Während des Summer Fest im Juni haben Game Mill und Nickelodeon einen neuen Titel mit einigen ihrer beliebtesten Serien angekündigt, welcher in einer Tabletop-ähnlichen Welt spielt. In Nicktoons & the Dice of Destiny geht ihr zusammen mit beliebten Helden aus Nicktoons-Serien in die Schlacht und versucht, wieder aus der Fantasiewelt zu entkommen. Im Ursprungstrailer wirkte der Titel ein wenig wie Diablo mit kooperativem Spielmodus. Auch wenn es einige Ähnlichkeiten gibt, ist der Titel doch grundverschieden. Für wen der Titel das Herz höher schlagen lässt, erfahrt ihr in unserem Spieletest.
Timmy hat Mist gebaut
Die Geschichte beginnt an einem Nachmittag, wo Timmy Turner mit den zwei Elfen Cosmo und Wanda zusammen ein Pen and Paper spielt. Da die Elfen ständig dafür sorgen, dass Timmy gewinnt, wurde ihm das Ganze sehr schnell langweilig, und er möchte gerne etwas Spannenderes erleben. Er bittet die Elfen darum, dass das Pen and Paper interaktiver wird. Ihnen gelingt das auch, aber mit einem großen Haken.
Timmy, Cosmo und Wanda sind jetzt in einer fiktiven Welt, welche von vielen Orten aus Nickelodeon-Serien inspiriert wurde, und werden dort von vielen feindseligen Gestalten konfrontiert. Doch durch dieses Unterfangen wurden nicht nur Timmy und Freunde in diese Welt gezerrt, sondern auch andere bekannte Helden wie Katara aus Avatar: The Last Airbender, Leonardo aus TMNT oder auch Spongebob aus Spongebob Schwammkopf.
Mit euren neuen Mitstreitern versucht ihr alleine oder auch mit Freunden zusammen der Welt zu entkommen und die Würfel des Schicksals zu finden. Denn nur mit den Würfeln gelingt es euch, komplett aus dieser Welt fliehen zu können. Doch natürlich wurden nicht nur die Helden in den Vortex hineingesaugt, sondern auch viele weitere Charaktere, mitunter auch Bösewichte wie Plankton, Azula oder auch Angelica.
Diese stellen sich euch – so wie es sich für Nicktoon-Bösewichte gehört – in den Weg und hindern euch an dem Unterfangen.

Cartoon Action mit Rollenspiel-Elementen
Nicktoons & The Dice of Destiny lässt euch in eure Lieblingshelden schlüpfen – und das nicht nur alleine, sondern auch mit weiteren Freunden im kooperativen Spielmodus. Die Spielcharaktere (9 an der Zahl) schaltet ihr nach und nach im Verlaufe der Geschichte frei, und jeder bietet ein komplett einzigartiges Spielprinzip.
- Spongebob ist ein Ritter und kann somit Schaden austeilen, gleichzeitig aber auch viel Schaden einstecken und hinnehmen. Mit seinen späteren Fähigkeiten ist es ihm auch möglich, Gegner in Schach zu halten, damit die anderen Mitstreiter mehr Schaden austeilen können.
- Katara als Wasserbändigerin zieht ihre Kraft aus der heilenden Kraft des Meeres. Sie besitzt nicht nur Heilfähigkeiten, sondern auch Zaubersprüche, die Gegner verlangsamen und einsperren können. Hauptproblem bei Katara ist – wie bei den meisten Magiern – der Mangel an Nahkampfschaden und die geringen Lebenspunkte.
- Leonardo ist ein Samurai, der extrem viel Schaden in großen Gruppen anrichten kann und dabei sehr agil unterwegs ist. In Windeseile schnetzelt sich der TMNT mit seinen Katanas von A nach B und sorgt dafür, dass alle Gegner schnell sterben. Als Nahkämpfer hat er dennoch einen sehr hohen Verbrauch von Magiepunkten.

Als letzten Starthelden könnt ihr;
- Timmy Turner wählen, welcher als Magier teilnimmt. Timmy kann sehr viel Schaden in der Ferne austeilen und dabei auch größere Gegnergruppen gleichzeitig besiegen. Auch hier ist der Nachteil der akute Mangel an Magiepunkten. Zwar regenerieren sich diese automatisch, dennoch erhaltet ihr mit normalen Angriffen mehr Magiepunkte zurück. Im Nahkampf besteht aber die Gefahr, dass ihr von den zahlreichen Feinden getroffen werdet.
Im späteren Spielverlauf schaltet ihr noch weitere Charaktere wie Danny Phantom, Susie Carmichael oder auch Jimmy Neutron frei. Jeder bietet hier ebenfalls eine komplett andere Spielweise. Zwar bietet jeder Nicktoon-Held auch einen Talentbaum, dennoch ist dieser im Vergleich zu anderen Titeln wie Diablo eher simpel gehalten.
Ihr könnt frei wählen, welche Fähigkeiten ihr in welchen Fähigkeitsslots ausrüsten möchtet. Jeder Charakter hat 6 verschiedene Skills, die er erlernen kann. Diese könnt ihr mit Splittern und anderen Items, die ihr in den jeweiligen Gebieten findet, freischalten. Dazu könnt ihr natürlich noch wie gehabt Geld finden und euch dafür mächtige Tränke oder Ausrüstung kaufen. Neben Waffen wie Schwertern, Zauberstäben oder anderen Schadensverursachern stehen auch Rüstungen und Accessoires zur Verfügung.

