Lost Words: Beyond the Page – ein gefühlstiefes Abenteuer

Daniela Lönnendonker
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Stellt euch vor, ihr seid wieder ein Kind und bekommt von eurer Oma ein Tagebuch geschenkt. Was würdet ihr damit tun?

Unsere Protagonistin Izzy, aus dem bald erscheinenden Lost Words: Beyond the Page, hat von ihrer Oma ein Tagebuch bekommen. Wir begleiten Izzy, während sie eifrig in dieses Tagebuch kritzelt und mithilfe von diesem eine eigene Geschichte schreibt, in welcher wir die Protagonistin spielen und durch die Story begleiten.

Anfangs klingt alles noch sehr fröhlich und spielerisch, bis hin zu naiv. Bevor wir überhaupt in die Abenteuerwelt von Izzy eintauchen können, wird uns Izzys Familie in einer reizenden Art vorgestellt. Von ihrem kleinen Bruder, welcher als Vorhang essenden Windelpupser vorgestellt wird, bis zu ihrer Mutter, der “Wächterin der Keksdose” und ihrer Oma, die ihr bei vielen Situationen geholfen und ihr viel beigebracht hat. Diese Beziehungen werden im Verlauf der Story auch noch eine sehr wichtige Rolle einnehmen und man sollte sich nicht vertun, Lost Words: Beyond the Page hat eine überraschend große Tiefe.

In Izzys Abenteuerwelt begleiten wir eine Protagonistin, deren Namen wir aus 3 verschiedenen auswählen dürfen, bei ihrer Reise. Ada, die Hüterin der Glühwürmchen schenkt der Protagonistin ein Zauberbuch und schickt sie zum Schrein der Glühwürmchen. Danach geht alles schief. Das Dorf wird von einem Drachen angegriffen und zerstört. Ada schickt uns los, die Glühwürmchen wieder einzusammeln und den Drachen zu verfolgen und einzuholen. 

Eine wortgewandte Spielerei

Wie bereits geahnt ist das Gameplay vergleichsweise speziell. Wir bewegen uns in zwei verschiedenen Welten. In Izzys realer Welt, helfen wir mit, das Tagebuch zu schreiben. Wir müssen anhand von Wörtern die Einträge komplettieren, wodurch auch kleine Randnotizen häufig erscheinen. Durch dieses Tagebuch bewegen wir uns in 2D Perspektive im Jump’n’run Stil von Wort zu Wort oder Plattform (aus Worten) zu Plattformen.

Manchmal wischen wir mit dem passenden Wort Fotos oder andere Erinnerungen frei, wodurch die Geschichte von Izzy selbst immer weiter beleuchtet wird.

In der Abenteuerwelt sind Worte ebenfalls von großer Bedeutung. Unser Protagonist ist magisch veranlagt und wir müssen kleinere Rätsel lösen, um in der Geschichte vorwärtszukommen. Ob wir Objekte schweben lassen müssen, Dinge zum Brennen bringen oder zerbrechen müssen, es gibt mehrere “Zauberwörter” die wir je nach Situation benutzen müssen. Und pro Region, die man durchläuft, gibt es eine bestimmte Anzahl an Glühwürmchen, welche man einsammeln sollte. Diese sind am Schluss der Geschichte wichtig, also sollte man sie nicht ignorieren.

Auch in dieser Fantasiewelt bewegen wir uns in altbewährter 2D-Plattformer Manier per Jump’n’run weiter, wobei wir nicht die gesamte Abenteuergeschichte am Stück durchleben, sondern immer wieder durch Izzys realen Schwierigkeiten dabei unterbrochen werden und dann wieder im Tagebuch Texte komplettieren müssen.

Die Grafik von Lost Words: Beyond the Page und die Art wie das Spiel erzählt wird, sind wirklich passend gewählt. Das Tagebuch ist oftmals sehr verziert mit bunten Malereien oder Fotos, die wir freirubbeln müssen, dann wiederum je nach Stimmungslage verändert sich die Grundfarbe des Tagebucheintrages und teils sogar der Hintergrund des Tagebuches. Dies gibt einen sehr guten Einblick in Izzys Gefühle während sie das schreibt. 

