Ys IX: Monstrum Nox

Sephiroth
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Während alle auf die Veröffentlichung von Pokémon-Legenden: Arceus warten, welches am 28. Januar 2022 für Nintendo Switch erscheinen wird, präsentieren wir euch heute lieber einen Spieletest zu Ys IX: Monstrum Nox. Das ist bereits seit dem 8. Juli 2021 erhältlich. Der Test zu Pokémon-Legenden: Arceus erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, sobald wir die Möglichkeit hatten die Hisui-Region zu bereisen und auch ausgiebig zu erkunden!

Ys…?

Es gibt eine Unmenge an japanischen Rollenspielserien da draußen. Einige davon waren so prägend, dass jeder Gamer ihre Namen kennt. Da wären zum Beispiel Final Fantasy, Dragon Quest, Tales of…, oder natürlich auch Pokémon.

Aber eine der ältesten JRPG Serien ist vielen gar nicht bekannt und gilt auch heute noch bei vielen als Geheimtipp. Dabei handelt es sich um keine geringere Serie, als die Ys-Reihe, denn bereits 1987 erschien mit „Ys“ der erste Ableger dieses Animerollenspieleposes. (Na, wer hat dieses Wort gleich beim ersten Mal richtig gelesen…? 😉 )

Ein Merkmal der Serie ist vor allem der größtenteils stumme Hauptprotagonist und Abenteurer Adol Christin, der lediglich im Spiel Ys Origin (ebenfalls auf der Nintendo Switch erhältlich) nicht auftaucht, welches die Ursprünge lange vor seinem Wirken erzählt. Und bei einem immer gleich bleibenden Protagonisten, wundert es nicht, dass die Stories der Spiele stets im Zusammenhang stehen bzw. in einer zeitlichen Abfolge stattfinden – auch wenn die Spiele an sich jeweils eine abgeschlossene Geschichte erzählen und Vorwissen nicht zwingend erforderlich ist (aber natürlich hilft, um noch tiefer ins Spielgeschehen einzutauchen). Im Gegensatz zu anderen Genregrößen wie etwa Final Fantasy, wird die Welt um Ys mitsamt der inzwischen großen Lore also immer weiter gesponnen.

Zudem hat die Action RPG Serie ein vergleichsweise recht rasantes Gameplay begleitet von fetzigen Metalsongs.

So viel Vorwissen sollte erst einmal genügen, bevor es ans Eingemachte geht: Den aktuellsten Ableger Ys IX, der bereits am 8. Juli 2021 mit etwas Verspätung seinen Westrelease auf der Nintendo Switch hatte.

Der Abenteurer Adol Christin einmal mehr in Gefahr!

Wie immer Unterwegs auf der Suche nach neuen Abenteurern treibt es Adol und seinen stets treuen Begleiter Dogi zur Gefängnisstadt Balduq, in der sie sich einen kurzen Aufenthalt erhoffen. Doch aufgrund der vielen, unwirklichen Begebenheiten, die Adol bereits durchlebt hat, wird von der Stadt bzw. von deren Machthabern, dem Romun Imperium, nach ihm gefahndet, da er als potentielle Gefahr eingeschätzt wird. Immerhin gingen seine Interessen und die des Imperiums in der Vergangenheit oftmals auseinander…

So wird er kurzerhand in Gewahrsam genommen und einigen Verhören unterzogen. Bei einem Fluchtversuch trifft er auf eine mysteriöse Frau mit einem schwarzen Flügel – Aprillis. Diese schießt mit ihrer Pistole ein Projektil auf Adol ab, welches ihn niederstreckt.

Doch erleidet er keine tödliche Verletzung, sondern bemerkt eine Veränderung an seinem Körper. Ein Fluch, wie es Aprillis nennt, hat ihn nun ergriffen. Durch diesen hat Adol fortan die Fähigkeit sich in ein Monstrum, den Crimson King, zu verwandeln, was ihn stärker macht und ihn außerdem mit der Gabe Crimson Line ausstattet. Ein magischer Greifhaken, der auf bestimmte Stellen gerichtet werden kann, um sich dort heranzuziehen. Damit gelingt ihm dann auch die Flucht aus dem Gefängnis.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass in diesem Review wohl noch etwas mehr englische Begriffe aufwarten werden, denn das Spiel selbst ist leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Weder in Sprachausgabe noch Text.

