Fire Emblem Warriors: Three Hopes – Eine neue Hoffnung erwacht

Sephiroth
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In Fire Emblem Warriors: Three Hopes wird nicht nur die Hoffnung für eines von drei Häusern erweckt, sondern auch die Hoffnung – nach dem eher durchwachsenen Fire Emblem Warriors – endlich einen Musou-Titel zu bekommen, der vollständig zu begeistern und die Strategie-Rollenspiel-Serie würdig im Warriors-Universum zu vertreten weiß.

Ob dies nun gelungen ist, wird euch unser Test zeigen… erstmalig haben sich dafür übrigens zwei unserer Redakteure mit dem Spiel auseinandergesetzt, um sich über ihre individuellen Erfahrungen mit dem Spiel auszutauschen: Anno Benedikt, als auch meine Wenigkeit, Sephiroth.

Somit gibt es am Ende dieses Tests mehr als ein Fazit und entsprechend eine Wertung, die sich aus aus beiden Einschätzungen zusammensetzt.

Eine, nein drei neue Geschichten

Der Titel des Spiels erinnert nicht zufällig an den jüngst erschienenen Ableger der Fire Emblem-Serie, Fire Emblem: Three Houses, denn wie schon mit Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung, hat man sich hier ein bereits bekanntes und beliebtes Spiel genommen, um es in ein Warriors Gewand zu übertragen. Storytechnisch spinnt man dabei allerdings die eigentlich beendete Story nicht weiter, sondern erschafft bis zu drei komplett neue, alternative Geschichten zum Originalspiel.

Denn der ehemalige Hauptprotagonist Byleth wird hier anfangs aus der Erzählung quasi herausgenommen und durch den Söldner Shez, einen neuen Charakter, der ebenfalls durch eine Art innere Stimme in Form der mysteriösen Gestalt Arval gelenkt und unterstützt wird, ersetzt, sodass die drei Häuser unter Edelgard (Schwarze Adler), Claude (Goldene Hirsche), oder Dimitri (Blaue Löwen) in Three Hopes keinen neuen Hauslehrer, sondern einen gleichgestellten Mitstreiter als Verbündeten erhalten. Grund genug, dass sich die bereits bekannten Geschichten völlig anders entwickeln dürften.

Und auch wie im quasi Vorgänger, hat man hier die Option seinen Schwertarm einem der drei Häuser zur Verfügung zu stellen und somit die sich nun entfaltende Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven zu erleben und entsprechend mitzugestalten.

Zur Story selbst will ich dabei aus spoilertechnischen Gründen gar nicht so viel verraten, aber es sei soviel gesagt, dass etwa ein gewisser Zeitsprung aus Three Houses jetzt in Three Hopes keine fünf, sondern nur zwei Jahre beträgt und man somit auch in einem völlig anderen Setting agiert.

Wer also die Geschichte(n) aus Three Houses zu schätzen wusste, wird hier ebenso bedient, denn uns erwartet keine für Warriors Spiele relativ typisch, platte Story, sondern ein echt würdiger, alternativer Erzählstrang mit viel Dialogen und Substanz, in dem außerdem sowohl Charaktere aktiv auftreten, die zuvor in Three Houses lediglich eine Erwähnung fanden, als auch Charaktere aus dem Three Houses DLC Fahle Schatten (die Ashen Wölfe), was durchaus eine nette und nicht unbedingt erwartete Dreingabe ist. Dies erweitert die Charakteranzahl gegenüber Three Houses nochmal um ein gutes Stück.

Die bereits bekannten Charaktere selbst wirken dabei authentisch der Vorlage gegenüber, ohne, dass man das Gefühl von einer Fanfiction bekommt.

Welchem Haus schließt ihr euch dieses Mal an…?

Warriors trifft Fire Emblem

Wer die sehr gute Demo zum Spiel bereits getestet hat (-> unsere Vorschau), deren Spielstand sich übrigens problemlos auf das Hauptspiel übertragen lässt, dürfte bereits festgestellt haben, dass etliche Systeme und Mechaniken von Fire Emblem: Three Houses auch ihren Einzug in Fire Emblem Warriors: Three Hopes gefunden haben.

Tatsächlich aber hört es bei der Demo nicht auf. Direkt im Anschluss werden uns noch weitere Optionen zur Verfügung gestellt. Diese sind insgesamt so zahlreich, dass es einen fast erschlagen kann und ich hier nur ein paar davon nennen möchte, damit ihr ebenso viel Spaß, gepaart mit einem breiten Grinsen im Gesicht, wie ich dabei haben könnt, diese im Spiel vorgestellt zu bekommen.

