Princess Peach: Showtime! im Test für Nintendo Switch

Anno Benedikt
Das Spiel für eine ziemlich breite Zielgruppe!
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Eine mysteriöse maskierte Schurkin hat das Funkeltheater in ihrer Gewalt und nun ist es an Prinzessin Peach, die Show zu retten, denn die muss weitergehen! Eine kostenlose Demo von Princess Peach: Showtime! ist im Nintendo eShop verfügbar. Ihr könnt also schon heute als Fechterin Peach und Patissière Peach das Publikum zum Staunen bringen.

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Lasst mich zum Anfang mal ein paar Fragen auflisten:

  • Ist dieses Spiel dafür gedacht, noch etwas vom Hype des Super Mario Bros. Films abzugreifen, wo Prinzessin Peach als Tomboy unsere Herzen gewinnen konnte?
  • Handelt es sich hier dennoch um die Peach aus dem bekannten Spieleuniversum aka die ewige Damsel in Distress?
  • Wurde es mal wieder Zeit, dass Peach ihr eigenes Spiel bekommt?
  • Vereint dieses Spiel mehrere Genres in einem?
    • Außer Taktik und Strategiespiel
  • Bedient es diese Genres ehrlicherweise nur sehr oberflächlich?
  • Ist dieses Spiel eigentlich viel zu einfach?
    • Macht das Spiel dennoch Spaß, wenn man sich darauf einlässt?
  • Hat das Spiel eine seichte Story?
  • Ist dieses Spiel was für ein paar ruhige Stunden?
  • Sieht man nach ein paar Stunden bereits die Credits?
  • Bietet das Spiel viele nette, kleine, Collectibles?
  • Ist das Spiel tendenziell einfach um es auf 100% zu bekommen?
  • Hat das Spiel eine Art Achievement System?
  • Ist das Spiel für seinen Preis von 60 € auf den ersten Blick zu teuer?
    • Ist das Spiel aber es eigentlich doch wert?
  • Ist die Performance leider nicht so gut und spiegelt sich bereits in der Demo?
    • Nein, sie ist an keiner Stelle so ‘frech’ wie Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur!

Die Antwort zu allem ist übrigens ein und dieselbe: Ja! Wenn euch mindestens die Hälfte aller Fragen bei der Antwort enttäuscht, solltet ihr hier aufhören zu lesen. Das Spiel ist dann einfach nicht für euch gedacht. Alle anderen können neugierig weiterlesen.

Auf ins Theater!

Als Prinzessin hat man einige Pflichten. In Peachs Falle ist sie immerhin das Oberhaupt des Pilzkönigreichs! So ist sie die meiste Zeit beschäftigt damit… gekidnappt zu werden (so ziemlich 90 % aller Mario Spiele, wie etwa in Super Mario Odyssey), ihr Königreich zu retten (Super Mario Bros. U), mit Mario und seiner Truppe andere Königreiche zu retten (Super Mario Bros. Wonder), die Hofklempner Mario und Luigi vor Bowser zu retten (Super Princess Peach) und während des Urlaubs erneut gekidnappt zu werden (Super Mario Sunshine & Luigi’s Mansion 3). Ganz schön beschäftigt, die Gute!

Es wird Zeit für etwas Entspannung! Entsprechend freut sie sich auf einen Ausflug zum Funkeltheater. Aber noch während ein Toad Karten für die Vorstellungen besorgt, werden die Toads, das Reisegepäck und Peachs Krone aus der Lobby gefegt. Die fiese Grape und ihre Sauertruppe stürmen das Theater und sorgen genau jetzt für Unruhe, verschließen alle Ausgänge… herrlich! Frau Grape ist die Widersacherin in Princess Peach: Showtime!, ähnlich wie König Buh der Gegenspieler von Luigi in Luigi’s Mansion geworden ist. Die Bowser zu Mario Analogie schenken wir uns mal.

Während die Hauptdarsteller der Theaterstücke, die sogenannten Funkeli, verschwunden sind, konnte sich Stella, eine Funkelfee, dem entziehen und ersucht Peach um Hilfe. Stella erinnert übrigens sehr an Lisa Simpson, wenn man sich nur den Kopf anschaut. Viel Spaß, dass wiederum nicht mehr aus eurem Kopf zu bekommen.