Nachdem Adol wieder auf freiem Fuß unterwegs ist, bahnt er sich einen Weg durch Balduq zu einem verlassenen Haus in welchem er sich eine Tarnung zulegt, um nicht von den überall stationierten Soldaten sofort erkannt zu werden. Kurz darauf wird er in eine Art andere Dimension gezogen von dessen Himmel bedeutungsschwanger zwei rote Monde herabscheinen. Diese Dimension wird Grimwald Nox genannt, wie ihm Aprillis erklärt, die ihn dort mitsamt einigen anderen Monstren in Empfang nimmt.

Außerdem wird Adol darüber informiert, dass es im Grimwald Nox sogenannte Lemures auf eine Art Kristall abgesehen haben, den sie zerstören wollen. Diesen gilt es vor den Monstern zu verteidigen.

Zusätzlich wird klar, dass der Fluch als Monstrum – wie der Name Fluch verspricht – auch negative Auswirkungen hat, abgesehen vom erzwungenen, immer wiederkehrenden Kampf gegen die Lemures, können Adol und die anderen Monstren die Stadt Balduq nicht mehr verlassen.

Nach dem erfolgreichen Verteidigen des Kristalls, was man sich ein wenig wie eine Tower Defense Schlacht vorstellen kann, welche im weiteren Spielverlauf auch mit Gerätschaften zur Unterstützung ausgestattet werden kann, wird Adol wieder nach Balduq transportiert. Dort findet ihn prompt sein guter Freund Dogi und die beiden beschließen der ganzen Sache auf den Grund zu gehen. Als Stützpunkt wählen sie das von Adol gefundene, leerstehende Gebäude und verwandeln es mit der Hilfe einiger Anwohner in eine Bar – dem Dandelion.

Nun beginnt die Suche nach Antworten und natürlich auch nach einer Erlösung vom Monstrumfluch.

Was verbirgt die mysteriöse Frau mit einem Flügel…?

Die Stadt Balduq

Zu Beginn stehen uns noch wenige Optionen zur freien Bewegung in der recht groß anmutenden Stadt zur Verfügung. Etliche Bereiche werden von einer für die normalen Bewohner nicht sichtbaren, magischen Barriere versperrt. Diese können mit der Zeit durch Fortschreiten in der Story jedoch gebrochen werden, indem man weitere Kämpfe im Grimwald Nox bestreitet.

In der Stadt gibt es einiges zu Erkunden. Etwa Truhen, Händler, Events oder einige, wichtige Personen. Eine prozentuale Fortschrittsanzeige über den Erkundungsgrad der Stadt auf der abrufbaren Karte, motiviert zusätzlich zum Erforschen der letzten Winkel. Zumal es auch Belohnungen für bestimmte Fortschritte gibt. Auch gibt es Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die Ebenfalls mit Belohnungen winken und sammelbare Petals (Blütenblätter), welche bei Abgabe an eine bestimmte Person – ihr habt es kommen sehen – ebenfalls mit Belohnungsitems aufwarten.

Es gibt also einiges zu tun in der Stadt.

Leider ist der Switch Port technisch nicht ganz einwandfrei gelungen, was sich des Öfteren mal durch wackelige FPS bemerkbar macht und auch grafisch ist Ys IX nicht unbedingt überwältigend. Die Charaktermodelle jedoch sehen sehr schön und detailliert gestaltet aus, was man vor allem in den vielen Gesprächen und Sequenzen immer wieder bestaunen darf. (Übrigens kann man seinen Charakteren einige Accessoires und neue Kostüme verpassen. Einige davon sind im Verlauf des Spiels erhältlich, andere per DLC.)

Das Spiel bleibt aber trotz der FPS Einbrüche durchaus spielbar, jedoch ist es hier um die Toleranzen des Spielers immer recht individuell bestellt.

In der Stadt Balduq können übrigens auch Kämpfe gegen Lemures ausgetragen werden, wenn man in auffällige Dimensionsrisse läuft. Auch diese Monster sind für die normalen Bewohner unsichtbar.

Abgesehen davon, dass man so seinen Geldbeutel und seine XP Bar etwas füllen kann, gibt es auch nach jedem gewonnenen Kampf einige Punkte, die benötigt werden, um den nächsten Grimwald Nox herbeizurufen, welcher, wie erwähnt, nötigt ist, um in der Story voran zu schreiten.

