Fairy Tail für Nintendo Switch – Ein magisches Abenteuer, ja oder nein?

Daniela Lönnendonker
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Das Gameplay

Wir kennen die Bedeutung vom Wort ‚aufgeben‘ nicht!

Fairy Tail für Nintendo Switch ist ein rundenbasiertes Rollenspiel mit interessanten Faktoren, die das Spiel ganz gut auflockern. Man spielt anfangs in einer dreier Konstellation, welche man aus den befreundeten Charakteren zusammenstellen kann. Im Laufe der Zeit mit dem Gewinnen von Erfahrungen und dem Erspielen von immer höheren Gildenrängen kann man mehr Team-Mitglieder auswählen. Insgesamt gibt es 16 spielbare Charaktere, aus denen man auswählen kann. Ganz RPG-typisch kann man die Sympathie zwischen den Charakteren erhöhen durch spezielle Aufgaben und Story-Abschnitten. Auch spielt man im Laufe der Zeit erst die Charaktere zum Teil frei, zum Beispiel kann man Gajeel Redfox erst dann auswählen, wenn man bei dem großen Magier Wettkampf teilnimmt. Vorher beschränkt es sich auf die bekannten Magier Lucy, Natsu, Wendy, Gray und Erza.

Wie bereits erwähnt, beginnt man das Spiel mit dem Kampf gegen Hades, dem Gildenleiter der dunklen Gilde Grimoire Heart. Dieser Kampf dient uns als Tutorial für die Kämpfe im Spiel. Bereits dort merkt man, dass Fairy Tail auch strategisches Denken erfordern kann. Verschiedene Angriffe haben verschiedene Reichweiten. Es gibt ein RPG-typisches Stärke und Schwäche Verhältnis der Angriffe, die gerade gegen schwerere Gegner beachtet werden sollten. Auch gibt es Angriffe, die uns entweder helfen, oder schwächen können, von Debuffs wie vergiftet, brennen und frieren, bis zu Buffs wie Rüstungs-Plus, Angriffs-Plus und Heilungen ist alles vertreten. Das Gameplay der Kämpfe ist ansprechend und für RPG-Fans keine Neuerung, aber es ist gut umgesetzt. Wenn man sein „Second Origin“, also seinen zweiten magischen Container geöffnet hat, kann man noch mächtigere Angriffe, oder im Fall von Natsu zum Beispiel Dragon Force, eine erweiterte Dragon Slayer Fähigkeit, ausführen. Auch kann man, wenn die „erwacht“ Leiste voll ist, diese nutzen, um schwere Angriffe abzuwehren.

Ein weiteres Element im Kampf-Gameplay sind, wie man vielleicht aus Xenoblade Chronicles noch in Erinnerung hat, Angriffsketten und mächtige Finisher, die man verwenden kann. Diese wirken teilweise ziemlich übermächtig, in anderen Kämpfen wiederum nicht.

Das Story-Gameplay ist gut aufgebaut. Wir können Teile unserer Gilde nach und nach Verbessern um Boni zu erhalten, sei es, dass wir mehr Jewels (Die typische Währung in Fiore) von Aufgaben bekommen, oder mehr bzw. bessere Lacrima herstellen können, bis hin zum Aufwerten der Bibliothek, die inaktiven Charakteren dann mehr Erfahrungspunkte geben. Denn wie in allen Rollenspielen, leveln wir unsere Charaktere durch das Abschließen von Aufgaben und Besiegen von Monstern auf, wodurch Statusse erhöht werden, neue Angriffe freigespielt werden, bis hin zur Charakterverbesserung, wodurch wir für den Charakter spezifische Verbesserungen bekommen.

Diese Charakterverbesserungen sind ein wichtiger Punkt im Spiel, der mir persönlich gefällt. Bis zu einem gewissen Punkt braucht man nichts weiter tun, als Aufgaben abzuschließen, aber dann muss man die Charaktergeschichten spielen, um weitere Verbesserungspunkte bekommen zu können. Diese können von einer zweiten Angriffsfähigkeit bei Kettenangriffen, bis zu zusätzlichen Lacrima-Slots und Charakter-Outfits reichen.

Lacrimas sind magische Kristalle mit speziellen Eigenschaften. Diese können von generellen Boni, wie Giftresistenz bis zu Charakter-spezifischen Eigenschaften reichen. Es lohnt sich, die Reichweite der erstellbaren Lacrimas zu erweitern um so immer bessere Lacrimas ausstatten zu können. Praktisch hierbei finde ich, dass man das System aussuchen lassen kann, welche Lacrimas zu den verschiedenen Charakteren am besten passen.

Die Grafik und Technik des Spieles

Es ist Liebe die uns stark macht aber, es ist auch Liebe die uns schwach macht.

Grafisch ist Fairy Tail auf den ersten Blick sehr schön und passend. Die Spielszenen und Storysequenzen sind stimmig, aber bald bemerkt man leider verwaschene Texturen und man wird auf der Nintendo Switch im Handheld Modus, so wie auch im TV Modus verstärkt Ruckler erkennen. Diese Ruckler betrifft nicht nur die 3D-Grafik, sondern auch Texteinblendungen. Hier bemerkt man auch den nächsten Wermutstropfen: Das Spiel hat nur eine japanische Sprachausgabe, wobei hier, ähnlich wie bei Sword Art Online, nicht jeder Charakter eine eigene Sprachausgabe besitzt, was dann durch Textboxen gelöst wurde. Das Spiel ist zudem nur in französischer und englischer Übersetzung zu haben. Diese Übersetzungen sind gut umgesetzt, wobei ich jedoch Französisch nicht fließend spreche. Deutsche Bildschirmtexte sucht man leider vergebens – schade!

Grafisch wurden leider ebenso einige Abkürzungen genommen. Wer denkt, dass alle bekannten Charaktere aus den verschiedenen Story-Abschnitten zu sehen sind, der wird enttäuscht sein. Zum Beispiel sind die Trimens nicht wirklich zu sehen im Wettkampf der Magier, sondern nur Ichiya. Von Sabertooth sieht man auch nicht alle Charaktere, sondern nur Rogue, Sting und Yukino. Andere manchmal durch Sprachrollen erscheinende Charaktere sind nur anhand von Bildern dargestellt. Dasselbe leider auch mit Lucys Stellargeistern. Wirklich animiert sieht man nur einige ihrer engsten Stellargeister wie Loke/ Leo der Löwe, Aquarius, Virgo und natürlich Nikora der kleine Hund. Die anderen erscheinen in den Kämpfen auch mithilfe von Bildern und der typischen Herbeirufung von Lucy, sodass Fans von Scorpio zum Beispiel in die Röhre schauen, da dieser nicht animiert wurde.

Am stärksten habe ich das bei dem Wettkampf der Magier gemerkt, denn alle Gilden wurden aufgerufen, aber teilweise wurde gar nichts gezeigt oder gesprochen von diesen Gilden, andere haben, wie bereits erwähnt, nur einen Charakter dargestellt, was gerade bei Blue Pegasus seltsam aussieht, wenn von dem ganzen Team dort nur Ichiya in der Ecke steht mit seiner typischen Pose. In solchen Situationen scheint Fairy Tail etwas lieblos behandelt worden zu sein, wodurch das Gefühl entsteht, den Entwicklern hätte noch etwas mehr Zeit gefehlt.

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