In Izzys Abenteuerwelt spiegelt sich all dies ebenfalls wieder. Je nach Region erwartet uns eine farbenfrohe, kindliche Welt, die jedoch ebenfalls Izzys Gefühle sehr merkbar widerspiegelt. Von einer üppigen grünen Welt, über eine vom Drachen verbrannte Welt, eine facettenreiche Wasserwelt bis zu einem düsteren Teil der Abenteuerwelt ist alles vertreten und alles stimmungsgemäß gut abgestimmt.

Der Soundtrack, beziehungsweise die Hintergrundgeräusche sind gut abgemischt, lenken nicht so sehr ab und je nach Stimmungslage untermalt es das Spiel ziemlich gut.

Mir sind nur sehr wenige Schwierigkeiten aufgefallen. Es gab hier und da leichte Übersetzungsfehler, was bei einem Rätsel etwas kompliziert wurde, da die Worte nicht in der Reihenfolge eingesetzt werden mussten, als wie man es eigentlich kennt. Ab und an gab es leichte Ruckler, die aber fast unmerkbar waren. Ladebildschirme sind recht schnell vorbei und haben den Spielfluss daher nicht negativ beeinträchtigt und im Handheld, sowie im TV-Modus, war Lost Worlds: Beyond the Page gut spielbar.

Stellt sich nun die Frage, für wen ist Lost Words: Beyond the Page geeignet?

Lost Words: Beyond the Page ist ein kurzweiliges aber gefühlsmäßig tiefes Spiel welches man in 5 Stunden Spielzeit abschließen kann.

Es richtet sich an diejenigen, die Spaß an kurzen, stimmigen und einfacheren Titeln haben. Altersmäßig ist es theoretisch für alle ab 6 Jahren geeignet, wobei hier eine kleine Warnung angebracht sein sollte, wenn Eltern noch nicht möchten, dass ihre Kinder sich mit Themen wie Verlust von Familie und derlei schwierigen Dingen beschäftigen sollen. Gerne stehen Alex und ich euch in dieser Hinsicht für Fragen bereit, jedoch wäre alles Weitere dazu ein zu großer Spoiler der Geschichte.

Zusätzlich dazu ist zu erwähnen, dass Lost Words: Beyond the Page keine deutsche Vertonung hat, sondern die Sprachausgabe auf Englisch ist. Die Texte sind in einfachem Deutsch gehalten, sodass Kinder, die lesen können, die Texte verstehen sollten.

Lost Words: Beyond the Page erfindet das Genre nicht neu und ist auch nicht sonderlich herausfordernd, hier wird der Fokus wirklich auf die Geschichte von Izzy gelegt und das ist auch nicht schlimm, denn so geht die emotionale Tiefe des Spieles nicht verloren.

Wenn man es allerdings einmal beendet hat, gibt es wenig Wiederspielwert, da es nicht weiter tragisch ist, nicht alle Glühwürmchen in der Abenteuerwelt gefunden zu haben. Wer jedoch alle Glühwürmchen finden will, kann bis zu drei Spielstände haben.

Wer nach herausfordernden Rätselspielen oder schwierigen Plattformern sucht, der sollte die Finger von Lost Words: Beyond the Page lassen. Für alle, die es nicht stört, dass der Titel vergleichsweise leicht ist und nach der Suche nach einer guten Story sind, denen kann ich es bedenkenlos ans Herz legen.

