Locked and finally reloaded – Contra: Operation Galuga im Test für Nintendo Switch

Tim Henze
16x9 Contraoperationgaluga

Nach einer sehr langen Dürreperiode von Contra Spielen (den letzten Teil mal ausgenommen, da er mit dem Side Scrolling nicht viel am Hut hatte) erscheint dieses Jahr endlich eine Neuinterpretation des Arcade und NES Originals. Unter den Namen Contra: Operation Galuga wagen Konami und WayForward gefühlt einen Reboot der Serie und wir verraten euch, ob dieser gelungen ist. Ladet also eure Kaffeetasse auf und lest den Test.

Contra: Operation Galuga kämpft sich ab 12. März 2024 unter anderem den Weg auf Nintendo Switch frei. Wer die Action schon vorher erleben möchte, kann die kostenlose Demoversion ausprobieren, die ab sofort im Nintendo eShop bereitsteht. Die Demo bietet Inhalte aus der ersten und der dritten Stage des Spiels und kann alleine und im Koop mit insgesamt vier Spielern erlebt werden. Wenn die Demo abgeschlossen ist, schaltet sie Bonusinhalte in der Vollversion des Spiels frei. Die mit Spannung erwartete Neuauflage der Genre-definierenden Run&Gun-Videospielserie erscheint zudem für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und PC (via Steam). Die physische Version kommt am 26. April 2024 in EMEA auf den Markt. Schaut bei Limited Run Games vorbei!

Contra: Operation Galuga ist eine Neuinterpretation des revolutionären NES/Arcade-Spiels Contra aus den 1980er Jahren. Operation Galuga lässt die Spieler:innen aus einer Gruppe von Elitesoldaten wählen, darunter die beliebten Protagonisten Bill Rizer und Lance Bean, die sich ihren Weg durch acht actionreiche Stages bahnen und dort gegen eine außerirdische Horde kämpfen, die von der Terroristengruppe Red Falcon kontrolliert wird. 

Aliens, überall Aliens

Story war eigentlich noch nie ein großes Steckenpferd von der Contra Spielreihe wo es eigentlich hauptsächlich darum ging, dass Aliens die Erde attackiert haben und somit die Spezialeinheit Contra losgeschickt wurde, diese Bedrohung zu eliminieren. Wie jedoch verhält es sich in der Neuinterpretation von Contra? Genau so, nur dass es wesentlich mehr Hintergrundwissen über die Geschehnisse gibt und wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass die Erde attackiert wurde. Jedoch wurde hier speziell das Galuga-Archipel unter Beschuss genommen, da sich dort ein antikes Artifakt befinden soll, womit man leichter durch das All reisen kann und somit Planeten besser angreifen kann. Allerdings wird dieses Artefakt von den Einwohnern der Insel beschützt und diese wissen ebenfalls, wie sie sich verteidigen können.

Doch natürlich geht es bei Contra nicht um eine tiefgründige Story sondern um Run and Gun Gameplay und hier punktet Contra: Operation Galuga definitiv. Es fühlt sich wie ein Contra Spiel an und das heißt was gutes. Ihr könnte, wie auch aus alten Spielen bekannt, wie gewohnt springen, schießen, Waffen wechseln oder euch ducken. Doch es gibt hier auch viele neue Aktionen, einige davon sind sogar Charakterabhängig.

Zum Start des Spiels stehen euch die zwei Contra-Veteranen Bill Rizer und Lance Bean zur Verfügung. Bills Spezialfähigkeit ist der Sprint und der Doppelsprung. Die anderen Charaktere können unter Anderem Schweben, Enterhaken benutzen, Schlittern oder halten einfach mehr aus. Nicht nur bieten die spielbaren Charaktere andere Fähigkeiten sondern einige Waffen sind auch komplett unterschiedlich. Bill hat die klassische Waffenpalette, wie man sie aus den alten Spielen gewohnt ist (Machine Gun, Spread Gun, Homing Gun, Crush Gun, Flame Thrower und Laser). Ariana hingegen hat bei der Crush Gun zum Beispiel einen komplett anderen Effekt bei der Aufwertung. Bei ihr hinterlassen die Granaten weitere Splittergranaten und bei Bill entsteht ein schwarzes Loch, welches Projektile negiert.

