Lange haben wir warten müssen, seitdem Famicom Detective Club: The Missing Heir und Famicom Detective Club: The Girl Who Stands Behind für Nintendo Switch erschienen sind.
Doch das Warten hat nun ein Ende. Mit Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club (im Verlauf des Tests abgekürzt mit Emio – Der lächelnde Mann) kommt jetzt ein weiterer Teil der beliebten Spielereihe auf Nintendo Switch. Eine kostenlose Demoversion, welche die ersten drei Kapitel zugänglich macht, ist im Nintendo eShop erhältlich.
Nintendo hat uns freundlicherweise die Möglichkeit gegeben, das Spiel vorab für euch zu testen. Emio – der lächelnde Mann: Famicom Detective Club ist ein Adventure Spiel, welches am 29. August 2024 erscheint und für alle Spieler ab 16 Jahren geeignet.

Findet die Verknüpfung zwischen dem Mord, der urbanen Legende und dem Serienmord
Einige Charaktere werden uns auch hier wieder bekannt vorkommen. Wir spielen wieder den jungen männlichen Protagonisten, der als Jungdetektiv unter Shunsuke Utsugi agiert. Uns zur Seite, steht Ayumi, welche in der gleichen Detektei als Jungdetektivin arbeitet.
Das Spiel beginnt, wie es für Detektivspiele, wie auch in den Krimi-Serien typisch ist, mit einem Mord. Der Mittelschüler Eisuke Sasaki wurde tot aufgefunden. Über seinem Kopf eine Papiertüte mit einem aufgemalten lächelnden Gesicht gestülpt.
Wir werden als externe Aushilfskräfte von der Polizei zum Tatort gerufen. Hauptkommissar Kamada bittet uns, unsere detektivische Expertise mit in die Untersuchungen zu bringen. Jedoch direkt zu Anfang bereits haben wir die ersten Hürden. Eine junge Kommissarin namens Junko Kuze ist sehr regel vernarrt und verhagelt uns immer wieder die Untersuchungen.
Was tut man, wenn man keine Hilfestellung von der Polizei erwarten kann? Richtig. Man ermittelt auf eigene Faust und klärt immer nur die Punkte ab, sobald man etwas mehr weiß, was dem Fall helfen kann.
Schnell wird uns klar, dass es eine Verbindung zwischen der Papiertüte und einer urbanen Legende, namens Emio – der lächelnde Mann gibt. Während der Protagonist den Tatort untersucht und hauptsächlich mit der Polizei den Kontakt hält, gehen wir mit Ayumi zur Mittelschule, um zu ermitteln. Dort lernen wir zum ersten Mal von der urbanen Legende des lächelnden Mannes. Dadurch, dass Ayumi und der Protagonist sich aufteilen und ermitteln, kommen so viele wichtige Informationen, die bei der Lösung des Falles helfen können, zusammen.
Wir kombinieren am Ende unserer täglichen Ermittlungen unsere Erkenntnisse und finden so heraus, dass der Mord an Eisuke nicht nur gravierende Ähnlichkeiten mit der urbanen Legende von Emio – dem lächelnden Mann hat, sondern auch viele Gemeinsamkeiten zu einer Mordserie von vor 18 Jahren, in welcher 3 Mädchen im Teenageralter ermordet wurden und eine Papiertüte, mit einem lächelnden Gesicht darauf, über den Kopf gestülpt bekommen haben.
Im Verlauf der Ermittlungen finden wir immer wieder kleinere Ungereimtheiten oder Dinge, die uns auffallen. Sei es vermisste Menschen, deren Verbleib wir nicht kennen, oder verschwiegene Fakten. Dadurch ist die Lösung nicht direkt gefunden, sondern man muss weiter ermitteln, mehr nachhaken und alle Tools, die uns gegeben wurden, nutzen, um zur Lösung zu kommen.
Wir müssen uns die Umgebung und auch Menschen, Schilder und sonstige Dinge genau ansehen, manchmal müssen wir über das gleiche Thema mehrmals nachhaken oder es wird erst ein weiterer Hinweis oder ein Thema freigeschaltet, wenn wir über das, was wir bereits wissen, nachdenken.

