US-Zölle auf Videospielimporte: ESA warnt vor negativen Auswirkungen

Die Entertainment Software Association (ESA), die führende Spieleunternehmen wie Microsoft, Sony und Nintendo vertritt, äußert Besorgnis über die neuen Importzölle von US-Präsident Donald Trump. Besonders betroffen sind Videospielgeräte und verwandte Produkte, die aus Kanada, Mexiko und China in die USA importiert werden.

ESA fordert transparente Konsultation mit der Branche

In einer Stellungnahme gegenüber Kotaku betonte die ESA:

Zölle auf Videospielgeräte und verwandte Produkte würden Amerikaner aller Altersgruppen im ganzen Land betreffen. Wir fordern die Regierung auf, in einem transparenten Prozess mit der Privatwirtschaft zusammenzuarbeiten, um erhebliche Schäden für Verbraucher und eine der am schnellsten wachsenden Unterhaltungsbranchen in den USA zu vermeiden.

Die ESA befürchtet, dass die neuen Handelsbarrieren zu höheren Preisen für Konsolen und Spiele führen und damit sowohl die Branche als auch die Verbraucher stark belasten könnten.

Neue US-Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China

Am Wochenende kündigte Trump eine 25-prozentige Abgabe auf kanadische und mexikanische Waren sowie eine zusätzliche 10-prozentige Steuer auf chinesische Importe an. Diese Maßnahmen sollten ab Dienstag in Kraft treten.

Am Montag meldete jedoch die BBC, dass die geplanten Zölle für Mexiko vorerst um einen Monat ausgesetzt wurden, nachdem die beiden Länder eine neue Vereinbarung zur Bekämpfung des Drogenhandels getroffen hatten.

Auch die Europäische Union könnte von US-Handelszöllen betroffen sein. Trump deutete jedoch an, dass mit Großbritannien eine separate Einigung möglich sei.

Mögliche Folgen für die Videospielbranche

Experten warnen, dass die neuen Handelszölle erhebliche Auswirkungen auf den US-Markt für physische Videospiele haben könnten.

Mat Piscatella, Executive Director für Videospiele beim Marktforschungsunternehmen Circana, erklärte auf Bluesky:

Mit 25-prozentigen Zöllen auf Importe aus Mexiko rechne ich mit einem deutlichen Rückgang der physischen Veröffentlichungen von Disc-basierten Spielen in den USA, da ein Großteil der Produktionsinfrastruktur in Mexiko angesiedelt ist.

Alright, well, video games.With 25% tariffs on imports from Mexico on the way, I can see a sharp downtick in the number of disc-based games that get released physically in the US, as much of that production infrastructure is in Mexico.If they do get made, I expect higher prices both phys & dig.

Mat Piscatella (@matpiscatella.bsky.social) 2025-01-21T14:38:47.618Z

Sollten weiterhin physische Spiele produziert werden, erwartet der Analyst steigende Preise – sowohl für Disc-basierte als auch für digitale Versionen.

Ich gehe davon aus, dass die digitalen Verkaufspreise angehoben werden, um mit den physischen Preisen auf einem Niveau zu bleiben. Sicher ist jedoch: Keine dieser Maßnahmen ist gut für den Markt physischer Videospiele.

Die geplanten Zölle könnten also nicht nur die Produktionskosten für Konsolen und Spiele in die Höhe treiben, sondern auch das Angebot physischer Spiele drastisch reduzieren. Ob die US-Regierung auf die Forderung der ESA nach einem transparenten Dialog mit der Branche eingeht, bleibt abzuwarten.

Ein Kommentar
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  1. Ich frage mich ja immer in der heutigen Zeit wie hoch sind wirklich die Kosten für die reine Herstellung der physischen Versionen und ob nicht eher die ganze Logistik mehr Kosten verursacht… Wenn man nun an DVD/Blue Rays denkt und was man da für Preise zahlt…

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