Nintendo hat seine Nutzungsbedingungen für Nintendo-Accounts aktualisiert und warnt vor harten Konsequenzen bei unerlaubter Nutzung von digitalen Inhalten.
Strengere Nutzungsbedingungen für Nintendo-Accounts: Drohende Gerätesperren bei Verstößen
Nintendo hat seine Nutzungsbedingungen für Nintendo-Accounts aktualisiert und dabei strengere Regeln gegen „unerlaubte Nutzung“ eingeführt, offenbar um Emulation und Piraterie zu bekämpfen.
Alle Nutzer mit einem Nintendo-Account sollten inzwischen eine entsprechende E-Mail erhalten haben. Wie der Journalist Stephen Totilo von Game File bemerkt hat, wurden die Formulierungen in der Lizenzvereinbarung für digitale Produkte angepasst.
Neue Formulierungen in den Nutzungsbedingungen
In der neuen Vereinbarung heißt es nun, dass digitale Produkte „ausschließlich für den persönlichen und nicht-kommerziellen Gebrauch lizenziert“ sind und jede „nicht autorisierte Nutzung eines digitalen Produkts dazu führen kann, dass dieses unbrauchbar wird“.
Zum Vergleich die vorherige Formulierung (gültig seit April 2021):
„Ohne die schriftliche Zustimmung von Nintendo oder sofern nicht ausdrücklich gesetzlich gestattet, ist es nicht erlaubt, die Nintendo-Account-Dienste zu vermieten, zu verleihen, unterzulizenzieren, zu veröffentlichen, zu kopieren, zu modifizieren, anzupassen, zu übersetzen, Reverse-Engineering durchzuführen, zu dekompilieren oder zu disassemblieren.“
Die neue Formulierung lautet nun:
„Alle Digitalen Produkte, die für Ihren Nintendo-Account registriert wurden, und alle Updates solcher Digitalen Produkte sind ausschließlich für die persönliche und nicht gewerbliche Nutzung auf einem Benutzergerät lizenziert. Digitale Produkte dürfen nicht für andere Zwecke verwendet werden. Insbesondere dürfen Sie ohne das schriftliche Einverständnis von NOE Digitale Produkte weder verleasen oder vermieten noch irgendeinen Teil Digitaler Produkte unterlizenzieren, veröffentlichen, kopieren, verändern, anpassen, übersetzen, rückentwickeln („Reverse Engineering“), dekompilieren oder zerlegen, sofern dies nicht nach dem anwendbaren Recht ausdrücklich erlaubt ist. Eine solche unbefugte Nutzung eines Digitalen Produkts kann dazu führen, dass das Digitale Produkt nicht mehr verwendet werden kann.“
Neue Bedingungen in den USA
Die aktualisierte Version für die USA geht sogar noch weiter:
„Ohne Einschränkung stimmst du zu, dass du keine der folgenden Handlungen ohne die ausdrückliche schriftliche Zustimmung von Nintendo oder sofern nicht ausdrücklich gesetzlich erlaubt, vornehmen darfst:
(a) Veröffentlichen, Kopieren, Modifizieren, Reverse-Engineering, Vermieten, Verleihen, Dekompilieren, Disassemblieren, Vertreiben, Verkaufen oder Erstellen abgeleiteter Werke von Teilen der Nintendo-Account-Dienste;
(b) Umgehen, Modifizieren, Entschlüsseln, Überlisten, Manipulieren oder anderweitiges Umgehen von Funktionen oder Schutzmechanismen der Nintendo-Account-Dienste, einschließlich der Verwendung von Hardware oder Software, die dazu führt, dass die Nintendo-Account-Dienste anders als vorgesehen funktionieren;
(c) Erhalt, Installation oder Nutzung nicht autorisierter Kopien von Nintendo-Account-Diensten; oder
(d) Nutzung der Nintendo-Account-Dienste auf eine andere Weise als in der entsprechenden Dokumentation und beabsichtigten Nutzung vorgesehen.
Du erkennst an, dass Nintendo die Nintendo-Account-Dienste und/oder das betreffende Nintendo-Gerät dauerhaft ganz oder teilweise unbrauchbar machen kann, wenn du gegen diese Einschränkungen verstößt.“
Datenschutz-Update für die Nintendo Switch 2
Zusätzlich wurde die Datenschutzrichtlinie vor dem Launch der Nintendo Switch 2 überarbeitet. Nintendo kann nun Video- und Sprachchats für eine begrenzte Zeit aufzeichnen, sofern der Nutzer dem zustimmt. Dies soll dazu beitragen, ein „sicheres und familienfreundliches Online-Umfeld“ zu schaffen. Bei Verdacht auf gesetzeswidriges Verhalten kann Nintendo die letzten drei Minuten der aufgezeichneten Inhalte überprüfen.
Maßnahme gegen Piraterie
Die Aktualisierung der Nutzungsbedingungen erfolgt kurz nach Nintendos rechtlichem Sieg gegen die französische File-Sharing-Plattform Dstorage im März. Nintendo bezeichnete diesen Erfolg als „bedeutend für die gesamte Spieleindustrie“.