Jedenfalls erhält Peach von Stella eine Haarschleife, mit dieser sie die Teatris und Besucher des Theaters wieder ermutigen kann, nicht aufzugeben und sich gegen die fiese Grape und ihre Sauertruppe zu wehren. Dabei besucht unsere Prinzessin jede einzelne Vorstellung des Theaters und “Peach spielt die Rollen ihres Lebens”. Oder so ähnlich.

In der Hauptrolle: Prinzessin Peach!

Nach der Einführung beginnen wir im Erdgeschoss des Funkeltheaters, wo wir uns zwischen vier Theaterstücken (in der Demo nur zwei) frei entscheiden können, die Peach in beliebiger Reihe absolvieren kann. Die Theaterstücke sind anfangs meist sehr ähnlich aufgebaut: Peach betritt die Bühne als … nun ja, Peach. Die Sauertruppe sabotiert das Theaterstück und die anderen Schauspieler sind verzweifelt.

Während Peach die Hoffnung zu den Schauspielern zurückbringt, die in ihrer Rolle übrigens förmlich aufgehen, kommen wir stets an einen Punkt, wo Peach die Rolle des verschwundenen Hauptdarstellers einnimmt. So schlüpft Peach im Laufe jedes Stücks in verschiedene Kostüme, wie zum Beispiel in die Rolle eines Cowgirls, einer Meerjungfrau, einer Kung-Fu-Kämpferin oder einer Fechterin.

Jede Rolle spielt sich auch grundlegend anders, wobei sie ‘immer’ springen kann. Hier mogelt sich der Aspekt von Spielgenren ins Spiel. Jede Rolle spiegelt eine Art von eigenem Setting bzw. Story und kombiniert einige Genrekniffe in diesem. So ist Peach unter anderem als Kung-Fu-Kämpferin damit beschäftigt Gegner durch die Gegend zu treten, während sie den Meister des Kung-Fu vor der Sauertruppe retten will. Oder ruppt als Cowgirl mit dem Lasso Gegner von Pferden runter, um das gestohlene Vermögen der Westernstadt zurückzuholen. Oooder sie rettet als Superheldin den Planeten vor Außerirdischen, unter anderem in Form eines Shmup (Shoot ’em up).

Diese Rollen verkörpert Peach mehrere Male, also in verschiedenen Akten quasi, bis es darum geht, die Funkeli, besagte Hauptdarsteller, aus den Fängen von Frau Grape zu befreien. Dabei spielen wir eine pervertierte Version des Szenarios, in dem wir zu bisher in der Rolle unterwegs waren. Dabei stellt das Spiel nochmals uns auf die Probe… wenn auch zugegeben noch immer als wenn wir auf einem sehr niedrigen Schwierigkeitsgrad unterwegs sind und keiner der Akte dauert in der Regel länger als 10 Minuten.

Sobald alle Theaterstücke einer Ebene des Funkeltheaters “befreit” wurden, steht uns ein Boss im Weg, der das Weiterkommen erschwert. Dem stellen wir uns aber dann als Peach, und müssen Stellas Wirbelattacke nutzen, um diese auszuschalten und dabei selber nicht getroffen zu werden. Dabei sei hier mal der erste Endgegner erwähnt. Eine gefiederte Discokugel mit Afro… mit dem Namen Discoschnabel!

Einer der Endbosse bedient sich sogar an einem Szenario, welches man aus Batman Arkham Asylum her kennt. Ins Detail gehe ich hier nicht weiter, aber es hat für mich umso mehr unterstrichen, dass Princess Peach: Showtime! durchaus zu überraschen vermag!

Der Zugang zu den Bossen benötigt übrigens Funkelsterne, welche wir in den Stücken sammeln. Einige sind obligatorisch, andere sind gut versteckt und andere müssen sich verdient werden. So bekommen wir als Patissière Peach die Aufgabe, Kuchen zu verzieren. Je nachdem, wie schnell wir sind, gibt es mehr Funkelsterne.

