Ultimatives Musikpaket – Spieletest zu Theatrhythm Final Bar Line für Nintendo Switch

Tim Henze
16x9 Theatrhythm Fbl

Bereits in unserer Vorschau konnten wir euch einen kleinen Einblick in den nächsten Ableger der Theatrhythm-Reihe geben. Nun ist es endlich so weit und am Donnerstag, dem 16. Februar 2023, könnt ihr Theatrhythm Final Bar Line auch selbst spielen. Wie der Titel bei uns abgeschnitten hat, erfahrt ihr in unseren Test.

Trigger für Trigger zum Sieg

Da es sich bei Theatrhythm Final Bar Line um ein Spiel handelt, wo ihr Kämpfe mithilfe Musik und jeweiligen Trigger gewinnen müsst, ist das Spielprinzip definitiv nicht mit den klassischen Final Fantasy zu vergleichen. Kämpfe laufen eher passiv im Hintergrund ab, während ihr euch durch die jeweiligen Songs schlagt. Dabei gibt es drei verschiedene Arten von Liedern: FMS (Field Music Stage), BMS (Battle Music Stage) und EMS (Event Music Stages). In den ersten beiden Arten kämpft ihr gegen Monster und versucht dabei sogar noch zahlreiche Schätze und Beute zu erlangen. In den EMS hingegen läuft im Hintergrund eine Zwischensequenz aus dem jeweiligem Spiel und ihr müsst passend dazu die Trigger im Takt richtig treffen.

Trigger, also quasi die Takte, welche ihr treffen müsst, gibt es in drei verschiedenen Farben. Rote Trigger müsst ihr einfach nur mit einer Taste aktivieren oder bei Bedarf auch zwei gleichzeitig. Gelbe Trigger hingegen erwarten, dass einen (oder auch wieder beide) Sticks in die jeweilige Richtung bewegt. Zuletzt gibt es die grünen Trigger, welche verlangen, dass ihr eine Taste konstant bis zum Ende des Triggers gedrückt haltet und dann loslasst. Hier wird es besonders knifflig, wenn man gleichzeitig noch einen von den anderen beiden Trigger drücken muss.

Je nachdem wie gut ihr euch schlagt im Verlaufe eines Songs, umso höher kann euer Rang beim Abschluss sein. Hier geht der Rang von F bis SSS, wobei man für SSS schon sehr viel Übung benötigt oder schon viel Erfahrung in Spielen solcher Art hat. Neben den Rängen bietet jedes Lied mindestens drei verschiedene Schwierigkeitsgrade, einige Lieder bieten sogar einen neuen vierten Schwierigkeitsgrad an (Ultimativ). Selbst als Veteran ist Ultimativ nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn einige Lieder erfordern eine Reaktionszeit von wenigen Millisekunden. Aber dies ist natürlich alles optional und jeder Spieler kann sich seinen optimalen Spielstil kreieren.

Neben diversen Schwierigkeitsgraden, Arten von Liedern kann man ebenfalls auch den Stil komplett abändern und entweder die gelben Trigger komplett entfernen und zu roten umwandeln (Einfacher Spielstil) oder auch einen Koop-Spielstil aktivieren. Wenn ihr zusammen spielen solltet, so steuert einer der beiden Mitspieler die oberen beiden Reihen mit Trigger und der andere Mitspieler die unteren Reihen. Bei den anderen Songs ist die Aufteilung leicht anders, im Koop-Modus.

Im späteren Spielverlauf werden die Lieder auch anspruchsvoller und mitunter müsst ihr nicht nur zwei Knöpfe gleichzeitig drücken, sondern auch bis zu vier Knöpfe, damit ihr alle Leisten trefft. Wie schwer ein Titel ist, zeigt eine kleine Anzeige oben rechts an, welche von 1 bis 16 eingeteilt wird. Je höher die Zahl, umso mehr Trigger sind im Song vorhanden und müssen auch getroffen werden. Gegner machen in den höheren Schwierigkeitsgraden auch mehr Schaden und teilen mehr aus.

