Denuvo ist eine Kopierschutz-Software (DRM – Digital Rights Management) von Irdeto, die die Manipulation von Dateien erschwert. Damit soll eine Umgehung von Schutzmaßnahmen verhindert werden – etwa bei der Emulation von Videospielen. Denuvo soll es erschweren, Spiele zu hacken und sie so zugänglich zu machen. Denuvos Kopierschutz steht Entwicklerstudios nun auch über Nintendos Developer Portal auf der Switch zur Verfügung.
Denuvo ist ein umstrittener Kopierschutz, der immer wieder für Ärger oder gar Boykott-Aufrufe unter PC-Spieler:innen sorgt. So kam es durch die Implementierung von Denuvo etwa in einigen Spielen schon je nach System zu merklichen Leistungseinbußen. Jetzt teilt das Unternehmen hinter dem Kopierschutz, Irdeto, mit, dass Denuvo mittlerweile als autorisierte Middleware für die Nintendo Switch registriert werden konnte.
Entwickler:innen steht es natürlich frei, ob sie Denuvo dann auch wirklich beanspruchen. Sie können über das Nintendo Developer Portal darauf zurückgreifen. Konkret bietet man die sogenannte „Nintendo Switch Emulator Protection“ an. Wie der Name schon sagt, soll die Implementierung dieser Technik verhindern, dass Spielende die raubkopierten Nintendo Switch Games auf anderen Geräten, vorwiegend PCs, emulieren.
Als Gamer wissen wir aus erster Hand, wie negativ sich Piraterie auf die Gaming-Branche auswirkt. Wir freuen uns, Teil des Nintendo-Entwicklerportals zu sein, damit wir die neuesten Technologien bereitstellen können, um Nintendo Switch-Spielern und -Entwicklern bei der Bekämpfung dieses Problems zu helfen. Wir sehen einen zunehmenden Bedarf an Schutz vor Emulation auf dem PC ab der Veröffentlichung des Spiels. Unsere Lösung ist ein Muss für Publisher, um die Spiele auf dieser Plattform fair zu monetarisieren und auch den Verkauf von PC-Spielen nicht zu beeinträchtigen.
Doug Lowther, CEO von Irdeto
Die „Switch Emulation Protection“ soll „unautorisierte Emulationen auf dem PC“ verhindern. Sie steht allen Entwicklerinnen und Entwicklern zur Verfügung, die an Nintendo Switch-Spielen arbeiten. Das Unternehmen verspricht eine nahtlose Integration, die sich nicht auf das Spielerlebnis auswirken soll. Angesichts früherer Erfahrungen mit Denuvo auf dem PC machen sich einige aber durchaus berechigte Sorgen. Denuvo steht immer wieder in der Kritik, weil es sich negativ auf die Performance von Spielen auf PC auswirken soll. Square Enix hat die Technik aus Titeln wie Forspoken und Octopath Traveler 2 entfernt.
Es sei dazu gedacht, den Umsatz von Studios im Veröffentlichungszeitraum von Spielen zu erhöhen, was den wichtigsten Zeitraum für die Monetarisierung darstelle. Es ist nicht das erste Mal, dass Nintendo gegen Emulatoren vorgeht. Jüngst verhinderte Nintendo, dass der GameCube- und Wii-Emulator Dolphin auf Steam veröffentlicht wird.
Irdeto behauptet, die Denuvo-Lösung zur Verhinderung der Emulation lasse sich durch Entwickler:innen mit wenig Aufwand integrieren und beeinflusse das Gaming-Erlebnis für nicht. Entwicklern verspricht man eine gute Chance, ihre Einnahmen abzusichern, da es leider oft der Fall sei, dass PC-Versionen gut gegen widerrechtliche Kopien abgesichert seien, doch die Switch-Versionen nicht von so einem Schutz profitierten. Da könne Denuvo aushelfen. Im Übrigen hatte Irdeto solche Maßnahmen gegen die Emulation bereits vor rund einem Jahr angekündigt. Erst jetzt hat man aber eben die offizielle Registrierung abgeschlossen und kann die Middleware anbieten.
Uns sind derzeit keine Nintendo Switch-Spiele bekannt, die den umstrittenen Kopierschutz nutzen möchten, halten euch diesbezüglich aber gerne auf dem Laufenden! Würdet ihr eine schlechtere Performance in Kauf nehmen, damit andere es schwerer haben, eine Raubkopie auf dem Computer zu spielen – die möglicherweise zu früh in Umlauf geraten ist?