Saftige Strategie
Hier wird der Garten zum Abenteuerspielplatz für kleine Helden. Nintendo inszeniert den floralen Mikrokosmus mit so viel Hingabe, dass eine alte Dose zwischen Ringelblumen fast wie ein gemaltes Stillleben anmutet. Die Welt der Pikmin ist größer als sie anfangs anmutet und sie öffnet sich mit jeder neuen Pikmin-Art und jedem neuen Weg den man freilegt. Stets gibt es gleich mehrere Aufgaben zu bewältigen und es lohnt sich, wenn ihr eure Helden und die Pikmin über die Spielwelt aufteilt. Während die einen gerade eine Mauer einreißen, können die anderen ein paar Gegner beseitigen oder Obst zu eurem Raumschiff, der Drake, bringen. Mit eurem Forscher-Dreigestirn begebt ihr euch auf die Suche nach dem Überlicht-Schlüssel, der es euch ermöglichen soll, wieder nach Hause zu fliegen. Dabei sammelt ihr fleißig Obst und Beeren, die ihr versaftet, um einerseits selbst zu überleben und andererseits einen Nahrungsvorrat für die Bewohner von Koppai anzulegen. Die Pikmin tragen für euch sämtliche Fundsachen artig zur Basis und räumen auch allerlei Hindernisse und Gegner aus dem Weg. Aber Vorsicht: Während sie etwas transportieren, können sie nicht kämpfen und sind den Fressfeinden schutzlos ausgeliefert.
Das kleine Einmaleins
Auf der Spielwelt können gleichzeitig maximal 100 Pikmin herumwuseln und Aufgaben absolvieren. Während ihr als Alph unterwegs seid, stehen Brittany und Charlie tatenlos herum. Es ist daher sinnvoll entweder einen zweiten Spieler mit ins Boot zu holen oder auf einen der anderen Captains zu wechseln, während die Pikmin von Alph gerade mit Aufgaben vertraut sind. Durch die Möglichkeit an drei unterschiedlichen Ort im Spiel gleichzeitig zu agieren, ist Pikmin 3 Deluxe deutlich anspruchsvoller und tiefgreifender als seine Vorgänger und gleichzeitig perfekt für Strategiefans geeignet. Wie schon in den Vorgängern gibt es auch beim dritten Pikmin-Ableger ein Zeitlimit in den jeweiligen Levels. Etwa 13 Minuten dauert so ein Tag und man wird nie sofort fertig mit allen Missionen. Schaut euch die Karte also genau an und teilt euch alles entsprechend ein.
Ein Game Over gibt es nicht. Sollten mal all eure Pikmin sterben, dabei machen sie Geräusche, die wirklich nicht schön anzuhören sind, spuckt die Zwiebel einfach ein neues Pikmin aus. Mit diesem könnt ihr euch dann um die Züchtung neuer Pikmin kümmern. Ebenfalls ist es möglich auf vorherige Tage zurückzuspringen, sollte man das Spiel von diesem Punkt aus nochmal beginnen wollen, um die verbleibende Zeit gegebenenfalls effizienter zu nutzen. Apropos Zeit: Wenn ein Tag endet, verlasst ihr mit euren Pikmin den Planeten und versaftet eure gesammelten Früchte. Sollten dabei Pikmin auf dem Feld zurückbleiben, werden diese von den Monstern gefressen, was es natürlich zu verhindern gilt. Damit ihr aber nicht die komplette Karte absuchen müsst, könnt ihr einfach mit der Drake “sprechen” um ein Signal auszusenden, wodurch die alleine herumirrende Pikmin ganz von selbst in die Nähe eures Raumschiffs zurückkehren. Praktisch! Übrigens: Wenn ihr Endgegnern Schaden zufügt, diese aufgrund der Zeit aber nicht mehr besiegen könnt, bleibt der Schaden für den nächsten Tag erhalten.
Während eurer Abenteuer erntet ihr Medaillen für die Früchte eurer Arbeit. Die Achievements sind dabei sehr vielfältig und reichen vom “sammeln einer Frucht” im Abenteuer, über “Gegner xy besiegt” und “x Piklopädie-Einträge erstellt”, bis hin zur Komplettierung des Spiels im “Ultra-Motiviert”-Modus. In der Piklopädie könnt ihr euch über Flora und Fauna des Planeten erkundigen. Dort erfahrt ihr allerlei wissenswertes über die Kreaturen.
Die Steuerung von Pikmin 3 Deluxe geht gut von der Hand. Sowohl im TV-Modus, als auch im Handheld-Modus, der Touchscreen findet aber keine Verwendung. Einen guten Eindruck davon bekommt ihr über die im Nintendo eShop kostenlos verfügbare Demoversion. Mithilfe der ZR-Taste könnt ihr, solltet ihr den Pro Controller nutzen, Gegner und Früchte anvisieren. Wer die Wiimote-Steuerung der Wii U-Version bevorzugte, kann auch mit allen Controllerarten auf die Bewegungssteuerung umstellen, wodurch ihr den Pointer lenkt. Es ist daher möglich mit zwei Joy-Con den Nunchuck und die Wiimote zu imitieren, was im Test allerdings nicht immer reibungslos vonstattenging, da wir öfter die Pointer-Position resetten mussten. Die Gyrosensoren der Joy-Con haben leider keinen Fixpunkt oder die Möglichkeit die räumliche Position eurer Nintendo Switch-Konsole beziehungsweise des Fernsehers zu ermitteln. Solltet ihr übrigens einmal nicht weiterkommen, könnt ihr auf dem Steuerkreuz nach oben drücken und erhaltet so einen nützlichen Tipp, sowie eine Wegmarkierung.