Wir durften Zelda: Tears of the Kingdom spielen

Kevin Krämer
The Legend Of Zelda Tears Of The Kingdom Nintendo Switch

Morgen erscheint mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom endlich das nächste “Game of the Year”. Umfangreicher, größer und besser als sein Vorgänger – was kann da noch schiefgehen? Wir durften den Titel 10 Stunden lang bei Nintendo ausprobieren!

Gleich vorweg: Wir werden keine Story spoilern, aber sehr wohl über einige Features sprechen, wie die Existenz der Krogs zum Beispiel. Wenn ihr gar nichts vorab über das Spiel erfahren möchtet, also ob ihr unter anderem wieder übel riechenden Samen sammeln dürft, dann klickt besser jetzt zu einer anderen News und kommt gerne später hier her zurück. Vor allem möchte ich euch aber an meinen Erfahrungen und Eindrücken von Spielwelt, Grafik und insbesondere von den vier zentralen neuen Fähigkeiten teilhaben lassen. Bevor wir loslegen, möchte ich gleich zwei Dinge enthüllen: Die Krogs sind zurück, wir wissen aber nicht wie viele es diesmal sind und es wird auch dadada … Dungeons geben!

Beides jetzt keine große Überraschung für mich. Aber gerade für all jene, denen in The Legend of Zelda: Breath of the Wild die umfangreicheren Rätsel-Tempel gefehlt haben, eine großartige Neuerung. Anschauen konnte ich mir selbst noch keinen davon, aber ich bin schon jetzt sehr neugierig darauf. Vielleicht werden die neuen Fähigkeiten von Link zum Einsatz kommen? Lasst uns unten in den Kommentaren oder auf Social Media gerne wissen, ob euch die Änderungen gegenüber des Vorgängers gefallen, sobald ihr es gespielt habt!

Das aktuelle “Frag die Entwickler”-Interview verrät auch noch etwas mehr zu den Dungeons. Es gibt so zum Beispiel einen Dungeon, der direkt von der Oberfläche von Hyrule aus verbunden ist. Wenn ihr vom Himmel direkt in dieses Verlies springt, löst ihr ein Ereignis aus. Dies soll “eine neue Erfahrung sein, die im vorherigen Spiel nicht möglich war”. Darüber hinaus sollen sie einzigartig und für ihre jeweiligen Umgebungen gestaltet sein.

Die Krogs verbergen sich, wie gewohnt, unter Steinen oder tauchen nach der Lösung eines kleinen Puzzles auf. Hoffentlich müssen wir sie nicht auch noch in Dungeons finden …

Die vier Titanen waren die Dungeons im vorherigen Spiel und hatten alle ähnliche Designs, weshalb sie von einigen Zelda-Fans nicht wirklich anerkannt wurden. Diesmal sind die Rätsel-Tempel laut Beschreibung der Entwickler jedoch “riesig und jeder hat sein eigenes regionales Erscheinungsbild, genau wie jene in traditionellen The Legend of Zelda-Spielen”. Ob es ein Dungeon-Item gibt, welches mal benötigt um voranzuschreiten, ist ungewiss und fraglich. Da müssen wir uns nun alle überraschen lassen, mir persönlich macht das Wissen darüber aber schon Hoffnung, dass ich viel Freude mit dem Spiel haben werde!

Zerbrechliche Schmiedekunst

Eine Sache die natürlich auch wieder mit dabei und auf nicht viel Gegenliebe stößt, das sind die Waffen, die im Kampf zerbrechen. Dank der Synthese, mehr dazu gleich, kann man aber zumindest deren Haltbarkeit verbessern. Und irgendwie muss das in einem Open World-Spiel wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom auch sein, damit man sich nicht von Beginn an direkt die stärkste Waffe sucht, was den Rest dann zum Kinderspiel macht.

