Alex Hutchinson, früherer Creative Director bei Ubisoft (u.a. Assassin’s Creed III und Far Cry 4), hat sich erneut als Verfechter physischer Spiele geäußert – und findet deutliche Worte zur neuen Vertriebspolitik rund um die Nintendo Switch 2. In einem aktuellen Interview kritisierte er die Spielschlüssel-Karten, die immer häufiger statt echter Spielmodule verwendet werden.
„Nintendo kommt damit durch – das zeigt, wie mächtig Nostalgie ist“
Hutchinson sieht in der Entwicklung hin zu Karten, die lediglich einen Downloadcode enthalten, einen klaren Rückschritt für die Branche:
Ich hasse es. Ich finde, es ist irgendwie lahm. Wir verlieren etwas, das unser Geschäft besonders gemacht hat.
Besonders stört ihn, dass Nintendo trotz dieser Praxis kaum Kritik erfährt:
Es ist lustig, dass Nintendo damit durchkommt. Das zeigt einfach, wie mächtig Nostalgie in unserem Geschäft ist. Wenn Microsoft sowas macht, wird es zerrissen – aber Nintendo? Da sagt kaum jemand was. Vor allem in Europa.
Erinnerung an die goldenen Zeiten des Spieltauschs
Hutchinson verbindet mit physischen Modulen wie Game-Boy- oder DS-Cartridges mehr als nur nostalgische Gefühle:
Game-Boy-Cartridges in der Schule tauschen oder bei modernen Spielern eben DS-Spiele – das hatte einfach etwas. Es gibt etwas Schönes daran, ein Spiel wirklich zu besitzen und weitergeben zu können.
Für ihn ist der Verzicht auf echte Module ein Verlust an kultureller Substanz im Gaming-Bereich. Wobei man jetzt ja auch digitale Spiele an Familienmitglieder verleihen darf.
Immer mehr Drittanbieter setzen auf Softwareschlüssel-Karten
Tatsächlich liefern laut aktuellen Informationen viele Third-Party-Studios ihre Titel für Nintendo Switch 2 nicht mehr auf klassischen Cartridges aus. Stattdessen liegen die sogenannten Game-Key Cards bei, auf denen nur ein Downloadcode enthalten ist. Nur eine Minderheit der Publisher setzt weiterhin auf vollständig physische Ausgaben mit dem Spiel auf Modul.