Stray im Test für Nintendo Switch

Stray ist eine Meisterklasse im Eskapismus-Spielen.

Verloren, allein und von der Familie getrennt muss eine streunende Katze ein uraltes Rätsel entwirren, um einer längst vergessenen Stadt zu entkommen.

Über die Ankündigung der Nintendo Switch-Version von Stray habe ich mich sehr gefreut, da ich den Titel zuvor nicht gespielt habe und was die Grafik angeht, ist es wie bei fast jedem Port grafisch anspruchsvoller Spiele: Hat man keine andere Plattform, um es zu spielen oder will es unbedingt mobil dabei haben, ist der Hybrid auf jeden Fall geeignet.

Stray erhielt laut Wertungsaggregator Metacritic „im allgemeinen positive“ Bewertungen, basierend auf 106 Bewertungen für PlayStation 5, 45 Bewertungen für Windows und 9 Bewertungen für Xbox Series X. In Stray spielst du eine streunende Katze, die sich in einer postapokalyptischen Cyberstadt durch die neonbeleuchteten Gassen schlägt. Neben rätselhaften Droiden findest du hier auch feindliche Kreaturen, die du lieber meiden solltet.

Um verschiedene Rätsel zu lösen, Bedrohungen zu umgehen oder Verbündete zu finden, musst du mit deinem Kater geschickt, flink und manchmal auch frech agieren.

Gleichzeitig erzählt Stray eine Geschichte über das Alleinsein und den Wunsch nach einer Heimat. Ebenso geht es um das Zusammenleben in einer aus den Fugen geratenen futuristischen Welt. Das Spiel wurde seinerzeit also zurecht von den Kritikern gelobt!

Aber bevor ich euch verrate, wie Stray auf Nintendo Switch läuft, müssen wir erstmal die grundlegenden Dinge klären. Stray ist ein Third-Person-Katzenabenteuerspiel, das sich inmitten der detailreichen neonbeleuchteten Gassen einer zerfallenden Cyberstadt und der düsteren Umwelt ihres schäbigen Untergrundes abspielt. Wir durchstreifen als Katze die Gegend, verteidigen uns gegen unvorhersehbare Bedrohungen und lösen die Rätsel dieses unwirtlichen Ortes, in dem nur unscheinbare Droiden und gefährliche Kreaturen leben.

Verstohlen, gewandt, unbedarft und manchmal sogar lästig

Aus den Augen einer Katze sieht die Welt gleich ganz anders aus. Als Besitzer von zwei dieser eigenwilligen Kreaturen, war ich natürlich daran interessiert, mehr über deren Verhaltensweisen zu erfahren. Und das schafft Stray auf beeindruckende Art und Weise.

Stray ist ein Action-Adventure-Computerspiel, das von BlueTwelve Studio entwickelt wurde, einem kleinen Team aus Südfrankreich, das überwiegend aus Katzen und einer Handvoll Menschen besteht. Der Publisher ist Annapurna Interactive. Das Spiel erschien im Juli 2022 für PC, PlayStation 4 und PlayStation 5. Im August 2023 erfolgte die Veröffentlichung für Xbox One sowie Xbox Series X|S. Die Version für Nintendo Switch folgt morgen, also am 19. November 2024, worauf sich Katzenliebhaber auf jeden Fall freuen dürfen.

Während man in einem Spiel wie Little Kitty, Big City in der Regel auf sich allein gestellt ist, freundet sich die Katze aus Stray mit einer kleinen fliegenden Drohne namens B-12 an. Mit Hilfe dieses jüngst gefundenen Gefährten versucht sie einen Ausweg zu finden. Gemeinsam verbünden sie sich mit dem Ziel, zurück in die Welt da oben zu entkommen. Während deiner Reise wird B12 neue Erinnerungen entdecken, die dabei helfen, die Geschehnisse in der verfallenden Cyberstadt aufzuzeichnen und Licht in die jüngsten Ereignisse zu bringen.

Wir steuern die streunende Katze, die sich in einer von Robotern bevölkerten Welt verliert und versuchen in die alte Welt, zur Familie zurückzukehren. Gesteuert wird die Katze aus der Third-Person-Perspektive. Begleitet wird sie ab einem gewissen Punkt der Geschichte von einer Drohne, die dabei helfen kann, die Sprache der Roboter zu übersetzen und gefundene Gegenstände zu lagern. Fokus des Open-World-Spiels liegt auf der Erkundung der Welt, dem Lösen von Rätseln sowie dem Überleben in einer teilweise feindlichen Welt.

Jump’n’Run für Katzenfreunde

Um zwischen Plattformen zu wechseln, tippst du einfach auf den B-Knopf, und du kannst nicht aus Versehen über die Kante laufen, was ein nettes Sicherheitsnetz ist. Dein kleines Kätzchen ist auch flink und kann bei Bedarf vor Feinden wegsprinten. An bestimmten Stellen kannst du dich zum Schlafen zusammenrollen, den Bewohnern der unterirdischen Stadt Zuneigung zeigen und miauen, wann immer du willst. Es ist klar, dass Stray so konzipiert wurde, dass es Katzenliebhabern wirklich gefällt. Es ist unglaublich liebenswert.

Wie es sich gehört, kann man auch an zahlreichen Teppichen, Sofas und Wänden kratzen. Manchmal nur, weil man es kann, manchmal aber auch, um etwas Verborgenes zu entdecken. Das macht immer Spaß und ist ein weiteres Beispiel für die Liebe zum Detail, die Stray zum authentischsten Katzensimulator überhaupt macht.

