Mastodon

WarioWare: Move It! für Nintendo Switch im Hands-on

Es ist gefühlt noch gar nicht lange her, da hat die Nintendo Switch mit WarioWare: Get It Together! einen außergewöhnlichen Ableger der Mikrospiele-Serie erhalten, welcher sich an einem neuen Konzept versucht hat. Das Spiel erschien am 10. September 2021 – oh, doch schon so lange her? Manchen hat es mehr, anderen weniger gefallen.

Noch dieses Jahr wagt das Franchise aber einen zweiten Anlauf auf Nintendo Switch. WarioWare: Move It! erscheint am 3. November 2023, kehrt zum klassischen Serienprinzip zurück und orientiert sich dabei am gefeierten Wii-Ableger, der damals mit witziger Bewegungssteuerung zu unterhalten wusste. Auch dieses Mal dürft ihr wieder lustige Posen einnehmen und auf einzigartige Weise von den Joy-Con-Controllern Gebrauch machen, um die über 200 Mikrospiele zu bewältigen. Schnappt euch ein Paar Joy-Con-Controller und schüttelt, boxt, tanzt, wackelt und knickt euch durch über 200 blitzschnelle Mikrospiele (Minispiele, die nur wenige witzige Sekunden lang sind).

Ein zweiter Spieler kann mit einem weiteren Satz Joy-Con-Controller auch am Spaß teilhaben und Schätze hüten, Schafe herumwirbeln und mehr. Bis zu vier Spieler:innen (jeder mit einem Joy-Con-Controller) können bei den Minispielen im lokalen Party-Modus mitmischen, wie etwa ein Brettspiel mit Regeln nach Wario-Art. Die WarioWare zeichnet sich durch zahlreiche Geschicklichkeitsspiele aus, die jeweils Zeitlimits im Sekundenbereich haben. Der erste Titel, Minigame Mania, erschien 2003 für den Game Boy Advance. Hintergrundgeschichten um die namensgebende Nintendo-Figur Wario als Videospiel-Produzent betten die einzelnen Spiele ein. Die Spielmechanik baut hauptsächlich auf sogenannten Mikrospielen auf. Spieler:innen müssen dutzende von Aufgaben hintereinander lösen, die jeweils nur wenige Sekunden dauern. Nach einer bestimmten Menge an Mikrospielen trifft man auch auf ein Boss-Minispiel und diese fand ich tatsächlich immer ziemlich kreativ und vor allem zusammen mit einem zweiten Spieler richtig spaßig. Zwischendurch wird die Schnelligkeit und die Schwierigkeit der Aufgaben erhöht, sodass sich der Druck immer weiter aufbaut und ihr gezwungen seid, noch schneller zu sein.

Nintendo lud uns freundlicherweise nach Frankfurt ein, um dort vor Ort zwei kommende Nintendo Switch-Spiele auszuprobieren, wobei eines eben WarioWare: Move It! war. Wir konnten in den Story-, als auch in den Party-Modus, schauen. Darüber hinaus warteten im Museum einige freigeschaltete Mikrospiele zum Ausprobieren. Da meine Spielzeit zum Großteil für den anderen Titel draufging, zu dem bald ebenso eine Vorschau folgt, blieb nicht allzu viel Zeit mich mit der Story oder dem Party-Modus zu beschäftigen. Das hole ich dann später gerne in einem ausführlichen Spieletest nach. Im Party-Modus warteten die Modi ‘Kosmo-Wettlauf‘, ‘Medusa-Schleicherei‘ und ‘Ausscheidungskampf‘ auf mich. Die Schleicherei mit Medusa ist mir da besonders in Erinnerung geblieben. Nicht zuletzt weil mich der Modus an ‘Rotes Licht, grünes Licht’ aus Squid Game erinnert.

Schaut Medusa nicht in die Augen

Medusa ist ein Ungeheuer der griechischen Mythologie. Sie ist die schlimmste der drei Gorgonen; wenn man sie anschaut, wird man zu Stein.

