What lies in the Multiverse – Ein wilder Ritt durch das Multiversum

Anno Benedikt
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Eigentlich habe ich ja den Pixelkram langsam satt. Viele Indiespiele versuchen sich an einem zeitlosen Grafikstil und landen dann bei Pixelgrafik. Versteht mich nicht falsch, es gibt aber in meinen Augen zu viele Spiele, die sich auf den Pixelstil verlassen. Und egal wie detailliert oder liebevoll die Welten nun auch im Vergleich zu “damals” sind, irgendwann ist gut. 

Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht dennoch interessiert immer wieder doch genauer hinschaue. Und dann erschien der erste Trailer zum Spiel, um das es heute geht: What lies in the Multiverse. Nicht zu verwechseln mit dem Metaverse, an dem Mark Zuckerberg und andere Tech-Unternehmen gerade fleißig arbeiten.

Ein Metaversum ist ein konsistenter und persistenter digitaler Raum, der durch die Konvergenz von virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht – einschließlich der Summe aller virtuellen Welten, der erweiterten Realität und des Internets. Was hingegen das Multiverse ist, klären wir nun in unserem kurzen Spieletest zu What lies in the Multiverse.

Der Trailer kitzelte mehrere Punkte, die ich mehr mag, als alles andere: Science Fiction, in diesem Falle Parallelwelten und skurriler Humor. Entsprechend war ich neugierig, ob das Story Puzzle Jump and Run Abenteuer über den Trailer hinaus abliefern kann. 

Spoiler zum Fazit: Und wie es das tut! Und dabei tut es noch einiges mehr.

Und das Multiversum steht kopf

Kennt man aus der eigenen Pubertät: Man tüftelt darüber an seinem PC, wie man viele Parallelwelten auf seinem Heim-PC simulieren kann, drückt enter und… findet sich in einer fremden Welt wieder. Das passiert unserem Protagonisten in dieser Geschichte, welchen wir durch die unbekannte Gegend laufen lassen, auf der Suche was genau passiert ist.

Dabei begegnen wir einigen Mönchen, welche friedlich ihr dasein tristen als plötzlich… die friedliche Welt sich wieder verändert. Aber dieses mal hat sich nur die Umgebung farblich verändert. Alles ist bedrohlich und wo eben noch der eine Mönch saß… liegt ein Skelett. 

Es wird immer bizarrer, als wir mehrmals zwischen der vermeintlichen Welt der Lebenden und der Toten wechseln, begegnen wir einem ulkigen Mann mit einem riesigen Hut wie ein Zauberer. Everett sein Name und er will uns helfen nach Hause zu kommen. 

Es kommt einiges anders als sich unser Protagonist erhofft, aber letzten Endes schließt er sich Everett an. Dabei folgen ihm durch mehrere Kapitel einer skurrilen wie ulkigen Geschichte, wo wir immer wieder neue Welten und deren Rätselmechaniken kennenlernen, wobei wir auch zwischen Parallelwelten wandeln, um diese zu lösen.

Dabei wird das Duo alsbald von einer Organisation verfolgt, die Everett beschuldigt, mehrere Verbrechen begangen zu haben und das Multiversum zu schädigen. Und wir? Mitten drinnen, statt nur dabei.

Pixelige Welten mit vielen Details

Hier der kleine Bogen zum Anfang, das Spiel benutzt einen pixeligen Artstil, welcher nicht nur den Figuren mehr leben einhaut als 8-Bit Mario je hatte. Dabei ist auch sehr oft die Umgebung sehr detailliert dargestellt, was gerade bei dem Wechsel zwischen den Welten öfter überrascht.

Figuren haben zwar keine Sprachausgabe, aber jede Figur hat einen deutlich unterscheidbares Sprechgeräusch. So können wir uns deutlich vorstellen, wie Sagan, eine Figur später im Spiel mit einer basslastigen Stimme spricht, während der Text unseres Protagonisten eher piepsig untermalt ist.

Der Soundtrack dudelt gerne mal vor sich hin, stört aber meist nicht und ist in vielen Situationen einfach on Point. Dabei sind auch stehts passende Sounds zu hören, welche auch dem Humor sehr zugutekommen. “Tütüdüdüüüü!”