Oder wenn wir es schaffen, als Superheldin einen Hacker zu schützen, ohne dass er auch nur einmal Schaden nimmt, gibt es einen Bonus-Stern. Es gibt deutlich mehr Sterne zu verdienen, als man für die Endbosse benötigt, können aber später anderweitig genutzt werden.

Mein erstes Videospiel bzw. ein Ausflug durch die Welt der Videospiele

Nun könnten einige denken: Das klingt aber alles ziemlich simpel und ist ein Spiel für Kinder! Und ja, das stimmt. Ich persönlich war nur an einer Stelle wirklich mal im Begriff zu verlieren, weil ich nicht mitbekommen habe, dass Peach Stella auch vertikal schleudern kann und so an einem Boss sehr lange Kreisel gespielt habe. Nehmt das Wissen und nutzt es!

Was aber auch stimmt: Durch dieses Spiel realisiere ich, wie viele unterschiedliche Spiele ich in meinem Leben gespielt habe und hier diverse Genres wieder für mich entdecke. Es gehört etwas Fantasie dazu und der mehr als seichte Schwierigkeitsgrad macht es nicht unbedingt ersichtlich, aber viele Spiele verstecken sich hier. Man muss nur genauer hinschauen.

Und jetzt zur Gretchenfrage: Was wäre, wenn jemand durch Detektivin Peach auf den Geschmack kommt, sich an einem Spiel wie Meisterdetektiv Pikachu zu versuchen? Oder den Professor Layton spielen? Das könnte irgendwann zu einer Liebe zu Adventure-Spielen wie Deponia oder Baphomets Fluch münden oder gar Visual Novells wie Ace Attorney oder Steins Gate. Macht was draus, Nintendo! Die Prinzessin kann so viel mehr!

In meinen Augen ist Princess Peach: Showtime! kein Spiel das auf Spieltiefe baut. Eher will es oberflächlich sein und eine Bandbreite an Spielen abdecken, um so eine Idee zu vermitteln, was man als Nächstes spielen könnte. Oder den Eltern einen Fingerzeig geben, welche Spiele aus dem Nintendo eShop oder Supermarkt vielleicht für das Kind noch interessant sein könnten. Und dafür hat es in meinen Augen seinen Job gut gemacht.

Es könnte aber auch sein, dass hier mit der Aufmerksamkeitsspanne von der heutigen “Generation Tiktok” gespielt wird. Alle paar Minuten was Neues, nichts Längeres am Stück und kurzweilige Unterhaltung. Ja, das funktioniert auch. Das war tatsächlich eine meiner ersten Interpretation der Trailer zum Spiel, bis ich besagte Sequenz aus Arkham Asylum wieder entdeckte… mit Prinzessin Peach anstelle des dunkeln Rächers.

Wie oben erwähnt gibt es etliche Collectibles im Spiel – viele davon sind leicht zu verdienen und sind rein kosmetischer Natur. Etwa Kleider für Prinzessin Peach und Schleifen für Stella, um diese nach eigenem Wunsch zu gestaltet. Für Peach habe ich sehr schnell ein Lieblingskleid entdeckt, was ich euch aber leider nicht zeigen darf. Ich habe aber auch noch nicht alle, vielleicht finde ich bald ein schöneres! Bei Stella hab ich auf Firlefanz verzichtet, und einfach das “Rosalina”-Blau für sie gewählt.

Auf der Bühne hui, jenseits des Scheinwerfers pfui?

Bedauerlicherweise herrscht kein sternenklarer Himmel am Funkeltheater. Princess Peach: Showtime! leidet unter doch etwas zu deutlich spürbaren Framerate-Einbrüchen. Diese haben den Spielverlauf für mich nicht getrübt. Aber wenn ein Ladebildschirm ruckelt, ist es schon komisch. Wenn in einem Menü keine stabile Framerate gehalten werden kann, obwohl man nur scrollt und es keinerlei aufwändige 3D-Grafik gibt… Schwierig.

