Donkey Kong Country: Tropical Freeze

Patrick Kirst
Donkey Kong Titel

Ja, ich gebe zu: Auf Wii U habe ich Donkey Kong Country: Tropical Freeze nicht gespielt, obwohl mir jeder dazu geraten, doch einmal in das neueste Spiel aus dem Hause Retro Studios zu schauen. Bis jetzt ist das nicht geschehen. Das hat sich jedoch geändert, als mir der Chef das Muster der Portierung für Nintendo Switch vor die Nase gesetzt hat. Konnte das Spiel mich begeistern oder war die Abstinenz bisher gerechtfertigt? Das erfahrt ihr im folgenden Test zu Donkey Kong Country: Tropical Freeze für Nintendo Switch.

Fast wie früher

Zum ersten Kontakt mit dem Franchise führte das Weihnachtsfest 1994, bei dem der Erstling für das Super Nintendo unter dem Weihnachtsbaum lag. Doch anders als im ersten Teil wird nicht nur der Bananen-Vorrat der Kongs gestohlen, sondern die fiesen Viehkinger versuchen genau an Donkeys Geburtstag die gesamte Insel mit einem magischen Horn zu vereisen. Das kann das Oberhaupt der Kong-Familie nicht auf sich sitzen lassen und zieht, wie zu besten Zeiten, in ein Jump&Run-Abenteuer der besonderen Güte.

In den kommenden Stunden kämpft ihr euch mit den anderen Mitgliedern der Affenbande, Dixie, Diddy und Cranky, durch eine wunderschön gestaltete 2D-Kulisse, taucht in den typischen Unterwasserlevels und hüpft schön animierten Widersachern auf den Kopf. Natürlich gesellen sich im Verlauf des Spiels verschiedene Bosskämpfe dazu, zu denen wir an dieser Stelle jedoch nichts verraten möchten.

Sammelspaß für Groß und Klein

Garniert werden die Level mit der motivierenden Suche nach den serientypischen KONG-Symbolen, Puzzleteilen oder versteckten Ausgängen, mit denen ihr geheime Level freischalten könnt. Ihr merkt vielleicht schon, dass die Level bis obenhin mit Möglichkeiten vollgestopft wurden, die euch dazu einladen nicht nur einmal eine Stage zu spielen.

Apropos serientypisch: Natürlich haben auch die bekannten Lorenfahrten ihren Weg in Spielgefunden. Weitere Auflockerung findet durch Level statt, in denen ihr mit Hilfe eines Raketenfaß durch die Stage gleitet. Dabei wird stets euer Geschick und eure Reaktionsgeschwindigkeit getestet. Allgemein ist der Schwierigkeitsgrad ein wenig höher angesiedelt, als beispielsweise bei Kirby: Star Allies – ohne jedoch unfair zu wirken.

Doch auch im normalen Spielverlauf wird es nie öde. So müsst ihr euch gegen die Umgebung zu wehr setzen, mit Wasserfrüchten die feurige Umgebung löschen oder aber auch unter Zeitdruck geschwind zum Ende eines Levels kommen. Garniert wird das ganze mit verschiedenen Unterwasserleveln, in denen euch die Suche nach den nächsten Luftblasen, die Schweißperlen auf die Stirn treiben kann.

Let’s get Funky

Während sich Funky Kong auf der Wii U noch vornehm zurückgehalten hat, könnt ihr ihn auf Nintendo Switch nun auch verkörpern. Dazu müsst ihr jedoch beim Spielstart den Funky-Modus auswählen. Anschließend flitzt ihr mit dem namensgebenden Affen durch das Spiel und habt so ziemlich alle Fähigkeiten der Kong-Familie am Start, wie beispielsweise Dixies Haarpropellerflug. Außerdem besteht keine Gefahr des Ertrinkens, falls ihr euch in einer der Unterwasser-Stages verhaspeln solltet. Insgesamt ist der Modus für unerfahrene Spieler eine Bereicherung, damit auch diese in das Abenteuer eintauchen können.

Davon abgesehen hat Funky Kong noch immer seinen Shop, in dem ihr euch neue Leben, kurzeitige Unverwundbarkeit oder aber Squawks als Puzzleteil-Finder zulegen dürft. Die nötigen Münzen sammelt ihr übrigens auch in den abwechslungsreichen Level.

Technisch einwandfrei

Natürlich stellt sich auch bei der Portierung des ersten HD-Abenteuers der Kong Familie die Frage, wie gut ist die Portierung auf Nintendo Switch gelungen? Wir können sagen: Sehr gut! Egal ob im TV- oder Handheld-Modus, ihr erlebt das Abenteuer stets in sehr guter Qualität. Dem technischen Aspekt steht auch das Artdesign in nichts nach. Stilistisch stark sind in diesem Zusammenhang vor allem die Level, die in der Dunkelheit stattfinden und in denen ihr nur die typischen Merkmale der Charaktere hervorgehoben seht – wie beispielsweise Donkeys rote Krawatte.

Auch stellt sich im Verlauf des Abenteuers nie ein Gefühl ein, dass man mit der Wiederholung von Spielelementen genötigt wird, die den Titel einfach strecken. Die Retro Studios haben gute Arbeit geleistet, die auch RARE zur besten Zeit nicht hätte besser machen können.

An dieser Stelle hervorzuheben ist übrigens auch der fantastische Soundtrack, der einmal mehr von Komponist David Wise stammt. Neben den typischen Ohrwurm-Melodien finden auch Stücke einen Platz, die atmosphärischer kaum sein könnten. Stellenweise passt sich die Musik einfach perfekt dem Übergang in ein anderes Szenario an, was einfach ein ganz großes Kunstwerk ist. Spätestens wenn aber bekannte Melodien mit neuen Arrangements präsentiert werden, dürften Serienveteranen zustimmend Nicken.

Unsere Wertung
  • 9/10
    Donkey Kong Country: Tropical Freeze - 9.0/10
9/10

Auch auf Switch stark

Auch wenn Donkey Kong Country: Tropical Freeze von einem anderen Studio entwickelt wurde als noch die ersten Ableger, könnte man meinen es hat nie ein Entwicklerwechsel stattgefunden haben. Das Spiel wirkt wie aus einem Guss: Aufregende Jump & Run-Kost, interessante Gameplay-Einwürfe und ein knackiger Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass nie Langeweile aufkommt. Noch dazu gibt es in den Stages allerhand zu entdecken, sodass ihr das Spiel sicherlich nicht nur einmal anrühren werdet. Für Spieler, die bisher noch nicht den Genuss des Titels gekommen sind und auch nur ein wenig mit Plattformern anfangen können, ist Donkey Kong Country: Tropical Freeze ein Pflichtkauf.

User Review
5 (2 votes)
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Trustpilot