Der Norden hat eine neue Convention – Unser Besuch auf der Polaris in Hamburg

Anne Borchard Oliver Buge
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Wenn man an eine Spielemesse in Deutschland denkt, dann kommt einem unweigerlich die gamescom in Köln in den Kopf, die jedoch für viele Fans von Japan, Cosplays und Nerdkultur allerdings zu weit entfernt oder zu überlaufen ist. Am letzten Oktoberwochenende 2022 fand nun die allererste Polaris Convention in den Hamburger Messehallen statt. Die Polaris ist eine Community Messe, die sich rund um die Themen Gaming, eSports, Asien-Kultur und Streaming dreht. Versprochen wurde ein spielbarer Erlebnispark mit hochkarätigen Bühnenshows, Stars zum Anfassen und vielem mehr. Wir waren vor Ort und werden euch verraten, ob wir einen neuen Stern am deutschen Messe-Himmel bekommen haben.

Mit einem einzigartigen Themen-Mix aus E-Sports, Gaming und Japan brachte die Polaris vom 28. bis 30. Oktober 2022 diverse Communities in die Hamburger Messehallen. Auf 20.000 m2 tummelten sich fast 150 großartige Aussteller und Partner, die größten deutschen Influencer, sowie internationale E-Sports-Teams. Das klingt vielversprechend, nicht wahr?

Die Polaris wurde in fünf übersichtliche Bereiche aufgeteilt und das wurde euch dort geboten:

Der Neo Taki Bereich hat sich voll der asiatischen Popkultur gewidmet. Es gab eine K-Pop Dance Area, einige Händler für Anime- und Mangafiguren aber auch einen großen Stand von Crunchyroll, wo man sich mit den aktuellen Heimvideo-Releases eindecken konnte. Auf der Neo Taki Stage hat YouTuber und Anime Experte Ninotaku (Nino Kerl) das Wissen des Publikums mit verschiedenen Anime Quizzes getestet und Interviews mit Gästen wie Marios Gavrilis (Synchronsprecher von Katakuri in One Piece) oder Max Felder (die deutsche Stimme von Ron Weasley bzw. Rupert Grint) geführt. Manga-Live-Painter Shinnosuke Uchida hat über drei Tage hinweg auf einer Wand an einem großen Manga-Panel gemalt.

Im Bereich Valdhaym gab es einige Stände mit Bezug zu Tabletop und Pen & Paper, an denen man Regelwerke, Würfel und anderes Zubehör finden konnte. Ulisses Spiele waren hier einer der bekannteren Standbetreiber, den einige möglicherweise durch Das Schwarze Auge oder Pathfinder kennen dürften. Ein Stück weiter im selben Bereich hatte sich Canon ein kleines Reich aufgebaut, wo Cosplayer:innen sich professionell ablichten lassen durften. In der Artist Alley gab es zahlreiche Künstler:innen, die ihre Kunstwerke angeboten haben.

Den größten Teil vom Munchi Markt hat die Futtermeile eingenommen, an der es unter anderem Pizza, Crepe und für Hamburg typisch… Fischbrötchen gab. Auf der PALUX Koch Stage wurde live gekocht, wodurch einem hin und wieder ein guter Geruch um die Nase wehte. Im gleichen Bereich konnte man zudem auch etwas Gutes tun, indem man sich in der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellenspender typisieren ließ.

Die Sandbox war DER Bereich für Spielbegeisterte. Mit Ausstellern wie Daedalic Entertainment oder Nintendo gab es hier sehr viele Anspielstationen. Bei Nintendo waren unter anderem Spiele wie Mario + Rabbids Sparks of Hope, Splatoon 3, Dorfromantik oder Monster Hunter Rise: Sunbreak spielbar. Wer sich mit der Check-In Funktion seines MyNintendo-Accounts am Nintendo Stand gemeldet hat, konnte 100 Platinmünzen sowie einen Mario Kart 8 Deluxe Stickerbogen erhalten. Am Stand von Games Bavaria durften wir Zombie Cure Lab testen, ein Simulationsspiel, bei dem man eine Basis vor Zombies schützen und diese auch heilen muss. Noch befindet sich der Titel in der Entwicklung, doch eine Veröffentlichung für Nintendo Switch wird angepeilt.

