Nachdem dieses Jahr Nintendo nicht nur die beliebte Paper Mario-Reihe mit dem Nintendo Switch Remake Paper Mario: Die Legende vom Äonentor zu alten Stärken zurückgeführt hat, wurde uns überraschenderweise im Juni ein vollwertiger neuer Teil der Mario & Luigi-Reihe angekündigt. Die Reihe hatte ihren letzten Ableger im Jahr 2018 erhalten und der Entwickler AlphaDream hat kurz danach leider seine Pforten schließen müssen.
Glücklicherweise erscheint in wenigen Wochen, am 7. November 2024, Mario & Luigi: Brothership exklusiv für Nintendo Switch. Nachdem Kevin bereits die Gelegenheit hatte, durfte auch ich nun einen ausführlichen Einblick in das von vielen heiß erwartete Spiel erhalten und möchten euch meine ersten Eindrücke hierzu verraten.
Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön
Mario und sein Bruder Luigi wurden eines Tages durch einen mysteriösen Wirbel in eine fremde Welt – außerhalb des bekannten Pilzkönigreichs – transportiert. Dort befinden sich viele kleine Inseln, welche durch ein weites offenes Meer treiben. Nach einer langen Suche nach seinem Bruder, landen Mario und Luigi schließlich auf dem fahrendem Insel-Schiff Kapitarbora. Dort lernen sie einige Einwohner kennen. Unter anderem das fliegende… Wesen Wattz (welches kein Schwein ist, dies hat Wattz sogar selber bestätigt!).
Wattz dient den Brüdern als Navigator und Unterstützer für die Reise: nämlich die zersplitterte Welt Konektania, mithilfe der Kapitarbora wieder zusammenzufügen.
Die ersten Driftinseln, die die Brüder gemeinsam bereisen, sind Schwankum, Twisterland und Dschungeloog. Neben den Einwohnern von Konektania findet das Duo auch Baugustin und Fabrizia, welche beide in ihrer Reise tatkräftig mit Fähigkeiten und Ausrüstung unterstützen. So stehen unseren Brüdern ihre bekannten Hämmer für Kämpfe und zur Erkundung zur Verfügung und dadurch wird die Welt noch viel offener.
Unser Ziel ist es – wie schon bekannt – Inseln miteinander zu verbinden. Nachdem die drei Driftinseln mit der Kapitarbora verknüpft wurden, kann das Duo endlich den ersten Gigaleuchtturm ansteuern und somit einen großen Teil der Welt wieder zusammenfügen.

Doch ist dieses Unterfangen natürlich nicht so leicht und es gibt eine mysteriöse Fraktion, die das Vorhaben der Brüder verhindern möchten.
Die Mario & Luigi Formel entwickelt sich
Anders als Paper Mario bewegt sich die Mario & Luigi-Reihe im klassischen Rollenspiel Umfeld und die Runden finden klassisch rundenbasiert statt. Der Charakter, der die höchste Geschwindigkeit hat, beginnt und meistens ist dies Mario, da Geschwindigkeit einer seiner Hauptwerte ist. Beide Brüder haben andere Stärken und Schwächen: Mario ist eher offensiv unterwegs und Luigi hat viel Verteidigung und Leben.
Ist einer der Klempner am Zug, so könnt ihr zwischen verschiedenen Angriffen (Hammer und Schuhe) oder auch den Paar-Attacken wählen. Hammer ist gegen einige Gegner effektiver, wenn diese beispielsweise einen Stachelschutz besitzen und sonst den Charakter beim Angriff verletzten würden. Allerdings fügen Sprungattacken minimal mehr Schaden zu.

Paar-Attacken sind mächtige Angriffe, welche ihr über Button Inputs stärker machen und bei erfolgreichem Ausführen massiven Schaden verursachen könnt, allerdings kosten die Angriffe BP (Brüder-Punkte), ein ähnliches Prinzip wie Magiepunkte in anderen Spielen. Diese könnt ihr durch Gegenstände oder andere Aktionen auf der Weltkarte wiederherstellen.
Neu ist unter anderem die Funktion, dass bei einem Angriff beide Brüder angreifen, vorausgesetzt beide sind am Leben. Die sogenannten Kombi-Angriffe erfordern einen Input für den jeweiligen Bruder (A für Mario und B für Luigi) und erhöhen somit den Schaden. Das tut nicht nur weh, sondern sieht auch unglaublich stylish aus, dazu aber in einem späteren Abschnitt mehr.
Ist der Gegner am Zug, könnt ihr durch geschicktes Ausweichen und durchführen von Aktionen den Schaden minimieren, verhindern oder sogar direkt Kontern. Dies ist ein klassisches Feature aus der Mario & Luigi-Reihe und wurde hier wieder weitergeführt und funktioniert wie gehabt.
Bossgegner greifen sogar öfter als einmal pro Zug an und man sollte die Verhaltensweise schnell lernen, denn diese ziehen mitunter 1/3 des Lebens ab. Aber für nicht so wagemutige Spieler gibt es auch die Möglichkeit eines Abwehrreflexes über den R-Knopf. Dadurch verteidigen beide Brüder und ihr erleidet weniger Schaden, was eine gute Alternative ist und nicht so viel Mut erfordert.