Dennoch stören diese Ruckler nicht im Spiel selber und es gibt viel zu entdecken. Beim Aufbau der Theaterstücke, springen einem manche Sachen förmlich ins Gesicht, dass sie Requisite sind. Etwa das Pferd in den Cowgirl Stücken hängt ganz offensichtlich an Fäden, oder die Raumschiffarmada gegen die Superheldin Peach kämpft, besteht sichtbar aus Pappe und anderem Tinnef. Das ist alles wirklich toll anzusehen und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler.

Der Soundtrack ist für mich das Schwächste am Spiel, viele Stücke sind einfach nur tüdelig und der Pre-Credits Titelbildschirm erinnert, mit der Titelmusik, mich an eine alte Bierwerbung. Nur das Niemand im off “Friesisch Herb” sagt. Was alles aber auch dem geschuldet sein kann, dass es hier um ein Spiel mit der Thematik zum Theater handelt… Seit ich die Sekundarstufen hinter mir gelassen habe, war ich auch nie wieder in einem. Muss das vielleicht einfach so?

Auch schade: Analog zu Kirby Star Allies sind hier die Knopfbelegungen vorgegeben und sie bestehen nur aus zwei Knöpfen: A und B. Das Spiel wäre theoretisch mit einem NES-Controller spielbar, wenn man nicht die Schultertasten für das Posen und Finden von Verstecken brauchen würde.

Aber kommen wir mal zum Punkt: Für wen ist Princess Peach: Showtime!? Wer nach seichter Unterhaltung sucht wird hier fündig. Vielleicht hat man später Interesse dann mal sich in Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück zu stürzen? Eltern, die ein unbedenkliches Spiel für ihre Kinder bis 8 Jahren suchen oder gar dem ersten Spiel für die Nintendo Switch-Konsole der Kinder im Osternest, sollten auch dieses Spiel in Betracht ziehen. Vielleicht entdecken sie dann eine kleine Vorliebe ihres Kindes und können sich so orientieren, wo die Spielereise auf Nintendo Switch oder dessen Nachfolgers für ihre Schützlinge weiter geht.

Für wen das Spiel nichts ist: Leute, die eine Herausforderung suchen. Die sucht man hier vergeblich. Außer man hat kein räumliches Vorstellungsvermögen. Dann sind die Kuchenpassagen in den Patissière Stücken euer persönliches Dark Souls Lite… Mit Sahne.

Princess Peach: Showtime! ist nicht perfekt. Dennoch würde ich persönlich das Spiel uneingeschränkt weiterempfehlen – unabhängig eures Alters. Wer Kirby-Spiele mag, wird auch mit Princess Peach: Showtime! große Freude haben (immerhin haben beide eine Vorliebe für die Farbe Rosa). Das Spiel traut sich an eine breite Zielgruppe heran. Und das sollte belohnt werden. Es dauerte etwa 8 Stunden bis zu den Credits, wer das Spiel completen möchte, dürfte hier nochmal 4-6 Stunden drauf rechnen können. Mit 12 bis 15 Stunden, bewegen wir uns in einem ähnlichen Rahmen wie Super Mario Bros. Wonder.

Princess Peach: Showtime! erscheint am 22. März 2024 für Nintendo Switch.

Princess Peach: Showtime!
85 100 0 1
Eine Demo zum Titel ist im Nintendo eShop erhältlich. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt und wir danken für das entgegen gebrachte Vertrauen. Princess Peach: Showtime! ist ein Spiel für eine breite Zielgruppe und vereint viele Genre in einem einzigartigen Paket.
Eine Demo zum Titel ist im Nintendo eShop erhältlich. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt und wir danken für das entgegen gebrachte Vertrauen. Princess Peach: Showtime! ist ein Spiel für eine breite Zielgruppe und vereint viele Genre in einem einzigartigen Paket.
85/100
Total Score

Pro

  • Kurzweilig und vielseitig
  • Für den Feierabend oder kurze Bahnfahrten geeignet
  • Sehr detaillierte Gestaltung der Theaterstücke

Contra

  • Technisch nicht ganz rund
  • Soundtrack zum Großteil belanglos
  • Mancha Genre werden dann doch zu oberflächlich dargestellt
  • Kaum herausfordernd
  • Je nach Empfinden zu teuer (59,99 €)
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