 ein. Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja noch Remaster oder Remakes der anderen Teile der Prime-Reihe nachgereicht? Metroid Prime 2: Echoes und Metroid Prime 3: Corruption haben ebenfalls einen Platz auf Nintendo Switch verdient!
93/100
Total Score

Pro

  • Zahlreiche Anpassungsoptionen für die Steuerung
  • Farbfilter für Spieler:innen mit Seh-/Farbschwäche
  • Mehr als nur hochskalierte Texturen

Contra

  • Gegen Ende etwas zäh
  • Teilweise etwas zu dunkel
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