Ein gefühlstiefes Abenteuer

Lost Words: Beyond the Page
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Lost Words: Beyond the Page erscheint am 6. April 2021. Dabei handelt es sich um eine Achterbahn der Gefühle und lässt mich direkt an das Sprichwort denken “Stille Wasser sind tief”. Denn genau das geschieht in diesem Spiel.  Die Geschichte wurde von Rhianna Pratchet, der Tochter des Fantasyroman Autors Terry Pratchet, geschrieben und die Erwartung, die ich an die Story hatte, wurde erfüllt, auch wenn ich mehr Fantasy-Spektakel gewöhnt bin.  Es nimmt einen in der immersiven Erzählweise mit auf ein Abenteuer, das sich wirklich ein Kind ausgedacht haben könnte, mit all seinen Höhen und Tiefen. Man taucht ein, in die Welt von Izzy, wie sie die Geschehnisse in ihrer Familie erlebt und hat das Gefühl diese Dinge selbst zu erleben.  Das Gameplay war überraschend leicht und Fehler werden in diesem Spiel verziehen. Es ist kein Problem, wenn man mal daneben springt, eher fördert das das Erkunden der Welten. Auch wenn die Erzählweise anfangs recht naiv ist, bleibt dies nicht so und gerade diese Steigerung lässt einen in die Geschichte noch weiter einsinken.  Lost Words: Beyond the Page war für mich ein angenehmes kurzweiliges Spiel, das ich an einem Tag durchgespielt habe. Es hat mich auf emotionaler Ebene sehr berührt und es war überraschend tief, wodurch für mich das Spielerlebnis sehr gefördert wurde. In einer Zeit, wo Spiele oft mit schwerem Gameplay, viel Action, oder anderer Extrema aufwarten, ist ein kurzweiliges, spieltechnisch anspruchsloses aber emotional forderndes Spiel eine willkommene Abwechslung.
Lost Words: Beyond the Page erscheint am 6. April 2021. Dabei handelt es sich um eine Achterbahn der Gefühle und lässt mich direkt an das Sprichwort denken “Stille Wasser sind tief”. Denn genau das geschieht in diesem Spiel.  Die Geschichte wurde von Rhianna Pratchet, der Tochter des Fantasyroman Autors Terry Pratchet, geschrieben und die Erwartung, die ich an die Story hatte, wurde erfüllt, auch wenn ich mehr Fantasy-Spektakel gewöhnt bin.  Es nimmt einen in der immersiven Erzählweise mit auf ein Abenteuer, das sich wirklich ein Kind ausgedacht haben könnte, mit all seinen Höhen und Tiefen. Man taucht ein, in die Welt von Izzy, wie sie die Geschehnisse in ihrer Familie erlebt und hat das Gefühl diese Dinge selbst zu erleben.  Das Gameplay war überraschend leicht und Fehler werden in diesem Spiel verziehen. Es ist kein Problem, wenn man mal daneben springt, eher fördert das das Erkunden der Welten. Auch wenn die Erzählweise anfangs recht naiv ist, bleibt dies nicht so und gerade diese Steigerung lässt einen in die Geschichte noch weiter einsinken.  Lost Words: Beyond the Page war für mich ein angenehmes kurzweiliges Spiel, das ich an einem Tag durchgespielt habe. Es hat mich auf emotionaler Ebene sehr berührt und es war überraschend tief, wodurch für mich das Spielerlebnis sehr gefördert wurde. In einer Zeit, wo Spiele oft mit schwerem Gameplay, viel Action, oder anderer Extrema aufwarten, ist ein kurzweiliges, spieltechnisch anspruchsloses aber emotional forderndes Spiel eine willkommene Abwechslung.
80/100
Total Score

Pro

  • Emotionale Tiefe
  • Knuffige, stimmige Erzählweise
  • Kurzweilig
  • Stimmige Grafik
  • Angenehme Steuerung

Contra

  • Sehr einfaches Gameplay
  • Keine deutsche Vertonung, aber immerhin deutsche Texte
  • Thematik der Geschichte ab Mitte etwas schwierig
  • Sehr kurzes Spiel, jedoch für 14,99 € gerechtfertigter Preis
2 Kommentare
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  1. “Sehr kurzes Spiel, jedoch für 14,99 € gerechtfertigter Preis”
    sollte das nicht eher ein Pro und ein Contra sein?
    Allgemein möchte ich anmerken, dass ich es immer sehr gut und wichtig finde, wenn man die ca Spielzeit mit angibt. Für mich ist das immer eine wichtige Entscheidung ob Preis-Leistung für mich persönlich stimmen.

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