Die neuen Game-Key Cards für die Nintendo Switch 2 sorgen nach wie vor für Diskussionen in der Gaming-Community. Während einige Publisher die Maßnahme begrüßen, stoßen die Softwareschlüssel-Karten bei vielen Spielern und Teilen der Industrie auf deutliche Ablehnung.
Was sind Game-Key Cards – und warum sind sie umstritten?
Softwareschlüssel-Karten sollen eine Mittelweg-Lösung zwischen den klassischen „Code-in-a-Box“-Veröffentlichungen und traditionellen Spielmodulen mit vollem Spielinhalt sein. Die Idee: Käufer erhalten eine physische Karte mit einem Aktivierungscode, laden das Spiel dann aber komplett aus dem Internet herunter.
Kritiker bezeichnen die Methode als verbraucherfeindlich, denn: Sobald Nintendo irgendwann die Server abschaltet, werden die Karten nutzlos – ein dauerhaftes physisches Eigentum, wie es Sammler schätzen, ist nicht mehr gegeben.
Umfrage: Fast 70 % lehnen Game-Key Cards ab
Laut einer aktuellen Umfrage von Nintendo Life gaben fast 70 % an, dass sie keine Game-Key Card-Veröffentlichungen kaufen möchten. Auch Entwickler und Publisher äußern sich zunehmend kritisch zu dem System.
Einer von ihnen ist Ryan Brown von Lost in Cult, der sich erneut auf Social Media zur Thematik äußerte. Dort rief er Studios aktiv dazu auf, sich bei ihm zu melden, wenn sie ihre Spiele richtig physisch veröffentlichen wollen:
„Spieler wollen keine Game-Key Card-Releases. Wenn euer Studio eine physische Version für Switch 2 plant – meldet euch bei uns.“
Warum machen viele Publisher trotzdem mit?
Ein kürzlich aufgetauchter Leak liefert einen interessanten Einblick, warum sich viele Studios trotz Kritik für Softwareschlüssel-Karten entscheiden:
Wer ein physisches Spiel auf Switch 2 veröffentlichen will, muss dafür eine 64-GB-Karte von Nintendo kaufen. Es gibt keine kleineren Speichervarianten mehr, wie sie noch bei der ersten Switch-Generation angeboten wurden.
Das macht kleinere Releases auf physischen Spielmodulen extrem teuer – Softwareschlüssel-Karten sind für viele Studios daher ein Kompromiss, um überhaupt noch eine physische Präsenz im Handel zeigen zu können.
Laut dem japanischen Beratungsunternehmen Kyos Inc sind viele Publisher mit der Entwicklung sogar zufrieden (via Bloomberg):
Publisher danken Nintendo für die Einführung der Game-Key Cards, angesichts der steigenden Produktionskosten für physische Medien.
Nintendo selbst verzichtet auf Game-Key Cards
Interessanterweise gab Nintendo offiziell bekannt, dass keine Erstanbieter-Spiele mit Softwareschlüssel-Karten veröffentlicht werden. First-Party-Titel wie Mario Kart World, Donkey Kong Bananza oder Metroid Prime 4 werden also weiterhin als vollwertige physische Versionen angeboten – was den Frust bei Fans über Drittanbieter-Lösungen nur verstärkt. Allerdings kosten somit auch Spiele von Nintendo gute 80 bis 90 €.