Potion Permit – Eine Lebenssimulation aus Sicht eines Alchemisten

Daniela Lönnendonker
Potion Permit Keyart

Potion Permit ist ein neu erschienenes Lebenssimulations-Spiel mit Action-RPG Elementen welches von MassHive Media entwickelt wurde. Erschienen ist es bereits am 22. September 2022 für Nintendo Switch, PC, Xbox- und PlayStation-Systeme. 

Potion Permit ist jedoch nicht mit anderen Lebenssimulations-Spielen vergleichbar. Der Grund dahinter liegt darin, dass wir keinen Bauernhof betreiben oder Tiere pflegen und unterhalten, wie in anderen Spielen. Das einzige Tier um das wir uns kümmern müssen, ist unser treuer Hund, der uns bei unseren Sammeltouren in die Wildnis begleitet.

Wir spielen einen Alchemisten, der vom Bürgermeister nach Mondburg gerufen wird, um seine Tochter zu heilen. In Mondburg angekommen, sehen wir uns großer Skepsis und schon fast Feindschaft der Bürger von Mondburg ausgesetzt. Uns wird erklärt, dass wir nur gerufen wurden, um als Heiler in Mondburg zu arbeiten. Wir müssen uns anstrengen, dass die Bewohner Mondburgs uns vertrauen und gleichzeitig die Zutaten für unsere Medizin zu sammeln. Man merkt schnell, dass man hier jede Menge zu tun hat. Nach ein paar Tagen bemerkt man dann die ersten Veränderungen im Dorf und im Verhalten der Einwohner. Je mehr man mit ihnen interagiert und auch hilft, desto mehr steigt das Ansehen und die Freundlichkeit der Menschen uns gegenüber. Nach einiger Spielzeit und ein paar geheilten Menschen, wird unsere Klinik, und nach und nach auch die Region drumherum immer weiter verbessert und aufgehübscht, was einem das Gefühl von langsamer, aber stetiger Veränderung in der Gegend vermittelt.

Unser Alltag besteht nur aus dem Erfüllen von Aufträgen der Bürger und dem Sammeln von Alchemiezutaten. Neben den stetigen aber langsamen Änderungen im Dorf, enthüllen wir nach und nach immer ein paar mehr Teile der Geschichte des Dorfes. 

Im Dorf gibt es eine vielzahl von verschiedenen Charakteren mit denen wir interagieren können. Darunter auch welche, die offen für Beziehungen sind. Auch diese NPCs sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Vorlieben und Hintergrundgeschichten. 

Das Spiel folgt einem genre typischen Tag- und Nachtzyklus, der nicht der realen Zeit folgt. Wie bei Rune Factory oder Stardew Valley, haben wir eine fixe Zeit, in der es hell ist und in der wir die Aufgaben erledigen können. Aufgrund der Fülle von Aufgaben, Nebenjobs und Beziehungs-Aktivitäten kann der Tag uns schon mal viel zu kurz vorkommen.  Leider gibt es in der Stadt selbst kaum Schnellreisepunkte und man läuft viel herum, was einem auch schon Zeit raubt. Jedoch ist die Stadt selbst gut designt und man hat nicht wie bei anderen Spielen das Gefühl, dass es vergeudete Zeit ist, denn die Stadt wirkt durch die Fülle an NPCs sehr lebendig. 

Potion Permit wäre aber keine Lebenssimulation aus Sicht eines Alchemisten, wenn wir nicht Heiltränke brauen und den Bürgern helfen müssten. Bereits am Anfang wird unsere Klinik etwas verbessert, so dass wir eine Sirene bekommen, die uns mitteilt, wenn jemand krank ist und auf uns in der Klinik wartet.

Wenn wir den Kranken untersuchen, müssen wir eine Reihe von Minispielen gewinnen, um erfolgreich die Krankheit diagnostizieren und dann auch behandeln zu können.

