Paper Mario: Die Legende vom Äonentor im Test für Switch – Nintendos Rollenspiel-Hit des Jahres

Tim Henze
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Vor einigen Wochen haben wir, im Rahmen unserer Vorschau, schon einen kleinen Einblick in die Neuauflage des Game Cube-Klassikers Paper Mario: Die Legende vom Äonentor geben können. Nachdem wir nun alles vom Spiel gesehen haben, können wir euch heute mit diesem ausführliche Spielebericht verraten, für wen der Titel geeignet ist und ob auch Fans, welche das Original damals gespielt haben, auf ihre Kosten kommen.

Begebt euch zusammen mit Mario und seinen Freunden auf die Suche nach dem legendären Schatz hinter dem Äonentor! Ein grandioses Abenteuer voller bunter Charaktere und blätterweise Spaß erwarten euch in Paper Mario: Die Legende vom Äonentor auf Nintendo Switch, wenn das Spiel am 23. Mai 2024 im Handel und Nintendo eShop erscheinen wird!

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Humorvoll und direkt

So würde man die Geschichte hinter Paper Mario beschreiben, denn es wurde (mal wieder) Prinzessin Peach entführt. Jedoch hat der Erzfeind von Mario, Bowser, dieses Mal ausnahmsweise nichts damit zu tun. Er selbst jagt Mario während des gesamten Storyverlaufes ständig hinterher und gerät dadurch in die ein oder andere (ulkige) Misere. Die Begleitung, Kammy Koopa, muss das Chaos dann oft beseitigen, was die beiden in noch mehr Schwierigkeiten bringt. Kammy Koopa ist ein weiblicher Kamek und hochrangiges Mitglied der Koopa-Truppe. Diese kleinen Geschichten dürft ihr zwischen jedem Kapitel bestaunen und ihr werdet wahrscheinlich ziemlich oft lachen – zumindest musste ich das.

Peach wurde von den außerirdischen Curcionen entführt. Die Crucionen, deren Name sowohl eine geheime Organisation, als auch eine Art Spezies beschreibt, sind kleine Wesen, bei denen man ähnlich wie bei den Shy Guys keine Gesichtszüge oder einzelne Körpermerkmale erkennen kann, da sie eine Uniform tragen, die den gesamten Körper bedeckt. Den wahren Grund, warum sie gerade die Prinzessin entführt haben, möchten wir euch an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es liegt aber jedenfalls nicht an einer Lösegeldforderung oder Ähnlichem.

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Viel wichtiger sind die Legenden rund um das namensgebende Äonentor. Um das Äonentor zu öffnen, muss Mario mit seinen Begleitern die Sternjuwele sammeln, wovon es insgesamt sieben Stück gibt. Einige werden von riesigen Monstern bewacht und andere sind in einem Tempel ausgestellt. Während der Suche nach den Juwelen besucht Mario zahlreiche Gegenden wie zum Beispiel ein riesiges Schneefeld, eine abgelegene einsame Insel oder fährt mit dem sagenumwobenen Glimmer-Express. Jedes Kapitel bietet einen kleinen Twist, der die Spannung sehr lange aufrechterhält. In Kapitel 6 treten während der Zugfahrt im Glimmer-Express zahlreiche Ereignisse auf, die ein wenig der Geschichte vom Orient-Express ähneln.

Die Geschichte des Spiels hat viel Humor zu bieten und das kommt hauptsächlich durch die Charaktere und besonders die Begleiter von Mario.

Die erste Begleiterin Gumbrina ist nicht auf den Mund gefallen, beleidigt gerne einmal direkt die Gegner und ist dadurch auch eine meiner Lieblingscharaktere aus dem Spiel. Aber auch das Schattentrio oder Curcilus haben irrwitzige Dialoge und davon lebt die Geschichte. Da ich das Original gespielt habe, kann ich zumindest sagen (sofern mir nichts gravierendes entgangen ist), dass in der deutschen Übersetzung kein Text stark beschnitten bzw. entschärft wurde. Der Kreide-Umriss eines Toads fehlt natürlich auch in der westlichen Nintendo Switch-Version von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor.