Während uns die liebe Medusa den Rücken zukehrt, können wir durch das Schütteln unserer Joy-Con nach vorne laufen und Schlangen bekämpfen. Wenn Medusa sich aber zu uns umdreht, heißt es: Nicht bewegen! Immer wieder wird man im Wettlauf auch von diversen Mikrospielen unterbrochen die es zu bewältigen gilt. Ganz kalt hat es mich erwischt, als ich plötzlich mitten im Mikrospiel stillhalten sollte, weil Medusa in unsere Richtung blickte. Das ist nicht nur ungemein spaßig, sondern bringt den Körper auch dazu sehr viel Adrenalin auszuschütten, weil man ständig in Alarmbereitschaft sein muss. Mehr dazu dann aber, sobald ich de Modus zu Hause und mit Freunden in aller Ruhe testen konnte.

In WarioWare: Move It! verschlägt es Wario in das tropische Ferienresort Pati-Pati, das mit zahlreichen Aktivitäten lockt, in denen es gilt schnell zu reagieren. Wie für die Reihe typisch, müsst ihr kurze, aufeinander folgende Minispiele mit wechselnden Regeln absolvieren. Dazu kommen die Eigenschaften der Joy-Con zum Einsatz, mit denen vorgegebene Bewegungen imitiert werden müssen. Insgesamt wird es über 200 solcher Mikrospiele geben und auch eine deutsche Sprachausgabe, wie man es bereits von den Vorgängern kenn.

Im Story-Modus bekommen wir die Grundlagen des Spiels beigebracht, lernen Wario, Mona und die restliche Crew kennen, sowie die geeignete Handpose für die jeweiligen Mikrospiele. Anfangs ein wenig verwirrend, wenn das Spiel “Supermodel”, “Kikiriki” oder “Lokomotive” ruft, bis man den Dreh dann aber raus hat. Anschließend nimmt man die korrekte Pose schon voll automatisch und sie wird euch auch visuell nochmals dargestellt.

Beim Panzerputzer-Mikrospiel nehmen wir beispielsweise die Supermodel-Pose ein. Eine Hand befindet sich an der Hüfte, die andere heben wir in die Lüfte. Stellt euch vor wie ihr mit einem Tuch gerade euren Rücken trocken rubbeln würdet. Am TV-Bildschirm sehen wir eine Schildkröte, die ihren Panzer putzt (daher der Name des Spiels). Während wir also zum Beispiel als Cowboy die Supermodel-Pose einnehmen, um gekonnt unser Lasso zu schwingen, müssen wir bei der Gesäßmalerei in die Hocke gehen. Dabei legen wir unsere Hände mit den Joy-Con auf den Knien ab und zeichnen mit unserem Hintern das gezeigte Bild in die Luft. Das sorgt bei den Zuschauenden garantiert für den ein oder anderen Lacher!

Ebenfalls in die Hocke gehen wir bei den Mikrospielen Sumo-Ringer und Kniefischen. Als Sumō-Kämpfer müssen wir die gezeigte Körperhaltung nachahmen und einige Sekunden halten und beim Fischen drücken wir im richtigen Moment die Knie zusammen.

Beim Ausruf der Lokomotive halten wir unsere Joy-Con nach vorne und parallel zueinander. Wer diverse Musik-Rhythmus-Spiele gespielt hat, dürfte beim Glockenklang recht schnell den Dreh raushaben, während Eisenbahn und Zählung schon kniffliger sein können. So müssen wir als Wario, die kleine Lokomotive – Ähnlichkeiten zu Thomas und seinen Freunden sind nur rein zufällig – mit Volldampf in einen Bahnhof hinein fahren und rechtzeitig noch am Bahnsteig zum Stillstand kommen. Leichter gesagt als getan, wenn man doch stetig unter Zeitdruck steht, da die Mikrospiele immer nur wenige Sekunden lang sind. Symbolisiert durch eine Bombe mit Zündschnur am linken unteren Bildschirmrand.

