Der bekannte Circana-Analyst Mat Piscatella hat neue Einblicke in den Wandel zwischen physischen und digitalen Spieleverkäufen in den USA gegeben. Während Nintendo traditionell als letzter großer Publisher mit starkem Fokus auf physische Datenträger gilt, beschleunigt sich laut Piscatella der digitale Wandel des Unternehmens mit der Nintendo Switch 2 spürbar.
„Nintendo beginnt, die digitale Wende zu vollziehen“
In einem Gespräch mit YouTuber Spawn Wave sprach Piscatella über die zunehmende Verschiebung zwischen physischen und digitalen Formaten – und darüber, ob zukünftige Konsolengenerationen möglicherweise vollständig ohne Laufwerk auskommen.
Er erklärte:
Ich stimme dir zu – ich glaube nicht, dass die nächste Xbox noch ein Laufwerk haben wird.
Bezüglich Sonys Strategie zeigte sich der Analyst hingegen unsicher:
Angesichts der derzeitigen Verkaufszahlen des optionalen Laufwerks der PlayStation bin ich 50/50. Es gibt viele Regionen, in denen physische Spiele noch deutlich wichtiger sind als in den USA … aber wir nähern uns dem Punkt, an dem sich das ändert.
Nintendo bleibt „der letzte physisch orientierte Publisher“
Piscatella betonte, dass der Übergang zu einem rein digitalen Markt zwar noch etwas Zeit brauche – aber selbst Nintendo diesen Schritt nun deutlich schneller vollziehe:
Nintendo ist der letzte verbliebene, physisch orientierte Publisher, doch selbst sie beginnen, diesen Wandel zu vollziehen. Zumindest in den USA – in anderen Regionen mag das anders aussehen. Während die Konkurrenz den physischen Markt weitgehend hinter sich gelassen hat, bleibt Nintendo zwar noch im Handel stark vertreten, verschiebt sich aber zunehmend Richtung digital.
Switch 2 als Beschleuniger des digitalen Wachstums
Mit der Einführung der Nintendo Switch 2 sieht Piscatella eine klare Beschleunigung dieser Entwicklung:
Es gibt zwar weiterhin eine treue Käuferschicht, die physische Spiele bevorzugt, aber das Verhältnis verschiebt sich. Mit dem neuesten Switch-Modell beobachten wir, dass der digitale Anteil bei Nintendo deutlich schneller zunimmt als zuvor.
Die am 5. Juni 2025 erschienene Switch 2 setzt die Hybrid-Tradition fort, bietet aber deutliche Hardware-Upgrades – darunter ein 7,9-Zoll-1080p-LCD-Display, einen angepassten Nvidia-Tegra-Prozessor, 12 GB RAM und 4K-Ausgabe im Dock-Modus. Zum Preis von 469,99 Euro bleibt sie abwärtskompatibel zu den meisten Switch-Spielen und unterstützt sowohl physische Cartridges als auch digitale eShop-Downloads.
Ein schleichender, aber bedeutsamer Wandel
Offizielle Daten zu Nintendos digitalem Umsatzanteil auf der Switch 2 stehen zwar noch aus, doch Analysten beobachten, dass die Branchenentwicklung klar zugunsten digitaler Verkäufe verläuft.
Für Nintendo, das jahrzehntelang auf Einzelhandelspartnerschaften und Sammlereditionen setzte, markiert dies eine schrittweise, aber bedeutende Evolution seines Geschäftsmodells.
Ausblick: Die Zukunft des physischen Marktes
Mit der wachsenden Verbreitung von schnellen Internetverbindungen und dem Ausbau digitaler Ökosysteme könnte sich in den kommenden Jahren entscheiden, wie lange physische Medien noch eine relevante Rolle spielen.
Wie Piscatella festhält, scheint selbst Nintendos traditionell sammlerorientiertes Publikum zunehmend bereit, den digitalen Wandel zu akzeptieren – ein Download nach dem anderen.