Aus Spoilergründen werden wir nicht weiter auf die Story und Hinweise beziehungsweise Ermittlungen eingehen. Denn eigentlich ist alles, was man weiter sagen kann, schon zu viel.
Lasst die Ermittlungen beginnen
Das Gameplay wurde hier nicht wirklich verändert und das ist gut so. Wie beim Vorgänger auch, müssen wir Befragen und Zuhören, Gegenden, Menschen und Gegenstände erkunden, Nachdenken und am Ende der Ermittlungstage kombinieren.
Hierbei ist es nicht immer simpel, wodurch die Story auch nicht immer geradlinig ist. Manchmal stehen wir da und wundern uns, was wir denn noch fragen sollen und schauen uns alle Gegenstände an in der Hoffnung, dass wir was Neues entdecken. Dabei mussten wir einfach nur nochmal über das Gesagte nachdenken und wir bekommen dann den Hinweis: Wir sollten mal über das Motorrad sprechen …
Erst dann bekommen wir die Möglichkeit, nochmal neu zu befragen. Hier muss man schonmal seine grauen Zellen anstrengen. In anderen Situationen müssen wir befragen, dann einen Gegenstand nehmen, danach nochmal befragen und erst dann bekommen wir den Hinweis, dass wir den Ort wechseln können.
Grafisch und soundtechnisch ist Emio – Der lächelnde Mann solide und knüpft gut an den Vorgänger an.
Die Zeichnungen und Settings sind wieder sehr stimmig, gut ausgearbeitet und fangen die Stimmung, die durch die Story entstehen soll, sehr gut ein. Bei Spielen konnte man auch hier wieder nachvollziehen, wenn etwas unheimlich oder spannend sein sollte. Untermalt wird das ganze immer mit passender Hintergrundmusik, die sich nie in den Vordergrund drängt. Die Musik unterstreicht die jeweiligen Stimmungen, die in den Situationen herrschen soll, gut. Wenn man sich beim Spielen auf die Musik etwas konzentriert, wirkt sich manchmal repetitiv, was jedoch für das Spiel an sich nicht wichtig ist. Denn der Hauptfokus liegt auf jeden Fall auf der Story und den Ermittlungen, die wir führen.

Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club ist ein grundsolides Ermittlungsspiel mit sehr gut ausgearbeiteter Story
In der ganzen Zeit, die ich Emio – Der lächelnde Mann, getestet habe, habe ich immer wieder nicht nur einen Verdächtigen, sondern, gerade bis zur Mitte des Spiels, wirklich mehrere Verdächtige gehabt. Es kam immer wieder ein Curveball, welcher einen von dem Pfad herunterbringen konnte und das Spiel spannend gehalten hat.
Erst im späteren Verlauf, wenn man mehr und mehr Indizien gesammelt hat, hat sich der Verdacht mehr und mehr erhärtet und der Weg dahin war trotzdem nicht langweilig.
Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club ist ein fesselndes, gut umgesetztes und grundsolides Ermittlungs-Abenteuer mit Lust nach mehr. Ich hoffe, dass dies nicht der letzte Teil der Spielereihe war, denn es gibt zu wenige solcher Spiele für Nintendo Switch und andere Plattformen, wenn man die Phoenix Wright/Apollo Justice-Reihe außen vor lässt.
Von mir, der ein Krimi-fan ist und gerne ermittelt und Sachverhalte zusammenfügt, bekommt das Spiel eine klare Kaufempfehlung.
Emio - Der lächelnde Mann: Famicom Detective ClubPro
- Fesselnde Story, die nicht linear wirkt
- Gut geschriebene und abwechslungsreiche Charaktere
- Solides Gameplay
- Passende Grafik, die die Stimmung gut einfängt
- Insgesamt gut an Vorgänger angeknöpft
Contra
- Gameplay nicht neu erfunden, daher vielleicht für einige zu simpel
- Visual Novel-esk und daher textlastig
- Soundtrack stark im Hintergrund und manchmal etwas repetitiv