Morgen erscheint The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom für Nintendo Switch und wir durften dank Nintendo bereits vorab einen Blick auf das Spiel werfen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich großer Fan von The Legend of Zelda: Link’s Awakening bin. Das liegt daran, weil es mein erstes Spiel der The Legend of Zelda-Reihe war, und weil es einfach ein großartiges Spiel ist. The Legend of Zelda: Breath of the Wild und The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom haben die Zelda-Formel neu erfunden und man merkt deren Einfluss in vielen Bereichen von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom.
Solltet ihr kein Fan der letzten beiden 3D-Ableger sein, dann fürchtet euch nicht, denn The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom verbindet moderne und klassische Elemente der Serie!

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom begann damit, dass wir als Link starten, mit voller Energie und dem Master-Schwert. Auch The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom lässt es sich nicht nehmen, den grünen Schwertkämpfer in den Fokus zu rücken, bewaffnet mit Schwert, Bogen und Bomben. Wer die Trailer gesehen hat, wird wissen, dass es zu einem Showdown mit Ganon kommt – weswegen wir kurz darauf die Kontrolle von Prinzessin Zelda übernehmen. Einerseits wäre es aufregend gewesen, wenn wir diesen Plott-Twist erst beim Spielen herausgefunden hätten, allerdings kann Nintendo das Spiel ja nicht einfach mit Link als Helden vermarkten. Und Zelda muss sich auch nicht verstecken! Beim Versuch, Zelda vor Ganon zu retten, wird Link in einen der mysteriösen Risse gezogen, die in ganz Hyrule auftauchen. Mit der Hilfe der mysteriösen Fee Tri, welche ihr den Tri-Stab gibt, bricht Zelda auf um Link und Hyrule zu retten.
Endlich befindet sich die namensgebende Prinzessin in der Hauptrolle!
Dieses magische Artefakt, der Tri-Stab, gibt ihr die Fähigkeit, Echos von Objekten und Feinden zu erschaffen, die sie im Kampf besiegt hat. Es lohnt sich daher jeden Winkel der Welt zu erkunden und auch neu auftauchende Gegner zu bekämpfen.
In ihrem Tagebuch hält die Prinzessin fest, welche Quests und Anfragen noch ausstehen. Sich neben dem Hauptziel zudem noch für andere einzusetzen, macht einen großen Teil ihres Abenteuers aus – und Hilfsbereitschaft wird belohnt!
Die ich rief, die Echos – werd ich nicht mehr los!
Prinzessin Zelda kann mit dem Tri-Stab Echos erschaffen, täuschend echte Kopien von gewöhnlichen Objekten wie Tischen und alten Betten, die zur Lösung von Rätseln verwendet werden können. Echos von Objekten können übereinander gestapelt werden, um behelfsmäßige Treppen zu bauen, die Prinzessin Zelda erklimmen kann. Der Tri-Stab kann sich besiegte Feinde – ebenso wie Objekte – merken und als Echos erschaffen, die für Prinzessin Zelda in den Kampf ziehen. Echos werden erlernt, indem man sich in die Nähe eines kompatiblen Objekts oder feindlichen Schimmers stellt und die ZR-Taste drückt.
Jedes Echo hat einen Preis, der durch die Dreiecksformen dargestellt wird, die Tri folgen. Diese Formen verschwinden hinter Tri, wenn ein Echo herbeigerufen wird, um über dem Echo zu schweben. Die Kosten für jedes Echo werden in einem Menü angezeigt, wenn man es auswählt und wenn es beschworen wird. Das Menü für diese Echos wird in einer horizontalen Reihe mit fünf Sortieroptionen angezeigt: Zuletzt ausgewählt, Am häufigsten verwendet, Zuletzt gemerkt, Nach Kosten und Nach Typ.
Wie in der Vorschau zu The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom bereits befürchtet, sucht man in der horizontalen Anordnung manchmal schon einige Zeit nach dem gewünschten Echo, was mir nicht so gefiel. Auf der Oberwelt fällt das nicht so auf, sofern man zur Bekämpfung von Monstern einfach das jeweils stärkste Echo erschafft, oder nach ‚Zuletzt ausgewählt‘ sortiert. Das führt dann aber auch dazu, dass man kaum noch mit anderen Echos herumexperimentiert, sobald man das ‚Alte Bett‘ und den ‚Wasserblock‘ für sich entdeckt hat. Damit kommt man über die meisten Abgründe oder gewinnt an Höhe.
Deine Kreativität ist der Schlüssel zum Erfolg!
Im Verlauf des Spiels treffen wir auch auf Boris. Einen alten Bekannten aus der The Legend of Zelda-Reihe. Boris wird dem ein oder anderen bereits aus verschiedenen Teilen bekannt vorkommen. Zum einen kennen wir ihn aus The Legend of Zelda: Ocarina of Time, wo er uns in Kakariko als Totengräber begegnet und uns auf Aktivitäten wie zum Beispiel seine Grausige Grabgrusel-Tour mitnimmt. Einigen wird Boris aber auch aus dem Nintendo Switch-Remake von The Legend of Zelda: Link’s Awakening bekannt vorkommen.
Hier war er für das Erstellen der Kammern verantwortlich, mit welchen wir unsere eigenen, kleinen Mini-Dungeons erstellen konnten. Ein Feature, welches so im Original von 1993 nicht vorhanden war und in The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom leider auch nicht existiert. Man könnte aber dennoch meinen, dass Boris im The Legend of Zelda-Universum schon den Legenden-Status erreicht hat, weshalb Nintendo ihn nun aus dem Ruhestand zurückholt.
In The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom ist Boris für verschiedene Automaten zuständig, mit welchen Zelda einzigartige Effekte erhält, die sie in der Spielwelt unterstützen werden.
Die Welt ist groß und weckt den Entdeckerdrang
Wie in den vorherigen Spielen tauchen auch Rubine und Herzstücke in der Welt auf. Eine Sauerstoffanzeige erscheint immer dann, wenn Prinzessin Zelda in Wasser eingetaucht ist. Prinzessin Zelda kann nicht nur schwimmen, sondern auch jederzeit springen, wenn sie auf einer Oberfläche steht. Echos von fliegenden Feinden können beschworen werden, damit Zelda fliegen und durch die Luft gleiten kann. Zelda kann sich zudem auf jedem Bett ausruhen, je gemütlicher das Bett, desto schneller erholt sie sich. Es erscheinen auch rissige Wände, die mit explosiven Echos wie dem Bombenfisch – oder im späteren Verlauf dank des erweiterten Schwertkampfmodus – zerstört werden können.

