Die Tage werden wieder kürzer, man hält sich mehr im Haus auf – und was gibt es da Passenderes als ein schönes, stressfreies Cozy Game für regnerische, kühle Tage?
Dank Marvelous hatten wir die Chance, Story of Seasons: Grand Bazaar vorab ausführlich auf der Nintendo Switch 2 zu spielen und zu testen. Bildvergleiche mit der Switch-1-Version zeigen nur minimale Unterschiede, weshalb wir davon ausgehen können, dass die Switch-1-Version ähnlich stabil läuft wie die Switch-2-Version, über die wir hier heute berichten.
Story of Seasons: Grand Bazaar erscheint am 27. August 2025 für Nintendo Switch 2, Nintendo Switch und Steam.
Es handelt sich um eine Neuauflage des ursprünglich für Nintendo DS erschienenen Harvest Moon DS: Grand Bazaar, das in Japan unter dem Titel Bokujō Monogatari: Yōkoso! Kaze no Bazāru e (Ranch Story: Welcome! to Wind’s Bazaar) bekannt ist.
Story of Seasons
Eine Reihe voller Bauernhof-Simulationen
Story of Seasons dürfte für viele Cozy-Game-Spieler:innen bereits ein Begriff sein. Wer es nicht kennt: Story of Seasons ist eine traditionsreiche Videospielreihe, in der es hauptsächlich um Bauernhof-Simulationen geht. Wir übernehmen die Rolle eines Bauernhof-Neulings und müssen einen heruntergewirtschafteten Hof zu neuem Glanz verhelfen.

Triff charmante Bürger, mit denen du dich anfreunden und Beziehungen eingehen kannst, während du der eng verbundenen Gemeinschaft hilfst zu wachsen.
Baue deine Farm in Brisendorf und hauche dem einst berühmten Basar neues Leben ein. Richte deinen Stand ein, um Erzeugnisse und Güter von den Feldern und Tieren zu verkaufen, die du auf deiner Farm züchtest.
Von Story of Seasons erschienen in den letzten Jahren weitere Spiele wie Trio of Towns, Friends of Mineral Town, Pioneers of Olive Town und zuletzt auch A Wonderful Life.
Story und Gameplay des Spiels
Und plötzlich bewirtschaftet man eine eigene Farm
Wir starten das Spiel in einer unbekannten Stadt. Der Bürgermeister von Brisendorf hängt einen Anschlag an ein schwarzes Brett: Farmer gesucht. Unser Charakter nimmt sich den Anschlag herunter – und damit startet unser neues Leben, in dem wir einem kleinen Dorf mit einem ehemals berühmten Basar zu neuem Glanz verhelfen.
Nachdem wir unseren Charakter in der Charaktererstellung zusammengestellt haben, machen wir uns zunächst mit der Umgebung vertraut. Der Bürgermeister Felix begrüßt uns am Marktplatz und stellt sich – wie auch das Dorf und den Basar – vor. Danach laufen wir durch das Dorf, sehen die verschiedenen Charaktere, wie sie ihrer täglichen Beschäftigung nachgehen, und bekommen so einen Einblick in das ruhige und dörfliche Leben, das Brisendorf ausmacht.
Wir erhalten gleich zu Beginn einen Einblick in das Gameplay von Grand Bazaar, da der Bürgermeister uns nach unserem Rundgang bittet, direkt mal unser Verkaufstalent zu testen. Wir erhalten ein paar Gegenstände, die wir direkt verkaufen müssen, und bekommen dadurch sozusagen unser Einstiegsgehalt, um unseren Bauernhof überhaupt betreiben zu können.
Von da an fängt der wöchentliche Kreislauf sozusagen an. Der wöchentliche Basar ist immer samstags, das heißt, wir haben sechs Tage Zeit, Blumen, Feldfrüchte, tierische Erzeugnisse und vieles mehr für unseren Marktstand zu sammeln, zu züchten und herzustellen.
Dies alles klingt sehr eintönig – was es bei Story of Seasons: Grand Bazaar aber nicht ist. Denn zusätzlich zu unseren Bauernhoftätigkeiten haben wir noch all die Dorfbewohner, mit denen wir uns unterhalten können. Wir können den Dorfbewohnern Geschenke bringen und so unseren Freundschaftslevel mit ihnen erhöhen.