Als Grundprinzip greifen die Fire Emblem typischen Stein-Schere-Papier Regeln im Kampf. D.h. spezielle Waffen und Klassen haben entsprechende Vor- und Nachteile gegenüber anderen. (Schwert schlägt Axt, Wyvernritter sind anfällig gegen Bogenschützen etc.)

So ist es immer sinnvoll, in einer Schlacht nicht nur mit vier Charakteren der gleichen Klasse bzw. mit gleichen Waffen anzutreten.

Die Klassen der Charaktere lassen sich dabei im Basislager vor jeder Schlacht beliebig anpassen. Aber das Lager an sich bietet natürlich noch etliche Dinge mehr…

So kann man sich hier frei bewegen und viele Aktivitäten nutzen, ähnlich wie in der Schule in Three Houses. Das Herumlaufen selbst und vor allem das Bewegen der Kamera fühlt sich dabei allerdings etwas hölzern und hakelig an, stört aber nicht sonderlich, da man sich irgendwann wohl ohnehin meist per Shortcut-Teleport durch die Basis bewegen dürfte. 

Hier im Lager kann man mit den Verbündeten reden, den Unterstützungslevel und die Moral erhöhen, was beides Vorteile in Kämpfen mit sich bringt. Sogar die typischen Unterstützungsgespräche sind mit von der Partie, sodass man die Charaktere besser kennen und schätzen lernen kann. Die Dialoge sind dabei nicht immer unbedingt gehaltvoll, haben aber ein angenehmes Niveau und können teilweise durchaus auch mit Humor glänzen – begünstigt wird dies natürlich dadurch, wenn man bereits Three Houses gespielt hat. 

(Es gibt auch die Möglichkeit mit Charakteren auf spezielle Expeditionen zu gehen inklusiver, berühmt berüchtigter “Bonuszeit”, bei denen man den Charakter betrachten kann.)

Des Weiteren gibt es im Basislager diverse Anlaufpunkte, wie zum Beispiel eine Schmiede zum Verbessern und Reparieren der unzähligen Waffen, einen Marktplatz zum Handeln, einen Übungsplatz, oder auch den Küchenmeister, wo man zur Stärkung der Moral und des Unterstützungswerts mit 2 anderen Einheiten zusammen dinieren kann. 

Das alles und noch einiges mehr lässt sich mehrfach aufrüsten für mehr und bessere Optionen. Die Aktivitäten verbrauchen dabei wie in Three Houses Aktivitätspunkte. Man muss sich also die Möglichkeiten pro Kapitel einteilen. Am Ende eines solchen und z.T. auch nach Einzelmissionen innerhalb eines Kapitels, werden sie aber wieder aufgefüllt.

Außerdem werden im Lager auch aktuelle Schlachten ausgewählt, um mit der Story fortzufahren und ebenso bereits bestrittene Kämpfe, lassen sich hier mit freier Charakterwahl wiederholen.

Für den geneigten Spieler gibt es auch Achievements zu sammeln. Hat man eine gewisse Anzahl davon erreicht, erhält man Auszeichnungen, die man gegen Belohnungen eintauschen kann. Es handelt sich also nicht um sinnfreie Erfolge nur des Erfolges wegen, wie sie nahezu alle größeren Spiele heutzutage bieten.

Noch einmal zur Erinnerung: Das oben Genannte ist noch nicht alles, es gibt noch einiges mehr zu entdecken aber das überlassen wir euch!

Byleth: Ein mächtiger Verbündeter und gefürchteter Gegner!

Entwicklung der Einheiten

Reden wir nun ein wenig über die Charaktere und deren Möglichkeiten und Mechaniken.

Jeder Charakter kann grundsätzlich fast jede Klasse annehmen, diese entscheidet über den Spielstil bzw. über die ausrüstbaren Waffen und deren Spielstil. Jede Klasse hat dabei drei Level, die es, nachdem gemeistert, ermöglichen eine Folgeklasse freizuschalten. Hierfür benötigt man wie in typischen Fire Emblem Spielen Stufensiegel. Die Klassen bzw. die verschiedenen Waffen steuern sich angenehm unterschiedlich, ich finde es allerdings etwas schade, dass die Charaktere an sich dabei etwas an Individualität verlieren, da sich nun jeder fast gleich spielen lässt und nur eine handvoll Chars eine charakteristische Klasse annehmen können. Allerdings gibt es wirklich eine Vielzahl an Klassen, die durchaus genug Optionen und spielerische Vielfalt bieten. 