Alle Waffen könnt ihr ebenso auf Stufe 2 Aufwerten, damit sie noch verheerende Auswirkungen auf eure Feinde haben.

Stage für Stage ein Genuss

Niemanden sollte verwundern, dass die Stages denen von Contra für des NES ähneln. Da es sich um eine Neuinterpretation handelt, schießt ihr euch alleine oder mit bis zu drei Freunden durch den Dschungel, das Dorf oder auch einer antiken Ruine. Dabei sollte einem schnell Klar werden, dass jede Stage einen Zwischenboss bietet und auch einen Endboss.

Die Bosse im Spiel sind sehr knackig und es dauert eine Weile, bis ihr ihre Angriffsmuster herausbekommen habt. Jeder dieser Endgegner bietet ein episches Ausmaß und es ist eine Genugtuung, wenn ein Gegner explodiert oder in seine Einzelteile zerfällt. Neben großen und mächtigen Feinden müsst ihr natürlich auch während einer Stage zahlreiche kleine Gegner ausschalten. Meistens sind dies normale kleine Soldaten, welche in ein bis zwei Treffern erledigt sind, dennoch gibt es auch einige Gegner welche mehrere Treffer aushalten.

Wenn man nur geradeausläuft und alles abschießen will, so läuft man dadurch in Gefahr, dass ihr einen Treffer erleidet und, je nach Schwierigkeitseinstellung, sterbt oder einen Lebenspunkt verliert. Wer auf normalen Einstellungen spielt, erhält drei Lebenspunkte, bevor der Charakter erledigt ist und seine Waffe verliert. Contra Veteranen können auch den klassischen 1-Treffer-Tod Modus auswählen und sterben beim ersten Treffer schon. Meistens heisst dies dann: 5 Treffer und Game Over.

Netterweise darf man einen Level von vorne neu beginnen oder vom letzten Checkpoint aus (meistens vor oder nach einem Boss). Neben den klassischen Run and Gun Stages gibt es natürlich auch die Contra üblichen Auto-Scrolling-Level, wo ihr auf einem Motorrad sitzt und euch nur in einem kleinen Bereich nach links oder rechts bewegen könnt. In diesen Level ist unter anderem die Homing Gun sehr sinnvoll und stark.

Neben dem klassischen Arcade Modus, in dem ihr euch durch alle Stages in Reihenfolge kämpfen müsst, gibt es ebenfalls auch den Story-Modus und den Herausforderungsmodus. Im Story-Modus schießt ihr euch durch alle Stages und erhaltet dabei öfter längere Sprech- oder auch Zwischensequenzen. Hier bekommt ihr eine tiefergreifende Erklärung für die Hintergrundgeschichte im Spiel. Selbst nach dem Abspann gibt es eine extra Zwischensequenz, welche den Titel mit späteren Spielen verknüpft… Vielleicht ist dies auch eine Andeutung für einen Nachfolger? Wäre spannend. Lasst mal eure Meinung dazu unten in den Kommentaren, wenn ihr soweit im Spiel seid!

Im Herausforderungsmodus erhaltet ihr über 40 kleine Challenges, wo ihr unter bestimmten Voraussetzungen einen Speedrun absolvieren müsst oder auch einen Boss besiegen sollt. Immer wenn ihr ein Level im Storymodus, eine Stage im Herausforderungsmodus oder auch den Arcademodus absolviert, erhaltet ihr Münzen, die ihr im Vorteilsshop ausgeben könnt. In diesem Shop stehen zahlreiche Hilfsmittel zum Kauf zur Verfügung – wie zum Beispiel die Verlängerung des Lebensbalkens, der Kauf von neuen Charakteren oder Upgrades – die das Spiel ein wenig leichter machen. Denn eins sei euch gewiss, Contra: Operation Galuga ist selbst auf Leicht noch ein relativ schwerer Titel. Dabei fühlt sich Normal wie ein klassischer Contra Schwierigkeitsgrad an. Contra Veteranen sollten also definitiv auf Normal starten und vielleicht sogar erst einmal mit Lebensbalken. 

