Subnautica & Subnautica: Below Zero – Einfach mal Abtauchen

Schaut man sich auf dem Spielemarkt um, so fällt einem relativ schnell auf, dass Spiele, welche hauptsächlich unter Wasser stattfinden, recht selten sind. Und wer mag eigentlich Wasser-Level in Super Mario oder den Wassertempel aus Zelda: Ocarina of Time?

Subnautica, entwickelt von Unknown Worlds Entertaintment, wagt sich ins kühle Nass und bietet ein spannendes Unterwasser-Abenteuer. Ob es dabei baden geht, erfahrt ihr in unserem Test! Doch diesen Freitag, dem 14.05.2021, wird nicht nur Subnautica für Nintendo Switch erscheinen, sondern auch der Nachfolger Subnautica: Below Zero. Wir sind in die beiden Titel abgetaucht und verraten euch, was uns in der Tiefe entgegengekommen ist.

Allein im großen weitem Meer

In ungefähr 200 Jahren in der Zukunft ist die Menschheit soweit fortgeschritten, dass sie den Weltraum erkunden können. Um den Absturz eines Frachters auf den Wasserplaneten 4546B zu untersuchen wird das große Raumschiff Aurora entsandt. Bei der Landung kam es hingegen zu einem Zwischenfall und das gesamte Schiff krachte auf den Planeten. Einige Crewmitglieder konnten in die Rettungskapseln fliehen und sind auf dem Planeten notgelandet. Einer der Überlebenden ist Ryley Robinson, welchen ihr in dem Titel auch steuern werdet. Und das einzige, was ihr seht ist das ewige weite blaue Meer und das Wrack der Aurora. Da ihr aber auf einem großen Krater notgelandet seid, sind, durch lebendige Flora und Fauna, die Überlebenschancen sehr groß. Jedoch birgt der Krater nicht nur extrem feindliche Lebensformen, sondern auch ein großes Geheimnis. Scheinbar seid ihr nicht die ersten auf dem Planeten und findet im Verlaufe des Abenteuers viele weitere verlassene Basen von Außerirdischen. Um den Planeten wieder verlassen zu können müsst ihr auf die Forschungsergebnisse zurückgreifen und in die tiefsten Höhlen des Kraters vordringen. 

In Subnautica: Below Zero schlüpft ihr hingegen in die Rolle von Robin Ayou, welche zu dem Planeten zwei Jahre nach den Vorfällen von Subnautica zurückkehrt um ihre Schwester zu suchen. Laut einem Bericht von Alterra wurde sie zuletzt in Sector Zero auf den Planeten gesehen. Doch auch Robins Landung erfolgte nicht reibungslos und stürzte auf einen kleinen Gletscher in Sector Zero ab. Nun gilt es für Robin nicht nur ihre Schwester zu finden, sondern ebenfalls auch zu überleben. Wie auch in dem Krater aus Subnautica gibt es in Sector Zero reichlich Anzeichen der außerirdischen Rasse und auch von anderen Forschern von Alterra. Nach einigen Tagen entdeckt Robin, dass sie nicht alleine in Sector Zero ist. Eine unbekannte Person in einem Krebs-Anzug droht Robin umzukehren und das Gebiet zu verlassen. Unbeeindruckt davon setzt Robin die weiteren Nachforschungen fort und entdeckt hierbei viele neue kleine und auch gigantische Bedrohungen.

Tiefsee-Horror

Die Atmosphäre in Subnautica ist atemberaubend gut. Tagsüber wird man meistens mit vielen verschiedenen Farben regelrecht geblendet und weiß gar nicht, was eine Gefahr ist oder was nicht. Nachts hingegen dominieren nur Lebewesen, welche biolumineszierend sind oder Leuchtquellen. Die Nacht in Subnautica und Subnautica: Below Zero ist verdammt dunkel. Zwar gibt es Nachts meistens keine gefährlicheren Meeresbewohner, allerdings ist eure Sichtweite auf weniger Meter beschränkt. Es gibt eine Vielzahl an gefährlichen „Fischen“ und die meisten davon richten euch nur einen gewissen Teil an Schaden an. Allerdings gibt es in beiden Spielen die sogenannten Leviathane, welche extrem große und meist gefährliche Meeresbewohner darstellen. Einige davon sind friedlich den Spieler gegenüber gesinnt und einige jedoch nicht. Wenn man relativ früh in Subnautica den Krater erkundet, so wird man recht früh dem Reaper-Leviathan gegenüber stehen. Dieser kündigt sich durch einen extrem lauten Schrei an und jagt dann den Spieler. Solltet ihr euch nicht verstecken können so werdet ihr in einem Stück verspeist. Zwar gibt es nicht viele von diesen Prädatoren in den Titeln, allerdings ist man umso geschockter, wenn einem dieser auf einmal in nähere Umgebung auffällt. Ungewollt ist Subnautica und sein Nachfolger sehr häufig mit einer Prise Horror versehen, denn manchmal sieht man nur den Lichtkegel seiner Taschenlampe, hört keine Musik und lauscht nur den entfernten Schrei von Unterwasserwesen… egal ob feindlich oder nicht. 