Dabei sind die Texte hervorragend ins Deutsche lokalisiert. Man merkt jedoch ab und an, dass die Texte länger geworden sind, wenn diese aus den Textboxen heraushängen, aber dennoch leserlich bleiben. Ärgerlicher sind da eher manches doppeltes Komma, oder fehlende Leerzeichen, welche aber dann doch letztlich verschmerzbar sind.

Entschleunigt und kompakt

Zum einen wusste ich dank der Achievement-Übersicht, wann ich das Ende zu erwarten hatte, war aber dann doch überrascht, welche angenehme Länge das Spiel letztlich besitzt. Jede Welt eröffnet ein anderes Kapitel auf der Reise von Everett und dem Jungen, wobei wir meist seichte Rätsel beackern, um die Geschichte fortzuführen. Anfangs schieben wir noch Kisten umher und springen von mit deren Hilfe auf den Vorsprung, wo Everett wartet. Dann lösen wir Sprungrätsel unter Zeitdruck, weil in der Welt, wo wir diese Passagen in Angriff nehmen können, eine giftige Umwelt vorherrscht.

Dabei fühlt es sie nie unfair an und der Groschen fällt meist binnen weniger Minuten. Die Geschichte ist humorvoll erzählt, nimmt sich größtenteils selber nicht zu ernst, schneidet aber auch durchaus gewichtigere Themen gerade zum Ende an. Das Spiel ist aber auch mit seinem Humor sich nicht zu schade unseren Jungen auch mal öfter zu Tasern oder ihm im Laufe der Geschichte “Gewalt” anzutun. Deswegen trägt das Spiel gerade in Deutschland seine Altersfreigabe ab 16 zurecht, wenn auch nicht nur deswegen.

Auch gibt es in jedem Kapitel Collectible in Form von Erinnerungen zu sammeln, weswegen es sich auch lohnt mal etwas zu erkunden. In der ersten Welt, welche auf der einen Seite eine friedliche Welt mit Wald und Dorf zeigt, aber in der Parallelwelt eine Welt unweit einer Zombieapokalypse zeigt. Dort finden wir zwar auf der einen Seite ein Kind, das mit seinem Vater im Wald campt. In der anderen Welt liegt dort der Vater neben dem Zelt, tot. Und eine Notiz, dass es ihm leidtut, was er getan habe.

Haben wir Erinnerungen verpasst, können wir im Hauptmenü aber bequem vergangene Kapitel nochmal anspringen und dort weiter erkunden, bis wir alle zusammen haben.

In jeder Parallelwelt empfehlenswert

What lies in the Multiverse ist ein ideales kurzes Spiel für Leute, die ein kurzweiliges Spiel suchen und mit skurrilem Humor wie ernsteren Themen zugleich umgehen können. Mit seiner ungefähren Spieldauer von 7 Stunden, ich sah den Abspann mit etwa 6,5 Stunden, ist am Preispunkt von 14,99 € auf der Nintendo Switch nichts zu meckern. Wobei es zum Zeitpunkt dieser Niederschrift es noch bis zum 2. April 2022 einen Veröffentlichungsrabatt von 10 % gibt. Auf anderen Plattformen kostet das Spiel dasselbe, mit der Ausnahme des Epic Games Stores, wo der Titel für schmale 11,99 € auch ohne Veröffentlichungsrabatt erhältlich ist.

Dennoch: Wer interessiert ist, sollte nicht erst eine Parallelwelt suchen, wo What lies in the Multiverse bereits im Sale ist. Es lohnt sich!

What lies in the Multiverse erschien am 4. März 2022 für PC auf Steam und dem Epic Game Store, für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox-Systeme und natürlich Nintendo Switch. Ein Testmuster für die Nintendo Switch wurde uns zur Verfügung gestellt.

95/100
Total Score

Pro

  • Detaillierte Pixelgrafik
  • Verspielter Humor
  • Hervorragende Lokalisierung
  • Angenehm leichte Puzzle mit kleineren Kniffen
  • Stimmige Gesamtkulisse

Contra

  • Für Fans von Puzzle Plattformen ggf. zu leicht
  • Texte können aus Textboxen herausragen
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