DRAGON QUEST I & II HD-2D Remake im Test für Nintendo Switch 2

Gleich mehrmals die Welt retten, in der Neuauflage der ersten beiden Dragon Quest-Spiele!

Japanische Rollenspiele sind heutzutage in aller Munde. Man kommt als Gamer kaum daran vorbei, was nicht nur an deren Quantität, sondern auch an der Qualität sowie der generellen Bedeutung und dem Einfluss auf die Videospielkultur liegt.

Für viele gilt Final Fantasy wohl als DIE JRPG-Reihe schlechthin. Aber die älteste, vielleicht sogar prägendste und heute noch lebendige JRPG-Reihe ist die Dragon Quest-IP. Damals unter der Firma Enix (später mit Squaresoft, der Schöpferfirma von Final Fantasy, zu Square Enix fusioniert) kam der erste Teil der Reihe bereits 1986 vorerst nur auf dem japanischen Markt für das NES. Somit immerhin ein Jahr, bevor das erste Final Fantasy das Licht der Welt erblickte.

Schon damals mit an Bord: der in 2024 leider viel zu früh verstorbene Mangaka Akira Toriyama (Dragon Ball, Dr. Slump), der sich für das endgültige und prägnante Charakterdesign verantwortlich zeigte, das die Serie bis heute unverkennbar macht, sowie Komponist Koichi Sugiyama, der für den auch heute noch legendären Soundtrack verantwortlich zeichnet.

Im Gegensatz zu Final Fantasy oder anderen JRPG-Reihen setzt Dragon Quest dabei seit jeher auf etablierte und funktionierende Elemente und blieb sich bis heute vieler eher nostalgischer Eigenheiten treu, etwa das rundenbasierte Kampfsystem oder wiederkehrende Motive wie sammelbare Minimedaillen im Spiel.

Nun, im Jahr 2025, hat sich Square Enix entschlossen, die etwas eingestaubten Spiele Dragon Quest 1 und 2 in ihrem markanten HD-2D-Stil neu zum Leben zu erwecken. Mit der Veröffentlichung von DRAGON QUEST I & II HD-2D Remake in einem Paket, wird die Geschichte der Welt von DRAGON QUEST III HD-2D Remake fortgeführt.

Doch können die durchaus etwas eingestaubten Spiele heute noch begeistern und ordentlich Spielzeit bieten? Unser Test der Nintendo Switch 2-Version soll es zeigen!

Jetzt das Spiel für Nintendo Switch 2, Nintendo Switch, PlayStation 5 oder Xbox Series X bei Amazon vorbestellen!

*Affiliate-Link. Über einen qualifizierten Kauf erhält Nintendo Connect eine kleine Provison von Amazon!

Aus alt mach neu

Direkt zu Beginn lässt sich sagen: Dragon Quest 1+2 sehen in ihrem neuen HD-2D-Stil wunderschön aus! Die Spiele dürften definitiv mitunter die Speerspitze dieses Stils bilden.
Allerdings… nur im Quality Mode!

Ja. Die Spiele bringen sowohl einen Quality- als auch einen Performance-Modus mit sich. Etwas irritierend, dafür, dass die Spiele ja dennoch – zumindest für den Laien – grafisch vergleichsweise eher einfach gehalten sind (es bleiben im Kern eben 2D-Spiele). Und tatsächlich: obwohl ich auf der Switch 2 spielte, gab es eben nur 30 FPS im Quality Mode und 60 FPS im Performance Mode. Zudem sieht die Grafik bei 60 FPS wirklich spürbar schwächer aus. Irrwitzig! Sollten die 60 FPS bei der Power der Hardware nicht auch bei hoher Qualität gehalten werden können?

Aber gut… wofür benötigt es überhaupt 60 FPS in einem 2D-Dragon Quest mit rundenbasierten Kämpfen, richtig?

Nun… darüber kann man tatsächlich streiten, denn wie ich selbst feststellen musste, sind die 60 FPS wirklich sehr angenehm, da die Spielfigur im Rennen (wahlweise gedrückt halten von B oder permanent durch Umschalten mit B) wirklich flott über den Bildschirm flitzt. Ich hatte einige Stunden damit zu kämpfen, ob ich nun Qualität oder Performance haben wollte. Zumal sich der Quality Mode gerade im ersten Teil zu Beginn ein wenig hackelig anfühlte. Letztendlich wechselte ich lange Zeit immer wieder zwischen beiden Modi hin und her, bis ich am Ende dann doch im Qualitätsmodus hängenblieb, hauptsächlich für bessere Screenshots, und dann vergaß, den Modus wieder zu wechseln und mich so unbewusst an die 30 FPS gewöhnte.

