Hideki Kamiya, der kreative Kopf hinter der Bayonetta-Reihe, hat kürzlich einige spannende Einblicke in seine ursprünglichen Pläne für die Serie gegeben. Kamiya verließ PlatinumGames Ende 2023 und gründete sein eigenes Studio Clovers, wo er nun an einer Okami-Fortsetzung in Zusammenarbeit mit Capcom arbeitet. In einem neuen Video sprach Kamiya über seine Ideen für die Zukunft von Bayonetta und räumte mit einigen Missverständnissen auf.
Bayonetta 3 war nicht das geplante Ende
Obwohl Bayonetta 3 oft als Abschluss einer Trilogie gesehen wird, betonte Kamiya, dass dies nie sein Ziel war:
Ich höre oft, dass ich die Serie mit Bayonetta 3 beenden wollte. Das ist absolut falsch. Ich wollte nur einen markanten Einschnitt setzen – einen Übergangspunkt. Für mich war Bayonetta 3 der Beginn eines neuen Kapitels, nicht das Ende.
Kamiya erklärte, dass er die Serie nach dem dritten Teil neu starten wollte – mit frischer Geschichte und überarbeitetem Spieldesign:
Ich habe darüber nachgedacht, eine neue Trilogie zu starten, die zu einem weiteren Kapitel führt. Ich wollte nicht nur die Geschichte neu beginnen, sondern auch das gesamte Spielsystem überarbeiten. Es sollte ein echter Neustart sein – in Story und Gameplay.
Spin-offs und verlorene Möglichkeiten
Kamiya hatte zudem gehofft, die Geschichte von Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon weiter auszubauen, doch auch hier gab es Hindernisse:
Ich wollte die Geschichte von Cereza and the Lost Demon mit Abebe Tinari weiterführen. Wir haben sogar locker darüber gesprochen, wohin Cereza als nächstes reisen könnte. Aber Tinari hat das Studio ebenfalls verlassen, also ist diese Vision vorerst gestorben.
Singularity und das Multiversum
Ein weiteres Thema war die Darstellung des Hauptgegners Singularity in Bayonetta 3. Kamiya räumte ein, dass die Figur möglicherweise etwas zu kurz kam, verteidigte jedoch seine Entscheidung:
Ich wollte nicht den gleichen Fehler machen wie bei Bayonetta 1, wo der letzte Boss Balder eine lange Erklärung abgab, die den Spielfluss unterbrach. Stattdessen habe ich versucht, die Dialoge kompakter zu halten. Das hat vielleicht dazu geführt, dass einige Spieler Singularitys Hintergrund als unterentwickelt empfunden haben.
Er betonte auch, dass die Multiversum-Thematik, die in Bayonetta 3 eine zentrale Rolle spielt, bereits seit dem ersten Teil der Serie angedeutet wurde:
Multiversum ist von Anfang an ein Teil der Serie. Es war immer ein Thema, das ich weiter erforschen wollte.