Eine musikalische Reise durch die Spielgeschichte von Square Enix

Der wohl wichtigste Modus im Spiel sind die Serien-Aufträge. Hier werdet ihr wahrscheinlich den größten Teil eurer Zeit verbringen und gleichzeitig auch die meisten Lieder freispielen, damit ihr sie perfektionieren könnt. Mithilfe von Titelschlüsseln könnt ihr ein neues Spiel freispielen und gleichzeitig einige Charaktere daraus freizuspielen. Wählt ihr zum Beispiel Final Fantasy VI aus, so erhaltet ihr unter anderem Terra und Locke. Anfangs stehen euch, wie in der Demo, sechs verschiedene Titel zur Verfügung und sofern ihr einen davon komplett durchspielt, könnt ihr auch die anderen restlichen freispielen. Um einen weiteren Titelschlüssel zu erhalten, müsst ihr im Normalfall drei bis vier Lieder aus dem jeweiligem Spiel absolvieren. Ob ihr zuerst alle Charaktere oder Spiele freispielen möchtet oder lieber doch den Titel komplett durchspielen wollt, bleibt euch überlassen. Jeden Song, den ihr auswählt, hat einen Auftrag und eine jeweilige Belohnung dafür. So müsst ihr manchmal einen speziellen Charakter dabei haben oder auch den Boss in einer gewissen Zeit töten.
Jene Belohnungen, welche ihr erhalten könnt, sind mitunter Items wie Tränke oder Phönixfedern, Espersteine, Power-Ups, für Charaktere oder auch CollectaCards.

Bis ihr alle Karten gesammelt habt, könnte es eine Weile dauern, denn es gibt über 1000 Stück zu sammeln und für die Monsterkarten, Charakterkarten und Esperkarten gibt es sogar Boni, welche dauerhaft aktiv sind. Habt ihr zum Beispiel die CollectaCard von Cloud aus Final Fantasy VII, so werden seine Werte um einen Prozentsatz verbessert. Da es vier Seltenheitsstufen von Karten gibt, könnt ihr dies also stetig verbessern. Es stehen in Theatrhythm Final Bar Line über 100 Charaktere zur Verfügung und diese sind ebenfalls in verschiedene Rollen/Klassen eingeteilt. Zur Auswahl stehen unter anderem die ikonischen Krieger, Heiler oder auch Magier. Allerdings gibt es auch besondere Klassen wie Beschwörer, wo Rydia aus Final Fantasy IV zu gehört. Jeden Charakter könnt ihr bis Stufe 99 aufleveln und darüber hinaus noch in sogenannte Super-Level. Während ich über 16 Helden auf Stufe 99 trainiert habe, hat mein Lieblingscharakter gerade einmal den halben ersten Super-Level erreicht. Immerhin wird hier aber Motivation geboten auch weiterhin Charaktere zu benutzen, welche bereits den maximalen Level erreicht haben.

Jeder Charakter bietet auch ein eigenen Pool an Fähigkeiten, den ihr benutzen könnt. Dadurch, dass einige Gegner eine Schwäche gegen gewisse Elemente und Typen besitzen, bietet es sich auch an, mit den verschiedenen Fähigkeiten und Kombinationen zu experimentieren. Allerdings ist es immer empfehlenswert einen Heiler dabei zu haben, denn so könnt ihr auch eine Stage absolvieren und gleichzeitig einige Fehler machen. Gerade bei den zwei höchsten Schwierigkeitsgraden bietet es sich an, da man mehrere Fehler machen kann.

Espersteine ermöglichen es euch mächtige Geschöpfe zu rufen und damit nicht nur massiven Schaden (oder andere Effekte) anzurichten, sondern sie bieten ebenfalls einen passiven Bonus für zum Beispiel Erfahrungspunkte oder die Sammelrate von CollectaCards.

Best of Final Fantasy (und allgemein Square Enix)


Freigeschaltete Musik könnt ihr in der sogenannten Musik-Arena weiter üben und auch eine eigene Favoritenliste erstellen. Falls ihr euch unschlüssig seid, welchen Titel ihr als Nächstes einmal wieder spielen wollt, so bietet das Spiel neben der Funktion Zufällig auch die Möglichkeit, dass man am Ende eines Liedes ein ähnliches vorgeschlagen bekommt. So kann man ohne Unterbrechung weiterüben und auch seine Charaktere trainieren. Solltet ihr die Standardversion kaufen, so stehen euch beinahe 400 Lieder zur Verfügung und diese Zahl wächst dank DLC stetig weiter. Fragwürdig bleibt die Entscheidung, Fanfavoriten wie “At Zanarkand” nur in der Digitalen Deluxe Edition anzubieten. Als DLC sind unter anderem Titel wie Chrono Trigger, Xenogears, Mana, Saga oder auch Octopath Traveler bekannt. Im Verlaufe des Jahres werden diese veröffentlicht.