Im Cyberdome haben sich überwiegend Fans von kompetitiven Spielen getummelt. Rocket League und Super Smash Bros. Ultimate waren wohl die prägnantesten. Mit Multiversus hat Warner Bros. kürzlich seinen eigenen Brawler auf den Markt gebracht. Passend war, dass man einen echten Ring betreten musste, um den Titel anzuspielen. Auf der 28 Black Stage, der größten Bühne, wurden von DoktorFroid und den Space Frogs diverse Sammlerstücke im Rahmen von Loot für die Welt versteigert. Aber auch ein Cosplaywettbewerb, Talk- und Spielrunden durfte man hier auf der Tribüne verfolgen.

Begleitend zur Messe gab es eine App, in der man neben einer Karte und einem Programm der Bühnen konnte einen persönlichen Avatar erstellen. Zu Beginn hat man kaum die Möglichkeit zur Personalisierung. Um weitere Optionen zu erhalten, muss man nämlich QR Codes auf der Polaris scannen. Die Codes waren zum Teil einfach auf der Messe verteilt, aber der größte Teil war an den Ständen der Aussteller:innen untergebracht.

‎Polaris Con App
‎Polaris Con App
Preis: Kostenlos
Polaris Con App
Polaris Con App
Entwickler: Super Crowd
Preis: Kostenlos

Durch diese Art der Schnitzeljagd wurde man dazu ermutigt, sich sowohl auf der Messe als auch an den Ständen besser umzuschauen, als man es vielleicht sonst tun würde. Leider hatte die App ein paar Probleme. Bereits vor dem Start der Polaris ist mir aufgefallen, dass sie nicht sehr performant war. Auf der Messe selbst war es fast nicht möglich, die Anwendung zu starten. Noch während die Messe lief, wurde von den Entwickler:innen eine neue Version bereitgestellt, welche man sich direkt auf der Website herunterladen konnte.

Leider hätte man die aktuelle Version deinstallieren müssen, was zur Folge hat, dass der bereits erzielte Fortschritt gelöscht wird. Ärgerlich für die, die nur einen Tag vor Ort waren. Innerhalb der App konnte man sich außerdem einem von fünf Teams anschließen, die die einzelnen Bereiche auf der Messe repräsentieren. Durch das Scannen von QR-Codes erhält man Erfahrungspunkte, mit denen man selbst im Level aufsteigt und den Rang des gewählten Teams steigert. Haben die Teams einen bestimmten Fortschritt erreicht, wurde Loot für alle freigeschaltet. Bei bestimmten Ausstellern konnte man sich limitierte Goodies abholen. Bei Nintendo gab es zum Beispiel für die ersten 200 Teilnehmer:innen Mario Kaffebecher oder bei Crunchyroll 100 One Piece Festival Kits. Coole Idee, gefällt mir!

Alles in Allem hat uns die Polaris sehr gefallen. Hier und da gab es ein paar Sachen, die nicht perfekt gelaufen sind, aber dafür, dass es die erste Polaris war, kann man diese Probleme noch als Kinderkrankheiten abtun. Gleiches haben wir von einigen Ausstellern gehört, mit denen wir uns unterhalten haben. Obwohl nicht der ganze verfügbare Platz auf dem Messegelände genutzt worden ist, hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, irgendwie eingeengt zu sein, wodurch für kommende Jahre das Potential für Wachstum da ist. Wo wir beim Messegelände sind: Die Anbindung mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln ist in Hamburg hervorragend – Der Bus hält direkt vor dem Eingang. Die Bühnenshows waren sehr abwechslungsreich und konnten aufgrund ihres weit gefächerten Themenspektrums nahezu allen Besucher:innen etwas bieten.

Die Idee mit der App ist großartig, auch wenn diese von den technischen Problemen etwas überschattet wurde. Aktuell hat ein Tag ausgereicht, um alles auf der Polaris zu sehen und mit den 29 €, die ein Tagesticket gekostet hat, wird trotzdem einiges geboten. Zur Transparenz sei hier hinzugefügt, dass wir zwei Pressetickets gestellt bekamen, um uns am Messe-Samstag die Polaris einmal genauer anzuschauen!

Nach dem Polaris Wochenende ist uns positiv aufgefallen, dass seitens der Verantwortlichen ein Fragebogen verschickt wurde, in dem um Feedback gebeten wird. Wart ihr ebenfalls vor Ort? Dann postet bitte gerne euer Feedback bei uns unten in die Kommentare – Die Betreiber lesen sicher mit. Wir freuen uns schon auf die nächste Polaris im Herbst 2023!

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