Sonic Colours Ultimate – Mit Perwoll gewaschen

Tim Henze
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Sonic hatte in den letzten Jahren eine extrem turbulente Zeit, was sich durch ziemlich viele mittelmäßige oder technisch schlecht verarbeitete Titel ausgezeichnet hat. Sonic Mania ist bei all dem, zumindest im 2D-Bereich, ein Lichtblick für den blauen Igel gewesen. Mit Sonic Colours Ultimate wurde einer der guten 3D-Teile für die aktuelle Generation umgesetzt. Ob sich der Titel heutzutage noch lohnt und wie die technische Umsetzung für Nintendo Switch ist, erfahrt ihr in unserem Spieletest.

Eggman und die ewige Weltherrschaft

Dr. Eggman, Erzfeind von Sonic, hat einen interstellaren Vergnügungspark gebaut und hat dies aus reinster “Nächstenliebe” getan. Sonic und sein treuer Partner Tails trauen dem Braten natürlich nicht so ganz und forschen einmal ein bisschen nach. Dabei entdecken sie ein Alien, einen sogenannten Wisp, welcher versucht zu berichten, was Eggman wirklich getan hat, um den Park zu errichten. Allerdings verstehen die beiden den Wisp nicht und Tails arbeitet an einem Übersetzungsgerät, welches allerdings erst im späteren Verlauf des Spiels funktioniert. Nach und nach finden Sonic und Tails heraus, dass Dr. Eggman die Energie der umliegenden Planeten benutzt, um seine Station mit Energie zu versorgen. Dabei zerstört er allerdings die lokale Flora und Fauna und versklavt auch die Wisps, welche auf den jeweiligen Planeten leben. Ursprünglich wurde das gesamte Spiel in Englisch und Japanisch synchronisiert, doch da es inzwischen für Sonic-Spiele üblich ist, wurden für Sonic Colours Ultimate Synchronisationen in vielen zusätzlichen (u.A. auch Deutsch) Sprachen aufgenommen. Die Rollen werden hierbei auch von ihren Sprechern besetzt, die man aus den vorherigen Titeln kennt.

Spaßiges Gameplay mit Feinschliff

Sonic Colours Ultimate macht extrem viel Spaß, der “Flow” des Spiels ist extrem ausgewogen und man hat einen guten Mix aus extrem schnellen Laufstrecken und recht langsamen Side-Scrolling Sektionen. Selten passiert es, dass man mit einem ungblauchlichem Tempo rast und auf einmal eine Todesfalle direkt vor einem auftaucht. Das ist natürlich besonders ärgerlich, da man nicht sofort reagieren konnte. Allerdings wurde in dem Remaster eine Anzeige hinzugefügt, die anzeigt, ob sich ein bodenloser Abgrund vor oder unter Sonic befindet. Dies ist enorm hilfreich und hat sicherlich einige Tode verhindert. Falls man doch einmal einen Fehler gemacht hat und irgendwo heruntergefallen ist, gibt es inzwischen Tails-“Leben”. Sonics Partner Tails wird Sonic am letzten sicheren Standpunkt neuspawnen lassen und er darf auch alle gesammelten Ringe behalten, welche er zu diesem Zeitpunkt hatte. Dies ersetzt auch grundsätzlich das Lebensystem, denn Extraleben gibt es nicht mehr. Man wird stattdessen mit den Tails-“Leben” belohnt und für gutes Spielen kann man sich auch dann einmal einen Fehler erlauben, ohne seinen S-Rang verlieren zu müssen. Solltet ihr keine Zusatzleben mehr haben, gibt es keinen Game Over, sondern ihr startet lediglich am letzten Checkpoint, den ihr erreicht habt.

Sonic beherrscht auch die meisten Fähigkeiten, welche aus den 3D-Teilen bekannt sind. Sein Homing-Angriff funktioniert wunderbar und man wird inzwischen, mit gutem Timing, mit Energie belohnt, welche Sonic spontan Boosten lässt. Dies ist extrem praktisch um Tempo aufzubauen, aber auch gefährlich, da man keine wirkliche Reaktionszeit mehr hat. Sonic kann auch einen kleinen Doppelsprung ausführen. welcher allerdings ziemlich schwierig zu steuern ist. Sonic fühlt sich beim Springen auch sehr träge an. Manchmal hatte ich das Gefühl ich spiele einen alten 2D-Titel, wo Sonic sich wie ein Stein steuert. Leider hat dies so einige Tode bei mir verursacht, besonders weil ich kein Gefühl dafür hatte, wo ich genau landen werde. Insgesamt ist die Schwierigkeit des Spiels relativ leicht, wenn man es nur darauf ansetzt, den Titel durchzuspielen. Die Wisps, welche es in verschiedenen Farben gibt, bieten zahlreiche Fähigkeiten für Sonic, welche manchmal für Geheimnisse oder auch für das Vorankommen nötig sind. So könnt ihr euch mit einem Wisp zum Beispiel durch den Boden bohren oder mit einem anderem Wisp durch eine Rakete in die Höhe schießen lassen. Dadurch steigt der Wiederspielwert enorm, da man gewisse Wisps erst im späteren Spielverlauf freispielt und in alten Akten verwenden kann.