Das Jump’n’Run bildet den Hauptteil des Gameplays, und das ist auch gut so. Von Zeit zu Zeit gibt es auch ziemlich einfache Rätsel, vor allem in Form von ‚Fetch and Find‘-Aufgaben. Andernfalls wirst du von mutierten Tierchen verfolgt, und deine einzige Möglichkeit besteht darin, ihnen ein Bein zu stellen. Diese Abschnitte sind nahtlos in das Abenteuer integriert und tauchen ziemlich häufig auf.

Es gibt ein paar größere Knotenpunkte, die voller Bewohner sind, mit denen man sich unterhalten kann, die alle verwirrt zu sein scheinen, was eine Katze ist, aber dennoch verstehen, dass sie sehr niedlich ist. Du bekommst ein paar Quests, die dich dazu ermutigen, die Umgebung zu erkunden, und es gibt auch zusätzliche Gegenstände zu finden.

In einem Teil der Stadt gibt es zum Beispiel einen Musiker, dem du gefundene Notenblätter geben kannst, damit er eine flotte Melodie spielt. Es gibt auch kleine Abzeichen zu entdecken, die an dem Geschirr befestigt werden, das deine Katze trägt. Das ist ein kleines Detail, das zum Gesamtcharakter des Spiels beiträgt.

Das ist es, was ich an Stray am meisten liebe. Es geht vor allem darum, eine Geschichte zu erzählen, und die kleinen Nebenquests sind nicht dazu da, eine neue Fähigkeit oder eine auffällige neue Waffe freizuschalten, sondern um etwas anderes in der Welt zu erleben. Das ist deine Belohnung. Manch einer könnte argumentieren, dass es einfach und vielleicht ein bisschen zu leicht ist, aber es ist ein so schön gestaltetes Spiel, dass das nicht wirklich eine Rolle spielt, und sie würden den Sinn völlig verfehlen. Aus der Perspektive der Katze wirkt die Welt riesig und manchmal bedrohlich, aber sie kann auch gleichermaßen schön und herzerwärmend sein.

In Stray gibt es so viele Details zu bewundern. Ob es nun die Kombination aus Natur und Maschinen ist, die sich in der Gestaltung der Umgebungen widerspiegelt, das Geräusch der kleinen Pfoten der Katze, die auf den Boden klopfen, während sie läuft, oder die brillante Erzählweise – das Spiel strotzt nur so vor Charakter. Das Bild des kleinen Kätzchens, das in einem Wassereimer sitzt, während es einen Flaschenzug hinunterrutscht, ist jedoch einer der liebenswertesten Anblicke, die ich je in einem Spiel gesehen habe.

Stray sieht brillant aus – daran ändert auch die Umsetzung für Nintendo Switch nichts. Im direkten Vergleich merkt man zwar, dass Texturen schlechter aufgelöst sind und allgemein die grafische Gestaltung etwas heruntergeschraubt wurde, was hier aber dennoch toll umgesetzt ist.

Besonders im Handheld-Modus der Nintendo Switch OLED kommt die grafische Pracht von Stray zur Geltung!

Die Welt strotzt nur so vor Leben (ironischerweise) und die Entwickler haben einen Ort geschaffen, der die Neugier des Spielers weckt. Ich habe mich sofort mit dem Spiel verbunden gefühlt und wollte nicht nur so viel wie möglich über die Welt herausfinden, sondern auch so viel wie möglich von ihr erleben.

Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich an Stray ausmachen kann, ist seine Länge. Stray hat eine Spieldauer von etwa 5 bis 6 Stunden. Wenn du alle Aspekte des Spiels kennenlernen möchtest, kann man wahrscheinlich auch rund 10 Stunden in das Spiel stecken, um Stray zu 100 % abzuschließen. Ich habe jedoch jede Sekunde genossen und könnte es ohne weiteres noch einmal spielen. Die gute Nachricht ist, dass Stray nicht zum Vollpreis verkauft wird, sondern für 27,99 €, was mir sehr gut gefällt.

Alles in allem hat mich Stray überrascht, vor allem, weil ich annahm, es würde nur mit dem Katzen-Gimmick spielen. Aber hinter dieser Meisterleistung verbirgt sich eine fesselnde und emotionsgeladene Geschichte, die so gut funktioniert und einen völlig in die Welt eintauchen lässt. Ich kann mich an nichts Vergleichbares erinnern, und aus diesem Grund ist es ein Muss.

Technisch zeigt sich Stray auf Nintendo Switch von seiner besten Seite. Ab und an gab‘ es aber dennoch ein paar kleine Problemchen. So ist es mir passiert, dass die Position meiner Katze mal wechselte – sie ist also etwas durch die Gegend teleportiert worden. Darüber hinaus blieb sie einmal mit dem Kopf im Boden stecken, als sie den Teppich kneten wollte. Das passiert, wenn man aus einer höheren Ebene in die „Steppen“-Animation übergeht.

Stray
87 100 0 1
Trotz der ungewöhnlichen Perspektive ist das Spiel von Anfang bis Ende ein tolles Erlebnis, unabhängig davon, ob man ein Katzenfreund ist oder nicht.
Trotz der ungewöhnlichen Perspektive ist das Spiel von Anfang bis Ende ein tolles Erlebnis, unabhängig davon, ob man ein Katzenfreund ist oder nicht.
87/100
Total Score

Pro

  • Ein außergewöhnliches Spiel
  • Herzerwärmende Geschichte
  • Auf Nintendo Switch auch unterwegs immer dabei

Contra

  • Spielzeit etwas kurz
  • Ein paar Glitches
  • Katze lässt sich nicht streicheln (du bist die Katze)
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