Dafür gibt es aber immerhin die Signaturfertigkeiten. Über drei an der Zahl verfügt jeder Charakter und diese sind eben genau das: eine Signatur und somit bei jedem Charakter einzigartig. Sie sind levelbar und meist passiver Natur, können aber auch teilweise aktiv im Kampfgeschehen genutzt werden, wie etwa der Schattenblitz unseres Hauptprotagonisten, mit dem man kurz zu einem Schatten werden und über das Schlachtfeld flitzen kann. 

Zu den drei Signaturfertigkeiten gesellen sich noch einige Klassenfertigkeiten hinzu und oben drauf gibt es noch etliche, ausrüstbare Fähigkeiten, die über das Leveln der einzelnen Klassen freigeschaltet werden und sich jeder Zeit, individuell zusammenstellen lassen, mit Ausnahme von ein paar klassen- oder waffenspezifischen Skills. Es lohnt sich also vielleicht auch mal eine gänzlich andere Klasse mit einem Charakter zu entwickeln, um dessen Fähigkeiten (z.B. einen Statusboost) zu nutzen, obwohl man eigentlich eine andere Klasse spielen möchte.

Hat man davon noch nicht genug, gibt es auch noch zwei ausrüstbare Kampftechniken, abhängig von der genutzten Waffenart, die ebenfalls gelevelt werden können und im Kampf für weitere Vielfalt und auch tolle Showeffekte sorgen. 

Diese Kampftechniken werden dabei auch durch das Aufleveln der Charakterklassen freigeschaltet, wobei nicht jeder Charakter die gleichen Skills von einer Klasse erlernen kann – hier also auch ein Stück Individualität mit hineinfließt.

Allerdings sind diese Kampffertigkeiten nicht unbegrenzt in einer Schlacht nutzbar, da sie die Haltbarkeit einer Waffe reduzieren. 

Waffen gehen dabei nicht wirklich kaputt, aber die Techniken lassen sich dann erst in der nächsten Schlacht wieder nutzen. Dafür aber gibt es Möglichkeiten im Spiel, die Haltbarkeiten der Waffen, sowie die Waffen an sich zu verbessern und auch innerhalb eines Kampfes gibt es Gelegenheiten, die Haltbarkeit wieder etwas aufzufrischen. Zusätzlich zur Waffe, kann ein weiterer Gegenstand wie ein Schild oder ein Amulett getragen werden.

Ach ja, dass die Charaktere selbst gelevelt werden können, muss ich nicht extra erwähnen, oder? Man hat hier einfach unzählige Möglichkeiten diverse RPG Elemente auszureizen und seine Lieblingscharaktere nach belieben zu verfeinern und die perfekte Party zu erschaffen.

Dazu kommen noch die vielen Waffen in verschiedensten Güteklassen und mit ebenso unterschiedlichen Fähigkeiten und Boni. Selbst ohne die dreifache Storykampagne hat man hier also mehr als genug Content, ein Element an dem für mich vor allem der erste Fire Emblem Warriors Teil krankte. Diese Schwäche hat man nun aber offenbar völlig ausgemerzt.

Sehr schön übrigens: um den sozialen Part etwas mehr zu betonen, kann man auf einer kurzen, aber informativen Profilseite zu jedem Charakter dessen Vorlieben und Eigenheiten ansehen, wie etwa Hobbies oder eine knappe Karriereübersicht.

So weit größtenteils zu dem Teil des Spiels, das Fire Emblem ist. Doch was sagt der Warriorsanteil…?

Exkursion mit Edelgard

Auf in die Massenschlacht

Das altbewährte Warriors bzw. Musou Prinzip funktioniert im Kern so, wie man es als Kenner der Serie erwarten würde:

Man zieht mit seiner Armee gegen eine weitere in die Schlacht, wobei man innerhalb des Kampfes zwischen bis zu vier Charakteren hin- und herwechseln kann. Dabei gilt es in der Regel die gegnerischen Befestigungen einzunehmen, indem man die dortigen Kommandanten ausschaltet.

Im Großen und Ganzen ist dies auch schon die den Warriors Titeln zugrunde liegende Idee.

