Nicht nur Sony und Microsoft gehen auf Shopping-Tour. Auch Nintendo hat nun ein Entwicklerstudio übernommen. Dies gab Nintendo heute auf Twitter bekannt. Sie haben mit SRD Co. (Systems Research and Development), einen Partner übernommen, der mit dem Unternehmen seit vielen Jahren eng zusammengearbeitet hat. Seit Nintendo 1982 mit der Arbeit am Nintendo Entertainment-System begann.
Nintendo hat damit eine vergleichsweise seltene Akquisition getätigt und einen seiner langjährigen Entwicklungspartner offiziell zu einem internen Studio gemacht. Das Unternehmen erwirbt selten externe Studios, wobei das jüngste Beispiel der Kauf des in Vancouver ansässigen Studios Next Level Games im vergangenen Jahr ist, dem Team hinter Luigi’s Mansion 3 und dem frisch angekündigten Mario Strikers: Battle League Football.
SRD hat bei der Programmierung von Spielen für fast jede Nintendo-Konsole mitgewirkt. Das jüngste Projekt, an dem SRD gearbeitet hat, war Spielestudio, das im vergangenen Jahr für Nintendo Switch veröffentlicht wurde. Laut Nintendo wird der Schritt „dazu dienen, die Managementbasis von SRD zu stärken und die Verfügbarkeit von Softwareentwicklungsressourcen für Nintendo sicherzustellen“.
Die in Tokio ansässige SRD Co. wird zu 100 % im Besitz von Nintendo sein, wobei die Transaktion voraussichtlich am 1. April 2022 abgeschlossen wird. Eine Summe wurde nicht bekannt gegeben. Das Unternehmen wird von Direktor und Präsident Toshihiko Nakago geleitet und arbeitet seit fast vierzig Jahren mit Nintendo zusammen.
SRD hat bei der Programmierung und Entwicklung von First-Party-Spielen schon bei den NES-Versionen von Donkey Kong und Donkey Kong Jr. sowie bei Kulttiteln wie Super Mario Bros. und The Legend of Zelda mitgewirkt. Tatsächlich enthüllt ein Iwata-Fragt-Interview, dass SRD mit der Entwicklung einer Testversion eines Mario-Spiels betraut wurde, bei dem das Nintendo-Maskottchen höher springen konnte als sein Gegenstück zu Mario Bros., was letztlich zu Super Mario Bros. führte.
Irgendwann im Dezember 1984 wollte ich mal sehen, wie es wäre, wenn da ein Mario herumspringt, der doppelt so groß ist wie derjenige aus „Mario Bros.“; also bat ich die Programmierer von Mr. Nakagos Unternehmen SRD eine Testversion zu erstellen – irgendetwas, worin Mario auf Knopfdruck hüpfen und bei wiederholtem Drücken auch in die Luft springen würde. Und das kam ziemlich gut rüber.
Shigeru Miyamoto
Nintendo schloss das Dokument, mit den Worten, dass die Übernahme „nur einen geringen Einfluss“ auf die Finanzergebnisse von Nintendo haben wird.