Während viele Besitzer der Nintendo Switch 2 mit ihrer neuen Konsole zufrieden sind, sorgt ein Detail weiterhin für Kritik: sogenannte Softwareschlüssel-Karten. Diese wirken auf den ersten Blick wie klassische Module, enthalten aber keine Spieldaten. Stattdessen muss das eigentliche Spiel zunächst aus dem Internet heruntergeladen werden – für viele eine Enttäuschung, da dies dem eigentlichen Sinn physischer Spieleveröffentlichungen widerspricht.
Was sind Game-Key Cards überhaupt?
Im Gegensatz zu regulären physischen Switch-Spielen beinhalten Game-Key-Karten keine Spieldateien, sondern lediglich einen digitalen Lizenzschlüssel, der den Download des Spiels freischaltet. Beim ersten Start ist zwingend eine Internetverbindung erforderlich, um die Spieldaten herunterzuladen. Danach kann das Spiel auch offline genutzt werden – vorausgesetzt, die Softwareschlüssel-Karte ist weiterhin eingelegt.

Nintendo-Präsident erklärt die Hintergründe
Im Rahmen einer Aktionärsversammlung äußerte sich Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa erstmals offiziell zur Einführung der Game-Key-Karten auf der Switch 2. Der Hauptgrund: deutlich gestiegene Dateigrößen moderner Spiele.
„Die Softwareschlüssel-Karten der Nintendo Switch 2 enthalten keine Spieldaten, sondern nur einen Schlüssel, um die Software zu starten. Beim ersten Spielen ist eine Internetverbindung erforderlich, um die Daten herunterzuladen. Ab dem zweiten Start kann das Spiel auch ohne Internetverbindung genutzt werden, sofern sich die Softwareschlüssel-Karte in der Konsole befindet“, erklärte Furukawa.
Die neue Vertriebsform sei laut Furukawa notwendig geworden, da die Spiele für die Switch 2 deutlich mehr Speicherplatz benötigen als noch auf der ersten Switch. Spiele mit über 50 GB seien inzwischen keine Seltenheit mehr – WWE 2K25, das kürzlich angekündigt wurde, bringt es sogar auf mehr als 70 GB.
Kritik an der Speicherpolitik von Nintendo
Auch wenn Furukawa nicht näher auf technische Details einging, gibt es bereits Hinweise, dass Nintendo für die Switch 2 derzeit nur eine 64-GB-Modulgröße anbietet – anders als bei der ersten Switch, wo mehrere Kapazitäten zur Verfügung standen. Das ist für viele Publisher problematisch, insbesondere bei umfangreichen AAA-Titeln.
Unklar bleibt, warum Spielmodule mit den Größen 8, 16 oder 32 GB nicht mehr existieren.
Furukawa betonte, dass Nintendo weiterhin mit Software-Herstellern im Dialog bleiben wolle, um möglichst viele unterschiedliche Veröffentlichungsmodelle zu ermöglichen:
„Es gibt verschiedene Wege, Software zu vertreiben. Wir möchten mit Publishern über viele Aspekte sprechen und sie aktiv dazu ermutigen, unsere Plattform zu unterstützen.“
Komfort oder Kompromiss?
Während die Game-Key-Karten eine pragmatische Lösung für die zunehmenden Dateigrößen darstellen, werfen sie gleichzeitig Fragen zum langfristigen Nutzen physischer Medien auf. Für Sammler und Offline-Spieler ist dieses Vertriebsmodell nur bedingt attraktiv – auch wenn es eine gewisse Flexibilität im Umgang mit großen Spielen bietet.