Subnautica: Below Zero geht genau in dieselbe Richtung, nur müsst ihr Sector Zero ebenfalls auf Land erforschen und begegnet dort ganz anderen gefährlichen Lebewesen. Später im Spiel müsst ihr ein riesiges Gletscherfeld überqueren und dabei einem riesigen Wurm ausweichen. Der sogenannte Eiswurm ist über 90 Meter lang und wird euch beim ersten Mal sicherlich ein wenig überraschen. Durch seine enorme Größe ist er dementsprechend auch sehr schnell unterwegs, kann jedoch durch kleine Höhlen schnell umgangen werden. Aber Alterra hat natürlich auch hier die nötigen Apparate entwickelt. Insgesamt ähneln sich im Nachfolger viele Tiere, jedoch gibt es auf der anderen Seite auch extrem viele neue und auch gigantische Lebewesen, welche ihr Unterwasser begegnen werdet. Was auch immer ihr tut: Schwimmt niemals in die äußeren Randregionen in das „Ende der Welt“. Nach wenigen Sekunden werdet ihr freiwillig umkehren…

Forscherdrang und Sammelwut

In Subnautica und Subnautica: Below Zero müsst ihr mit den Ressourcen arbeiten, welche euch der Planet 4546B bietet. Von Titan, Silber bis hin zu Rubinen und Diamanten werdet ihr eine Vielzahl an Mineralien finden, welche ihr zur Weiterverarbeitung und zum Bauen benötigt. Rezepte findet ihr in beiden Spielen nicht nur über gewisse Fragmente, welche im kompletten Spielgebiet verteilt sind, sondern auch über Baupläne. Diese Baupläne sind meistens aber sehr gut versteckt oder befinden sich in dem Wrack der Aurora. Durch diverse Upgrades und Fahrzeuge gelingt es den Hauptcharakteren tiefer und weiter in die jeweiligen Gebiete vorzudringen. Zuerst ist es nur möglich 35 Sekunden lang zu tauchen und dies auch nur bis eine Tiefe von 100 Meter. Kurze Zeit später ist es dann möglich wesentlich tiefer zu tauchen und auch bis zu 5 Minuten die Luft anhalten zu können (über eine Atemflasche). Fahrzeuge erhöhen dies nicht nur noch einmal sondern bieten auch Schutz und Komfort an. In Subnautica ist die Seemotte zum Beispiel das kleine schnelle mobile Schiff, welches nebenbei auch noch einige Gegenstände lagern kann. 

Über ein Bautool könnt ihr auch, sofern der Platz vorhanden ist, überall eine Basis errichten und somit einen zentralen Knotenpunkt bauen könnt. Jedoch muss man sich im klaren sein, woher die Energie der Basis stammen soll. Nahe an der Wasseroberfläche bietet sich ein Solargenerator an, weiter tiefer in den Höhlen muss man über einen Biogenerator nachdenken. Denn die Basis brauch Energie, damit Sauerstoff erzeugt wird und andere Gerätschaften funktionieren können. Die Hauptcharaktere benötigen auch stetig Nahrung und Flüssigkeit. Für diese Nahrung muss auch immer gesorgt sein, obwohl man auch unterirdisch Landwirtschaft betreiben kann.

In Subnautica gibt es sogar eine mobile Basis in Form eines riesigen U-Bootes. Der Zyklop ist ein 50 Meter langes Fahrzeug, womit ihr bis in die untersten Tiefen fahren könnt. Jedoch verbraucht es extrem viel Energie und ist nicht besonders schnell. Je nach Umgebung und Gegebenheit muss der Spieler Abwägen, welches Fahrzeug für die nächste Aufgabe am besten geeignet ist. Leider bleiben einige Fahrzeuge gerne einmal stecken und müssen mit Gewalt wieder befreit werden. Aber dies trägt in dem Moment auch zur Spannung bei, da beim Aussteigen eure Überlebenschancen extrem stark sinken.

