Dead Cells – Metroidvania vom Feinsten

Spielend Leicht
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Im Zeitalter der regenerierenden Health Bar, der nachträglich hinzugefügten Rewind-Funktion bei Oldschool Klassikern oder des Very-Easy-Story-Driven-Schwierigkeitsgrads will ein Spiel Marke „Kill-Die-Learn-Repeat“ sich am Markt behaupten können? Und – das kann ich euch sagen– das tut es. Die Rede ist von Dead Cells, das es nicht nur für die Switch, sondern auch für alle anderen gängigen Plattformen gibt.

Permadeath als Gegentrend

Versagen gehört hier zur Genre-Konfession. Startet ihr anfangs als unterpowerter Held, levelt ihr durch euer Versagen nach und nach so derart auf, dass richtig Spielspaß entsteht – weil ihr immer mehr mit eurer Umgebung zurechtkommt. Das genaue Gegenteil davon ist übrigens der Perma-Death. Den gibt es zwar so nicht allzu oft in Videospielen bis auf ein paar Modi bei Diablo wo ihr euren mühsam aufgelevelten Char in die ewigen Jagdgründe schickt, aber einige engagierte Gamer haben sich auf die Fahne geschrieben, dass wenn sie z.B. bei Far Cry sterben sie das Game auch nie mehr anfassen werden. Da ergibt sich bei Spielen ein ganz anderer Schwierigkeitsgrad und Nervenkitzel.

Aus Fehlern lernen

SO solltet ihr jedenfalls nicht an Dead Cells herangehen. Denn dann seid ihr schon kurz nach Erwachen im Verlies wieder tot und könnt dieses großartige Game gar nicht erleben. Und damit entgehen euch die Geheimnisse der Insel. Was sich jetzt aber nach einem storylastigem Game anhört, ist keines – denn irgendeine Rahmenhandlung braucht jedes Spiel. Nein, hier steht vielmehr der schnelle und geschmeidige Spielablauf im Vordergrund gepaart mit der Freude am Entdecken. Dabei hüpft ihr butterweich animiert durch die hübsch geratenen Level und Gegner, so dass es ein wahrer Augenschmaus ist. Nur wenn ziemlich viel auf dem Bildschirm los war, hatte ich bei der uns zur Verfügung gestellten Switch-Version das Gefühl, dass die Framerate unter 30 gesunken ist. Der schöne Soundtrack und kleine Gimmicks der Entwickler, dass ihr die Nahrungsitems im Castlevania-Stil oder ganz vegetarisch dargestellt haben könnt, verraten genauso die Liebe zum Detail wie ein Modus für Internet-Streamer.

Es macht wirklich Laune nach und nach in das Gameplay zu versinken. Und bevor der Spielablauf zu wiederholend wird, gibt es kleine Herausforderungen zu meistern. So zerstört ihr Türen anstatt für das Öffnen mit IN-Game-Währung zu bezahlen und werdet mit Flüchen belegt. Na was macht man nicht alles um an ein neues Item zu kommen. Hoffentlich sterbt ihr dafür nicht beim nächsten Treffer, wenn ihr euch den nächsten zehn Gegnern widmet. Tut ihr das – ist alles weg. Und ihr fangt in bester roquemanier wieder von vorne und dann wieder von vorne an. Weil ihr aber hier ganz von vorne der Karte anfangen müsst, sind die ersten Plattformen dann wirklich nach einiger Zeit etwas ausgelutscht. Aber ich kann hier ja nicht nur loben, sondern muss ja auch etwas kritisieren.

Schönes Scheitern schadet nicht

Dead Cells schafft dabei etwas – was viele Spiele nicht mal bei geradlinigem Spielablauf schaffen. Man versinkt im Gameplay, freut sich aufgrund des Scheiterns und hat Lust weiterhin die Spielewelt zu erkunden. Und das obwohl hier sterben zum Prinzip gehört. Das liegt unter anderem daran, dass ihr immer abwechslungsreiche Monster und Level-Abschnitte erlebt, wobei das Game herausfordernd aber nie unfair bleibt. Und das ist das Geheimnis guten Game Designs – den Spieler zu fordern – vielleicht auch etwas zu überfordern, um ihm im Scheitelpunkt seiner Anstrengungen dann das Erfolgserlebnis zu verschaffen. Und wenn der Zocker es dann doch nicht packt? Kein Problem – dann darf er eben nochmal ran. Und wir machen das sehr gerne. Aber bei dem ganzen Lob noch ein Kritikpunkt an die Entwickler, um auch die zu Höchstleistungen anzuspornen: Beim nächsten Teil dann bitte mit etwas mehr Story, ja? Sonst habt ihr das hier schon sehr gut gemacht.

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