Natürlich darf in Story of Seasons auch die Romantik nicht fehlen. Neben den normalen freundschaftlichen Beziehungen gibt es auch wieder Charaktere, mit denen man eine Bindung eingehen, heiraten und auch ein Kind bekommen kann. Wir können hier aus zwölf Charakteren auswählen, wen wir umwerben wollen: den geheimnisvollen Samir, den belesenen Jules – oder vielleicht zieht einen eher das gleiche Geschlecht an? Denn auch hier kann man wieder, wie zuvor, gleichgeschlechtliche Partner umwerben. Vielleicht steht man auf Business-Frauen, dann wäre Diana eine gute Wahl. Oder man möchte eine mystische Priesterin wie Kagetsu umwerben? All dies ist in Story of Seasons: Grand Bazaar möglich.
Wer jetzt sagt: „Das ist alles gut und schön, aber ich will mehr Abwechslung“, der kann beruhigt sein. Denn neben all dem Bauernhofleben, den sozialen Interaktionen mit den Dorfbewohnern und dem Verkaufen auf dem Basar (was mitunter hektisch werden kann), gibt es noch weitere Aktivitäten. Die Gegenstände, die wir sammeln, angeln und fangen, können wir für Qualitäts-Upgrades bei den Naturgeistern eintauschen. Erreichst du hier ein bestimmtes Level, erhöht sich die Qualität der Gegenstände (Honig, Gesammeltes, Pilze, Fische und Käfer) um ein Qualitätslevel. Dies ist im späteren Verlauf der Geschichte auch wichtig, denn die Aufgaben, die wir teils von den Dorfbewohnern erhalten, benötigen dann zum Beispiel Fische mit mindestens Zwei-Sterne-Qualität.
Story of Seasons: Grand Bazaar hat auch noch einige andere Spielereien auf Lager. Zum Beispiel die Art, wie wir unsere Feldfrüchte anpflanzen und pflegen können. Hier hilft uns die Sprungfunktion weiter. Normalerweise würden wir immer nur einen Samen säen oder ein Feld pflügen und dann zum nächsten weitergehen.
Springen wir jedoch und drücken gleichzeitig den Aktionsknopf, pflügen, säen oder gießen wir direkt drei Felder. Mit hinzugekauften Fertigkeiten können wir das dann durch Doppelsprung auf sechs Felder erweitern.
Auch das Crafting wurde in Story of Seasons: Grand Bazaar angenehm verbessert. Wo wir vorher für verschiedene Gegenstände spezielle Fertiger benötigten, haben wir nun die Windmühlen in Brisendorf. Anfangs können wir erst eine Windmühle betreiben, jedoch schalten wir nach und nach auch die anderen beiden frei.
Die erste Windmühle ist für Standard-Materialien und Gegenstände ausreichend. Doch bald merken wir: Wir wollen mehr. Oder wir erhalten vielleicht mal ein goldenes Ei oder goldene Milch? Diese können wir dann bei der gelben Windmühle in teuren goldenen Käse oder Mayonnaise umwandeln.
Während die Windmühle arbeitet, können wir unsere täglichen Aktivitäten weiter fortführen.
Brisendorf wäre nicht Brisendorf, wenn es hier im Spiel nicht auch um Wind ginge. Stellen wir langwierige oder aufwendige Gegenstände her, lohnt es sich, vorher die Wetteransage zu hören. Denn solches Crafting sollte man an windigen Tagen durchführen, da die Windmühlen dann schneller laufen können.
Man sieht: Es wird einem in Story of Seasons: Grand Bazaar nicht langweilig.
Technische Darstellung
Nicht ganz perfekt, A-Note mit leichtem Abzug
Story of Seasons: Grand Bazaar lief beim Antesten auf der Switch 2 im Handheld- wie im Docked-Modus sehr stabil und flüssig. In all den 35+ Stunden, die wir bereits gespielt haben, hatten wir keinerlei Abstürze oder größere technische Schwierigkeiten.
