Laut Analyst Joost van Dreunen, Mitbegründer des von Nielson übernommenen Marktforschungsunternehmens SuperData Research und Autor von One Up – Creativity, Competition, and the Global Business of Video Games, wird die Nintendo Switch 2 voraussichtlich 399 US-Dollar kosten. Umgerechnet vermutlich 399 bis 439 Euro. Diese Einschätzung teilte er in seinem aktuellen SuperJoost Playlist-Newsletter und begründete die Preisprognose mit mehreren strategischen Faktoren.
Warum 399 US-Dollar?
Van Dreunen argumentiert, dass dieser Preis eine perfekte Balance zwischen Erschwinglichkeit und Premium-Positionierung bietet. Die Switch 2 wäre damit günstiger als direkte Konkurrenzkonsolen wie die PlayStation 5 oder Xbox Series X, aber teurer als die ursprüngliche Nintendo Switch zum Launch.
Aufgrund der aktuellen Marktdynamik und der Strategie zur Positionierung der Plattform wird Nintendo die Switch 2 wahrscheinlich für 399 US-Dollar anbieten. Dieser Preis stellt eine kritische psychologische Schwelle dar, die ein Gleichgewicht zwischen dem Anspruch auf Premium-Hardware und der Zugänglichkeit zum Mainstream-Markt schafft.
Bei diesem Preis würde Nintendo seine traditionelle positive Marge für Hardware beibehalten und die Switch 2 deutlich unter den Premium-Gaming-Geräten der Konkurrenz, aber über dem Einführungspreis der ursprünglichen Switch positionieren. Das signalisiert einen bedeutenden technischen Fortschritt, ohne die Kernzielgruppe der Familien zu verprellen.
Nintendo würde weiterhin eine positive Marge auf die Hardware beibehalten, während es sich von hochpreisigen Konkurrenzprodukten wie dem Steam Deck oder Asus ROG Ally abhebt.
Fokus auf Nachhaltigkeit statt reiner Hardware-Verkäufe
Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Plattform-Nachhaltigkeit. Angesichts möglicher wirtschaftlicher Herausforderungen – etwa durch Handelskonflikte – werde Nintendo sich darauf konzentrieren, bestehende Nutzer langfristig zu binden, anstatt ausschließlich neue Konsolen zu verkaufen. Die Abwärtskompatibilität der Switch 2 spiele dabei eine große Rolle, da sie einen sanften Übergang für bestehende Switch-Spieler ermögliche und den Fokus auf Software-Umsätze und digitale Inhalte lege.
Dank der langfristigen Preisstabilität von Nintendo-Spielen sei das Unternehmen nicht so stark auf Abo-Modelle wie PlayStation Plus oder Xbox Game Pass angewiesen. Nintendo Switch Online mal ausgenommen. Stattdessen könnte Nintendo mit der Switch 2 auf eine längere Produktlebensdauer setzen und die digitalen Einnahmen maximieren.
PC-Handhelds sind keine Bedrohung
Abschließend betont van Dreunen, dass Handheld-PCs wie das Steam Deck oder Asus ROG Ally keine ernsthafte Konkurrenz für Nintendo darstellen. Aufgrund ihres höheren Preispunkts und dem Fokus auf PC-Spiele sei die Zielgruppe kaum identisch. Nintendo setzt auf eigene und exklusive Inhalte. Daten zeigten, dass viele PC-Handheld-Nutzer ohnehin auf mehreren Plattformen spielen, während Nintendo weiterhin stark von seinen eigenen Marken wie Mario, Zelda und Pokémon profitiert.
Sollte sich die Preisprognose bewahrheiten, würde Nintendo mit 399 US-Dollar eine clevere Strategie fahren: ein deutlich leistungsstärkeres Gerät als die aktuelle Switch, ohne dabei in direkte Konkurrenz mit Premium-Konsolen oder PC-Handhelds zu treten. Die Kombination aus Abwärtskompatibilität, First-Party-Exklusivtiteln und nachhaltiger Software-Strategie könnte die Switch 2 zu einem weiteren Erfolg machen.