Es bleibt aus meiner Sicht recht kurios…

Letztendlich wirkt das Spiel aber, wie erwähnt, optisch sehr ansprechend. Die kleinen, aber feinen Bewegungsanimationen der Figuren in Dialogen oder auch der Gegner im Kampf sind sehr liebevoll gemacht und wirken trotz Minimalismus sehr angenehm.
Davon ab sind wichtige Dialoge auch vertont, wahlweise in Englisch oder Japanisch. Die Vertonung selbst (Englisch) empfand ich nicht überwältigend, aber zweckdienlich. Auch wenn es sich für mich immer etwas eigenartig anfühlt, wenn 2D-Pixelfiguren mit einer Sprachausgabe daherkommen.

Man sieht einen deutlichen, grafischen Unterschied der Modi…

Ein Held, oder viele Helden?

Die Geschichten der beiden Teile entfalten sich voneinander unabhängig, auch wenn sie in der gleichen Welt spielen (Teil 2 spielt etwa 100 Jahre später und dankenswerterweise auch in anderen Landschaften).
Und dennoch gibt es Gemeinsamkeiten: Die Stories an sich reißen zum Beispiel keine Bäume aus. Wer epische Wendungen und Enthüllungen im Stil moderner JRPGs (etwa auch in Final Fantasy-Spielen) erwartet, beißt hier eher auf Granit. Es sind schöne Geschichten, die mit wenig Aufwand gut erzählt und präsentiert werden, gehen aber kaum über „Held rettet die Welt, weil Baum“ hinaus.

Was kein Beinbruch ist, bedenkt man die Zeit, aus der beide Spiele ursprünglich stammen. So beginnt man den ersten Teil damit, den Drachenlord, der vor langer Zeit vom Helden Erdrick schon besiegt wurde, zu verfolgen, nachdem er die Prinzessin entführt hat. Im zweiten Teil ziehen wir nach einem feigen Angriff des Schurken Hargon auf das Königreich Mondbach los, um diesen zur Strecke zu bringen.
Alles relativ simpel gehalten, aber trotzdem angenehm, mal etwas leichtere Kost in einem Spiel dieser Art zu genießen. Dennoch sei gesagt, dass die originalen Handlungen in den Remakes erweitert wurden und auch Kenner der Spiele neuen Content mit mehr Tiefe und neuen Charakteren erhalten.

Eine weitere Ähnlichkeit beider Spiele ist, dass der spielbare Protagonist ein Nachfahre des legendären Helden Erdrick ist (dessen Geschichte historisch erst später in Dragon Quest 3 erzählt wurde, das ebenfalls ein HD-2D-Remake erhielt). Mit Teil 1 und 2 ist die Erdrick-Trilogie nun komplett auf modernen Systemen verfügbar.

Da kommt jedoch auch schon ein großer Unterschied: Während wir in Teil 1 lediglich einen Helden in den Kampf schicken – der offenbar bis zum Start des Spiels ein normales Leben unter dem Radar führte – spielen wir im zweiten Teil mit einer Gruppe aus Helden, die alle im Kampfgeschehen mitmischen. Alle drei Helden sind Nachfahren des Erdrick und außerdem Kinder einiger Königreiche, die aus dessen Blutlinie entstanden sind.

Dann wieder die Gemeinsamkeit beider Spiele: Der Hauptprotagonist bleibt traditionellerweise stumm. Offenbar eine Veranlagung bei Erben des Erdrick 😉 (wobei die zwei anderen Partymitglieder in Teil 2 durchaus die Sprachfähigkeit erlangt haben… seltsam…).
Dadurch fühlen sich beide Spiele angenehm unterschiedlich an und erlauben ein nahtloses Hintereinanderweg-Spielen ohne größere Ermüdungserscheinungen.

Apropos Durchspielen:
Dragon Quest 1 ist trotz mehr Inhalt als das Original ein relativ kurzer Ausflug in die Welt von Erdrick. Teil 2 ist auch kein gigantischer Zeitfresser, aber spürbar länger. Alles in allem ist es sehr angenehm, heutzutage mal ein etwas komprimiertes, sich dennoch vollständig anfühlendes JRPG-Erlebnis zu erfahren.

Möchte man jedoch jedes Geheimnis im Spiel lüften, alle Medaillen und Items sammeln, kann man gut und gern einige Stunden mehr investieren.