Augen auf beim Falten

Wer Paper Mario schon einmal gespielt hat, weiß, dass die Titel eine sehr gute Mischung zwischen Erkundung, Kämpfen und Dialogen bieten. Paper Mario: Die Legende vom Äonentor bietet so viele Geheimnisse, welche für die meisten Augen nahezu unsichtbar sind. Manchmal sieht man nur einen kleinen Schimmer von einem Gegenstand hinter einer Wand und schon hat man einen neuen Orden zum Ausrüsten gefunden. Orden können so viele ausgerüstet werden, wie ihr Orden-Punkte habt. Sie geben euch Fähigkeiten, Statuswerte wie Lebenspunkte oder Blumenpunkte oder es gibt besondere Orden, welche den Soundtrack (wie im Preview erwähnt) wieder auf das Original zurückändern oder auch die Soundeffekte im Kampf verändern. Orden können sehr häufig den Kampf zu euren Gunsten entscheiden, deswegen ist es auch bei jedem Level-Up eine sehr schwierige Frage: Wertet ihr dauerhaft euer Leben auf, die Blumenpunkte oder die Orden-Punkte.

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Im Verlaufe des Abenteuers erhaltet ihr zahlreiche neue Ausrüstungen wie neue Stiefel oder einen neuen Hammer, womit ihr, quasi in Metroid Manier, in neue Gebiete vordringen könnt. Besucht ihr alte Gebiete, so findet ihr ja vielleicht auch den ein oder anderen Orden oder Sternensplitter. Sternensplitter können bei einem Händler gegen sehr mächtige Orden eingelöst werden. Auf der Weltkarte wird im Remake inzwischen auch angezeigt, in welchem Gebiet ihr Sternensplitter oder Insignien der Sonne noch finden könnt. Letzteres sind wertvolle und seltene Gegenstände, die eure Partner neue Kraft verleihen können. Daher bleibt also die Aussage bestehen: Wer viel erkundet, der hat später ein leichteres Leben.

Die Neuauflage bietet auch Nebenmissionen, welche immer nur eine gleichzeitig angenommen werden kann. Hier wurde aber das Erlebnis um einiges verbessert, da man nicht nur den Fortschritt der Quest jederzeit im Menü einsehen kann, sondern es gibt auch ein komplett neues Warpsystem in den Katakomben von Rohlingen. Damals musste man jedes Mal, wenn man eine Quest in einem alten Gebiet angenommen hat, mühselig hinreisen und wieder zurückreisen. Dies wurde durch die Warpröhren in die jeweiligen Kapitel extrem entschärft und die Nebenmissionen machen so auch wesentlich mehr Spaß.

Kämpfe sind in Paper Mario: Die Legende vom Äonentor rundenbasiert und im Normalfall kann Mario und ein Begleiter agieren, bevor die komplette Gegnergruppe zurückschlägt. Standardmäßig bietet jeder Begleiter zwei Fähigkeiten (wie Analyse von Gumbrina oder Verschwinden von Barbara) und später können die Partner auch mehr Fähigkeiten lernen und mehr Schaden austeilen.

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Mario kann ebenfalls auf sein normales Repertoire zurückgreifen und auf die Sternenkräfte von den Sternjuwelen. Die Sternenkraft, welche das Team dadurch verbraucht, erhält man durch Jubel des Publikums zurück. Stellt euch das am besten so vor, dass der Kampf von Mario und Co. auf einer Bühne stattfindet und ihr eine riesige Anzahl an Zuschauern habt. Kämpft ihr gut und zeigt sogar noch ein paar Tricks beim Kampf, so erhaltet ihr mehr Sternenkraft zurück. Aber die Bühne und das Publikum hat auch seine Tücken, manchmal *greift* die Bühne selber an oder auch das Publikum, welches man aber durch geschicktes Beobachten verteidigen kann. Mario kann jederzeit seine Angriffe durch einen richtigen Knopfdruck verstärken oder den Schaden bei gegnerischen Angriffen verringern.

Aber der Titel ist auch ohne perfektes Reaktionsvermögen nicht allzu schwer und ihr solltet selten Probleme mit dem Schwierigkeitsgrad haben. Vieles hängt hauptsächlich von den Orden ab, welche man vor dem Kampf ausgerüstet hat.

Wie ein Bilderbuch

Wie in der Vorschau erwähnt, ist die Präsentation von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor sehr hochwertig und wurde durch die neue Grafik noch einmal stark aufgewertet. Alle Objekte werfen Schatten, Charaktere haben neue Emotionen und “Sprites” erhalten und Papier ist jetzt ebenfalls dreidimensional. Der größte Kritikpunkt, welcher alte Fans auch betreffen wird ist, dass der Titel nur noch mit (sehr stabilen) 30 Bildern pro Sekunde dargestellt wird. Allerdings habe ich als Vergleich noch einmal das GameCube Original angeschmissen und konnte keine größere Verzögerung im Kampf feststellen durch die Halbierung der Bildrate. Da es sich auch nicht um einen Action-Titel handelt, ist dies sicherlich auch für die Meisten zu verkraften.