Wenn wir dann den passenden Trank brauen, haben wir wieder ein Minispiel in Form eines Puzzles. Jede Trankzutat hat ein bestimmtes Element und Form und mit hilfe dessen müssen wir das Puzzle dann lösen, um den Trank brauen zu können.

Es gibt eine maximale Anzahl an Zutaten, daher ist es wichtig, in die Wildnis zu gehen und eine immer größere Auswahl an Zutaten zu sammeln und die Gegenden zu erkunden. Wer denkt, dass es sich beim Zutaten Sammeln jedoch nur um das Sammeln von Pflanzen handelt, der wird überrascht sein. Es gehört auch dazu, die aggressiven Wildtiere, die uns immer wieder angreifen, zu besiegen. Kämpfe gegen Gegner sind geradlinig und nicht sehr anspruchsvoll. Die Bewegungen sind vorhersehbar und das Ausweichen ist nicht schwierig, da unser Charakter sich schneller bewegen kann als die Gegner. Als Waffen können wir die Werkzeuge verwenden, die wir für das Zutaten Sammeln nutzen. 

So viel wie wir im Dorf zu tun haben, wird das Zutaten sammeln leider auf Dauer etwas monoton, aber je mehr man sammelt und die Beziehungen mit den Bürgern vertieft, desto mehr positive Änderungen werden im Dorf sichtbar.

Eine Lebenssimulation wäre aber keine Lebenssimulation, ohne dass man eine Romanze mit einem Dorfbewohner starten kann. Das ist auch in Potion Permit möglich. Leider nur mit einem kleinen Wermutstropfen; über die Dating-Phase hinaus geht es derzeit nicht im Spiel. Hier wird gehofft, dass es noch einen Patch geben wird, in welchem das Gründen einer Familie mit dem Partner, den wir im Spiel daten, dann noch möglich sein wird.

Die grafische Darstellung von Potion Permit ist absolut stimmig und ansprechend, in einer satten gedämpften und natürlichen Pixelgrafik gehalten, mit einem dezenten, nicht monoton wirkenden Soundtrack, der vom Spiel nicht ablenkt, sondern das Gameplay nur unterstreicht.

Potion Permit ist eine Lebens-Simulation mit vielen guten Aspekten, aber auch ein paar kleineren Schwächen. Die Verbesserungen des Dorfes, basierend auf der Beziehung mit den Dorfbewohnern, regt den Willen an, immer mehr zu spielen und Beziehungen aufzubauen und sein Bestes zu geben, nur um zu sehen, was sich als nächstes verbessert und verändert. Das Aufbauen der engeren Beziehung bis zum Dating ist schön aufgebaut mit kleinen Zwischenquests und Hintergrundgeschichten der Bewohner, wodurch die verschiedenen charakterzüge der jeweiligen NPCs noch besser herausstechen und das Spiel nicht langweilig wirken lässt.

Die vorher schon angesprochenen Wermutstropfen im Spiel können für einige störender wirken als für andere. Mich hat das Grinden und das Gameplay an sich Spaß gemacht und ich war immer wieder neugierig, was sich im Dorf als nächstes verändert. Da ich persönlich Romanzen mit daraus entstehender Familie im Spiel sehr mag, war es für mich schon traurig und auch ein verpasstes Potential, dass es im Spiel nicht über Dating hinausgeht.

Potion Permit
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Potion Permit ist für diejenigen etwas, die gerne mal Abwechslung zu den Standard Farming-Games haben möchten und die Lebens-Simulationen gerne spielen.
Potion Permit ist für diejenigen etwas, die gerne mal Abwechslung zu den Standard Farming-Games haben möchten und die Lebens-Simulationen gerne spielen.
70/100
Total Score

Pro

  • Abwechslungsreiche Beziehungen
  • Stetige Veränderungen freischaltbar
  • Minispiele machen es abwechslungsreich
  • Soundtrack unterstreicht das Spiel
  • Passende und stimmungsvolle Grafik

Contra

  • Nicht mehr als Dating möglich
  • Teils viel grinden nötig
  • Für einige vielleicht zu monoton
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