Aber dennoch spielen sich die Missionen recht unterschiedlich, etwa durch das spontane auftauchen von Nebenquests, die einer schnellen Handlung bedürfen, bevor sie scheitern oder auch das kleine Micromanagement der eigenen Einheiten, denen man im Kartenmenü in der Schlacht kleine Aufgaben vergeben kann, sodass man nicht nur als Einzelkämpfer alles erledigen muss.

Diverse Areale warten außerdem mit Hindernissen wie Mauern oder Abgründen auf, die optional nur mit einer entsprechenden Klasse zerstört oder überwunden werden können, was bei einem erneuten Spielen der Karte für neue Taktiken sorgen kann. Es gibt sogar Charaktere, die eine Brücke errichten können, damit sich ein neuer Weg eröffnet.

Ein weiteres Element für mehr Abwechslung sind die Strategieressourcen, die vor jeder finalen Schlacht in einem Kapitel in verschiedene Strategien investiert werden können. Dazu zählen je nach Situation Optionen, wie etwa feindliche Generäle zu überzeugen für einen zu kämpfen, was die Figuren für kommende Schlachten rekrutiert, ein temporärer Boost der Verbündeten oder ein zusätzlicher Schutz der eigenen Charaktere durch eine Faustkampfeinheit.

Da man hier nur begrenzt viele Ressourcenpunkte zur Verfügung hat, muss man entsprechend wählen, was einem am besten passt. Beim Wiederholen einer Mission kann man dann auch mit anderen Strategien experimentieren. Vielleicht erreicht man so den besten Abschlussrang S. 

Apropos… die benötigte Zeit, der erlittene Schaden und die Anzahl der besiegten Feinde bestimmen über den Abschlussrang einer Mission. Je besser dieser ausfällt, desto größer die Belohnungen in XP, Geld etc. 

Welche Werte man in den drei Kategorien benötigt, um den besten Rang zu erzielen, kann vor jeder Schlacht unter dem Reiter Armeestatus nachgesehen werden.

Das Kämpfen an sich macht ordentlich Spaß, als gewohnt übermächtiger Held gegen unzählige Fußsoldaten. Dabei bleiben Grafik und auch Performance zumindest im HH Modus meist auf einem guten Level und auch im Coop Modus, der nur im Splitscreen möglich ist, hält die Performance im Wesentlichen stand. Allgemein muss man auf dem großen TV Bildschirm mit etwas Kantenflimmern und fehlendem Antialiasing rechnen, wobei das jeder Spieler immer recht individuell stark oder schwach wahrnimmt. 

Angenehm kurz fallen außerdem die Ladezeiten aus.

Und man hat auch einige Möglichkeiten mit seiner zu steuernden Einheit.

Da wären die normalen Kombos über die Tasten Y und X, sowie eine Ausweichaktion (die je nach Klasse etwas anders wirkt und aussieht), Blocken als auch die schon genannten, ausrüstbaren Fertigkeiten, das Einsetzen von Items, Spezialangriffen, oder Teamangriffen, wenn man sich zuvor mit einem der anderen Charaktere im Kampf zusammengeschlossen hat (Hier hängt die Effektivität vom Unterstützungslevel ab, diesen gezielt zu erhöhen, vor allem bei zwei EInheiten, die man gern zusammen spielt, lohnt sich also auch spielerisch!).

Alles in Allem spielt sich das an sich eigentlich relativ repetitive Kämpfen daher doch sehr abwechslungsreich und ermüdet selbst nach längerer Spielzeit am Stück nicht, vor allem wenn man viel mit den verschiedenen Klassen umher experimentiert. Auch einige Bosskämpfe in Form von großen Kreaturen wie Drachen oder riesigen Sandwürmern bringen schöne Abwechslung und ein weiteres Quäntchen Strategie hinein.

Wirkliche, strategische Tiefe, wie in den original Fire Emblem Spielen, sollte man zwar nicht erwarten, aber für ein Warriors Game, hat man hier für mein Empfinden durchaus angenehme Strategieoptionen, die weitreichender sind als gewöhnlich.

Mächtige Gegner sorgen für ein wenig Abwechslung im Kampf.

Einstellung ist König

Abseits vom Schlachtfeld und dem Basislager bietet einem das Spiel viele Einstellungsmöglichkeiten. 

Direkt zum Start gibt es eine Abfrage über den Schwierigkeitsgrad, derer stehen drei Stück zur Verfügung. 