Der Soundtrack wurde ebenfalls komplett neu aufgelegt und mit neuen Instrumenten auch aufgenommen. Rohlingen klingt anders, aber auf eine andere Art erinnert mich die neue Version mehr an das Abenteuer, welches ich derzeit erlebe. Andere Titel sind eindeutig schwächer als das Original, aber insgesamt würde ich den neuen Soundtrack dem alten bevorzugen. Mein absolutes Highlight sind die angepassten Kampfthemen, welche in jedem Kapitel gespielt werden. Das Thema in Kapitel 7 zeigt eindeutig, dass Mario sich dem Ende seiner Suche nähert und so etwas fördert auch die Atmosphäre. Charaktere sprechen jetzt auch eine Sprache in den Textboxen. Stellt euch Luigi vor, mit seinen Sprachfiles, welche stark verkürzt wurden und jetzt in den Textboxen abspielen. Dadurch erhält jeder Charakter seine eigene zusätzliche Besonderheit mit der Stimme. Dies sorgt leider auch dafür, dass man Textboxen beim ersten Mal lesen nicht überspringen kann. Es wäre schön gewesen zumindest die Option dafür anzubieten, dass selbst die schnellste Textgeschwindigkeit sehr langsam in meinen Augen ist.

Ein Pflichtkauf für alle Mario-Fans!

Die große Frage am Ende bleibt also: Für wen ist Paper Mario: Die Legende vom Äonentor geeignet? Alle Rollenspielfans, welche Spaß mit entweder Paper Mario oder Mario & Luigi hatten, dürfen hier nicht dran vorbeigehen und sollten zuschlagen, denn dieser Teil in der Paper Mario Teil ist und bleibt mit großem Abstand der beste in der Reihe. Wie steht es mit Fans von Mario? Auch ihr kommt durch den Humor und vielen bekannten Gesichtern auf eure Kosten und in einer gewissen Art müsst ihr auch sehr viel Springen, sowohl innerhalb und außerhalb des Kampfes. Doch wie steht es nun um Fans, welche das Original gespielt haben? Ich als riesiger Fan kann einfach nur sagen, dass das Remake für mich das Original obsolet macht, da die grafische Aufwertung allein das ganze Spielerlebnis verbessert hat.

Dazu kommen auch noch die zahlreichen neuen Komfortfunktionen und der neue Soundtrack. Wer das Spiel damals auf dem Game Cube durchgespielt hat und seitdem nicht mehr angerührt hat, sollte seiner Nostalgie freien lauf lassen und den Titel noch einmal neu erleben. Und für alle anderen Mario-Fans ist das ohnehin ein Pflichtkauf!

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Teasert dieser Toad hier etwa einen Spin-off-Titel à la Luigi’s Mansion an?

Der Schwanengesang der Nintendo Switch?

Der Schwanengesang der Nintendo Switch?
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Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist immer noch ein außerordentlich hochwertiger Titel, der extrem gut gealtert ist und selbst heute kein Blatt vor dem Mund nimmt. Das Spiel zieht alte wie neue Fans zugleich in den Bann. Zahlreiche Komfortfunktionen, der neue Soundtrack und die Bilderbuch-artige Grafik lassen 'Paper Mario 2' auch in die moderne Zeit ankommen. Der Controller war wie angeklebt und ich konnte ihn, obwohl ich den Titel schon damals des öfteren gespielt habe, nicht beiseitelegen. Dies ist eindeutig Nintendos Rollenspiel-Hit des Jahres!
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist immer noch ein außerordentlich hochwertiger Titel, der extrem gut gealtert ist und selbst heute kein Blatt vor dem Mund nimmt. Das Spiel zieht alte wie neue Fans zugleich in den Bann. Zahlreiche Komfortfunktionen, der neue Soundtrack und die Bilderbuch-artige Grafik lassen 'Paper Mario 2' auch in die moderne Zeit ankommen. Der Controller war wie angeklebt und ich konnte ihn, obwohl ich den Titel schon damals des öfteren gespielt habe, nicht beiseitelegen. Dies ist eindeutig Nintendos Rollenspiel-Hit des Jahres!
94/100
Total Score

Pro

  • Grundgerüst modernisiert und verbessert
  • Humorvolle Story und Charaktere
  • Neuer Soundtrack
  • Warpröhren erleichtern das Leben

Contra

  • Nur noch 30 Bilder pro Sekunde
  • Für einige Spieler zu leicht
  • Keine Funktion für Beschleunigen von Dialogen
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