Story of Seasons: A Wonderful Life

Marvelous hatte Anfang des Jahres angekündigt, dass Story of Seasons: A Wonderful Life am 27. Juni 2023 für Nintendo Switch, PlayStation 5, Xbox Series X|S und Windows PC via Steam veröffentlicht wird. In Japan ist das Spiel bereits seit längerer Zeit erschienen und auch hierzulande kurbelt Marvelous das Marketing so langsam kräftig an. Der neue Story of Seasons-Ableger stellt dabei ein Remake des gleichnamigen GameCube-Titels dar, welches damals noch unter Harvest Moon: A Wonderful Life bekannt war. Es ist der einzige Teil der für Nintendo GameCube erschienen ist. Abgesehen von diesem Teil gibt es nur noch die “Mädchen”-Version, die allerdings ein Jahr später nur in Japan und den USA vertrieben wurde. Die Geschichte spielt im erstmalig vorkommenden Vergissmeinnicht-Tal.

Wie in allen Story of Seasons-Spielen muss man sich eine Farm aufbauen, diese gut bewirtschaften und sich mit den Dorfbewohnern anfreunden, eine Frau (seit Harvest Moon: Another Wonderful Life auch einen Mann) finden, sowie ein Kind aufziehen. Die Gleichgeschlechtliche Ehe ist aber natürlich auch im Remake wieder möglich!

Das Jahr 2004 war ein gutes für GameCube Besitzer:innen, denn mit Metroid Prime 2: Echoes, Pikmin 2, Paper Mario: Die Legende vom Äonentor oder Shrek 2, um nur ein paar Beispiele zu nennen, gab es einige ordentliche Kracher. Mit dabei einer meiner liebsten Harvest Moon Titel: A Wonderful Life. Und nächste Woche, am 27. Juni 2023 erscheint das Remake Story of Seasons: A Wonderful Life! Ob das Leben im Tal des Vergessens immer noch so wundervoll ist, wollen wir uns in dieser Review anschauen. Vorweg noch ein kleiner Hinweis: Es gibt zwar noch die Titel “Another Wonderful Life” und “A Wonderful Life (Special Edition)”, die schon damals einige Änderungen präsentiert haben, da ich diese aber selbst nie gespielt habe werde ich mich eher auf die erste Fassung auf dem GameCube beziehen.

Anders als es in der auf dem GameCube der Fall war, dürft ihr euch entscheiden, was für einen Charakter ihr spielen wollt. Man darf die Gesichtsform und Frisur sowie Haut-, Haar- und Augenfarbe anpassen. Unabhängig vom Erscheinungsbild eurer Spielfigur, dürft ihr euch zusätzlich aussuchen, mit welchen Pronomen man angesprochen werden möchte.

Nun geht es auf die Farm, die ihr von eurem Vater geerbt habt. Takakura, dessen alter Freund, lebt mit euch auf der Farm und hilft euch dabei, euch zurechtzufinden und ihr bekommt sogar eine Kuh von ihm geschenkt! Nach einem kurzen Rundgang durch das Tal, bei dem euch zahlreiche Charaktere vorgestellt werden, beginnt euer erster Tag auf der Farm. Während ihr euch über das Gelände bewegt, werden immer wieder Tutorials eingeblendet, die mich ein bisschen aus dem Spielfluss gerissen haben.

Genretypisch besteht ein Jahr nicht aus zwölf Monaten, sondern aus den vier Jahreszeiten. Eine Jahreszeit ist sogar nur zehn Tage lang, wodurch man insgesamt auf 40 Tage kommt. Was zunächst nach etwas wenig klingt, ist aber trotzdem ausreichend Zeit, denn die Tage im Tal vergehen entsprechend langsam. Insgesamt vielleicht etwas zu langsam, gerade wenn man am Anfang des Spiels ist und noch nicht allzu viel zu tun hat. Zu Beginn hat man zwei Felder mit unterschiedlicher Bodenqualität, die man bestellen kann. So verlockend es ist, diese Felder sofort komplett mit Saatgut einzudecken, sollte man sich seiner Gesundheit zuliebe lieber von diesem Gedanken verabschieden, denn die Ausdauer sinkt schneller als man denkt. Abhilfe kann hier der fahrende Händler Van schaffen. Wenn ihr eure Werkzeuge oft genug einsetzt, hat er irgendwann eine bessere Version eurer Werkzeuge im Angebot.

Im Tal des Vergessens gibt es insgesamt acht heiratswillige Kandidat:innen, denen ihr euer Herz schenken könnt. Hierbei spielen die gewählten Pronomen oder das Erscheinungsbild eurer Spielfigur keine Rolle – die Liebe kennt keine Grenzen! Besucht ihr euer Herzblatt zuhause, könnt ihr in deren Tagebuch nachlesen, wie es um eure Romanze bestellt ist. Irgendwann werdet ihr eine blaue Feder erhalten. Verschenkt diese an euer Herzblatt, um damit einen Heiratsantrag zu machen. Etwas merkwürdig hierbei ist, dass die Hochzeitsglocken nicht unmittelbar nach dem Antrag läuten, sondern erst zum Ende des Jahres. Am Tag der Tage werdet ihr von eurer neuen besseren Hälfte gefragt, wie es mit Kindern aussieht. Wäre euch ein Junge oder ein Mädchen lieber? Oder Hauptsache gesund?

Das Spiel ist in mehrere Kapitel unterteilt, die unterschiedlich lang sind. Es kann durchaus vorkommen, dass zwischen den Jahren, die ihr spielt, mehrere Jahre vergehen. Seltsamerweise verändert sich die Farm nicht in der Zwischenzeit. Ohne euer zutun, lässt sich eure Spielfigur ziemlich treiben. In der Zeit, die abseits des Bildschirms vergeht, verändert sich das Tal jedoch. Charaktere werden älter, was man ihnen ansieht, neue Personen ziehen zu und es gibt sogar einen Todesfall.

Aber was hat sich zwischen dem Original auf dem GameCube und dem Remake verändert? Hier ein paar Beispiele:

• Tiere sind unsterblich – Tiere konnten krank werden und wenn man ihnen nicht rechtzeitig Medizin gegeben hat, sogar sterben. Nun scheint es keine drastischen Konsequenzen mehr zu geben, wenn man seine Tiere vernachlässigt.
• Charakteranpassung – Im Original gab es nur einen fixen, spielbaren Charakter. Später gab es zwar noch eine erweiterte Fassung, in der man einen weiblichen Charakter spielen konnte, aber auch dieser ließ sich kaum anpassen. Der Charaktereditor im Remake bietet zwei nicht sehr viel Tiefgang, aber man kann seine Persönlichkeit doch etwas besser zum Ausdruck bringen.
• Vereinfachtes Kochen – Im Original konnte man durch Gespräche mit NPCs oder in Notizen von Rezepten erfahren, musste sich diese jedoch selbst merken. Nun lernt man ein Rezept direkt, wenn man es gefunden hat und kann danach kochen. Natürlich kann man aber auch einfach drauf los legen und sich sein eigenes Süppchen kochen.
• Quality of Life – Es gibt viele kleine Anpassungen, die einem das Leben erleichtern. Da wäre eine Glocke für euer Geflügel, mit dem ihr alle Tiere aus dem Hühnerstall auf einmal nach draußen holen könnt. Der Ackerbau ist nun viel angenehmer im Vergleich zum Original, wo es sich schon fast wirklich nach Arbeit angefühlt hat. Erntegut muss nicht mehr eingepackt werden, bevor man das nächste Stück aufheben kann. Und dann noch einige weitere Dinge, die ihr am besten selbst herausfindet.