Nostalgie wird groß geschrieben

Sehr oft kam mir ein Lächeln ins Gesicht und ich konnte sagen: Hey den Boss kenne ich aus Contra 4 oder Contra 3! Viele Gegner kommen Veteranen sofort bekannt vor, wie zum Beispiel der Roboter aus Contra 3, wessen Kopf durch eine Wand bricht oder auch der Alien auf dem Wasserfall aus Contra. Zusätzlich wurde die klassische Musik bestens überarbeitet und alle wichtigen Musikstücke aus klassischen Musikstücken sind im Spiel enthalten.

Unter anderem hat das Djungle-Theme, das Waterfall-Theme und auch das Boss-Theme einen Remix erhalten. Soundeffekte und Jingles sollten Veteranen ebenfalls sofort auffallen und man fühlt sich dadurch auch wieder in seine Kindheit zurück versetzt. Hier Punktet Contra: Operation Galuga enorm.

Nun kommen wir aber zu zwei Problemen: der technischen Umsetzung und der Länge. Die Grafik des Spiels sieht auf der Nintendo Switch gut aus, ist aber natürlich auch kein Überflieger. Meistens läuft das Spiel mit stabilen 30 Bildern pro Sekunde, doch gerade wenn man zu zweit spielt, kommt es häufiger vor, dass die Framerate drastisch einsinkt, jedoch nicht in unspielbare Bereiche. Von den Effekten und der Grafik selber gibt es nichts negatives zu sagen, außer dass einige Texturen verwaschen sind. Das andere Problem, welches viele Spieler:innen merken werden, ist die recht kurze Spielzeit. Nach ungefähr einer bis maximal zwei Stunden sieht man den Abspann des Spiels und man kann sich dann dem Arcade und Herausforderungsmodus stellen.

Wer jedoch nicht auf schwere Challenges steht, der wird nach wenigen Stunden die Lust verlieren. Einige Charaktere freizuschalten erfordert auch das ständige durchspielen von ein und denselben Stages. Mit Freunden zusammen den Titel erneut zu spielen ist allerdings mit viel Spaß verbunden, da es dann ein riesiges Fest voller Effekte ist. Für 40 Euro hingegen hätte es ein wenig mehr Wiederspielwert sein können.

Gelungene aber nicht perfekte Neuinterpretation von Contra

Contra: Operation Galuga
85 100 0 1
Für mich ist meine Leidenschaft an Contra wieder entfacht durch Operation Galuga und ich denke auch, dass viele Fans der Reihe sofort sich wohlfühlen werden. Der Schwierigkeitsgrad ist, für Contra-Veteranen moderat und lässt euch an einigen Stellen gerne mal fluchen. Die gute Auswahl an Stages und Musik lässt jedes Fanherz höher schlagen und der Multiplayer fühlt sich besonders gut an. Die recht kurze Spieldauer und manche Aussetzer in der Technik-Abteilung könnten sich über Patches vielleicht noch bessern lassen. Contra ist aber wieder zurück und ich hoffe, dass wir bald eine Neuinterpretation der Nachfolger erhalten werden (Insbesondere Contra 3: The Alien Wars).
Für mich ist meine Leidenschaft an Contra wieder entfacht durch Operation Galuga und ich denke auch, dass viele Fans der Reihe sofort sich wohlfühlen werden. Der Schwierigkeitsgrad ist, für Contra-Veteranen moderat und lässt euch an einigen Stellen gerne mal fluchen. Die gute Auswahl an Stages und Musik lässt jedes Fanherz höher schlagen und der Multiplayer fühlt sich besonders gut an. Die recht kurze Spieldauer und manche Aussetzer in der Technik-Abteilung könnten sich über Patches vielleicht noch bessern lassen. Contra ist aber wieder zurück und ich hoffe, dass wir bald eine Neuinterpretation der Nachfolger erhalten werden (Insbesondere Contra 3: The Alien Wars).
85/100
Total Score

Pro

  • Fühlt sich an wie ein richtiges Contra Spiel
  • Story als nettes Beiwerk
  • Große Charakter und somit Skillauswahl
  • Hochwertige Remixes von alten Musikstücken

Contra

  • Recht kurze Spieldauer
  • Schwierigkeit für einige zu hoch
  • Technisch manchmal unsauber
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