Boomerang X – Das Kreuz muss ins Rote

Daniela Lönnendonker
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Devolver Digital ist ja bekannt für seinen besonderen Spielvertriebs-Katalog. Ob wir nun in Indie-Spielen wie Carrion als Monster uns durch eine Einrichtung an Menschen fressen, oder in Enter the Gungeon nach einer Waffe suchen, die die Vergangenheit abknallen kann oder manchmal nicht minder durchgedrehte alte Spielereihen wie Serious Sam heutzutage wieder zugänglich gemacht bekommen: Devolver Digital und ihr Spielekatalog sind Kult.

Boomerang X mag auf den ersten Blick nur begrenzt in die Kategorie passen, aber ihr seid ja noch im ersten Satz des zweiten Absatzes.

Boomerang X erschien am 8. Juli 2021 für den PC auf Steam, sowie auf Nintendo Switch für 19,99 €. Wir erhielten für diesen Test ein Rezensionsmuster der Nintendo Switch-Version. 

Mit dem X beginnt das Abenteuer

Wir sind auf einer Insel gestrandet und wir begeben uns bald auf die Suche. Auf der Suche nach Antworten und vielleicht auch etwas zu essen, stoßen wir auf eine Ruine, in der ein Kreuz-Bumerang auf einem Podest auf uns wartet. Sobald wir den Bumerang aufheben, beginnt auch das Abenteuer.

In seiner Struktur ist das Spiel eigentlich sehr Simpel gestrickt. Wir müssen uns in Arenen-artigen Gebieten mehreren Wellen an Gegnern stellen und dabei alle Ziele ausschalten. Anfangs bekämpfen wir nur ein paar Krabbelspinnen die etwa so groß sind wie wir, aber bald erhalten wir mehr Fähigkeiten und stellen uns entsprechend kniffeligeren Gegnern.

Etwa eine menschenähnliche Kreatur mit breiten Rücken. Diese beschwört immer mehr fliegende Tentakel-Augen und kann nur besiegt werden, wenn wir das rote Juwel an dessen Rücken abwerfen. Oder Vögel, die durch die Luft ihre Bahnen ziehen und mehrere Angriffspunkte in Form dieser roten Markierungen an Schweif und Rücken haben.

Oder wir kämpfen gegen eine Art von Giraffe mit einem Schwachpunkt an jeder Flanke und dem Kopf, wobei der Kopf von einer Gewitterwolke geschützt wird, wir also nicht einfach nur nach oben zischen können. Ach, Fähigkeiten. Ich wusste ich hab’ was vergessen.

Bald lernen wir die Zeit zu verlangsamen. Während wir den Bumerang im Anschlag haben, zischen wir unserem fliegenden Bumerang noch in der Luft hinterher und versuchen so viele Gegner wie Möglich abzuwerfen, bevor wir dann mit einer “Superhelden Landung” gezielt zwischen Gegnern landen und diese dabei mit einer Explosion um uns herum besiegen.

Unheimlich Schnell, unheimlich überwältigend, unheimlich cool

Während wir mit immer mehr Fähigkeiten Anfangs erst zurechtkommen müssen, fühlen wir uns bald der Übermacht an Gegnern ebenbürtig. Ab und an hab ich mir gewünscht, meine Moves einmal in einer externen Ansicht nochmal als Wiederholung anschauen zu können, aber genauso oft hab ich auch geflucht, wenn ich mich verschätzt habe und doch zu weit durch die Luft geflogen bin und dann dabei einen Punkt Lebensenergie verloren habe, da ich gegen einen heißen Lavafall geditscht bin.

Es gibt viele Gegner-Typen, die einen gut die Hölle heiß machen können, aber Boomerang X kommuniziert fair wie sie zu besiegen sind. Die eben erwähnten menschenähnlichen Kreaturen sind von normalen Angriffen entsprechend unbeeindruckt, bis wir den offensichtlichen roten Punkt am Rücken entdecken und wissen in den nächsten Kämpfen wie wir damit verfahren müssen… bis Motten auftauchen, die diese Schwachstellen mit einem Schild versehen.

