Als es darum ging, ob die The Legend of Zelda-Serie zukünftig eine Sprachausgabe bekommen könnte, waren die Fans in hellem Aufruhr. Die Sorge war groß, dass das nichts werden könne, oder gar Link eine eigene Sprechrolle erhält. Zum Glück konnte Nintendo uns mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild und später The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom aber beweisen, dass sie qualitativ hochwertige Produkte abliefern, die die Fans zufriedenstellen. Dieses Engagement zeigt sich in ihrem Ansatz bei der Spieleentwicklung, wo sie sich oft dafür entscheiden, die Veröffentlichung zu verzögern, um die Qualität zu gewährleisten, und in ihren anderen Medienprojekten wie Vergnügungsparks und Filmen. Dieses Engagement führt jedoch auch zu einer strengen Kontrolle des geistigen Eigentums, vor allem in Bezug auf die Synchronsprecher.
Auf der MCM Comic Con (via The Gamer) sprachen die Nintendo-Synchronsprecher:innen über die Einschränkungen, mit denen sie konfrontiert sind, und betonten, dass sie aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen (Non-Disclosure Agreements, NDAs) ohne Genehmigung des Unternehmens keine Sprachaufnahmen außerhalb der Spiele machen dürfen. Also weder auf der Bühne einer entsprechenden Veranstaltung und Prinzessin Zelda darf euch auch keinen Text für die Mailbox einsprechen. Allerdings hat sie eine Lösung für diejenigen, die sie wirklich etwas mit Zeldas Stimme sagen hören wollen: „Kommt an den Tisch, wir geben euch eine kleine Kostprobe. Ich flüstere den Leuten ins Ohr und so weiter.“
Charles Martinet, die langjährige Stimme von Mario, und Patricia Summersett, die Stimme von Zelda aus den letzten Spielen, erzählten von ihren Erfahrungen. Martinet bestätigte die Einschränkungen während seiner Amtszeit, und Summersett erläuterte die Gründe für diese NDAs: „Man unterschreibt diese sehr strengen NDAs, [aber] man weiß, worauf man sich einlässt. Es geht darum, das geistige Eigentum zu respektieren und es so zu machen, wie Nintendo es wünscht, was für sie sehr gut funktioniert. Ich weiß, dass es manchmal enttäuschend sein kann, wenn Leute [uns] aufnehmen wollen. Aber wenn wir aufnehmen und Texte sprechen, kann man das extrahieren, man hat jetzt KI und all diese Dinge. Das liegt nicht in unserer Hand.“
Dies wurde auch von Sean Chiplock bestätigt, der Revali, Teba und den Großen Deku-Baum spielt. Er fügt jedoch hinzu, dass die Strafen nicht so hart ausfallen würden, wie die Fans vielleicht erwarten. „Ich glaube nicht, dass Nintendo uns jemals verklagen oder vor Gericht bringen würde, wenn wir inoffiziell als Charaktere auftreten würden“, erklärt er. Dann ging er näher darauf ein, warum Nintendo diese Einschränkung für die Besetzung gemacht hat: Es geht mehr darum, die Denkweise des Unternehmens zu verstehen, weil sie sehr auf Zusammenarbeit und Teamwork ausgerichtet sind. Eine erfolgreiche Produktion von ihnen ist eine Teamleistung – die Kreativen, die Regisseure, die Art Designer, die Musiker, alle. Man muss sich also darüber im Klaren sein, dass, wenn sie einen bitten, etwas nicht zu tun und man es trotzdem tut, sie einen wahrscheinlich nicht vor Gericht bringen werden, aber man hat ihnen die Botschaft vermittelt: „Ich bin kein Teamplayer“. Die Synchronsprecher sind sich einig, dass Nintendo seine Figuren und die Leistungen der Schauspieler schützen muss.
„Die einfachste Lösung dafür ist, dass sie einfach nicht mehr mit euch arbeiten wollen. Und wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist es ziemlich cool, mit Nintendo zu arbeiten, und wir würden das gerne weiterhin tun“, sagte er. Wir finden das nachvollziehbar, was denkt ihr?