Auf einem gewohnt hohen Niveau ist; die Sprachausgabe. Prinzessin Zelda oder auch die wieder auftretenden Verbündeten wie Zora-Prinz Sidon sowie Gerudo-Herrscherin Riju und alle anderen relevanten Charaktere machen in Zwischensequenzen den Mund auf. Nur einer nicht – Link. Bis auf die üblichen Geräusche hat unser stummer Held erneut nicht viel zu sagen. Aber muss er auch nicht, da er stattdessen wiedermal damit beschäftigt ist Hyrule vor dem Untergang zu bewahren, was definitiv kein leichtes Unterfangen sein wird.

Mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild verabschiedete Nintendo nicht nur die Wii U, sondern läutete auf Nintendo Switch auch eine neue Ära ein, die ihresgleichen sucht. Jeder kann spielen wie, wann und wo er mag. Gemütlich auf Sofa oder Bett, unterwegs während einer langen Bahnfahrt und… Wii U-Besitzer:innen haben das schon teils ausgetestet; auf Toilette. Ebenso grenzenlos wie die Orte, an denen ihr eure Spiele genießen könnt, ist auch die Spielwelt aus The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom. Während die Grundfläche von Hyrule identisch zum Vorgänger erscheint, könnt ihr euch nun auch in der Vertikalität nach oben und unten austoben, da unter anderem einige Himmelsinseln aufgetaucht sind. Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild erschien gleich zum Nintendo Switch Start eines der wichtigsten und bislang besten Games für Nintendos Hybrid-Konsole, eventuell sogar eines der besten Open World-Spiele. Kann der Nachfolger das noch toppen? Nach der Fortsetzung lecken sich die Fans entsprechend schon lange die Finger und besonders der letzte Trailer hat Lust auf mehr gemacht. Das sage ich, als jemand, der mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild nicht wirklich warm wurde. Einerseits weil ich generell mit Open-World-Konzepten so meine Probleme habe und andererseits weil es nicht so gar nicht wie ein “klassisches Zelda” angefühlt hat. Umso skeptischer war ich gegenüber The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom und … ich wurde verdammt positiv überrascht.

Ich durfte Links neues Abenteuer für euch anspielen und bin beinahe restlos überzeugt, dass The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom selbst den höchsten Erwartungen gerecht werden wird. Während der Vorgänger uns relativ schnell einfach in die offene Spielwelt gelassen hat, wenn auch das Vergessene Plateau zunächst noch Grenzen abgesteckt hat, startet Links neues Abenteuer mit viel mehr Story-getriebenem Gameplay. Mit voller Herz-Anzeige geht die Reise los, bekommt aber rasch einen ziemlich düsteren Unterton, der einen nicht selten an The Legend of Zelda: Majora’s Mask denken lässt.

Wie in so ziemlich jedem The Legend of Zelda-Spiel wacht Link auch diesmal wieder auf, hat nur noch drei seiner Herzen übrig und im neuen Ableger zu allem Übel auch einen merkwürdig aussehenden und geschwächten Arm, mit dem ihr später jedoch einiges anstellen dürft. Link hat viel vergessen, aber zum Glück auch neue Fähigkeiten erlernt:

Zeitumkehr

Mittels der Zeitumkehr ist es Link unter anderen möglich, Felsbrocken zu nutzen, die von den Himmelsinseln herabgestürzt sind. Unser Held dreht einfach die Zeit zurück, wodurch er sich mit dem Fels zurück in die Luft katapultieren kann, indem er sich darauf stellt. So spulen wir die Bewegung eines Objekts (nicht der gesamten Spielwelt) zurück. Dadurch ist es leicht die Himmelsinseln mit dem Parasegel zu erreichen.

Synthese

Durch die Synthese könnt ihr in The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Gegenstände miteinander kombinieren und neue erschaffen. So ermöglicht das “Crafting” unter anderem den Bau von Waffen mit verschiedenen Effekten. Feuer- oder Bombenpfeile zum Beispiel. Waffen können zwar nach wie vor kaputt gehen, dieses neue Feature ermöglicht euch aber u.a. Felsen und Ruten miteinander zu einem Hammer zu formen, wodurch euch eine noch größere Vielfalt an Waffen zur Verfügung steht. Auch eure Pfeile lassen sich auf diese Weise mit allerlei Gegenständen kombinieren, um ihnen Elementarschäden zu verleihen oder sie mit einem Sucher zu versehen, durch welche Feinde automatisch von Pfeilen verfolgt werden.

