Im Februar berichtete Nintendo Connect bereits über das Thema, nun gibt es ein Update: Ein Gericht in Seattle hat Nintendo in einer Klage gegen zwei Verkäufer gefälschter amiibo-Karten einen Schadenersatz in Höhe von 7.030.158 US-Dollar (6.592.671,27 Euro) zugesprochen. Das geht aus neuen Gerichtsunterlagen hervor, die Polygon eingesehen hat.
Millionenstrafe für Fälscher von Nintendo-Produkten
Nintendo und Amazon hatten im Oktober 2023 gemeinsam Klage gegen eine Gruppe von Verkäufern eingereicht, die mutmaßlich gefälschte Nintendo-Produkte über die Plattform angeboten hatten. Im Laufe des Verfahrens konnten die Unternehmen die Identität der Verkäufer aufdecken – doch diese reagierten nicht auf die Klage. Anfang Februar beantragten Nintendo und Amazon daher ein sogenanntes Versäumnisurteil, das ihnen letztlich zugesprochen wurde.
Richterin Marsha J. Pechman vom Bezirksgericht in Seattle stimmte der Argumentation Nintendos zu und gewährte die geforderte Summe von über sieben Millionen US-Dollar. Zusätzlich wurde den Verkäufern untersagt, weiterhin gefälschte oder markenrechtsverletzende Nintendo-Produkte über Amazon anzubieten. Bereits vor der offiziellen Klage im Jahr 2023 hatte Amazon die betreffenden Verkäuferkonten gesperrt.
Nintendo und Amazon gehen konsequent gegen Fälschungen vor
„Nintendo nutzt sowohl interne als auch externe Ressourcen, um gegen gefälschte und rechtsverletzende Produkte vorzugehen“, heißt es in der ursprünglichen Klage. Dabei arbeite Nintendo mit einem externen Dienstleister für Markenschutz zusammen, um gefälschte Produkte auf Amazon aufzuspüren und entfernen zu lassen. Zudem gebe es eine enge Zusammenarbeit mit Amazon, um Fälschungen effizienter zu erkennen und automatisch aus den Stores zu entfernen.
Schwere Schäden für Nintendo durch Fälschungen
Die Verkäufer sollen gefälschte amiibo-Karten im Wert von mindestens 2.343.386 US-Dollar (2.195.811,27 Euro) verkauft haben – eine erhebliche Menge. In einem im Februar eingereichten Antrag auf das Versäumnisurteil argumentierten die Anwälte, dass der Fälschungsskandal Nintendos Ruf und Geschäftsbeziehungen geschädigt und zu direkten finanziellen Einbußen geführt habe.
Zwar hätten die möglichen Schadensersatzansprüche zwischen 27.000 und 54 Millionen US-Dollar pro Verkäufer liegen können, doch mit der festgesetzten Summe sei eine „angemessene und abschreckende Strafe“ verhängt worden, hieß es in den Gerichtsunterlagen. Die Höhe des Schadenersatzes wurde auf das Dreifache der nachgewiesenen Verkaufswerte der Fälscher festgelegt.
Nintendo und Amazon setzen somit weiterhin konsequent auf eine harte Linie gegen Produktfälscher, um ihre Markenrechte zu schützen und Kunden vor minderwertigen Nachahmungen zu bewahren.