Sound, Grafik sowie wilde Bugs und Glitches

Das Original lief damals auf der Wii mit einer recht geringen Auflösung und sah deswegen alt aus. Sonic Colours Ultimate lässt das Spiel in neuem Glanz erstrahlen. Die meisten Welten sehen extrem vielfältig aus und meistens auch, passend zum Titel, sehr bunt. Die Version auf Nintendo Switch läuft hierbei mit relativ flüssigen 30 Bildern pro Sekunde, welche selten niedriger ausfallen. Insgesamt wären zwar 60 FPS schöner gewesen, aber dafür sieht die Version, im Vergleich zu den anderen Versionen relativ gleich gut aus. Einige Effekte wie Schatten wurden hierbei reduziert, allerdings macht das im Spielfluss keinen Unterschied. Im Handheld-Modus macht der Titel auch ein sehr schönes Bild und ich bin schon gespannt, wie bildgewaltig der Titel auf der neuen Nintendo Switch mit OLED Bildschirm aussehen wird.

Der Soundtrack von Sonic Colours Ultimate ist sehr gut, besonders für Sonic-Verhältnisse. Die Musik passt immer zum Gezeigtem und es gibt auch kleine Variationen der Musikstücke in den einzelnen Akten der Planeten/Welten. Die Sprachausgabe, wie oben geschrieben, ist ganz passabel, aber man sollte natürlich keine Hollywood-Performance erwarten. Bei Bedarf kann hier auch zwischen allen Sprachen hin- und hergewechselt werden.

Im Internet kursieren derzeit viele Beiträge darüber, dass der Titel auf Nintendo Switch sehr verbuggt sei. Ich persönlich habe noch nicht einen kritischen Fehler gehabt und es gab auch nichts, wo ich verärgert darüber gewesen wäre. Klar gibt es sicherlich, wie bei jedem 3D-Sonic Titel ein paar Fehler, welche auftreten können, aber von unspielbar kann hier nicht die Rede sein. Lediglich die Ladezeiten sind mir als großes Manko aufgefallen. Wo selbst die Wii-Version nur 4-5 Sekunden geladen hat, muss man sich bei Sonic Colours Ultimate für Nintendo Switch manchmal bis zu 45 Sekunden gedulden, bis der Akt geladen wurde.

Kurz, aber dennoch umfangreich

Sollte jemand vorhaben, den Titel ohne jegliche sammelbare Goodies durchzuspielen, der wird nach nicht einmal 7 Stunden den Abspann sehen. Sonic Colours ist ein relativ kurzer Titel und die 47 Level schwanken von 1 Minute Spielzeit bis 10-15 Minuten Spielzeit. Allerdings hört für die meisten das Spiel nach einmal durchspielen nicht auf, denn es gibt in jedem u.A. 5 Rote Ringe zu entdecken. Einige sind gut versteckt und andere benötigen die Fähigkeiten der Wisps. Ebenfalls gibt es ein Rangsystem, welches von S bis D reicht und, je nach abschneiden, höher ausfällt, umso besser ihr euch anstellt in den Akten. Als Belohnung für hohe Ränge und sammelbar in den Akten erhaltet ihr spezielle Medaillen, welche ihr für die neuen Features ausgeben könnt. Dazu gehört unter anderem auch ein Kostümshop, wo ihr Sonic mit vielen kleinen Details oder auch einer anderen Farbe einkleiden könnt. Ebenfalls von der Partie sind zahlreiche Erfolge, welche manchmal ein wenig Umdenken erfordern, damit man diese erlangen kann. Für Fans von sammelbaren Objekten gibt es auch weit über die 30 Stunden noch genug zu finden und zu tun.

Sonic mit Perwoll gewaschen

Sonic mit Perwoll gewaschen
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Sonic Colours Ultimate kann ich jedem Sonic-Fan uneingeschränkt empfehlen. Es hat sehr viel Spaß bereitet und spielt sich, trotz kleineren Fehlern, auf Nintendo Switch sehr gut. Jump`n Run-Fans können definitiv auch einen Blick auf den Titel werfen, da das Gefühl für Geschwindigkeiten einfach nur gut ist und man gerne schnell sein möchte. Die neuen Features sind sehr gut implementiert und fühlen sich nicht aufgesetzt an. Die Schwierigkeit und Länge ist für einen Sonic-Titel auch voll in Ordnung und bei einmal spielen bleibt es nicht.
Sonic Colours Ultimate kann ich jedem Sonic-Fan uneingeschränkt empfehlen. Es hat sehr viel Spaß bereitet und spielt sich, trotz kleineren Fehlern, auf Nintendo Switch sehr gut. Jump`n Run-Fans können definitiv auch einen Blick auf den Titel werfen, da das Gefühl für Geschwindigkeiten einfach nur gut ist und man gerne schnell sein möchte. Die neuen Features sind sehr gut implementiert und fühlen sich nicht aufgesetzt an. Die Schwierigkeit und Länge ist für einen Sonic-Titel auch voll in Ordnung und bei einmal spielen bleibt es nicht.
80/100
Total Score

Pro

  • Viele sammelbare Goodies
  • Ausgereiftes "Sonic-Gameplay"
  • Deutsche Sprachausgabe

Contra

  • Meist nur mit 30 FPS
  • Relativ Kurze Spielzeit
  • Diverse Bugs und Glitches
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