Einer der drei Helden in Dragon Quest 2“

Die Welt, das Kämpfen, das Erkunden

Im Verlauf der Spiele reisen wir viel umher auf der Weltkarte, durchstreifen Königreiche, Dörfer, Höhlen oder Wüsten. Die Welten sind dabei hier und da mit ein paar Geheimnissen versehen.
So kann man quasi überall versteckte Schätze wie Minimedaillen in Krügen finden oder funkelnde Stellen auf der Weltkarte mit extra Loot und kleinen Geheimpunkten, die nützliche Informationen oder weitere Wertgegenstände bereithalten. Wahlweise kann man sich in den Optionen anzeigen lassen, ob geheime Punkte zum leichten Auffinden extra markiert werden – ein schönes Quality of Life-Feature, das etwas Zeit ersparen kann.

Ebenso lassen sich Text- und Kampfgeschwindigkeit regulieren. Wem das Spiel zu einfach oder zu schwer ist, kann neben dem normalen „Drachen Quest“-Modus noch zwischen zwei weiteren Modi wählen.

Die Kämpfe finden traditionell durch Zufallsbegegnungen statt und arbeiten mit einem rundenbasierten System. Sehr klassisch, einfach zu handhaben und fix abzuwickeln. Dabei entsteht eine schöne Sogwirkung, die eigene Party durch weitere Kämpfe zu entwickeln und stärker zu machen.

Für eine jüngere Spielerschaft ist dies vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß, und gerade die Zufallskämpfe könnten einige abschrecken. Fans der Reihe und dieser Systeme dürfen sich aber auf eine im Grunde sehr schöne und unverfälschte Erfahrung freuen.

Zudem bietet Dragon Quest 1 kämpferisch eine Neuerung, die später im Spiel freigeschaltet wird und dem System somit noch einmal etwas Pepp verleiht – das sogenannte Sigil-System, das im ursprünglichen Dragon Quest 2 bereits existierte.
Wer übrigens, wie in späteren Teilen, verschiedene Charakterklassen erwartet, könnte hier enttäuscht werden: Jeder Charakter hat seine eigene, festgelegte Klasse und entsprechende Fähigkeiten.

Man trifft einige skurrile Charaktere. Die Feen hier peppen unser Kampfsystem auf!

Insgesamt bereitet es große Freude, durch die Welten zu wandern, den atmosphärischen Soundtrack zu hören und dabei die prächtige HD-2D-Grafik zu genießen.

Und spätestens wenn ein gewisser Schleimgegner zufällig im Spiel auftaucht, beginnt die Hatz nach den kostbaren Erfahrungspunkten!

Beide Teile bieten eine sehr schöne Abenteuererfahrung im Dragon Quest-Universum und zusätzliche neue Gefahren und Herausforderungen für den ganz hartgesottenen Spieler. Durch sinnvolle, sehr organische Anpassungen und Änderungen fühlen sich die Spiele trotz vielleicht eingestaubter Mechaniken modern an und bieten dennoch die volle Dragon Quest-Erfahrung – ohne Kompromisse.

Es gibt viele hübsche Orte zu erkunden.

Bestehen diese alten Spiele noch in der modernen Zeit?

Dragon Quest 1+2 HD-2D sind zwei wunderschöne Klassiker in moderner Optik mit sinnvollen Anpassungen für die heutige Spielerschaft.
Begleitet durch einen atmosphärischen Soundtrack verliert man sich schnell in beiden Welten und erlebt dort eine tolle Zeit voller Abenteuer, Gefahren und Herausforderungen.

Die zeitlosen und markanten Designs von Akira Toriyama lassen den Spieler leicht in die Spielwelten eintauchen und überzeugen nachhaltig.

Dragon Quest-Fans kommen voll auf ihre Kosten!

DRAGON QUEST I & II HD-2D Remake
85 100 0 1
Der klassische Gameplay-Loop, der durch Zufallskämpfe und Rundenkämpfe entsteht, zieht den geneigten Spieler in seinen Bann. Er könnte heutzutage aber auch für viele altbacken und weniger interessant wirken. Eine alternative Option zum Abschalten oder Reduzieren der Zufallskämpfe wäre vielleicht eine gute Ergänzung gewesen.
Der klassische Gameplay-Loop, der durch Zufallskämpfe und Rundenkämpfe entsteht, zieht den geneigten Spieler in seinen Bann. Er könnte heutzutage aber auch für viele altbacken und weniger interessant wirken. Eine alternative Option zum Abschalten oder Reduzieren der Zufallskämpfe wäre vielleicht eine gute Ergänzung gewesen.
85/100
Total Score

Pro

  • Wunderschöne Optik
  • Toller Soundtrack
  • Klassisches und doch modernes Dragon Quest Feeling

Contra

  • Performance Mode? Sollte das nicht im Quality Mode möglich sein?
  • Zufallskämpfe sind nicht für jeden etwas
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Trustpilot
TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste
Total
0
Share