[BIU PM] Anzahl der Beschäftigten in der Computer- und Videospielbranche wächst leicht

Kevin Krämer
  • Knapp 13.000 Menschen (+1 Prozent im Vergleich zu 2015) entwickeln und vertreiben Games in Deutschland
  • Deutscher Markt für Computer- und Videospiele wächst um 4,5 Prozent

Berlin, 31. Mai 2016 – Die Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Computer- und Videospielbranche hat sich im vergangenen Jahr stabil entwickelt: So waren zum 1. April 12.839 Menschen in 510 Unternehmen deutschlandweit mit der Entwicklung und dem Verlegen von Computer- und Videospielen beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Beschäftigten um 1 Prozent (12.726 Beschäftigte) gestiegen, die Anzahl der Unternehmen sogar um 14 Prozent (450 Unternehmen). Das gab der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware heute bekannt. Grundlage für die Daten ist die Branchendatenbank „Industriekompass Games“. Werden auch die Beschäftigten hinzu gezählt, die sich in angrenzenden Bereichen Computer- und Videospielen widmen – etwa als Fachverkäufer im Einzelhandel, Journalisten, Wissenschaftler, Mitarbeiter von Behörden und Institutionen –, steigt die Anzahl der durch die Computer- und Videospielbranche in Deutschland gesicherten Arbeitsstellen auf 31.293. Im Vergleich zu 2015 entspricht das einer Steigerung von 4 Prozent (30.231).

„Die Zahl der Beschäftigten in der Computer- und Videospielbranche nimmt leicht zu, während der Markt deutlich um 4,5 Prozent wächst. Das zeigt: Die Branche wächst, aber großes Wachstumspotential bleibt ungenutzt. Von der dynamischen Entwicklung des Games-Marktes profitieren zwar durchaus viele deutsche Unternehmen, aber nicht der gesamte Standort“, sagt BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk. „Staaten wie Großbritannien, Frankreich oder auch die skandinavischen Länder haben die Schlüsselrolle von Games für die Digitalisierung der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft erkannt und die Entwicklung der Branche zielgerichtet unterstützt, insbesondere bei der Projektfinanzierung. Das Ergebnis sind deutlich wachsende Beschäftigtenzahlen in diesen Ländern. Deutschland hat als Produktionsstandort für Computer- und Videospiele großes Wachstumspotenzial, das wir durch die richtigen Weichenstellungen aktivieren müssen, etwa in Form einer Produktionsförderung für Games. Nach den Erfahrungen in anderen Ländern und Branchen könnte die Anzahl der Beschäftigten der Gamesbranche hierzulande verdrei- oder vervierfacht werden.“

BIU-Grafik Beschäftigtenzahlen 15_16

Großteil der Beschäftigten entwickelt Games

Von den 510 Unternehmen in Deutschland, die sich mit der Entwicklung und dem Publishen von Games beschäftigen, entfällt mit 319 Unternehmen der Großteil auf das Entwickeln von Games. Gleichzeitig fand in diesem Bereich das größte Wachstum statt: Im Vergleich zu 2015 (276 Unternehmen) ist die Anzahl der Unternehmen, die schwerpunktmäßig Spiele entwickeln, um 16 Prozent gewachsen. Weitere 69 Unternehmen haben ihren unternehmerischen Fokus auf das Publishen von Spielen gelegt (+3 Prozent, 67 Unternehmen). Die übrigen 122 Unternehmen agieren sowohl als Entwickler als auch Publisher. 2015 waren dies 107 Unternehmen (+14 Prozent). Schenk: „Die unterschiedliche Entwicklung der Unternehmenskategorien unterstreicht die starke Konvergenz der Branche: Konnte früher noch klar zwischen Entwickler und Publisher unterschieden werden, haben sich diese Grenzen mittlerweile mehr und mehr aufgelöst. Heute übernehmen immer mehr Entwickler auch den Vertrieb, etwa über Download-Plattformen und App Stores. Aber auch viele Publisher haben eigene Entwicklungskapazitäten aufgebaut.“

Deutscher Markt für Computer- und Videospiele wächst auf 2,81 Milliarden Euro

Insgesamt ist der deutsche Markt für Computer- und Videospiele 2015 um 4,5 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro gewachsen. Ohne Spielekonsolen betrug der Umsatz mit Spielen 1,99 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2014 ist das eine Steigerung um 3,5 Prozent. Der meiste Umsatz wurde dabei mit dem Verkauf von Spielen für PC, Konsolen und Mobilgeräte erwirtschaftet: Insgesamt waren dies 1,21 Milliarden Euro. Besonders stark ist im vergangenen Jahr der Umsatz mit virtuellen Gütern und Zusatzinhalten gestiegen. Im Vergleich zu 2014 ist dieser Teilmarkt um 18 Prozent auf 562 Millionen Euro gewachsen. Auch der Umsatz mit Spiele-Abonnements ist um 5 Prozent auf 145 Millionen Euro gewachsen. Der junge Markt der Hybrid Toys wuchs 2015 derweil um ganze 53 Prozent auf 72 Millionen Euro.

Deutscher Marlt für digitale Spiele wächst um 4,5 Prozent

Zur Methodik des Industriekompasses

In der Branchendatenbank „Industriekompass“ werden kontinuierlich Entwicklungen der deutschen Computer- und Videospielbranche erfasst. Mittels eingehenden Branchenbeobachtungen und -recherchen sowie entsprechender Hochrechnungen und Expertenbefragungen ermittelt der BIU dauerhaft die Beschäftigungssituation der Branche in Deutschland. Damit bietet der BIU die umfangreichste und detaillierteste Übersicht zur Branche in Deutschland an.

Hinweis zu Marktdaten:

Die verwendeten Daten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panel und der GfK Entertainment. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen, sowie ein Handelspanel. Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele. Abweichungen zwischen den diesjährigen Umsatz-Angaben beim Kauf von Computer- und Videospielen für das Jahr 2014 zu den Angaben aus dem vergangenen Jahren für das Jahr 2014 resultieren aus einer methodischen Anpassung bei der Erhebung der Daten.

Informationen zum BIU

Der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. ist der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie. Seine 25 Mitglieder sind Entwickler, Publisher und Anbieter von digitalen Spielen und repräsentieren über 85 Prozent des deutschen Marktes. Der BIU ist beispielsweise Träger der gamescom. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema digitale Spiele.


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