Trek to Yomi – Eine Hommage an alte japanische Samurai-Filme

Nachdem wir von Devolver Digital freundlicherweise, das von Flying Wild Hog entwickelte, Trek to Yomi bereitgestellt bekommen haben, möchten wir euch nun mehr darüber erzählen, was euch in dem an japanische Samurai-Filme angelehnten Spiel erwartet. Das Samurai-Cinematic-Action-Adventure, Trek to Yomi, erschien am 5. Mai 2022 für PC, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series S|X und Xbox One und gleichzeitig im Game Pass. Ab heute feiert es auch seine Premiere auf Nintendo Switch und kostet im eShop nur 15,99 Euro – Das Angebot gilt bis zum 13. Februar 2023, anschließend steigt der Preis auf 19,99 Euro.

Der junge Schwertkämpfer Hiroki hat seinem sterbenden Meister geschworen, seine Stadt und die Menschen, die er liebt, vor allen Gefahren zu beschützen. Heimgesucht vom tragischen Schicksal muss sich der einsame, an seine Pflicht gebundene Samurai auf eine Reise jenseits von Leben und Tod begeben, um sich seinem Selbst zu stellen und seinen Weg zu finden. Wir starten also als junger Hiroki, ein Schüler des Schwertmeisters Sanjuro. Im Dojo von Sanjuro fängt unser Abenteuer an, als mitten in der Lehrstunde der Alarm des Dorfes geläutet wird und Sanjuro uns befiehlt, im Dojo zu warten. Pflichtbewusst und überzeugt von unserer Kampfkunst, hören wir jedoch nicht auf unseren Meister und begeben uns mit Aiko, Sanjuros Tochter, zum Eingang des Dorfes. Nach einer schicksalshaften Wendung fängt das zweite Kapitel dann mit uns als Erwachsener an. 

Viel mehr zur Story des Spiels möchten wir hier jetzt nicht sagen, da wir zu viel vorweg nehmen würden. Jedoch werden wir für einen Teil des Spiels die Grenzen zum mythischen Japan durchschreiten, was dem Spiel einen passenden und interessanten Twist verleiht.

Das Gameplay von Trek to Yomi ist simpel aber effektiv und basiert auf Kombinationen, die wir drücken müssen. Je nach Gegner dem wir begegnen, müssen wir unsere Kampf-Kombinationen ändern. Gegner mit Rüstung brauchen beispielsweise schwerere Angriffe, wie normales Fußvolk und es gibt auch einige Gegner, wo passendes Ausweichen angebracht ist, um nicht zu schnell zu sterben.

Bei all dem Kämpfen und Ausweichen müssen wir ständig unsere Ausdauer-Anzeige im Blick behalten. Denn jede Aktion, ob Blocken, Ausweichen oder unser Katana schwingen, all das kostet Ausdauer. Sollten wir keine Ausdauer mehr haben, hockt sich Hiroki hin und das bedeutet nicht selten unseren Tod. Das gleiche gilt, wenn wir unserem Gegner den Rücken zukehren. Ein Schlag oder Schuss in den Rücken kostet uns mehr Gesundheit als wenn wir den Gegner ansehen. Glücklicherweise haben wir vor und nach größeren Kampfsequenzen Schreine, an denen wir, durch Gebete, unseren Spielstand speichern können, so dass wir nicht zu weit zurückgeworfen werden, sollte ein Kampf doch mal zu schwer werden.

Nichts desto trotz, können die Kämpfe für einige Spieler zu leicht sein, da die Kombinationen relativ schnell gemeistert werden können, vor allem die Kombination aus Betäuben und Finisher, die in vielen Situationen hilfreich ist. 

Abwechslung bietet uns zwischen den ganzen Kämpfen die Rätselpassagen, die jedoch sehr einfach gehalten wurden und nicht wirklich eine Herausforderung sind. Die Spiel Passagen sind meistenteils geradlinig, jedoch haben wir ab und an die Möglichkeit, andere Wege zu erkunden und dadurch Kämpfen aus dem Weg zu gehen, indem wir die Umgebung zu unserem Vorteil nutzen können, um zum Beispiel Fässer auf unwissende Gegner fallen zu lassen. Daher ist es immer interessant, auch bei augenscheinlich geradlinigen Passagen mögliche versteckte Räume oder andere Wege zu erkunden.