An dieser Stelle aber schonmal drei Tipps:

  • Macht nicht denselben Fehler wie ich und verzichtet komplett auf Auto-Aim. Ohne die automatische Zielhilfe wird das Zielen zur Sisyphusarbeit und gelinde gesagt, so machte mir das Spiel keinen Spaß.
  • Unterschätzt nicht den Streu- und den Zielschuss!
  • Vergesst es, den Finger vom Knopf für die Fähigkeit die Zeit zu verlangsamen runterzunehmen. Packt lieber gleich Tesafilm auf die Schultertaste.

Boomerang X hat einen minimalistischen dunklen Grafikstil, der aber dennoch wunderbar anzuschauen ist. Gerade weil Angriffe, Schilde und die roten Schwachpunkte super herausstechen. Dabei sind wir auch in einer Großzahl an unterschiedlichen Arenen unterwegs, wo auch nicht immer viel Boden vorhanden ist.

Wo wir hier sind und was wir hier eigentlich machen, erfahren wir erstmals von einem Tausendfüßler, wonach wir auch erst verstehen, was diese Statuen von Gottesanbeter-ähnlichen Kreaturen darstellen sollten. Aber mehr als diese Oberfläche erfahren wir nicht. Kurz gesagt: Eine Zivilisation hat bei Ausgrabungen eeetwas zu tief gegraben und das Unheil nahm seinen Lauf. Wir sind halt zufällig dort angekommen und haben mit dem Bumerang die Aufgabe aufgenommen, das Unheil zu bekämpfen. Na Glückwunsch!

Eine treffsichere Angelegenheit

Eine treffsichere Angelegenheit
75 100 0 1
Während der Anfang erst etwas mühselig daher kommt... immerhin erlernt man recht früh ziemlich coole Fähigkeiten, an die man sich erst noch gewöhnen muss. Das schnelle Bewegen durch den Raum, so unkontrollierbar es manchmal erscheint, übt einen unheimlichen Sog aus. Und sobald man den Kniff raus und 20 Gegner wortwörtlich in der Luft zerrissen hat, ist es unheimlich befriedigend die letzten Gegner mit einem Sprung auf den Boden und der resultierenden Explosion einer “Superhelden-Landung” auch noch das Licht auszupusten. Für die kurze Spielzeit von zwei bis drei Stunden werden hier begeisterte Akrobaten auf ihre Kosten kommen, wobei Leute, die leicht die Orientierung verlieren vielleicht erstmal Probespielen sollten. Ich habe übrigens das komplette Spiel im Handheld-Modus der Nintendo Switch gespielt und es sind keinerlei Framerate-Einbrüche oder ähnliches aufgefallen.
Während der Anfang erst etwas mühselig daher kommt... immerhin erlernt man recht früh ziemlich coole Fähigkeiten, an die man sich erst noch gewöhnen muss. Das schnelle Bewegen durch den Raum, so unkontrollierbar es manchmal erscheint, übt einen unheimlichen Sog aus. Und sobald man den Kniff raus und 20 Gegner wortwörtlich in der Luft zerrissen hat, ist es unheimlich befriedigend die letzten Gegner mit einem Sprung auf den Boden und der resultierenden Explosion einer “Superhelden-Landung” auch noch das Licht auszupusten. Für die kurze Spielzeit von zwei bis drei Stunden werden hier begeisterte Akrobaten auf ihre Kosten kommen, wobei Leute, die leicht die Orientierung verlieren vielleicht erstmal Probespielen sollten. Ich habe übrigens das komplette Spiel im Handheld-Modus der Nintendo Switch gespielt und es sind keinerlei Framerate-Einbrüche oder ähnliches aufgefallen.
75/100
Total Score

Pro

  • Schnelles Gameplay
  • Flüssige super lesbare Grafik

Contra

  • ...wenn man sich auch etwas reinfuchsen muss
  • ...leider allgemein etwas farbarm und dunkel
  • ...und ohne nennenswerte Story
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