Neue Regeln ab Januar – USK-Alterskennzeichen werden um zusätzliche Hinweise ergänzt

Kevin Krämer
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Heute erreichte uns eine Pressemitteilung, dass Dead Island 2 die USK 18-Freigabe erhielt. Dead Island 2 erscheint zwar nicht für Nintendo Switch, wird aber am 28. April 2023 für Xbox Series X|S, Xbox One, PlayStation 5, PlayStation 4 und im Epic Games Store für PC erscheinen. Die USK-Version wird alle spielrelevanten Features der internationalen Version von Dead Island 2 bieten, einschließlich der blutigen Zombie-Action nach allen Regeln der Schnetzel-Kunst. Es gibt nur einen Unterschied zwischen der internationalen und der USK-Version: Sobald die Zombies besiegt sind, können Spieler in der USK-Version nicht mehr mit den moderigen Kreaturen interagieren. Wer also auf Leichenschändung steht, muss im Zweifel zur Version aus Österreich oder der Schweiz greifen, für den vollen Spielgenuss.

Bevor man die Untoten ihrem unausweichlichen Ende zuführt, kann man aber alles machen was erforderlich ist, um sie möglichst schnell von ihrem traurigen Dasein zu erlösen.: Ob man diese Stück für Stück mit scharfem Gerät, mit der groben Keule oder mit einem gepflegten Molotov-Cocktail bearbeitet, bleibt ganz den Zombie-Slayern überlassen. Für die Spieler der USK-Version gilt: Sind die Zombies erst einmal zerhackt, zu Brei zermalmt oder flambiert, können sie ihnen keinen Schaden mehr zufügen – und warum auch? Schließlich gibt es genug umherstreifende Zombies, die nur darauf warten, zerlegt zu werden.

Spieler der USK- und internationalen Versionen können durch Freundschaftseinladungen und indem sie Sessions von Freunden beitreten, gemeinsam spannende Koop-Sessions starten. Für die Dauer dieser Session können sowohl USK- als auch internationale Spieler den bereits besiegten Zombies keinen Schaden zufügen oder sie weiter zerstückeln. Internationale Spieler erhalten eine Pop-up-Nachricht im Spiel, dass für die Dauer der Session die USK-Version aktiviert ist.

Beim öffentlichen Matchmaking können USK-Spieler nur mit anderen USK-Spielern auf Zombiejagd gehen. Die Spieler der internationalen Version wiederum werden nach dem Zufallsprinzip mit anderen internationalen Spielern zusammengeführt. Mit der internationalen Version sind insbesondere die PEGI- und alle anderen international veröffentlichten Versionen des Spiels gemeint.

In-Game-Käufe, Chats und Lootboxen: USK erweitert Prüfkriterien

Ihr seht also, die USK nimmt den Jugendschutz ernst und der endet noch nicht mit dem 18. Lebensjahr. In einer Pressemitteilung hat die deutsche Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) heute entsprechend neue Regeln für die Prüfung von Videospielen vorgestellt, welche ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten werden. Darüber hinaus sollen Alterskennzeichen fortan um zusätzliche Hinweise ergänzt werden, um Eltern so noch transparenter darüber zu informieren, wie die Einstufung eines bestimmten Titels zustande kommt. Schauen wir uns die wichtigen neuen Punkte nachfolgend einmal an:

Ab dem 1. Januar 2023 gelten bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) neue Regeln bei der Prüfung von neu eingereichten digitalen Spielen. Künftig können neben jugendschutzrelevanten Inhalten auch mögliche Online-Risiken  – wie zum Beispiel Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten  – im Verfahren der gesetzlichen Alterskennzeichnung berücksichtigt werden. Umgesetzt wird dies durch zusätzliche Hinweise zu möglichen Risiken bei der Mediennutzung sowie deren Einbeziehung im Rahmen der Altersfreigabe, sofern von einem erheblichen Risiko ausgegangen werden kann. Damit wird das novellierte Jugendschutzgesetz gemeinsam mit den Behörden erfolgreich in die Praxis überführt.

Konkret können die unabhängigen Gremien der USK nun im Einzelfall prüfen, ob durch etwaige Nutzungsfunktionen ein erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche entstehen kann, zum Beispiel in Bezug auf Chats im Spiel oder ungewollte Ausgaben. Bei der Abwägung ob diese Umstände eine höhere Altersstufe rechtfertigen, werden vorrangig sowohl sensibilisierende Hinweise als auch vorhandene Schutzmaßnahmen der Spieleanbieter berücksichtigt. Dazu zählen unter anderem von der Industrie entwickelte Parental-Control-/Jugendschutz-Systeme, die Eltern für eine verantwortungsvolle Begleitung des Spielverhaltens ihrer Kinder nutzen können. Eine Spruchpraxis dazu, welche konkreten Auswirkungen sich durch Nutzungsrisiken für die konkrete Alterseinstufung ergeben, wird sich im Laufe der Zeit etablieren.

Um Familien noch mehr Orientierung zu geben, werden die bewährten Alterskennzeichen um Hinweise zur Nutzung aber auch zum Inhalt erweitert. Somit erkennen Eltern künftig auf einen Blick, welche Gründe zur Altersfreigabe geführt haben (beispielsweise „Comic-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“) und welche Risiken bei der Mediennutzung im Auge behalten werden sollten (beispielsweise „Chats“, „In-Game-Käufe“ oder „Standortweitergabe“). Die Hinweise werden auf der Rückseite der Spieleverpackung, auf den entsprechenden Online-Plattformen sowie in der USK-Titeldatenbank zu finden sein. Das Konzept der ergänzenden Informationen hat die USK als Mitgründerin der International Age Rating Coalition (IARC) bereits im Online-Bereich etabliert und war damit Vorbild für die Gesetzesänderungen. Eine Erklärung der einzelnen Hinweise, sowie die durch den USK-Beirat angepassten USK-Leitkriterien finden Eltern und Interessierte auf der Webseite der USK.

Die Umsetzung des novellierten Jugendschutzgesetzes in die Praxis war eine der größten Änderungen in der bisherigen Geschichte der USK als Prüfinstitution. Die Anpassungen sind ein wichtiger Pfeiler für einen ganzheitlichen und in die Zukunft gerichteten Kinder- und Jugendmedienschutz. Gemeinsam mit den Obersten Landesjugendbehörden, vielen Akteur:innen des Kinder- und Jugendmedienschutzes sowie den Spieleanbieter:innen ist es gelungen, den Grundstein zu legen, das neue Jugendschutzgesetz in eine gute Praxis zu überführen. Besonders hilfreich im Entstehungsprozess war die Beteiligung der Zielgruppen von Kindern und Jugendlichen, Eltern sowie pädagogischen Fachkräften, deren Erkenntnisse in die konkrete Ausgestaltung der Zusatzhinweise eingeflossen sind.

USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker

Die Einführung der neuen Regelungen ist auf das novellierte Jugendschutzgesetz vom Mai 2021 zurückzuführen. Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes hat die USK gemeinsam mit den für die gesetzlichen Altersfreigaben zuständigen Obersten Landesjugendbehörden (OLJB), den Ständigen Vertreter:innen der OLJB bei der USK sowie dem game-Verband intensiv an der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Rahmen des USK-Prüfprozesses gearbeitet.

Wie findet ihr die Neuerungen und die zusätzlichen Hinweise bei den Alterskennzeichen?

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