In versteckten Räumen finden wir oft Sammelgegenstände oder Upgrades für unsere Ausdauer, Gesundheit und Wurfmessern, Pfeile und Kugeln. Direkt im ersten Kapitel werden uns die grundlegenden nötigen Kombinationen und auch die Möglichkeit versteckter Räume und verschiedener Wege gezeigt. Weitere Kombinationen erlernen wir im Laufe des Spiels, wobei einige durch Kämpfe freigeschaltet werden, andere durch das Einsammeln von Gegenständen.

Wie bereits erwähnt, ist das Spiel grafisch an die alten japanischen Samurai-Filme angelehnt. Das prägnanteste Beispiel, was direkt beim Spielen in den Kopf kam, war der bekannte “Die 7 Samurai” von Akira Kurosawa und es ist absolut stimmig. Die schwarz-weiße Grafik im Stil eines alten Kinofilm zieht sich durch das ganze Spiel durch. Vom Intro bis hin zu den Credits, die das künstliche Filmflimmern passend aufgreift. Schwierig gestaltete sich beim Testen nur, dass aufgrund der Grafik manchmal Gegenstände so wie auch Gegner nicht direkt erkennbar waren und nicht nur einmal sind wir in einen Gegner gelaufen, ohne ihn zu sehen. Hilfreich ist, dass Gegenstände, wenn man näher kommt, einen weißen Punkt anzeigen und auch Menschen, mit denen man reden kann, haben drei weiße Punkte über dem Kopf. Leider ist durch die stilistische Grafik vieles was flackert, so dass man trotzdem an einem Gegenstand vorbeilaufen kann, ohne ihn zu sehen.

Wir haben Trek to Yomi auf Nintendo Switch im Dock, wie auch im Handheld Modus, getestet. In beiden Modi lief das Spiel flüssig und solide. Wir haben keinerlei merkbare Frame-Einbrüche oder andere grafische und technische Schwierigkeiten entdecken können. Die Schrift ist in beiden Modi gut lesbar. 

Den krönenden Abschluss des Spiels macht bei Trek to Yomi definitiv die Sprachausgabe wie auch der Soundtrack. Wir haben das Spiel mit der original japanischen Sprachausgabe und deutschen Untertiteln getestet. Die Sprecher haben ganze Arbeit geleistet. Die Gespräche und Monologe im Spiel sind stimmig, Energie- und stimmungsgeladen und fesselnd. Das ganze unterstreicht der klassisch, japanische Soundtrack, der unter anderem auf bekannte Klänge der Koto und Shamizen zurückgreift, welche den stilistisch japanischen Klang beitragen.

Natürlich kann man auch eine optionale englische Sprachausgabe wählen, falls man verstehen möchte, was die Charaktere sagen, ohne lesen zu müssen. Das nimmt dann aber ein wenig von der japanisch-angehauchten Atmosphäre.

Wer nun auch Interesse an Trek to Yomi hat, der kann das Spiel ab heute für Nintendo Switch kaufen. Im Nintendo eShop liegt der reguläre Preis bei 19,99 Euro und aufgrund der Geschichte, die wir im Spiel erleben, ist es von der USK ab 16 Jahren freigegeben worden.

Wir haben ungefähr 6 Spielstunden für einen Durchlauf gebraucht, wobei wir dabei aber nicht alle Sammelgegenstände gefunden haben. Wer also vollständig alles erkunden will, der könnte noch länger in der Welt von Yomi verbringen.

Trek to Yomi entführt uns in ein feudales Japan, inklusive japanischen Göttermythen und klassischen Samurai-Kämpfen. Wir erleben das Spiel, als würden wir in der ersten Reihe im Kino während einer Vorstellung eines klassischen japanischen Schwarz-Weiß Filmes sitzen. 

Das Spiel ist eine würdige Hommage an die alten japanischen Klassiker und absolut stimmig in allen cineastischen Aspekten. Spielerisch ist es sehr simpel gehalten und keine wirkliche Herausforderung, wobei die Auswahl aus verschiedenen Schwierigkeitsstufen glücklicherweise nochmal etwas herausholt.

Durch die stilistischen und grafisch filmischen Elemente im Spiel, ist es teils schwierig gewesen, alles gut zu erkennen, was hier aber nicht so schlimm war, dass es den Spielverlauf stören würde. 

Alles in Allem ist Trek to Yomi eine sehr schöne und visuell ansprechende Hommage an alte japanische Klassiker, welche grafisch wie auch vom Soundtrack und der Sprachausgabe überzeugen, aber leider im Gameplay ausbaufähig ist. 

Wer Filme wie “Die 7 Samurai” oder andere, an Akira Kurosawa angelehnte, Filme mag und gerne einmal selbst in die mystische, feudale japanische Welt eintauchen will, dem können wir Trek to Yomi vollstens empfehlen.