Erst Benjamin Blümchen in Super Mario Bros. Wonder und nun auch noch Thomas, die kleine Lokomotive in WarioWare: Move It! – Den kreativen Köpfen von Nintendo fällt auch immer etwas Neues ein.

Beim Zählen kommt es dann schonmal zu Flüchtigkeitsfehlern. Beide Joy-Con-Controller zählen etwas anderes. So befinden sich auf dem Bildschirm beispielsweise eine blaue Qualle und drei gelbe Fische. Die Bildschirmanzeige sagt euch klar und deutlich mit welchem Joy-Con ihr was zählen müsst. Demnach drücken wir 1x auf L für die Qualle und 3x auf R für die Fische. In späteren Schwierigkeitsstufen kann es aber sein, dass sich die Tiere bewegen, dieselbe Farbe haben oder sich sogar auf der gegenüberliegenden Hälfte des Bildschirms befinden. Da steigt mein Hirn dann aus, wenn ich mit dem rechten Joy-Con etwas am linken Bildschirmrand zählen darf…

Kommen wir zu guter Letzt noch bei der Kikiriki-Pose an. Dabei halten wir einen Joy-Con an unsere Nase (wie einen Schnabel) und den zweiten an unseren Hintern. So müssen wir – sehr passend – in Der frühe Vogel einen Wurm aufpieksen und in Super Mario Bros. 3 gleiten wir mit unserem Tanuki-Schwanz durch das Level und weichen allem aus was uns ans Leder möchte. Wenn ihr dabei dann auch noch den Joy-Con an euer Gesäß haltet und damit wackelt, dann habt nicht nur ihr Freude, sondern auch alle die euch dabei zusehen!


Ersteindruck zu WarioWare: Move It!

Wie üblich durchblickt man nicht jedes Mikrospiel von Anfang an. Oftmals bedarf es auch eines zweiten oder dritten Anlaufs, bis die geforderten Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergehen. Aber das macht ja auch den Reiz der WarioWare-Titel aus. Die bisher erlebten Mikrospiele machten Spaß und wenn mal eine Bewegung nicht korrekt erkannt wurde, dann war selten das Spiel oder der Joy-Con schuld, sondern meist war ich einfach nur nicht schnell genug oder habe eine falsche Bewegung ausgeführt.

Der neueste Titel der WarioWare-Reihe sorgt wieder für verrückten Mikrospiel-Spaß ohne Ende. Mit einem Joy-Con in jeder Hand müssen die Spieler:innen ihren Körper bewegen, um mehr als 200 blitzschnelle Mikrospiele zu bewältigen. Zum Sieg führen schnelle Reaktionen und die jeweils richtige Bewegung. Da kann man durchaus ins Schwitzen kommen. Ich hatte zunächst keine großen Erwartungen an den Titel und wurde doch ziemlich positiv überrascht. Wenn die weiteren Minispiele und der Story-Modus genauso viel Spaß machen, dann kommt WarioWare: Move It! ab dem 3. November 2023 definitiv auf die Liste der “Spiele für einen gelungenen Party-Nachmittag/Abend mit Freunden”.

Der kooperative Aspekt kommt nicht zu kurz. Wie in früherenn WarioWare-Titeln habt ihr in den einzelnen Leveln eine festgelegte Anzahl an Versuchen. Spielt ihr zu zweit, wechselt ihr euch von Mikrospiel zu Mikrospiel ab und solltet ihr eine Aufgabe mal nicht schaffen, dann darf sich euer Spielpartner an diesem Mikrospiel versuchen. Sofern dieser darin erfolgreich ist, verliert ihr keinen eurer Versuche, wodurch dem gemeinsamen Spielvergnügen nichts weiter im Wege steht. Immerhin liegt euch das eine Mikrospiel vielleicht besser als das andere und so arbeitet man sich gemeinsam voran um den nächsten Highscore zu knacken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Trustpilot