Sehr interessant und für viele wohl sehr attraktiv dürfte dabei der von Fire Emblem inspirierte, klassische Modus sein bei dem in der Schlacht gefallene Einheiten für den Rest des Spiels tot bleiben.

Zudem kommt die freie Wahl über das Geschlecht des Protagonisten, sowie auch über das des Antagonisten und ehemaligem Mainchar: Byleth.

Außerdem kann man sich diverser, weiterer Optionen bedienen, etwa das entspannte Spielen bei dem viele, kleine Informationen wie das klassische Fire Emblem Level Up der Charaktere während der Schlacht angezeigt werden und dafür das Spiel kurz pausiert, oder es läuft passiv nebenbei für einen ungestörten Spielfluss.

Auch kann man die Tastenbelegung zumindest innerhalb vorgegebener Parameter individuell anpassen.

Die für ein Warriors Spiel durchaus ungewöhnlich zahlreichen Tutorials kann man jederzeit im Menü abrufen, was durchaus sinnig ist, da man wohl nicht alle Details sofort verinnerlichen wird.

Außerdem lassen sich täglich bis zu fünf Amiibos für kleine Geschenke in Form von Geld und Items einlesen.

Wer zudem noch über Spielstände vom ersten Fire Emblem Warriors und Fire Emblem: Three Houses verfügt, kann hier ebenfalls, einmalig ein paar Boni abstauben. Eine nette, kleine Geste.

Nicht direkt eine Sache der Einstellungsoptionen ist die Musik – abgesehen davon, dass natürlich deren Lautstärke bestimmt werden kann. Und ich möchte durchaus behaupten, dass sich der Soundtrack absolut hören lassen kann. Wenn mich mein Gedächtnis hier nicht trügt umfassen die Musikstücke sowohl Teile aus dem Three Houses Soundtrack (ggf. neu arrangiert), als auch gänzlich neue Musikstücke. Man fühlt sich auf jeden Fall heimisch mit der Musik und sie untermalt gekonnt die Szenerie.

Eine neue Hoffnung?

Sephiroth:

Insgesamt hat man bei Fire Emblem Warriors: Three Hopes das Gefühl, dass alles, was Fire Emblem: Three Houses ausgemacht und gut gemacht hat, erfolgreich und nahezu vollständig auf das Warriors typische Gameplay übertragen wurde und es somit zu einer absolut gelungenen Mischung der besten Eigenschaften beider Welten verschmolzen ist.

Und das Resultat funktioniert unglaublich gut!

Sich mit den vielen, liebgewonnenen Charakteren aus Three Houses durchzuschnetzeln macht soviel Spaß, wie nie. Tatsächlich hat mir Three Hopes den Rang des für mich bis dato besten Warriors-Titels (Hyrule Warriors 1) abgelaufen und steht nun klar auf der Nummer 1 meiner gespielten Musoutitel.

Die sich beim Spielen außerdem entfaltende, neue und durchaus gelungene Story bildet zusammen mit der meist guten Performance die Kirsche auf der Sahne und rundet das gesamte Erlebnis angenehm ab. Wobei der Handheld-Modus hier diesbezüglich die erste Wahl sein sollte, da einige technische Schwächen am heimischen TV dann doch eher auffallen, als auf dem kleinen Bildschirm.

Freunde von Musous und Spieler von Fire Emblem: Three Houses sollten definitiv zuschlagen, denn sie werden sicher ähnlich viel Spaß mit diesem Spiel haben, wie ich ihn hatte. Sei es des Gameplays oder der Story und der tollen und liebgewonnenen Charaktere wegen.

Fire Emblem Warriors: Three Hopes ist für mich durchaus ein kleiner Überraschungs Hit geworden, den ich zuvor kaum auf dem Schirm hatte, da ich eher weniger positive Erinnerungen mit den letzten beiden Ausflügen von Nintendo IPs in das Musougenre im Gedächtnis habe.


Anno Benedikt

Ich bin immer für ein gutes Musou zu haben, was ich schon selber irgendwie ironisch finde, da mir einer der großen Ableger gar nicht gefallen hat (-> Mein Test zu Dynasty Warriors 9 Empires). Während das erste Fire Emblem Warriors sich für mich nach einem netten Zeitvertreib mit einer Story quer durch die Fire Emblem Kader angefühlt hat, drückt Three Hopes tatsächlich die Knöpfe, die mich auch angespornt haben Three Houses zu spielen. Und hier erhalten wir nochmal drei unterschiedliche Handlungsstränge.