Tri hat allerdings noch mehr Tricks auf Lager. Relativ früh im Spiel verleiht dir Tri die Macht des Einklangs. Damit lassen sich Objekte manipulieren und wegen sich wie Zelda. Sie sind quasi im Einklang mit Zeldas Bewegungen und das klappt sogar mit riesigen Felsen. Einklang kann euch unter anderem dabei helfen vergrabene Schätze zu heben oder ihr schubst damit einfach einen Gegner die Klippe herunter. Bedenkt aber, dass ihr euch diesen so nicht als Echo merken könnt, sofern ihr ihn nicht eh schon im Repertoire habt.
Versucht beispielsweise mal einen Seeigel, den ihr selbst als Echo herbeigerufen habt, als Schild vor euch zu halten. Es gibt schier unendliche Möglichkeiten zum Lösen von Rätseln. So lässt sich der Einklang auf Knopfdruck auch umkehren, damit Zelda der Bewegung eines Objekts folgt. Wie oben bereits erwähnt, kann Zelda so auch mit einem Echo durch die Luft gleiten, oder dessen Geschwindigkeit für die eigene Fortbewegung ausnutzen.

Obwohl Hyrule in einer Top-Down-Perspektive dargestellt wird, werden bestimmte Abschnitte des Spiels, wie die Strandhöhle, auch in einer Side-Scrolling-Perspektive gezeigt. Das kennt man bereits aus The Legend of Zelda: Link’s Awakening. Bestimmte Echos haben in diesen Abschnitten einzigartige Eigenschaften, wie zum Beispiel Seiltulas, die vertikale Seidenstränge bilden, an denen sich Zelda festhalten kann, um Lücken zu überqueren, oder um an Höhe zu gewinnen.
Die Risse, die überall in Hyrule auftauchen, wirken oft wie Barrieren, die den Durchgang durch oder zu bestimmten Gebieten verhindern. Die offene Spielwelt kann ansonsten aber nach Herzenzlust frei durchquert werden. (Kurze) Ladezonen gibt es jedoch reichlich. Bei Betreten von Gebäuden, Höhlen, der Welt des Nichts etc., was dem Spiel nicht schadet. Auch die Teleportation über sogenannte „Wegfreunde“ benötigt Ladezeit. Diese solltet ihr auf dem Weg auch unbedingt aktivieren, um euch bequem von einem Ort wegzubringen, falls ihr beispielsweise etwas einkaufen oder Smoothies besorgen möchtet.
Besonders spannend dürfte für Fans sein, dass die Spielwelt an The Legend of Zelda: A Link to the Past (SNES) und The Legend of Zelda: A Link Between Worlds (Nintendo 3DS) angelehnt ist, jedoch nicht 1:1 sondern großflächig erweitert. So kennt man beispielsweise die Gerudo-Wüste oder das Jabul-Gewässer schon, während Sudelia ein gänzlich neues Örtchen darstellt und auch sonst gibt es drum herum einiges Neues zu entdecken.
Geländeabschnitte und Menschen, die in einen Riss fallen, erscheinen in der Welt des Nichts, wo sie in einer Leere schweben, bevor sie schließlich für immer verschwinden.

