Sea of Solitude: The Director’s Cut – Eine Seefahrt, die ist emotional

Oliver Buge
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Rätsel oder besonders viel Action sucht man in Sea of Solitude: The Director’s Cut vergeblich, da es sehr linear ist und sich voll auf das Erzählen von Kays Geschichte fokussiert. Hin und wieder gibt es ein paar Passagen, in denen man von einer schwimmenden Plattform zur anderen schwimmen muss, wobei die Schwierigkeit hier bei einem Monster im Wasser liegt. Das Monster schwimmt auf seinen festen Bahnen, spürt euch aber sofort auf, sobald ihr selbst anfangt zu schwimmen. Dadurch fühlt es sich sehr natürlich an, wenn euer unerbittlicher Verfolger seine Kreise enger um die eigene Position zieht. Sollte man doch einmal zu langsam sein, wird man in einem Stück gefressen. Das hat aber kein Game Over zur Folge: Man wird nur auf den zuletzt betretenen festen Untergrund zurückgesetzt, was in der Regel ein Hausdach ist. An ein paar Stellen ist es mir passiert, dass ich aufgrund des Wellengangs unfreiwillig im Wasser gelandet bin, weil meine Plattform überschwemmt worden ist. Diese Einladung hat das Monster nicht ausschlagen können.

Während ihrer Reise trifft Kay auf verschiedene Monster, welche Personen aus ihrem Leben repräsentieren. Leider weist das Spiel sehr direkt darauf hin, wer diese Kreaturen sein sollen, sodass man eigentlich nie im Unklaren ist, wem man da eigentlich gerade gegenübersteht. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn man wenigstens ein wenig überlegen muss, wen man da nun vor sich hat. Um ihnen zu helfen, kommt es zum Schluss der jeweiligen Abschnitte mehr oder weniger zu Bosskämpfen, in denen man die Dunkelheit vertreiben muss, die diese Personen umgibt.

Optisch ist Sea of Solitude: The Director’s Cut sehr ansprechend. Der zum Cel Shading passende Artstyle lässt euch in die überschwemmte Welt abtauchen. Im Handheld-Modus sieht das Spiel etwas verwaschen aus, was mir zumindest auf dem Fernseher nicht aufgefallen ist. Mit dabei ist ein Fotomodus, der heutzutage in kaum einem Spiel fehlen darf. Hier lassen sich einige großartige Bilder machen, da man das aktuelle Wetter für das Fotoshooting verändern kann. Mein größter Kritikpunkt hierbei ist aber, dass die Kamera nur allzu gerne zurück in ihre Ausgangsposition wollte, was es in manchen Szenen schwer gemacht hat genau den Schnappschuss zu machen, den ich haben wollte. Während in der Erstveröffentlichung die Synchronisation noch von den Entwickler*innen selbst vorgenommen worden ist, wurden für den Director’s Cut von Sea of Solitude professionelle Sprecher*innen angeheuert. Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und sogar Japanisch stehen euch zur Verfügung. Der Soundtrack ist sehr schön und es hat mich unglaublich gefreut, diesen auf den gängigen Streamingplattformen gefunden zu haben. Mit Flaschenpost und Möwen hat Sea of Solitude: The Director’s Cut auch ein paar Sammelaufgaben im Angebot. Während die Flaschenpost eine Art Tagebuch von Kay ist und ihre Vergangenheit und Gedankengänge erzählen, wirken die Möwen eher so, als hätte man noch unbedingt etwas hineinbringen wollen, was keinen wirklichen Mehrwert bietet.

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