Die Klänge und Kulisse des Ozeans

Anfangs hatte ich Angst um die Umsetzung für Nintendo Switch, denn ursprünglich lief der Titel auf der Sony PlayStation 4 schon oft recht instabil und ruckelig. Umso erfreulicher ist es, dass beide Versionen auf Nintendo Switch sehr gut umgesetzt wurden. Unknown Worlds Entertainment hat hier gute Arbeit geleistet, auch wenn es noch Verbesserungsbedarf gibt. In Subnautica: Below Zero gibt es den ein oder anderen Ruckler, allerdings treten diese unregelmäßig auf und verschwinden nach kürzester Zeit. Im Handheldmodus wurde das Interface gut auf die kleine Größe des Bildschirmes angepasst, allerdings sind einige Gegenstände im Inventar schlecht zu erkennen, dies ist allerdings ein kleineres Problem. Einige Utensilien jedoch (wie z.B. der Ressourcen-Detektor) sind im Handheldmodus komplett unleserlich, da die Schrift mit der Auflösung herunterskaliert wird. Hier muss dringend noch nachgearbeitet werden, denn selbst auf dem Fernseher ist es mitunter schwer lesbar, wenn ein Gerät Texte anzeigt. Ebenfalls tritt in Subnautica ein interessanter Fehler auf, dass wenn man die Systemsprache der Nintendo Switch auf Deutsch eingestellt hat ein Großteil der Flora und Fauna nicht generiert werden beim Spielen. Somit ist es unmöglich überhaupt ein Messer zu bauen. Über den Publisher waren wir in Kontakt mit dem Entwickler und ein Patch ist diesbezüglich unterwegs. Sollte dieser es nicht rechtzeitig zum Launch schaffen, so müsst ihr eure Switch für Subnautica auf Englisch umstellen (Ingame könnt ihr die Systemsprache wieder ändern). 

Komplett gelungen ist jedoch die Musik und Soundkulisse im Spiel. Der Soundtrack in beiden Spielen fördert stark die Atmosphäre und sorgt dafür, dass sich ein Mysterium um jedes Gebiet bildet. Viele Lebewesen haben einzigartige Geräusche, woran man diese dann sofort erkennen kann. Allerdings merkt man hier, dass Subnautica: Below Zero eine Fortsetzung ist. Denn im zweiten Teil gibt es viel mehr Sprachausgabe, was die Storysequenzen wesentlich aufwerten und ebenfalls wirkt der Titel insgesamt viel runder. Erfreulich ist ebenfalls die Spielzeit der beiden Titel, denn ihr werdet jeweils mindestens 30 Stunden beschäftigt sein, bis ihr den Abspann sehen werdet. Dabei stehen euch auch vier verschiedene Spielmodi zur Verfügung. Casual, wo der Hunger und Durst deaktiviert wird, Standard wo alles aktiv, der Kreativmodus wo man nicht sterben kann und riesige Konstrukte gestalten kann und der Hardcore-Modus wo ein Tot das Ende bedeutet. (Normalerweise verliert ihr ein Großteil eures Inventars an eurem Sterbepunkt)

  • 8.7/10
    Subnautica: Survival-Hit für Nintendo Switch - 8.7/10
  • 9/10
    Subnautica: Below Zero: Survival-Hit Nachfolger für Nintendo Switch - 9/10
8.85/10

Fazit: Badespaß mit riesigen fleischfressenden Fischen

Subnautica und Subnautica: Below Zero sind sicherlich nicht jedermanns Sache, denn durch die tiefe See schwimmen im dunkeln erfordert Mut und sorgt bei vielen Spielern für Ängste. Dies nutzen die Spiele geschickt aus und ziehen den Spieler so in den Bann. Der Drang immer weiter in die Tiefen vorzudringen sorgt dafür, dass man den Titel in kleinen Schüben am besten spielen kann. Das Konzept eines Superprädators lässt den Spieler auch eine gewisse Vorsicht walten, da sonst sein Leben in Gefahr ist. Die technische Umsetzung ist ebenfalls gelungen, auch wenn es kleinere Mängel gibt, welche aber sicherlich noch behoben werden. Wer ein etwas anderes Survival-Adventure haben will sollte bei Subnautica definitiv zuschlagen. Der Nachfolger Subnautica: Below Zero merzt einige Schwächen des Vorgängers aus und beweist sogar, dass auch auf Land die Angst extrem groß sein kann. Dies sorgt für einige Bonuspunkte und einen leicht bessere Wertung.

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