Neben dem Optionsmenü, wo ihr allerlei Komfortfunktionen einstellen könnt wie Farbe der Trigger, Reaktionszeitveränderung durch Fernseher/Konsole oder auch ausgeblendete Hintergründe in Songs steht euch auch das Museum zur Verfügung. Im Museum könnt ihr klassisch die Lieder in einer Jukebox abspielen, eure Statistiken begutachten, Kartensammlung ansehen oder auch die Auszeichnungen (Erfolge) anzeigen lassen. Gerade die Erfolge sind ein Anreiz dafür, alles zu sehen, was der Titel bieten wird.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass eine sehr hochwertige Auswahl an Titel und Lieder ausgewählt wurde. Fans der Final Fantasy Reihe werden sich sehr schnell wohlfühlen und können meist sofort mit dem Takt mitfiebern und somit auch bessere Ränge erzielen. Selbst von den neusten mobilen Smartphone-Ablegern hat Square Enix einige Ohrwürmer mit in Theatrhythm Final Bar Line hereingebracht.

Nachdem ich in der Vorschau ein wenig enttäuscht war, dass ein beliebter Spielmodus aus Final Fantasy Curtain Call nicht enthalten war, wurde ich nach dem Abspann überrascht, dass es einen ähnlichen Spielmodus gibt. Dort könnt ihr wie im Serien-Modus Aufträge erfüllen und erhaltet mächtige Belohnungen dafür.

Über den Modus Multi-Kämpfe können wir nicht viel berichten, da zu den Zeitpunkten wo wir gespielt haben keine Mitstreiter vorhanden waren. Solltet ihr noch immer unentschlossen sein, ob Theatrhythm Final Bar Line etwas für euch ist, dann ladet euch einmal die kostenlose Demo aus dem Nintendo eShop herunter.

Square Enix Music Allstars

Theatrhythm Final Bar Line
90 100 0 1
Wer auch nur im Geringsten was mit Final Fantasy, besonders deren Musik und Rhythmusspielen anfangen kann, kommt an Theatrhythm Final Bar Line nicht vorbei. Der Spielinhalt der geboten wird, in Form von Liedern, ist enorm und bis man allein alles freigespielt hat, vergehen mehrere Tage. Der perfekt justierbare Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass der Titel für Anfänger wie Profis attraktiv bleibt. Die geboten Auswahl an Songs aus der Geschichte von Square Enix ist ebenfalls hochwertig und bietet zahlreiche Ohrwürmer. Es macht immer wieder Spaß ein oder zwei Lieder schnell zu absolvieren, ohne dass es sich sofort langweilig anfühlt.
Wer auch nur im Geringsten was mit Final Fantasy, besonders deren Musik und Rhythmusspielen anfangen kann, kommt an Theatrhythm Final Bar Line nicht vorbei. Der Spielinhalt der geboten wird, in Form von Liedern, ist enorm und bis man allein alles freigespielt hat, vergehen mehrere Tage. Der perfekt justierbare Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass der Titel für Anfänger wie Profis attraktiv bleibt. Die geboten Auswahl an Songs aus der Geschichte von Square Enix ist ebenfalls hochwertig und bietet zahlreiche Ohrwürmer. Es macht immer wieder Spaß ein oder zwei Lieder schnell zu absolvieren, ohne dass es sich sofort langweilig anfühlt.
90/100
Total Score

Pro

  • Stetiger Nachschub durch DLC...
  • Langzeitmotivation durch Erfolge, Stufensystem und Schwierigkeitsgraden
  • Unglaublich riesige Auswahl an Liedern

Contra

  • (DLC...) der allerdings kostenpflichtig ist
  • Deluxe Edition enthält einige sehr bekannte Lieder
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