Außerhalb des Kampfes könnt ihr beide Brüder steuern, obwohl Luigi dieses Mal nicht aktiv steuerbar ist (bis jetzt vielleicht?). Überall in der Welt sind versteckte ?-Blöcke, Geheimgänge und andere Goodys versteckt, die euch Gegenstände und Ausrüstung für eure Reise geben.
Neu in Mario & Luigi: Brothership sind neben normalen Hauptmissionen auch Nebenmissionen, welche ihr nach dem Prolog freischaltet. Einige davon sind simple Sammel und Such-Quests und andere schalten Minispiele sowie Features frei. Es kann sogar passieren, dass Nebenmissionen zeitlich limitiert sind und nach einem gewissen Fortschritt im Spiel nicht mehr absolvierbar sind. Das Spiel markiert diese Aufgaben allerdings gesondert und jene, die wir bis jetzt erledigen konnten, boten sogar noch Storypunkte und spezielle Zwischensequenzen. Es lohnt sich also, nach Nebenmissionen Ausschau zu halten.
Die Kapitarbora ist nicht nur der zentrale Dreh- und Angelpunkt im Spiel bis jetzt, sondern ist auch die Anlaufstelle für neue Gebiete. Über die Seekarte könnt ihr auswählen, auf welche Strömung das Insel-Schiff fahren soll. Auf den verschiedenen Strömungen befinden sich nämlich die neuen Driftinseln und auch andere Sehenswürdigkeiten.
Da das Schiff in Echtzeit fährt, müsst ihr euch irgendwie die Zeit vertreiben, durch das stetige Freischalten von neuen Gebieten und Bereichen auf bereits entdeckten Inseln habt ihr aber stets was zu tun, bis das Schiff an seinem Zielort angekommen ist. Über eine Röhre könnt ihr beliebig zwischen den einzelnen Gebieten hin und her teleportieren.
Perfekte Transformation von 2D zu 3D
Auch wenn die Vorgänger Mario & Luigi: Dream Team Bros. und Mario & Luigi: Paper Jam Bros. bereits Umgebungen in 3D geboten haben, waren die Charaktere immer noch lediglich 2d-Sprites. Mario & Luigi: Brothership wagt einen großen Schritt und hat die Brüder jetzt auch in die dritte Dimension gebracht. Auch wenn wir anfangs noch ein wenig skeptisch waren, ob der Humor der Spiele so übertragen werden kann, sind wir dennoch optimistisch an dieses Thema herangegangen. Und wir wurden überwältigt!
Die Animationen von den Brüdern – sowohl auf der Oberwelt als auch in Kämpfen – sind einfach nur stilistisch und witzig.
Gesichtsanimationen (besonders von Luigi) zeigen deutlich, wie gut der Stil des Spiels auch in 3D funktioniert. Durch das Strecken von Modellen wirkt alles wie aus einem Guss. Wenn ihr einen Kombi-Angriff im Kampf durchführt, wirbeln die Brüder wild durch die Luft oder drehen sich mit enttäuschendem Blick, falls ihr den Input doch verpassen solltet. Bei einigen Animationen mussten wir sehr stark lachen.

Auch die Gegner sind toll animiert und besitzen die ein oder andere ulkige Animation.
Von den Entwicklern ist offensichtlich viel Herzblut in die Animationen der Charaktere und Optik des Spiels geflossen. Die Musik, welche wir bis jetzt hören konnten, ist sehr passend und einige Songs sind zudem sehr catchy. Allerdings sind wir uns nicht ganz sicher, ob dieses Mal auch wieder Yoko Shimomura den Soundtrack erstellt hat. Mario & Luigi: Brothership bietet nach wie vor keine Sprachausgabe, sondern wie auch bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor eine Art „Gibberish“ – ähnlich wie auch in Splatoon. Für so einen Titel hätte sich aber auch eine Sprachausgabe nicht wirklich angeboten und Kevin Afghani macht einen tollen Job, um den Mario Brüdern Leben einzuhauchen.
Vorläufiges Fazit und mein Ersteindruck: 1-Up für die Mario & Luigi-Reihe
Was wir bis jetzt sehen konnten, hat uns überzeugt und wir möchten unbedingt wissen, wie die Geschichte von Mario und Luigi dieses Mal ausgeht. Werden wir noch andere bekannte Gesichter sehen? Wie kommen die Brüder wieder zurück in ihre Welt? Die Animationen der Brüder sind phänomenal und sorgen öfter für einen Lacher. Bis jetzt hat Nintendo den 1-Up Pilz gut genutzt und Mario & Luigi: Brothership fühlt sich wie ein richtiger Nachfolger an – ohne Kompromisse.