Maneater – Eine spielgewordene Reality-TV Show

Oliver Buge
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Maneater ist eine spielgewordene Reality-TV Show, welche den Haijäger Scaly Pete und ein unbenanntes Bullenhai-Weibchen begleitet. Die Erstausstrahlung (Veröffentlichung des Spiels) fand vor gut einem Jahr am 22. Mai 2020 auf PC, PlayStation 4 und Xbox One statt. Auf Playstation 5 und Xbox Series X|S war es im November so weit. Am 25. Mai 2021 wird die Serie auf der Nintendo Switch nochmals wiederholt- wie es sich für eine gute Reality-TV Show gehört. Lohnt es sich ein Jahr später noch anzuschauen? Oder sollten Personen, die keine Fans der Shark Week und von Reality-TV sind, besser die Finger davon lassen?

Ihr übernehmt die Kontrolle eines Bullenhais. Nach einem kurzen Tutorial treffen die beiden Protagonisten aufeinander, wobei die Bullenhai-Dame leider den Kürzeren zieht. Als Pete den Bauch seiner Trophäe aufschlitzt, findet er darin einen jungen Bullenhai. Das Jungtier wehrt sich und beißt dem Jäger den Unterarm ab, woraufhin es ins Wasser geworfen wird.

Jetzt beginnt das eigentliche Spiel. Insgesamt gibt es acht Kapitel bzw. Folgen, in denen euer Bullenhai stetig wächst. Um zu wachsen, müsst ihr, wer hätte es gedacht: Fressen! Insgesamt gibt es vier Ressourcen: Fett, Proteine, Mineralien und Mutagene. Jede dieser Einheiten gibt euch ein paar Erfahrungspunkte, welche zum Teil dazu beitragen zu wachsen. Um ins nächste Gebiet bzw. Kapitel fortschreiten zu können, müssen einige Aufgaben erfüllt werden. Leider sind diese nicht sehr abwechslungsreich, da sich diese in allen Gebieten wiederholen. Meistens müsst ihr Menschen und Fische fressen, sowie mindestens ein Raubtier des jeweiligen Gebietes besiegen. So gut wie jedes Mal muss der Spitzen-Predator des Areals vernichtet werden, wobei es sich hierbei nur um eine größere Version des ansässigen Raubtieres handelt.

Wer den Titel des Spiels zu sehr auslebt und zu viele Menschen vernascht, macht Haijäger auf sich aufmerksam. Diese kann man schon fast mit der Polizei in einem GTA vergleichen, wobei die Jäger weniger gefährlich sind. Je mehr man von ihnen besiegt, desto höher steigt die sogenannte “Ruchlosigkeit”. Hat man einen bestimmten Schwellenwert erreicht, taucht ein Anführer auf. Wurde dieser aus dem Weg geräumt, wird man mit einer Mutation belohnt.

Mutationen können eure Angriffskraft, Verteidigung und Lebenskraft erhöhen oder ganz spezielle Fähigkeiten wie elektrische Wellen oder Bonusschaden gegen Boote erhöhen. Jede Mutation gehört zu einem Set und hat man mehrere des gleichen Sets angelegt, bekommt man sogar einen Bonus. Jede Modifikation kann man mehrmals aufwerten, hierfür werden die zu Beginn erwähnten Ressourcen benötigt. Im regulären Spielverlauf bekommt man immer wieder genügend davon, sodass z.B. ein Grind extra für Proteine nur selten wirklich notwendig ist.

Gegner und anderes schwimmendes Getier werden automatisch anvisiert. Allerdings gibt es keine Lock-On Funktion. Es kann daher passieren, dass man sich gerade in einem Überlebenskampf mit einem Spitzen-Predator befindet und eure Angriffe ins Leere gehen, nur weil irgendwo in der Ferne eine Schildkröte vom Spiel als interessanter erachtet wird. Leider war das ziemlich häufig der Fall, was frustrierend war, besonders als ich mich als kleiner Hai einem etwas überlegeneren Krokodil stellen wollte.

Maneater hat eine offene Welt, die man relativ frei erkunden darf. Hin und wieder gibt es Ladezonen, doch diese sind flexibel und treten eher bei raschen Gebietswechseln auf. Wie für ein Spiel mit einer frei erkundbaren Welt gibt es natürlich auch allerlei Sammelkram zu finden. Dazu gehören Nummernschilder, Wahrzeichen und Nährstoffbehälter. Letztere liefern euch einen kleinen Schub aller Ressourcen. Die anderen beiden gewähren euch nicht ganz so viele Ressourcen. Während die Nummernschilder wirken, als wären sie nur im Spiel, damit man etwas zum Sammeln hat, sind die Wahrzeichen kleine, witzige Elemente, die ein wenig zur Abwechslung in der Welt beitragen.

Optisch ist das Spiel in der Nintendo Switch-Version leider eine ziemliche Enttäuschung. Sehr weit kann man nicht sehen, da die Umgebung selbst bei bestem Wetter aussieht, als würde in ein paar Metern Entfernung eine Nebelwand warten. Unterwasser sieht es ähnlich mit der reduzierten Sichtweite aus. Schwammige Texturen und aufploppende Objekte gehören ebenfalls zur Tagesordnung. Seegras ist steif und reagiert nicht auf euch, wenn ihr hindurchschwimmt. Es handelt sich zwar um eine abgespeckte Version eines Spiels, welches gegen Ende der letzten Konsolengeneration der Konkurrenz erschienen ist, aber trotzdem kann die Nintendo Switch das eigentlich etwas besser.

Eine spielgewordene Reality-TV Show

Maneater
60 100 0 1
In seinen ersten Augenblicken hat mich Maneater ein wenig an Deadly Creatures auf der Wii erinnert, schafft es allerdings nicht, diesem gerecht zu werden. Durch die Erzählweise in Form einer Reality-TV Show unterstreicht das Spiel, dass es sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Wer Wert auf eine hübsche Grafik legt, sollte lieber auf einer der anderen Plattformen zuschlagen.
In seinen ersten Augenblicken hat mich Maneater ein wenig an Deadly Creatures auf der Wii erinnert, schafft es allerdings nicht, diesem gerecht zu werden. Durch die Erzählweise in Form einer Reality-TV Show unterstreicht das Spiel, dass es sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Wer Wert auf eine hübsche Grafik legt, sollte lieber auf einer der anderen Plattformen zuschlagen.
60/100
Total Score

Pro

  • Reality Show Aufmachung
  • Kuriose Wahrzeichen
  • Glaubhafte Hai Animationen

Contra

  • Optisch schwach
  • Kaum Wiederspielwert
  • Repetitives Gameplay
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