Mit Tris Hilfe kann Prinzessin Zelda diese Risse betreten und das Gelände durchqueren, das durch den Raum transportiert wurde. Aufgrund der Eigenschaften der Welt des Nichts können bestimmte Echos erhalten werden, die sonst nicht möglich wären, wie z. B. Wasserblöcke, die nicht den normalen Regeln der Schwerkraft folgen.
Der Schwertkämpfermodus, womit sich Prinzessin Zelda für kurze Zeit in Link verwandelt, benötigt Energia. Eine Form von Energie, die man in der Welt des Nichts finden kann. Über die Zeit kann man die Energieleiste vergrößern, als auch Bomben und Bogen einsetzen. Das ist besonders nützlich in den Riss-Dungeons und bei deren Bossen. Darüber hinaus kann Zelda in diesem Modus etwas höher springen – was ich gerne mal missbraucht habe. Warum einen Tisch erschaffen, wenn das mit einem kurzen Sprung schneller klappt?
Ja, es gibt endlich wieder Dungeons – auch Labyrinth oder Tempel genannt – in The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom. Ein solcher Dungeon ist ein rätselhafter Ort, der oftmals ohne Karte kaum zu absolvieren ist, da man sich ansonsten schnell verläuft. In diesen Labyrinthen kann bzw. muss man die Labyrinth-Karte, kleine Schlüssel und den Masterschlüssel finden.

Das fühlt sich kaum anders an, als wir es beispielsweise von The Legend of Zelda: Link’s Awakening kennen. Jedoch gibt es kein spezielles Dungeon-Item mehr, welches zur Lösung oder Bekämpfung des Bosses zwingend erforderlich ist, sondern zahlreiche zu erlernenden Echos. Das ist toll, denn das regt die grauen Zellen an und auf Rücksprache mit Kollegen habe ich erfahren, dass mein Ansatz manchmal – aber nicht immer – der Beste war. Es gibt viele Lösungswege und dennoch liegt der richtige Weg nicht gleich auf der Hand.
Der Schwierigkeitsgrad ist eine ganz individuelle Sache. Manche Bosskämpfe empfand ich als zu einfach, habe aber den Bildschirmtod gesehen, während ich gegen normale Monster gekämpft habe. Wer es generell einfach härter mag, für den ist der Helden-Modus fast von Anfang an des Spiels verfügbar. Ihr drückt Plus und findet dann unter ‚System‘ den Punkt ‚Schwierigkeitsgrad‘. Der Helden-Modus richtet sich an erfahrene Spieler: Du erleidest doppelten Schaden und findet keine Herzen o.Ä. (Die Zusatzeffekte gewisser Zubehörteile entfalten in diesem Modus keine Wirkung.) – im Bett zu schlafen hilft auch weiterhin!
The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom bringt alles mit was die Serie so beliebt macht: Mitreißende Musik, liebenswerte Charaktere und toll inszenierte Zwischensequenzen sowie Bosskämpfe. Ich bin ein wenig traurig, dass das Abenteuer für mich schon vorbei ist, freue mich aber für jeden, der ab morgen den Tri-Stab in die Hand nimmt und zum ersten Mal ein Echo erzeugt! Anfangs fühlt es sich noch so an, als würde man die Kontrolle im Kampf an die Echos abgeben, mit steigender Spielzeit lernt Zelda allerdings einige neue Tricks.
Ein Meisterwerk
Sowohl optisch als auch musikalisch muss sich The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom nicht verstecken. Wer den Grafikstil in The Legend of Zelda: Link’s Awakening mochte, der darf auch hier bedenkenlos zugreifen, alle anderen sollten über die leicht kindlich-verspielte Grafik hinwegsehen und sich am klassisch-modernen Gameplay erfreuen.
Das Spiel bietet ein neues Gefühl von Freiheit – ohne festgelegte Lösungen und Pfade!
Klassisch, aber modern - Die Zukunft der Zelda-Reihe?
The Legend of Zelda: Echoes of WisdomPro
- Klassisches Zelda-Gameplay...
- ...aber auch moderne Inhalte
- Mitreißende Musik
- Link ist nicht völlig verschwunden
- Weckt den Entdeckerdrang
Contra
- Framerate kann einbrechen, wenn viel auf dem Bildschirm passiert
Sehr schönes Review. Vielen dank für eure Arbeit.
Peach und Zelda bekamen ihre eigenes Games dieses Jahr, beide Nintendo Prinzessinnen.