Besonders die Kombinationen mit den Nahkampfwaffen sind wichtig. Es geht aber nicht nur um Schaden. Andere Kombinationen ergeben Waffen mit einer höheren Reichweite. Aber nicht nur ihr könnt das. Interessant ist es zu sehen, mit welchen Waffen euch jene Gegner attackieren, die ebenfalls die Synthese beherrschen.

Wenn ihr mit eurem Bogen zielt, ruft ihr einfach per Knopfdruck ein Item-Menü auf, um mit den entsprechenden Objekten, Feuer-, Eis- und Explosionspfeile zu bauen oder auch solche, die eine Rauchwolke erzeugen, um eure Gegner aus dem Hinterhalt anzugreifen. Das gibt den Kämpfen in puncto Dynamik oder auch in Sachen Taktik einen ganz eigenen Mehrwert, den ich so auf keinem anderen Spiel kenne.

Ultra-Hand

Diese Fähigkeiten führt den Grundgedanken der Synthese-Technik weiter und lässt euch die aus den Trailern bereits bekannten Fahrzeuge herstellen. Durch eine Kombination aus Baumstämmen und Ventilatoren lassen sich so beispielsweise Flöße oder andere Fortbewegungsmittel kombinieren, die ganz nach den eigenen Vorstellungen kreiert werden dürfen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass ihr ausreichend Material in eurer Umgebung findet.

So baut ihr Wasserfahrzeuge wie Flöße, panzerartige Landfahrzeuge oder sogar Fluggeräte, wenn ihr die dafür geeigneten Bauteile habt. Letztere liegen mal frei in der Welt herum. Ihr könnt sie aber auch in Form von Kapseln erhalten (und sie so auch im Inventar herumtragen), indem ihr bestimmte Sammelobjekte eintauscht. Der kreativen Freiheit sind kaum Grenzen gesetzt und ich bin gespannt darauf was die weltweite Zelda-Community sich geniales einfallen lässt!

Deckensprung

Mussten wir in The Legend of Zelda: Breath of the Wild noch mühselig allerlei Berge und Gebäude erklimmen, kann Link durch den Deckensprung per Tastendruck Objekte erklimmen. Wenn wir an einem Ort mit einer Decke sind, können wir direkt zum Ort über uns gelangen. Es gibt ein paar Einschränkungen, solange wir uns aber unter einer Decke befinden (sofern diese nah genug ist), können wir diese Technik auch einsetzen. Während ich anfangs noch mühselig mir den Weg nach oben erarbeiten musste, kam ich später mit dem Deckensprung viel schneller und komfortabler an mein Ziel!

Überall könnt ihr den Deckensprung nicht einsetzen, aber unter anderem bei nicht zu weit entfernten, über euch schwebenden Himmelsinseln. Meines Empfindens nach eine der coolsten neuen Fähigkeiten, allerdings tut mir Link auch jeden Mal ein bisschen leid, wenn er mit einem lauten *klong* gegen die Decke einer Höhle dotzt. Sollte über euch zum Beispiel in Monster-Lager sein, bekommt ihr mit der Fähigkeit einen kleinen Einblick und könnt entscheiden, ob ihr mit A aus dem Boden empor steigt oder mit B wieder nach unten zu eurer vorherigen Position schwimmt.

Lieber arm dran als Arm ab

Ihr wisst vielleicht schon, dass Link den Shiekah-Stein in The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom nicht mehr besitzt und damit auch keinen Zugriff auf die entsprechenden Module hat. Das Bombenmodul, Magnetismus, Stasismodul und Cryomodul sind Relikte aus der Vergangenheit. Link wird aber dennoch ein Tablet-ähnliches Gerät nutzen, mit Zugriff auf die Karte, einer Fotokamera und womit er auch amiibo scannen kann. Die neuen Fähigkeiten werden über Links besonderen Arm gesteuert, was auch erklärt, weshalb er diese Möglichkeiten in einem zukünftigen Spiel der Reihe nicht mehr haben wird. Dies weckt jedoch den Entdeckerdrang, da man sich umgewöhnen und neu orientieren muss.