Aber auch typische Nebenquests der Bewohner helfen effektiv, den nächsten Grimwald herbeizuführen. Nebenquests sind in Ys IX also nicht typische Nebentätigkeiten, sondern sind sozusagen essentiell, um in der eigentlichen Story fortzuschreiten, da die reinen Kämpfe gegen die Lemures die Grimwald Nox Anzeige nur sehr langsam füllen und gerade am Anfang in Ermangelung starker Ausrüstung und Skills auch etwas Zeit beanspruchen können. Tendenziell ist es aber möglich das Spiel nahezu ohne das Erfüllen von Nebenquests durchzuspielen.  Jedoch verpasst man dabei auch praktische Belohnungen sowie teilweise sehr interessante Geschichten der Bewohner oder Verbündeter Charaktere.

Mit der Zeit schließen sich auch die anderen Monstren und immer mehr NPCs der eigenen Party bzw. der Belegschaft im Dandelion an. Damit erhält man Zugriff auf weitere Gifts und neue Optionen in der eigenen Basis. Mit den Gifts der Monstren werden weitere Optionen der Fortbewegung ermöglicht, ein wenig im Stile eines Metroidvanias. Auch wenn ich diesen Begriff ein wenig deplatziert finde, da solche Features in vielen Spielen existieren und Ys IX sonst eigentlich keine wirklichen Ähnlichkeiten mit diesem Genre aufweist. Außerdem kommt Ys auf angenehme Weise mit nahezu keinem, nervigen Backtracking daher, wie es sonst bei vielen Spielen mit hinzukommenden Fähigkeiten der Fall ist.

Mit diesen neu erlangten Fähigkeiten kann man etwa über die Dächer der Stadt gleiten (Soul Reaver anyone?), oder richtig genial: Steil an Wänden hinauflaufen. (Neidisch, Link?) Um nur die ersten zwei Gifts zu nennen, die man relativ früh im Spiel erhält. Der Einsatz hat aber seine Grenzen. So verbraucht sich dabei eine Anzeige, die unter dem gesteuerten Charakter eingeblendet wird, die nach der Leerung erst einmal wieder aufgeladen werden muss, um die Gaben erneut einzusetzen.

Über die Dächer der Stadt mit der Gabe des Monstrums.

Der Kampf

Das Kampfsystem ist relativ einfach zu verstehen. Es gibt einen Standardangriff auf Y, Springen kann man mit B und mit L und R kann man ausweichen oder blocken, was jeweils im richtigen Moment ausgeführt, zu Kampfvorteilen in Form von Slowmotion des Gegners oder garantierten, kritischen Treffern über einen kurzen Zeitraum führt.

R+ A, B, X, oder Y ermöglichen Zugriffe auf Charakterspezifische Skills, von denen jeder einige erlernen kann. Entweder durch Levelaufstieg oder durch Itemfunde. Die Skills lassen sich bei wiederholter Anwendung auch bis zu zwei Mal aufleveln, wodurch sie weniger SP verbrauchen – quasi unser Mana, welches sich im Kampf durch Angriffe auflädt und deren Maximum nur durch spezielle Items, die relativ rar gesät sind, erhöhen lässt.

Items können wir zu jeder Zeit in Ruhe nutzen, wenn wir das Inventar öffnen und damit auch den Kampf pausieren.

Als Sahnehäubchen hat außerdem jeder Charakter die Möglichkeit mit gleichzeitigem Druck auf L und R den Boost Mode zu aktivieren, wenn dafür genug Energie aufgeladen wurde. In diesem, temporären Modus verfügen die Charaktere über erhöhte Statuswerte und Angriffsgeschwindigkeit, sowie eine Autoregeneration der Leben. Drückt man im Boost Mode erneut auf L und R entfesseln die Charaktere außerdem einen ultimativen Angriff. Dieser leert die Boost Mode Anzeige aber vollständig, weshalb man für eine optimale Ausbeute auf das Timing achten sollte.