Die Umsetzung ist ähnlich wie bei Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung wunderbar gelungen. Ich habe sogar eher den Ansporn einen Spielstand anzulegen, um den Krieg in Fodlan mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Wobei Edelgard den immer vom Zaun brechen wird, sollte, wer da eine Varianz erhoffen. Jedoch ähnlich wie in der geheimen Route von Three Houses, wo wir uns als Byleth Edelgard letztlich in den Krieg folgen, erfahren wir hier bei der Wahl ihres Hauses etwas mehr zum Umstand, warum sie den Krieg anzettelte.

Demnach sei hier die Warnung ausgesprochen, wer nicht gespoilert werden möchte was Three Houses angeht, sollte unbedingt das auch zuerst spielen. Viele Begriffe, die sonst erst sehr spät in Three Houses fallen, werden hier in den ersten 3 Stunden bereits genannt und verfolgt.

Es ist ein waschechtes Musou, dass unter den Augen von Nintendo erschienen ist, was man dem Spiel anmerkt. Einige Ideen sind frischer als bei etwa Pirate Warriors oder Samurai Warriors, wenn auch das alte Upgrade Menü mit seiner Baumstruktur und dem riesigen Materialienappetit ein überraschendes Wiedersehen feiert. Da empfand ich die Story Erzählweise aus Zeit der Verheerung, warum Link einige Vorräte nach Gerudostadt brachte, um mehr Items kaufen zu können, deutlich sympathischer. Aber gut, es geht auch hier um ein Lager und nicht die Geschicke eines ganzen Landes und dessen Einwohnern im Einzelnen. 

Dass das Spiel sich für uns merkt, wenn einem Charakter ein Geschenk besonders gefallen hat… Halleluja! Das alleine ist ein Segen, wenn man mal für ein paar Tage oder gar Monate ein Spiel liegen lässt und sich wieder einfinden muss… Oder einfach nur – so wie ich – vergesslich ist.

Auch die Einführung neuer Charakteren ist super gelöst. Ich, als jemand der kaum sich Adelstitel und anderes über den Vornamen hinaus merken kann, konnte dennoch am Design der Figuren die Verwandtschaften herauslesen und da es schon Teil der Demo war, kann ich das mal erwähnen: Bernadettas Vater sieht genauso aus wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Einige Charaktere aus dem Three Houses DLC sind auch wieder an Bord, was mich sehr überrascht hatte, denn viele werden diese Figuren nicht mal kennen und als neue Charaktere wahrnehmen. Spieler eben des Three Houses DLC werden sich aber über die Ashen Wolfes sicher freuen.

91/100
Total Score
  • Sephiroth
    92/100
    Man könnte Three Hopes evtl. noch die ziemlich hohe Spielzeit ankreiden. Das ist per se nichts schlechtes, möchte man jedoch alle drei Routen spielen, um alle Geschichten zu erleben, muss man schon einiges an Geduld aufbringen, da man etwa 30-40 Spielstunden pro Route einplanen kann, auch wenn ein erneuter Durchgang etwas flotter vonstatten gehen sollte.
  • Anno Benedikt
    90/100
    Wer ein gutes Musou spielen möchte, welches in der Welt von Fire Emblem spielt, macht hier gar nichts verkehrt. Fans von Musous werden auch sicher hier eines der ansprechenderen Spiele vorfinden, unabhängig, ob sie mit der Fire Emblem-Marke vertraut sind, oder nicht. Probiert unbedingt die Demo aus, welche kostenfrei im Nintendo eShop ist, denn der Fortschritt kann ins Hauptspiel übernommen werden! Der Umfang der Demo deckt auch den größten Teil aller Mechaniken ab, damit ihr euch ein gutes grundlegendes Bild machen könnt.

Pro

  • Perfekte Kombination aus Warriors und Fire Emblem
  • Viele Optionen seine Charaktere zu individualisieren
  • Nahezu alle Mechaniken aus Three Hopes wurden implementiert
  • Großer Storyfokus mit insgesamt drei Geschichten, neu interpretiert
  • Hoher Wiederspielwert
  • Gute Performance (Handheld)

Contra

  • Sehr viele Mechaniken erfordern viele, kleine Tutorials und das kann anfangs etwas erschlagend sein
  • Ruckelige Kamerafahrten und technische Schwächen vor allem im Basislager
  • TV Modus technisch generell etwas schwächer
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