Ich habe natürlich nicht meine gesamte Spielzeit auf den Himmelsinseln verbracht, aber zumindest einen großen Teil davon. Dennoch kann ich sagen, dass es am Boden mindestens genauso aufregend ist – insbesondere wenn man bekannte Orte des Vorgängers neu entdeckt. Unten angekommen, setzte aber instant meine Ratlosigkeit ein, da ich mit so viel Freiheit nicht zurechtkomme. Aber es gibt ja auf der Karte zum Glück eine Zielmarkierung und daher wusste ich direkt wo ich als erstes hin sollte. Wer sich also treiben lassen möchte, kann das tun, ihr könnt aber auch bequem die Geschichte weiter vorantreiben.

Vieles in Hyrule befindet sich nach der Verheerung wieder im Aufbau. Überall findet Link also Materialien, die er sich unter den Nagel reißen kann, um damit lieber verrückte Objekte zu kreieren. Ich hatte auch nie das Gefühl, ich muss jetzt etwas Bauen, um weiter zu kommen, da sich der Prozess sehr natürlich ins Gameplay eingepflegt hat. Viel eher war es ein: “Oh, wenn ich das mache, komme ich schneller an mein Ziel!”

Um also nicht den gesamten Berg nochmals nach unten zu laufen, gleite ich lieber mit einem Fluggerät zum Tempel der Zeit, während das Spiel mir mein Parasegel noch vorenthält.

Quality of Life und andere nette Funktionen

Wer The Legend of Zelda: Breath of the Wild gespielt und dort ein paar Pferde registriert hat, kann diese auch in The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom weiterhin reiten, was einem echt viel Zeit erspart. Ein sehr simples aber effektives Feature. Ob auch andere Dinge aus dem alten Spielstand übernommen werden konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Während meiner Spielzeit hat es leider nicht geregnet, mir wurde vor Ort aber gesagt, dass die Kletteräffchen unter euch aufatmen dürfen. Wer sich schon immer darüber aufgeregt hat, dass Link von nassen Wänden abrutscht, kann nun wohl entweder ein passendes Gericht kochen oder geeignete Kleidung tragen. Damit haftet Link besser an der Oberfläche und ihr kommt einfacher durch die Spielwelt. Alternativ könnt ihr aber auch jederzeit den Deckensprung in einer Höhle anwenden und gelangt so ebenfalls auf den Berg der Begierde.

Mit den Richtungstasten / dem Steuerkreuz habt ihr schnellen Zugriff auf euer Inventar, die Waffen und Schilde. Mit einem Druck auf Y lassen sich die Objekte sortieren, nach “Typ”, “Synthese: Nach Angriffsstärke”, “Am häufigsten verwendet” oder auch “Sonau-Bauteile zuerst” Letzteres ist praktisch, wenn ihr fix ein paar Baueile auf den Boden werfen möchtet, um aus diesen und anderen Materialien ein neues Fortbewegungsmittel zu bauen. Waffen lassen sich nur “Nach Typ” und Schilde “Nach Stärke” sortieren.

Im späteren Spielverlauf wird es eine Funktion geben, mit deren Hilfe ihr eure Bauwerke speichern und vermutlich jederzeit automatisiert erstellt, sofern ihr die entsprechenden Materialien besitzt. Das konnte ich jedoch noch nicht freischalten und ausprobieren.

Ersteindruck und vorläufiges Fazit

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom bricht mit vielen Traditionen, bringt aber auch den Spagat zustande, sich traditionell und vertraut anzufühlen. Fans von The Legend of Zelda: Ocarina of Time werden wahrscheinlich ebenso viel Spaß haben, wie jene die mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild vielleicht die erste Berührung im Zelda-Franchise hatten. Und ein bisschen The Legend of Zelda: The Wind Waker steckt sicherlich auch mit drin, wenn ich mit meinem selbstgebauten Floß die Meere von Hyrule überquere. Sollte euch der Vorgänger nicht so zugesagt haben, dann gebt diesem hier nochmals eine faire Chance!

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