Mit einem einfachen Druck auf A kann man die 3 aktiven Charaktere der Party jeder Zeit, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kampfgeschehens durchwechseln. Alle spielen sich dabei völlig individuell und abwechslungsreich und haben außerdem einen übergeordneten Angriffstypen. Derer gibt es drei. Da manche Gegner bestimmte Schwächen und Stärken haben, ist es daher ratsam ein Team zu nutzen, dass über alle drei Typen verfügt. Allerdings findet man später auch tragbare Items, die den Angriffstyp verändern können – jedoch nehmen diese auch potentiellen Platz für andere Ausrüstungsitems in Anspruch, die vielleicht interessantere Eigenschaften aufweisen. Man muss sich also entscheiden und sich gegebenenfalls der Situation anpassen. Wobei das Spiel zumindest auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden keine allzu große Herausforderung bietet, dürften wenigstens ein paar der vier (!) weiteren Modi, Hard, Nightmare, Inferno und Lunatic auch so manch einem JRPG Veteranen deutlich mehr Verständnis des Kampfsystems, gutes Timing und strategisch wichtige Entscheidungen in Charakter- und Itemwahl abverlangen, um zum Ziel zu kommen. Ob jedoch die höchsten Schwierigkeitsgrade, die auch gezieltes Timing von Ausweichen und Blocken benötigen, bei den FPS Problemen der Switch wirklich zu empfehlen sind, dürfte auf einem anderen Blatt stehen. Aber das kann jeder für sich selbst herausfinden, denn die Schwierigkeiten lassen sich jederzeit frei im Menü auswählen.

Die Kämpfe machen aber auf jeden Fall Spaß, dank dem coolen und schnellen Spielgefühl und werden auch bei vielen Wiederholungen kaum langweilig. Auch schön sind dabei die nahtlosen Übergänge vom Kampfgeschehen zum freien Erkunden und andersherum.

Bei viel Action im Kampf geht die Framerate spürbar in den Keller.

Die Geschichte und die Welt

Ys IX lebt von einem großartigen Cast an Charakteren, die nahezu allesamt interessante Hintergrundgeschichten zu erzählen haben und sympathisch sowie glaubwürdig umgesetzt werden. Das gilt auch für die NPCs, die sich mit der Zeit zu der Belegschaft im Dandelion gesellen. Aber auch die eigentliche Geschichte des Spieles bietet nach jedem weiteren Kapitel gefühlt mehr Geheimnisse, die gelüftet werden wollen und baut dabei durch einen zart eingeflochtenen, zweiten Haupthandlungsstrang immer mehr Spannung auf.

Zusätzlich werden einem Teile der interessanten Lore des Ys Universums erzählt, etwa vom Krieg zwischen dem Romun Imperium und dem Staat Gllia, der einst die Region um die Hauptstadt Balduq regierte, oder den Krieg zwischen den Göttern Luki und Grimnir des Volkes der Nors. Wer sich hier an den Stadtstaat Rom, an Johanna von Orleans (Jeanne d‘Arc), oder an Loki, Odin und die nordische Mythologie erinnert fühlt, ist auf der richtigen Fährte, denn die Idee der Ys Reihe ist von dem „realen“ Mythos der versunkenen Stadt Ys inspiriert, die angeblich irgendwo in der Bretagne gelegen haben soll und bedient sich des Weiteren auch lose an anderen Vorbildern aus der realen bzw. mythologischen Welt, inklusive auch der Geographie. Für findige und interessierte Spieler sind hier also jede Menge Referenzen zu entdecken, die kreativ anders und doch ähnlich umgesetzt wurden und der ganzen Welt von Ys somit ein sehr buntes, verspieltes und detailverliebtes Leben einhauchen. Das macht einfach nur Spaß!

Außerdem gibt es hin und wieder nette Anspielungen und Verweise auf vorherige Abenteuer Adols, die man aber natürlich nur dann vollends genießen kann, wenn man sie selbst gespielt hat. Wie etwa das Hinterfragen, warum er göttliche Waffen und Artefakte, die er in den Spielen immer wieder sammelt, ständig verlieren kann und dann im Folgeabenteuer wieder bei Null anfängt. An solchen charmanten Details erkennt man, das große Ganze, das hinter der Ys Reihe mitsamt seiner reichhaltigen Lore steckt. Es ist ein Genuß.