Was jedoch aufgefallen ist: Bei stürmischen Tagen kam es schon mal zu leichten Rucklern. Auch in einigen Cutscenes war der Bildfluss nicht immer perfekt. Allerdings gab es vor kurzem bereits einen Patch, der die stärkeren Ruckler, die uns vorher auffielen, reduziert hat. Hier bleibt abzuwarten, ob nach Release weiter gepatcht wird, damit auch in den Cutscenes (die wir nachträglich nicht nochmal triggern konnten, ohne komplett von vorne zu beginnen) alles so flüssig läuft wie im restlichen Gameplay.
Alles in allem jedoch waren diese Ruckler und Cutscenes minimal. Das Gameplay ist sehr solide, und der Spielspaß wurde davon nicht beeinträchtigt.
Um das Ganze noch krönend abzuschließen, kommen wir zum absolut gelungenen Soundtrack des Spiels.
Der Soundtrack untermalt das Spiel absolut stimmig mit unterschiedlichen Vibes, die man erleben kann. Auf dem Basar haben wir volksmusikähnliche Melodien, bei Gesprächen unterschiedliche Soundtracks, und betreten wir unser Haus, hören wir gemütliche, ruhige und entspannende Musik. Das Sahnehäubchen ist jedoch, dass wir im Radio, das in unserem Haus steht, ebenfalls die Möglichkeit haben, Musik abzuspielen, was den Vibe unseres Hauses verändert.
Bei keiner Aktivität im Spiel hatten wir das Gefühl, dass der Soundtrack „off“ war oder das Gameplay übertönte – wodurch man Spiel und Hintergrundmusik gleichermaßen genießen konnte.
Auch muss hier erwähnt werden, dass bei all den Gesprächssequenzen mit den Dorfbewohnern diese vollständig vertont wurden. So entsteht ein immersives Spielgefühl. Hier ist es jedoch wie bei vielen anderen Spielen: Unser Charakter selbst spricht kaum. Das kann für einige störend sein, ist aber aus Gründen der Immersion nachvollziehbar.

Wie ist das Spiel und für wen ist es geeignet?
Story of Seasons: Grand Bazaar verspricht nicht zu viel. Es ist ein super entspannendes Cozy Game ohne Zeitdruck oder Stress. Schaffen wir an einem Tag nicht alles, geht davon die Welt nicht unter. Der einzige leicht hektische Tag in unserer Farmwoche ist der Basar-Samstag. Je mehr wir spielen, desto mehr können wir verkaufen, und umso größer wird unser Stand.
Aber seien wir mal ehrlich: Darum geht es doch auch? Wir brauchen neben all dem gemütlichen, entspannten Farmleben auch etwas Dopamin. Wir wollen ja zeigen, was wir können.
Story of Seasons: Grand Bazaar macht meiner Meinung nach sehr vieles richtig. Das Farmleben ist ausgeglichen, wir haben eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie wir unsere Produkte weiterverarbeiten können, wir haben unsere Farmtiere und Haustiere, um die wir uns kümmern, und die uns im Gegenzug Milch, Eier und Wolle zum Verkaufen geben. Unsere Haustiere helfen uns, indem sie die Farmtiere hüten.
Geeignet für:
- Spieler:innen, die nach einem langen Tag im echten Leben entspannen wollen
- Kinder wie Erwachsene, da die Darstellung zeitlos und familienfreundlich ist
- Fans von Cozy Games und klassischen Bauernhof-Simulationen
Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine deutsche Sprachausgabe – nur englische und japanische Stimmen mit deutschen Untertiteln.
Pro
- Stimmiges Cozy Gameplay
- Wiederkehren alter bekannter Charaktere
- Vertonung der Charaktere
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Schöner Soundtrack
- Tolles Charakterdesign und Charakterdarstellung
- Große Auswahl an datebaren Charakteren
- Geradliniges unkompliziertes Crafting
Contra
- Teils leichte Ruckler in Cutscenes oder wenn es stürmisch ist
- Basar kann für einige etwas hektisch sein, vor allem später im Spiel
- Unser eigener Charakter spricht nicht viel, keine wirkliche Vertonung