Alle Ausrüstungsgegenstände geben euch verschiedene Werte als Boni, welche je nach Klasse/Held unterschiedlich wichtig sein können. Leonardo benötigt im Normalfall eher Stärke und Beweglichkeit, wohingegen Timmy mit Intelligenz und Magiepunkten punktet. Ausrüstung ist in Seltenheitsstufen unterteilt und kann überall in der Welt entdeckt werden. Besonders pfiffige Kundschafter finden neue Ausrüstung in den zahlreich versteckten Schatztruhen oder Kampfschreinen.
Kampfschreine sind kleine Herausforderungen, wo ihr zufällig ausgewürfelte Hindernisse vorgesetzt bekommt und somit eine Welle an Feinden eliminieren müsst. Seid ihr erfolgreich, erhaltet ihr Items, Erfahrung und Geld – die Menge hängt jedoch davon ab, wie gut ihr den D20-Würfel werft. Anders als in anderen Spielen habt ihr auch keine offene Welt, sondern verschiedene Level, welche die Thematik regelmäßig ändern.
Die meisten einzelnen Stages bieten spezielle Missionen, welche ihr erfüllen müsst, um weiterzukommen, andere wiederum bieten auch optionale Quests. Erfüllt ihr diese, erhaltet ihr wertvolle Belohnungen, die euer Überleben erhöhen. Anfangs ist der Titel sehr leicht, und es ist ziemlich schwer zu sterben. Zwar steigt der Schwierigkeitsgrad ein wenig, doch dies ist nicht allzu schlimm, da jedes Level 3 verschiedene Schwierigkeitsstufen bietet.
Ihr erhaltet im Auswahlbildschirm eine Empfehlung für das nötige Spielerlevel und – solltet ihr kooperativ spielen – einen empfohlenen Gruppenlevel. Bei den Leveln, wo wir höhere Schwierigkeitsgrade ausgesucht haben, nahm der Schaden und Lebenspool der Gegner auch enorm zu. Somit könnt ihr euer Können unter Beweis stellen und erhaltet dadurch auch mehr Belohnungen.
Humorvoll, witzig, aber ein wenig steif
Die Technik in Nicktoons & The Dice of Destiny kann man grundlegend als okay bezeichnen. Die Cutscenes könnte man mit Szenen aus klassischen Nicktoon-Sendungen vergleichen, und sie heben sich somit stark hervor. Die Sprachausgabe in dem Titel ist sehr gut, und es wurde in sehr vielen Momenten auch der oder die originale Synchronsprecher:in verwendet.
Plankton bringt in Nicktoons seinen Humor genauso gut herüber wie in der originalen Serie. Das gilt durchweg für alle Charaktere, welche viel rumwitzeln. Gleichzeitig werden Fans von Nicktoons mit vielen Anspielungen und Easter Eggs verwöhnt. Die Animationen während des Gameplays sind von den Helden und Gegnern gelungen und bringen ordentlich Charme hinein, doch ab und an wirken die Zauber sehr unpassend und zu realistisch. Hier hätte man mit mehr cartoonhaften Animationen arbeiten können.
Erfreulich ist auch, dass die Gegner (welche aus zahlreichen Serien entstammen) ebenfalls gut animiert sind und gerne mal für einen Lacher bei ihren Animationen sorgen. Der Rest der Grafik wirkt sehr detailarm und sticht eher negativ heraus. Zwar hält der Titel konstant seine 30 Bilder pro Sekunde, jedoch haben wir Nicktoons nur auf Nintendo Switch 2 getestet.
Da es keine native Version für den neuen Hybriden gibt, ist die Auflösung im Handheldmodus sehr niedrig, und die Charaktere leiden ein wenig darunter (was schade ist, da die Animationen klasse sind). Vielleicht reicht der Entwickler hier einen Patch nach, der die Auflösung auf Nintendo Switch 2 erhöht.

Die Steuerung geht gut von der Hand, jedoch hat der Titel manchmal meine Inputs nicht erkannt oder nicht sofort ausgeführt. Ob dies an Input Lag liegt oder einfach nur ein Spielfehler ist, kann man so aus dem Stegreif nicht sagen. In Bosskämpfen hat mich dies den ein oder anderen Treffer kassieren lassen, was definitiv ärgerlich ist.
Wie schon oben erwähnt, ist die Sprachausgabe sehr hochwertig, und dasselbe gilt auch für den Soundtrack. Die Musikstücke (mit wenigen Ausnahmen) sind sehr passend und könnten auch aus einer Nicktoon-Serie direkt entsprungen sein. Dies fördert natürlich die Atmosphäre und lässt euch mehr in die Tiefen des Spiels eintauchen. Insgesamt macht Nicktoons & The Dice of Destiny aber ein sehr gutes Bild und konnte uns auch nur mit einer Nintendo Switch (1)-Version überzeugen.
Witziges Action-Rollenspiel Abenteuer mit Abstrichen
Nicktoons & the Dice of DestinyPro
- Humorvoll wie die Original-Serien
- Leicht zugänglich
- Vielfalt an spielbaren Charakteren
- Spaß im Multiplayer
Contra
- Keine native Nintendo Switch 2 Version (verwaschene Sprites)
- Relativ kurz
- Nicht allzu komplex