Gefängnisstadt wird hier groß geschrieben

Ja, Balduq macht diesem Titel alle Ehre, denn ohne zu viel durch Spoiler vorwegzunehmen… ein zentrales Rätsel in der Geschichte von Ys IX ist das gigantische Gefängnis in Balduq. Zwar gelingt es einem später im Spiel die Stadtmauern doch hinter sich zu lassen – so viel sei gesagt – aber doch führt es einen immer auf die ein oder andere Weise zurück zum Gefängnis und seinen vielen, geheimen Gängen und Katakomben. Kaum ein Dungeon im Spiel, ist nicht irgendwie damit verbunden und auch der bereits genannte, zweite Haupthandlungsstrang, setzt einen besonderen Fokus auf dieses Gefängnis.

Der Cast des Spieles glänzt durch starke Charaktere.

Der Ton macht die Musik

Zugegeben… als ich eingangs davon gesprochen habe, dass die Ys Reihe typische Weise von einem sehr Metal-lastigen Soundtrack begleitet wird, mag das erst einmal nicht so überraschend gewirkt haben, setzen doch etliche JRPGs zuindest teilweise auf diese Musikrichtung. Jedoch dort meist nur in Bosskämpfen oder an Höhepunkten. In Ys gehört es aber zum guten „Ton“, dass schnellere Metalsongs einfach so nebenher plätschern, während man durch die Wildnis rast und Gegner in hohem Tempo niedermäht. Diese Kombination ergibt aber auch absolut Sinn und das Spielgefühl wirkt somit noch flüssiger und schneller. Aber auch langsamere, Stücke mit schweren Gitarren verleihen dem Geschehen eine besondere Atmosphäre. Außerdem gehen die Songs ins Ohr und bleiben dort auch eine Weile verankert.

Aber natürlich spielen auch ruhigere Musikstücke auf ganz klassische Art und Weise etwa im Dandelion oder in Balduq selbst. Niemals fühlt sich die gewählte, musikalische Beschallung fehl am Platze an und trifft genau meinen Nerv.

Insgesamt kann man sagen, dass Ys IX einen dieser Soundtracks hat, den man sich auch in die eigenen Playlists legen und immer wieder anhören kann, auch wenn es vielleicht nicht ganz ausreicht, um sich zu den richtig ikonischen Musikstücken in der Geschichte der JRPGs einzureihen.

Darf sich Adol Christin auch künftig weiter beweisen…?

Ys IX ist in ein rundum sehr gelungenes RPG mit allen Zutaten, die es braucht, um etwas Großartiges zu Erschaffen. Die Story ist genial erzählt, hält bei Laune und wartet mit vielen Überraschungen und befriedigenden Auflösungen auf. Dabei wird die Geschichte von großartigen Charakteren getragen, die eine sehr starke Chemie zueinander aufbauen und einen die gezeigten Gefühle hautnah selbst miterleben lassen. Gänsehautmomente inklusive.

Zwar ist die generelle Grafik auch für Switchverhältnisse nicht mehr die aktuellste oder hübscheste, aber das Gamedesign, sowie der Spielfluss und das allgemeine Gameplay wissen zu überzeugen.

Ein wenig abschreckend könnte die Sprachbarriere sein, denn das Spiel ist nur mit englischen oder französischen Texten spielbar. Wobei das genutzte Englisch selbst nicht immer das einfachste ist.

Je nachdem, wie sensibel man auf gelegentlich spürbare FPS Abstürze deutlich unterhalb der 30iger Grenze (und generell ein wenig stotterige FPS) reagiert, sollte man jedoch vielleicht überlegen, sich Ys IX für eine andere Plattform zu holen. Aber so oder so sollte jeder JRPG Fan diesem Spiel und auch der ganzen Reihe eine Chance geben. Es ist ein großartiges Erlebnis.   

90/100
Total Score

Pro

  • Geniale, sympathische und gut geschriebene Charaktere
  • Schnelles und spaßiges Kampfsystem/Gameplay
  • Eine epische Story mit viel reichhaltiger Lore
  • Sehr gelungener, Metal betonter Soundtrack
  • Weckt den Sammler- und Entdeckerdrang in Dir!

Contra

  • Performance auf der Nintendo Switch unverhältnismäßig schwach
  • Es benötigt etwas Zeit, bis sich das Spiel wirklich öffnet
  • Weder deutsche Sprachausgabe noch Texte
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