Stolz, Mut und Tradition – Bravely Default II im Test

Tim Henze
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Quality of Life großgeschrieben

Wie auch Bravely Default und Bravely Second bietet der Nachfolger das sogenannte Brave und Default System, welches Risiko im Kampf stets im Vordergrund hält. Falls ihr in Bravely Default II verteidigt, seid ihr nicht nur für eine Runde besser vor Angriffen geschützt, sondern erhaltet auch noch einen Brave-Punkt (BP). Diesen könnt ihr für verschiedene Dinge einsetzen, wie zum Beispiel zwei Aktionen in einer Runde ausführen oder auch eine Fertigkeit damit bezahlen. Jedoch kann man auch Brave-Punkte einsetzen, obwohl man derzeit gar keine besitzt. So ist es möglich, dass man -1 oder bis zu -3 BP besitzen kann. Dies hat zur Folge, dass ihr einmal oder mehrfach „Aussetzen“ müsst, bevor dieser Charakter wieder agieren darf. Wenn ein Bossgegner eine starke Attacke verwendet (indem er BP angespart hat) so ist es vielleicht ratsam den Heiler zweimal agieren zu lassen, auch wenn er eine Runde aussetzen muss. 

Anders als im ersten Teil jedoch gibt es, was das Kampfsystem angeht, zwei große Unterschiede. Zum einen werden Kämpfe nur ausgelöst, sollte man die Gegner berühren oder mit dem Schwert auf der Karte treffen. Dadurch wurde die hohe Kampfhäufigkeit aus Bravely Default entschärft. Zum Anderen laufen Kämpfe jetzt über einen Aktionsbalken ab (wie bei diversen Final Fantasy Spielen) und Charaktere agieren jetzt wesentlich häufiger, sollten sie auch mehr Tempo haben. In den Vorgängern musste man eine Runde durchplanen und dann entschied das Tempo, wann man am Zug ist. Dadurch sind Kämpfe nicht nur besser geworden, sondern auch wesentlich schneller. Wie auch bei den Vorgängern lassen sich alle Kämpfe natürlich beschleunigen, damit ihr nicht die häufig langatmigen Animationen sehen müsst. Hier geht das bis zu 3 Mal.

Ein neues verwunderliches Feature ist das Schwert auf der Karte, welches ihr stets benutzen könnt. Überall können Gras und Blumen mit eurem Schwert zerhackt werden, um wertvolle Gegenstände zu erhalten… wo haben wir das denn schon einmal gehört?

Weißmagier und Krieger? Oder vielleicht doch Dieb und Schwarzmagier?

Das Jobsystem ist natürlich auch in Bravely Default II wieder am Start und glänzt auch hier wieder in seiner voller Pracht. Über 15 vielfältige Berufe stehen euch im Nachfolger zur Verfügung und einige sind sogar komplett optional. Über gewisse Nebenaufgaben und durch besondere Ereignisse könnt ihr die optionalen Berufe finden. Ähnlich wie im Vorgänger könnt ihr einen Hauptberuf, einen Sekundärberuf und Nebenfähigkeiten komplett individuell jeden Charakter zuordnen. So ist es zum Beispiel möglich, dass Gloria eine Weißmagierin ist, welche aber vorher die Fähigkeiten des Mönches erlernt hat. Somit kann sie gut heilen und ist im unbewaffneten Nahkampf auch noch ein wenig zu gebrauchen. Allerdings ergibt nicht jede Kombination Sinn, denn die einzelnen Berufe haben auch komplett andere Werte, welche beim Wechsel verändert werden. So punktet der Dieb zum Beispiel mit Tempo und kritischer Trefferchance, muss aber einige Mali bei Verteidigung und Angriff hinnehmen. Jeder Job bietet auch eine Spezialfähigkeit, welche ständig aktiv ist, sollte es der Hauptberuf sein (ein Weißmagier hat eine 30% Chance bei jedem erlittenem Schaden jenen zu halbieren). Habt ihr einen Job sogar gemeistert (Stufe 12) erlangt ihr eine weitere dauerhafte Spezialfähigkeit, welche bei einigen Klassen extrem stark ist. Solltet ihr einen Frontkämpfer auf Stufe 12 haben, so erhöht sich euer Angriff extrem stark, da die Fähigkeit diesen über einen bestimmten anderen Wert gleichzeitig wachsen lässt. Dadurch ergeben sich, besonders im späteren Spielverlauf sehr mächtige Klassenkombinationen, welche die Bosse leichter machen (aber immer noch nicht leicht). Das Trainieren der Berufe wurde in Bravely Default II auch wesentlich erleichtert, denn ihr könnt nun über Items und geschickte Planung auf der Karte mehrere Feindgruppen hintereinander bekämpfen (ohne Pause zwischen den Kämpfen). Dabei winken nicht nur mehr Erfahrung und Geld, denn es gibt noch pro Kampf einen Multiplikator auf die Jobpunkte, was das Trainieren massiv beschleunigt.  Mit dem Jobsystem sollte man sich sehr gut befassen, denn Bravely Default II ist kein leichtes Spiel. Zwar gibt es einstellbare Schwierigkeitsgrade, aber einige Bossgegner haben es extrem in sich. Der Game Over Bildschirm hat uns regelmäßig begrüßt, wenn wir ohne Plan einen Bosskampf initiiert haben.

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